Am Pranger

  • Die Nacht wollte nicht vergehen, zu sehr war ich aufgewühlt von den Ereignissen der letzten Tage. Ich war erst gar nicht in meine Stube gegangen, denn meine Kameraden wollten mich bestimmt nicht sehen, deshalb war ich draußen geblieben und dachte mit Schrecken an dem was mir bevorstand. Es war weniger der körperliche Schmerz den ich befürchtete, sondern die Schmach und meine Zukunft in der Alae.
    So war ich schon in aller Frühe beim Pranger und harrte der Dinge die da kommen würden.

  • Natürlich hatte es sich der Decurio nicht nehmen lassen seinen rebellischen Tiro selbst in den Pranger zu geleiten. Die Sonne ging gerade auf und die Männer sammelten sich zum Morgenappell als der schwere Holzbalken des Prangers aus den Scharnieren gehoben wurde und der ungehorsame Rekrut Marbod, welcher ja immerhin nicht versucht hatte zu türmen, in seiner Soldatentunika in eben jenes Konstrukt gepresst und der Holzbalken, selbstverständlich mit den nötigen Aussparungen für Kopf und Arme, wieder über seinen Nacken gelegt wurden. Anschließend klickten die schweren Eisenschlösser an beiden Seiten.


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    Natürlich blieben die Kameraden stehen und betrachteten das Spektakel, der ein oder andere Spruch fand den Weg in Marbods Ohr und der Decurio sah sich genötigt ein paar Worte an seine Einheit zu sprechen.
    "Männer, euer Kamerad Marbod hat sich verschiedenster Vergehen schuldig gemacht und wird deshalb laut Militärrecht bestraft. Er hat ungehorsam gezeigt, sein Reittier sträflich vernachlässigt und die Einheit unerlaubt verlassen. Diese Demütigung ist nur der Auftakt zu einer Reihe von körperlichen und symbolischen Strafen welche er zu erleiden hat. Habt kein Mitleid mit ihm, denn er tat was er tat wohlwissend um die Folgen die ihn erwarten würde."
    Der Decurio ließ das erst einmal sacken um seine Botschaft ankommen zu lassen...
    "Doch, und auch das möchte ich euch ins Bewusstsein rufen, hat Marbod ohne vorausgehene Hinweise gestanden und ist wahrhaft mutig auf mich zugegangen um zu gestehen. Das rechne ich ihm hoch an, und das solltet auch ihr ihm hoch anrechnen. Sobald er die Abfolge seiner Strafen abgeleistet hat ist diese Sache aus der Welt. Er ist für euch da und ihr für ihn. Gemeinsam für Rom. Das einzige was übrig bleiben wird werden die Narben auf seinem Rücken und die Lektion in seinem Kopf sein. Und jetzt auf den Exerzierplatz mit euch, ABITE!"



    Sim-Off:

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  • Die Wärme der Sonne war in den frühen Morgenstunden angenehm. Sie wärmte die Muskeln und verhinderte für kurze Zeit ihre Verspannung. Doch es sollte nicht lange dauern und ich wünschte mir ein paar Schatten spendende Wolken.
    Der Dienstablauf hatte begonnen und so hatte ich noch ein wenig Zeit bis Soldaten sich hier einfinden würde. Was dann geschehen würde blieb abzuwarten.
    Jetzt aber spürte ich schon wie diese entwürdigende Haltung meinem Körper zu setzte.

  • Varro hörte und sah. Er kannte Marbod nicht wirklich,jedoch hatte er in der Tat kein Mitleid mit ihm. Sein Verhalten war unendschuldbar und die Strafe sollte unehrenhafte Entlassung sein. Mut hin oder her, er mußte sich zu jeder Zeit auf seine Männer verlassen können.
    So wie sie sich jederzeit auf ihn verlassen konnten. Ein einfaches, essentielles Prinzip.
    Er wandte sich ab und ging zurück zur Principia.

