• Zum Abschluss der Ludi Palatini standen diverse Theateraufführungen auf dem Programm. Ein Theaterstück lud die Zuschauer zu etwas Ungewöhnlichem ein. Die Vorstellung war kurz, das musste sie auch sein, denn sie fand zur letzten Stunde des Tages statt. Der bedeckte Himmel erzeugte eine vorgezogene Dämmerung, die sich bereits auf das Theatrum legte, als der Sprecher auf die Bühne trat.


    "Liebe Zuschauer! Macht euch auf etwas gefasst. Ich begrüße euch zum..." Eine Art Trommelwirbel erklang, dann hob er ein Plakat über seinen Kopf und rief: "Komödie bei Nacht!"


    Komödie bei Nacht


    Der Consul saß in seiner Loge. Er wusste in etwa, was sie zu sehen bekamen. Weil er aber einer der wenigen Wissenden im Theatrum war, sah er sich verstohlen um und erforschte die Reaktionen im Publikum, während der Sprecher nach dem empfangenen Beifall wieder verschwand.
    Die Bühne wurde von Fackeln erhellt. Sie sollte ein Triclinum darstellen, denn Clinen und Bestelltische füllten den Raum. Ein Torbogen symbolisierte die Tür, vor der nun der erste der Schauspieler stand.



    Sim-Off:

    Der begrenzten Freizeit ist geschuldet, dass es hier vermutlich stockend weitergeht.

  • Von selbst wäre Marco nicht auf die Idee gekommen zu schauspielern, aber je länger er sich in seine Rolle einfand umso mehr wuchs sie ihm ans Herz. Er wollte schon immer einmal ein feuriger Verliebter sein, denn im wahren Leben traute er sich das nicht. Die Schüchternheit hielt ihn gefangen. Und so stand er jetzt am Rand der Bühne und mimte einen Blinden - so gut er konnte. Er tastete imaginäre Wände ab und hielt endlich den Türrahmen in den Händen, der den Durchgang darstellte.


    Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Als er an eine Cline stieß, fiel er kopfüber auf sie, was etwas künstlich wirkte, aber im Lachen der Zuschauer unterging.


    "Helena, wo sind die Lampen und Kerzen?"

  • Sisenna rutschte aufgeregt auf ihrem Platz hin und her. Von allen Darbietungen freute sie sich am meisten auf das Theater. Bei Wagenrennen sorgte sie sich um die Pferde und bei Hinrichtungen konnte sie nicht hinsehen.
    Endlich ging es los und sie kicherte, als Marco die Bühne betrat. Er trug eine Tunika, die viel zu eng war. Auch von der Machart passte sie nicht zu ihm. Er trug sonst zweckmäßige Kleidung und hier sah er aus wie ein herausgeputzter Möchtegern.


    Als Marco nach dem Eingang taste, legte Sisenna die Stirn in Falten.
    "Warum sieht er denn nicht die Tür?", fragte sie flüsternd Menecrates, neben dem sie saß. Zu einer Antwort kam es nicht, denn auf der Bühne passierte ein Unglück. Marco stürzte und Sisenna schlug entsetzt die Hände vor den Mund, um nicht aufzuschreien. Sie glaubte an einen Fehler und litt Höllenqualen.

  • "Hallo? Hallo ist da einer? Warum macht ihr denn kein Licht? Hier breche ich mir noch den Hals, dann die Arme und die Beine, zuletzt noch die Finger?"
    Die Arme weit von sich ab nach vorne gerichtet stolperte Cara über einen Schemel. Ruderte mit den Armen wild in der Luft herum, konnte sich aber nicht mehr halten und landete mit dem Kopf voran auf der Kline.
    Das Gesicht noch immer auf der Kline gepresst jammerte sie, "Aua, aua mein Daumen."

  • Endlich eine Frauenstimme, bevor ein Körper auf die Kline fiel, sodass Marco eine Handbreit abhob und kurz darauf wieder landete.


    "Helena bist du das?" Seine Händen tasten über den Frauenkörper. Falls ja, fürchtete er ihre Reaktion, weil er sie nicht auf Anhieb erkannte. Zum einen fiepte es in seinen Ohren durch den Sturz. Zum anderen hatte er Helena bisher nie derart freizügig berührt. Er kannte sie optisch, nicht aber vom Anfassen.
    Falls dies nicht Helena war, befand er sich in einer noch schlimmeren Not, einer Erklärungsnot.