  • Es war noch weit aus schlimmer, als ich mir vorgestellt hatte. Die Sonne erstrahlte nicht nur nein sie brannte. Unerbittlich brannte sie auf mich ein. In der Mittagszeit verlor ich langsam die Hoffnung, dass ich diesen Tag überleben würde. Mein Kopf und die Nackenpartie erschienen mir wie ein einziges brutzelndes Fleischstück. Was hätte ich dafür gegeben, wenn mich einen mit einem Eimer Wasser übergossen hätte. Beschimpfungen, ab und an anspucken der Kameraden machten mir zu dem Zeitpunkt kaum noch etwas aus. Dabei hatte ich ja noch Glück, ich befand mich ja in einer Art geschütztem Gebiet. In einem Dorf oder in einer Stadt, wäre dies hier ganz anders abgelaufen. Wenn ich allein an das Gekeife der Weiber dachte, von dem ich hier verschont blieb oder der zur wilden Meute mutierende Kinderschar, die in diesem Falle nichts ausließ um den Verurteilten zu quälen. Dort wurde man wirklich dem Pöbel ausgeliefert. Doch das hier, war ganz anders, es ging tiefer, griff mein Inneres an. Ich fühlt mich nackt, wertlos, entehrt, ausgestoßen. Was hinzu kam waren die aufkommende Zweifel. War es wirklich richtig gewesen, dies hier auf sich zu nehmen. Es wäre doch wesentlich einfacher gewesen, zu flüchten. Gut ich wäre dann auf der Flucht gewesen, aber Germanien war groß, der Arm Roms reichte nicht weit dort hineinein. Alles würde im laufe der Jahre in Vergessenheit geraten.
    Wirklich? Glaubst du wirklich du könntest vor dir selber fliehen. Hättest du dann noch Selbstachtung? Du bist ein Germane und hast Ehre. „Idun?“ krächzte ich. „Ich halt das nicht mehr aus, kannst du mir wenigstens etwas zu trinken geben? Oder wenigstens mit Wasser abkühlen?“ „Was für eine Jammergestalt“, höhnte eine Stimme, „von wegen Germane, ein Dreck bist du nur noch. Bringst Schande über uns.“
    Erschrocken fuhr ich zusammen und wollte meinen Kopf zu der Stimme drehen, ich kannte sie, es ging nicht, mein Hals wurde aufgescheuert von dem Holz was ihn umgab.

  • Der Decurio der das Urteil zu verantworten hatte kam im Laufe des Tages noch einmal vorbei um die Lage zu überprüfen. Zufrieden stellte er fest, dass die Umstände an Marbod genagt hatten und er hoffte, dass das Holz an seinem Hals die Botschaft der römischen Disziplin einscheuern würde und er von nun an seinen Dienst wie gewünscht und gefordert ausüben würde.
    Der Decurio kniete sich zu Marbod runter und tätschelte im kurz das Gesicht "Halt durch Junge, denk dran, am Ende steht die Amnestie durch deine Kameraden." erinnerte ihn der Decurio und erblickte dann einen Eimer Wasser. Kurz schaute er zu Marbod, dann wieder zum Wasser...
    ...Mit einer einzigen Bewegung trat er den Eimer um, schnaubte, und verließ dann den Pranger in Richtung Exerzierplatz.

  • Der Decurio war da, mein Herzschlag ging schneller, gleich hat er ein einsehen, gleich ist alles vorbei. Mein Körper entspannte sich ein wenig, in erwartungsvoller Vorfreude, wenn das überhaupt möglich war. Seine stimme klingt freundlich gleich..... was ist das? Was hat er gemacht? Oh nein, das gute Wasser. Es verläuft sich jetzt einfach und versickert im Boden. Schmerzhafte Tränen brennen in meinen Augenhöhlen, Tränen der Wut und Enttäuschung. Dass mein Körper überhaupt noch soviel Flüssigkeit hat. Weiter brennt die Sonne und ich spüre nicht wie ihre Kraft langsam schwächer wird, weil der Tag sich dem Ende neigt. Irgendwann habe ich nichts mehr hören wollen. Höre keine Kommentare mehr, lasse sie einfach von mir abperlen wie Wasser Tropfen. Meine Zunge schwillt an und ich kann kaum noch schlucken, ich sehne mich nach Wasser. Endlich ich erreiche einen kühlen Waldsee springe hinein, lasse meinen Körper von dem kühlen Nass umfluten. Meine Gedanken bestehen nur noch aus Wasser.

  • Ocella saß im Schatten unweit des Prangers und betrachtete den Delinquenten. Er biss in einen Apfel und fragte sich wie es wohl sei in der prallen Sonne, so ohne Wasser, welcher der Decurio gerade so demonstrativ verschüttet hatte.
    Erst tätschelte er den Kerl, als sei es sein Sohn oder Lustknabe, dann trat er den Eimer mit dem wichtigsten was es zur Zeit im Universum dieses Kerls gab um.
    Schien ein echter Arsch zu sein. Ocella stand auf und ging weg. Es würde ihn stark wundern wenn dieser Germane weiterhin hier seinen Dienst versehen würde.

  • Ein See, ich befinde mich an einem See. Ranken, dieser See war von Ranken mit spitzen Dornen umgeben. Gerade als ich mich niederbeugen wollte und von dem klaren Wasser trinken wollte, erschien statt meines Spiegelbildes ein anderes Gesicht. 'Halte durch. Sei aufrecht und standhaft.' sagte eine leise aber mahnende Stimme. Er spürte wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. 'Der Lärm bleibt zurück, schließe deine Augen. Die Sorgen, der Kummer sie klingen langsam ab. Komm zur Ruhe. Dann hörst du, dann fühlst du. Was schon immer da war – den Ruf der Götter. Folge diesem Ruf Marbod. Folge ihm und du findest dich selbst.' Die Hand auf meiner Schulter spendete mir Kraft und Stärke, spendete all das was ich brauche um meine innere Stärke zu finden, um diese Tortur durchzuhalten.

  • Es war früher Abend als der Decurio mit zweien seiner Männer erschien und sie ohne große Umschweife die beiden schweren Eisenbeschläge lösten und den Balken über Marbods Kopf und Handgelenken und hoben den scheinbar arg angeschlagenen Mann aus seinem Holzverschlag heraus...
    "Schafft ihn auf seine Stube und besorgt etwas Salbe vom Casparius. Seine Wundstellen sollen sich nicht entzünden. Gebt ihm genug Wasser und Puls. Und lasst ihn die Nacht über nicht aus den Augen." befahl der Decurio, schließlich stand Marbod ja doch noch vor einer Reihe von Bestrafungen, wobei der Pranger schon ein recht schwerer Auftakt war.
    Dann wandte sich der Offizier direkt dem Tiro zu "Geschafft Junge. Nun ruh dich aus. Du gewinnst das Vertrauen deiner Waffenbrüder wieder, Stück für Stück." sagte er leise und klopfte dem Mann auf den Rücken...
    "Abite!"

  • Ich wollte nachdem ich endlich befreit worden war, aufrecht vor dem Decurio stehen, was natürlich nicht ging. Mein Körper der den ganzen Tag in der gleichen starren Haltung verbracht hatte musste sich zuerst einmal lockern und ohne Schmerzen ließ sich die Verkrampfung nicht so schnell lösen. Die Erinnerung an das Bild einer warmen Heilquelle tat sich vor mir auf. Doch dies war wie ich wusste nur ein Wunschtraum.
    Ich hörte was gesprochen wurde und ließ es vorbei rauschen zu sehr beschäftigte mich mein Durst und mein Körper. Auf das "Abite!" des Decurio krächzte ich nur ein heiseres „Ja Decurio“. „Schafft ihn“, war die richtige Wortwahl gewesen; denn gehen konnte ich nicht wirklich zusammengekrümmt, mit jedem Schritt mich bemühend aufrecht zu gehen, musste die Männer mir immer wieder helfend unter die Arme helfen. Es ging nur langsam vorwärts, da nutzte auch kein heimliches vorwärts stoßen nicht wirklich etwas. Eher im Gegenteil, jedesmal geriet ich ins Straucheln und musste gehalten werden.
    Mit zusammen gebissenen Zähnen, die Kommentare der Kameraden überhörend, kam ich schlurfend bei meinem Bett an.
    Noch blieb ich sitzen, ich wollte nur eins Wasser trinken. Und wie ich trank für jeden Schluck den man mir brachte war ich dankbar. Den Puls, den man mir in schon fast vor die Füße knallte, schlang ich gierig hinunter. Mit der Salbe die mir irgendwer aufs Bett warf rieb ich mich selber ein. Das war auch gut so, denn mit dem Einreiben war ich gezwungen mich weiter zu bewegen. Ich bewegte mich noch einige Zeit weiter indem ich versuchte Lockerungsübungen zu machen, damit ich mich endlich auf meinem Bett ausstrecken konnte.
    Ehe das geschah musste ich zuerst noch die Latrine aufsuchen. Endgültig erschöpft kam ich zurück und fiel wie ein Sack auf mein Bett.
    In den frühen Morgenstunden schrie wer wohl in meinem Traum? Mein Hahn mein Krafttier. Doch schon bald dämmerte es mir, es war nicht nur im Traum, es war die Wirklichkeit, die mich weckte. Ein neuer Tag mit neuen Schmerzen lag vor mir.
    Seufzend setzte ich mich und murmelte fast wie ein Gebet,ja Idun, ich halte durch und bleibe aufrecht und standhaft.“