  • Mühsam stemmte sie sich hoch. "PST, nicht so laut," zischte Cara. "Und nimm die Finger weg, denk nicht du könntest, das jetzt ausnutzen." Nachdenklich runzelte sie die Stirn oder ? Hatte er etwa? Nein das konnte nicht sein.
    "Du Julius, wieso fragst du überhaupt? Wer könnte denn sonst von unserem Treffpunkt wissen?" Lauernd kam diese Frage, scheinheilig wie nur Frauen fragen konnten.

  • Sisenna klatschte vor Freude in die Hände, als sie begriff, es handelte sich nur um ein Spiel und nun auch Cara auf der Kline lag.


    "Das soll so sein, stimmt's?", rief sie jubelnd über die eigene Erkenntnis. "Da ist kein Licht. Die spielen, als wäre es dunkel."
    Von der Seite kam ein "Pst!" und ein Mann vor ihr drehte sich um. Sisenna sank in sich zusammen, ließ sich aber bald wieder von der Handlung fesseln.

  • Vermutlich sehr zur Überraschung einiger Anwesenden hatte der junge Germanicer den Weg zu dem Schauspiel gefunden welches an diesen Tagen aufgeführt würde. Ohne Begleitung kam er sich doch etwas verloren vor. Aber die Feiertage, wie eben die momentanen Ludi Palatinii, trieben ihn an die Öffentlichkeit. Kunst und Kultur waren nicht so seine bevorzugten unteressen aber eine Komödie war immer drin.


    Jetzt lag Cerretanus in dem kleinen Bereich der für die Gens Germanicer immer zur Verfügung stand und linste gespannt auf die Bühne.
    Dem Konsul Claudius Mencrates nickte er ehrvoll zu. Eigentlich wollte er dem Konsul direkt begrüssen und ihm seine Glückwünsche für das Spiel ausdrücken durch die vielen anderen Besucher ging das aber nicht.


    Das Schauspiel fand anscheinend bei Nacht statt. Die Beleuchtung war dürftig und die Mimen stellten dies auch recht anschaulich dar.


    Gerade versuchte eine junge Frau den Weg in einem Cubiculum oder Triclinium, so eindeutig hatte es Cerretanus noch nicht erfasst, zu finden was aber durch diverse Musikstücke verhindert wurde.
    Cerretanus lachte auf als das Mädchen über einen Hocker stolperte und dann ihren Daumen bejammerte obwohl sicher andere Körperstellen in Mitleidenschaft gerieten.


    Die nächste Szene stellte anscheinend eine typische Verwechslung dar. Ein junger Mann flog, nachdem das Mädchen auf der Kline gelandet war, einige Zentimeter in die Höhe und wollte sich versichern dass es jemand sei den er kannte. Wieder lachte Cerretanus kurz auf.

  • Zitat

    Original von Cara
    Mühsam stemmte sie sich hoch. "PST, nicht so laut," zischte Cara. "Und nimm die Finger weg, denk nicht du könntest, das jetzt ausnutzen." Nachdenklich runzelte sie die Stirn oder ? Hatte er etwa? Nein das konnte nicht sein.
    "Du Julius, wieso fragst du überhaupt? Wer könnte denn sonst von unserem Treffpunkt wissen?" Lauernd kam diese Frage, scheinheilig wie nur Frauen fragen konnten.


    Das Fiepen im Ohr ließ nach und er konnte die Frauenstimme zuordnen. Sie gehörte einer Sklavin und Marco schreckte zurück.


    "Ich bin nicht Julius", knurrte er. "Du hast hier nichts zu suchen, Portia. Wieso überhaupt brennt hier kein Licht?!" Ärgerlich über sich selbst, krabbelte Marco von der Cline. Die Hände ausgebreitet, versuchte er sich stehend zu orientieren. Waren sie hier allein?

  • "Ja das höre ich jetzt auch, du bist doch dieser Pinto oder? Doch warum begrabschst du mich jetzt? JULIUS" Sichtlich empört stand Cara auf und suchte sich wild mit den Armen wedelnd den Weg nach draußen.Trotz aller Vorsicht stieße sie mit dem Kopf gegen eine Wand, als sie sich gerade umdrehte, um nochmal nach zu hacken. "Warum aber gibt es hier keine Lampen oder wenigstens Kerzen?"