  • Der nächste Tag begann und zum Frühstück gab es für Marbod kein Brot, keinen Puls oder Wasser, nein, stattdessen begrüßten ihn erneut zwei Soldaten der Ala welche ihm zurück zum Pranger brachten.
    Marbod wurde nicht wieder in den Pranger gezwängt doch es war die prominente Lage welche Marbod wieder hierher brachte. Zwei Dutzend Schläge auf den Rücken, genug um einem den Tag oder gar die Woche zu versauen jedoch, zumindest je nach Kraft und Technik, nicht genug um einen Soldaten dauerhaft außer Gefecht zu setzen und genau auf diese Balance zielte der Decurio ab.


    "Guten Morgen Equites!" begrüßte der Decurio seine versammelte Einheit "Tiro Marbod ist heute hier erschienen, ehrbar wenn ich das so sagen kann, um den zweiten Teil seiner Strafe zu erhalten. Es wird schmerzhaft, das versichere ich euch, doch anschließend wird Marbod für einige Zeit ein paar Sonderaufgaben übernehmen um ihm den Weg zurück in die Einheit zu ebnen. Tiro Marbod, entledige dich deiner Tunika um deine Bestrafung zu beginnen." sagte der Decurio fast schon klinisch gleichgültig als er den Rohrstock in seiner Hand kreisen ließ und auf den Germanen wartete.

  • Es dauerte noch eine Weile ehe das Lager erwachte. Nachtschicht und Frühschicht wechselten einander ab. Zwei Equites erschienen in meiner Stube. Ohne dass sie sich äußern mussten erhob ich mich und nahm den Platz zwischen den beiden ein. Die gespenstische Stille in meiner Stube geleitete mich nach draußen, bis zum Decurio, welcher mich schon erwartete. Mit versteinerter Mine entledigte ich mich, wie von diesem befohlen, meiner Tunika. Ich warf noch einen kurzer Blick auf den, in der Hand des Decurio, kreisenden Rohrstock, straffte meine Haltung und erwartete mit versteinertem Ausdruck die Tortur. Ob ich je in meiner Einheit wieder akzeptiert, geschweige denn wirklich aufgenommen würde, war eine ganz andere Frage. Die Zukunft würde zeigen ob wenigstens einige meiner Kameraden verstanden, warum ich handelte wie ich es tat.

  • Mit einem Seufzer nahm der Decurio zur Kenntnis das Marbods blanke Haut nun bereit war für die Schläge. Ohne weitere Worte ging er ein paar Schritte nach vorn, blickte noch einmal in die Runde der Soldaten, und holte dann zum ersten Schlag aus. Weitere Schläge folgten im regelmäßigen Abstand und mit gleicher Technik, fast schon als ob der Decurio nichts anderes machen würde den lieben langen Tag. Im Gesicht des Offiziers war weder Wut noch Bedauern zu lesen, er tat was er tat weil es nun mal das Gesetz war, und mit der Bestrafung hatte er weniger und weniger Grund einen Groll gegen Marbod zu hegen. Die Striemen auf dem Rücken des Germanen färbten sich schnell blutrot ein während der Stock weiter zielsicher auf seinen Rücken einprasselte, jedes mal von einem Zisch während des Ausholens und einem lauten Knall während des Einschlages begleitet.

  • Es war so weit, ich sog zwischen den zusammengebissenen Zähnen die Luft ein, während mein Rücken sich wie von selbst, in Erwartung des ersten Schlages, zusammen zog und nach innen wölbte. Das Klatschen des Aufschlages hörte ich weit früher, ehe ich den Schmerz spürte. Noch während ich darüber nachdachte hörte ich den Zischlaut, des ich nähernden Stockes und schon klatschte es wieder. Schnell stieß ich die noch immer haltende Luft aus und versuchte vor dem nächsten Schlag, erneut die Luft einzuziehen. Es war aber zuspät , denn ich spürte jetzt schon wesentlich schmerzhafter den dritten Schlag. Marbod du musst dich seinem Rhythmus anpassen, riet ich mir selber, doch da klatschte der vierte Schlag schon auf. Zu sehr fixierten sich meine Gedanken auf den Schmerz und ich kam erst nach dem fünften Treffer dazu, Zähne zusammenbeißen, Luft einziehen, Rücken anspannen, los lassen. Es war knapp aber ich schaffte es. Doch bei etwa dem zehnten Treffer wurden die Schmerzen zu stark. Schreien wollte ich aber auf keinen Fall, hechelnd stieß ich die Luft nach jedem Aufklatschen schnell hinter einander aus. Irgendwann spürte ich wie die Beine weich wurden, mein Rücken stand in Flammen. Wie lange noch? Wie oft noch würde mich der Stock treffen? Wann hörte es auf?
    Oh Idun wenn ich nicht mit eigenen Augen gesehen hätte wie man dich quälte, würde ich sagen, du weißt nicht was du von mir verlangst. Verzeih mir ich schäme mich. Du musstest weit mehr aushalten. Dazu warst du unschuldig.
    Jetzt lag es an mir, ich riss mich zusammen und richtete mich auf, um die letzten Schläge zu ertragen.
    Endlich, es war vorbei, jetzt kamen die weiteren Erniedrigungen. Auch das würde ich durchstehen, denn ich war ein Germane und lebte nach den Gesetzen meines Volkes.

  • Die Prügelstrafe hatte einen entscheidenden Vorteil den man gerne übersah wenn der Stock auf einen niederhagelte und die Schmerzen immer schlimmer wurden: Sie war recht schnell vorbei. Hätte man Marbod gestern vor die Wahl gestellt ob er heute noch einmal einen Tag am Pranger verbringen will oder sich zwei Dutzend Schläge abholt, da war sich der Decurio recht sicher, hätte er wohl letzteres gewählt. Würde man ihn in diesem Moment fragen... Naja, vielleicht würde das schon wieder anders aussehen.
    Innerlich hatte der Decurio natürlich mitgezählt, 22, 23, 24, Ende. Der Decurio ließ vom Rücken des Tiros ab, und pfefferte den Stock in eine Ecke. Das wars, Marbod war erlöst. Ab jetzt gab es nur noch arbeitsaufwendiges Stückwerk, Latrinen, Ställe, ungeliebte Tätigkeiten, lästig doch nicht schmerzhaft. Am heutigen Tage jedoch wäre Marbod wohl für nichts mehr zu gebrauchen, ein Umstand, den der Decurio ebenfalls einsah.
    "Lasst ihn von einem Casparius ansehen und schafft ihn dann auf seine Stube. Der wird heute gar nichts mehr machen." befahl der Decurio und nahm sich Marbod dann nochmal zur Brust "Tapfer durchgestanden. Doch vergiss nie was dich in diese Lage gebracht hat. Wir sind deine Familie, wir sind dein Stamm. Enttäusche uns nicht." gab er dem Mann mit bevor er von zwei Equites fortgehievt wurde.

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