  • Julius kam gerade in das Haus und war verwirrt über die Finsternis, die ihn umgab. Er war ungeduldig, seine Portia wieder zu sehen, als er auf einmal seinen Namen hörte. Das war doch die Stimme von Portia, oder nicht. Er versuchte sich noch einmal zu orientieren und sprach in die Richtung, aus der er die Stimme hörte, die er für Portia’s hielt:
    „Portia, bist du hier? Warum ist es hier so dunkel. Bist du allein? Ich habe mich so danach gesehnt, dich hier zu treffen.“

  • Oh Schreck, ausgerechnet jetzt kommt er. Warum kam er nicht früher? Panik ergriff Portia, "Ja ich bin es Julius, warum hast du mich hierher bestellt? Du weißt doch wir dürfen nicht hier sein. Wenn meine Herrin mich hier findet werde ich bestraft" Das auch noch Pinto anwesend war. So schnell wie es ihr im Dunkeln möglich war, verschwand Cara wieder mit den Armen rudernd.

  • Marco glaubte, er stand im falschen Theater. Hier unterhielten sich Sklaven und flirteten miteinander, als wäre er gar nicht anwesend.
    "Sagt mal, geht es noch?"


    Marco stellte sich blind. Er durfte ja auch nicht sehen, dass Portia bereits verschwand. "Julius, such Kerzen oder Öllampen. Portia, du holst Helena, aber schnell!"


    Er tastete sich weiter nach vorn. Die Arme ausgebreitet schlurfte er in Minischritten bis zur Wand. Dort suchte er nach der Halterung für die Öllampe, aber sie war leer. "Zum Hades", schimpfte er.

  • Magrus sah, dass er keine Chance hatte zu verschwinden, er musste bleiben.
    „Ja, ich höre dich, kann dich aber nicht sehen. Wer bist du? Woher soll ich im Dunkeln Lampen nehmen, wenn ich mich überhaupt nicht zurecht finde.“

  • Cara betritt als Herrin umgezogen, mit herrischer Mine die Bühne, besinnt sich plötzlich und fängt an herum zu tasten und stößt gegen Magrus. "Wer bist denn du? Portia sagte mir ich solle hierher kommen." Leise fragt sie, "Pinto bist du das?"

  • Magrus stieß mit Cara zusammen, was ihm persönlich gar nicht unangenehm war. Seine Rolle schrieb ihm allerdings vor, erschrocken zu sein. Er stammelte:


    „Nein, ich bin Julius, wer bist du? Ich kann dich im Dunkeln nicht erkennen.“

  • "Julius, stell dich nicht dümmer, als es gut für dich ist", kam sichtlich verärgert von Cara.
    "Sag mal was treibst du hier? Noch mehr interessiert mich jedoch, wieso war Portia hier bei dir?" Lauernd folgte gleich darauf ihr nächste Frage, "Hattet ihr beide euch hier verabredet oder war Portia mit jemanden anders verabredet?"
    Jetzt erst tastete Helena sich suchend vorwärts, stieß bald mit ihrem Bein gegen die Cline. Vorsichtig ging sie weiter, bückte sich und überprüfte mit ihren Händen ob da eine Sitzfläche war. Hörbar erleichtert atmete sie auf und setzte sich hin.

  • Magrus überlegte kurz und beschloss, dass es das Beste wäre, wenn Julius alles abstritt.


    „Oh nein. Ich war nicht mit Portia verabredet und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Portia mit jemand anderm verabredet war. Das würde Portia nie tun. Wir wissen, dass uns das nicht gestattet wäre. Ich bestreite ja auch nicht, dass ich gerne mit Portia verabredet gewesen wäre, aber ich bin nur zufällig hier vorbei gekommen und habe Geräusche gehört, die ich mir nicht erklären konnte. So habe ich nachgesehen.“

  • "Endlich, Helena!" Er bewegte sich schlurfend in die Richtung, aus der die Stimme kam. Seine Hände suchten den bislang leeren Luftraum vor ihm ab. Gleichzeitig fragte er sich, wer seiner Rolle diesen dämlichen Namen gegeben hatte. Pinto war ein Pferd, ein albernes sogar! Es besaß überall Flecken.


    "Helena, rede mit mir, damit ich höre, wo du bist. Ich muss dir etwas sehr Wichtiges sagen." Er sollte es ihr ins Ohr flüstern, fand aber die Anweisung des Theaterleiters blödsinnig, weil so zwar Julius nichts hörte, aber das Publikum ebenfalls nicht. "Weißt du, wo die Lampen geblieben sind? Wir müssen sie finden und zwar schnellstens!" Laut Anweisung sollte er in die falsche Richtung gehen, was er auch tat. Er steuerte auf Magrus zu, der Julius spielte.

  • Cerretanus hielt sich den Bauch vor Lachen Es tat schon eichtig weh. Die Verwirrung war nun nicht allein dadurch entstanden dass es sich im Dunkeln abspielte sondern auch noch durch Personen die zusätzlich auf der Buhne dargestellt wurden. So gelacht hatte er schon lange nicht mehr.

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