Equirria im März

  • Wie schon bei den ersten Equirria im Februar, war es noch früher Morgen, als das Stadium Domitiani auf dem Marsfeld zum Leben erwachte und seine Tore für den bevorstehenden Renntag öffnete. Diesmal sollte die Factio Russata der Ausrichter sein und dementsprechend war rot die tendenziell dominierende Farbe des Tages. Was allerdings auch daran gelegen haben könnte, dass die Equirria zu Ehren des Kriegsgottes Mars abgehalten wurden und dieser ebenfalls mit dieser Farbe in Verbindung zu bringen war. Ursprünglich hatten die Organisatoren mehrere Rennen geplant, an denen alle Factiones der Stadt teilnehmen sollten, denn meist fielen die zweiten Equirria größer aus als die ersten. Da aber drei Factiones aus verschiedenen Gründen auf einen Start verzichtet hatten, sollte es auch an diesem Tag nur eine kleinere Veranstaltung mit den verbleibenden drei Factiones geben. Außer der gastgebenden Russata waren noch die Veneta und die Praesina jeweils mit ihren besten Fahrern am Start.

  • Wegen des bevorstehenden Rennens war auch Macer schon früh morgens zum Stadion aufgebrochen, um die letzten Vorbereitungen und die Ankunft einiger Factio-Betreuer persönlich zu überwachen. Die Fahrer würden später mit der Pompa am Stadion eintreffen, sollte da aber natürlich schon ein perfekt vorbereitetes Fahrerlager vorfinden. Pferde und Fahrer brauchten noch etwas zu trinken und bei den Wägen mussten in jedem Fall die Räder gewechselt werden, denn mit den renntauglichen Rädern fuhr man natürlich nicht vorher in der Pompa über das holprige Straßenpflaster. Die anderen Factiones schienen das ähnlich zu handhaben und waren ebenfalls mit Aufbauarbeiten befasst.


    Die Neuentdeckung der Factio Russata bei den letzten Equirria, Halil Torkebal, sollte diesmal noch nicht an den Start gehen, dafür waren mit Phillipus Thrax, Brinno und Didius Metellus die drei anderen bekannten Fahrer der Factio alle mit dabei. Von dieser Seite her betrachtet, war es Macer schon ganz recht gewesen, dass so wenig Anmeldungen vorlangen, denn selten konnte die Russata bisher mit drei Fahrern im wichtigsten Rennen eines Tages dabei sein. Und der organisatorische Aufwand reduzierte sich auch, weil weniger Läufe als geplant stattfanden. Nicht reduziert war der Aufwand allerdings beim Opfer, das die Equirria eröffnen sollte und für das die Priesterschaft Roms verantwortlich war. Die Kommunikation mit den richtigen Leuten bei den zuständigen Collegien hatte reibungslos und still funktioniert, so dass sich Macer sicher war, eine perfekt vorbereitete Zeremonie zu sehen. Als Vorsitzender der gastgebenden Factio durfte er dabei natürlich nicht fehlen und verließ daher noch einmal das Stadion, um sich zum Ausgangspunkt der Pompa zu begeben.



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  • Nicht wie meistens am Kapitol, sondern dem Anlass entsprechend am Tempel des Mars Ultor, nahm die Pompa Circensis ihre Aufstellung. Von dort sollte sie über das Forum, die Via Lata, die Via Flaminia und die Via Recta bis zum Stadium Domitiani führen. Die Mischung aus pompöser Zurschaustellung der Fahrer und würdevoller religiöser Prozession machte ein strenges Protokoll nötig, wer an welcher Stelle im Prozessionszug postiert war. Der Zug begann mit dem sportlichen Teil und wurde von Jungen zu Fuß und auf Pferden angeführt. Die meisten waren die Söhne von Factiomitgliedern der Russata und mächtig stolz, den Wagenlenkern voran ziehen zu dürfen. Die Wagenlenker selbst standen auf ihren Wägen, winkten ins Publikum und ließen sich schon vor dem Rennen feiern. Zum Teil hatte man ihre Pferde noch geschmückt, aber zum Rennen würde dieser Schmuck natürlich entfernt werden. Dahinter wurde es dann schon etwas feierlicher mit mehreren Gruppen von Männern und Jungen in roten Tuniken, die Schwerter und Speere mit sich führten und, ähnlich den Auftritten verschiedener Kultvereine, Tänze aufführten. Begleitet wurden sie dabei von Sängern und Flötenspielern, die für die passende musikalische Untermalung sorgten.


    Hinter ihnen folgten die Träger, die vermutlich die schwerste Aufgabe im ganzen Zug hatten, nämlich die Götterbilder zu transportieren, die zu diesem Anlass aus dem Tempel geholt wurden. Priester, Opferhelfer mit den mötigen Utensilien und natürlich dem Opferstier sowie unzählige Ministri, die Weihrauch verbreiteten, folgten den Bildern gemessenen Schrittes. Auf einem weiteren Wagen folgte der Ausrichter der Spiele, wobei in diesem Fall auch die daneben und dahinter gehenden Mitglieder der Factio Russata zu den Ausrichtern zu zählen waren, bevor sich alle anderen anschlossen, die dem Zug folgen wollten.

  • Als er sich einen der engen Aufgänge zu den Zuschauerrängen des Stadium Domitiani hinauf schob und sich der Menschenmassen um sich herum gewahr wurde, fragte sich Gracchus ernsthaft, wie bei allen Göttern ihn sein Neffe dazu hatte überreden können, ihn zu den Wagenrennen der Equirria zu begleiten, denn nicht nur Rennen an sich waren Gracchus viel zu hektisch, um dem genussvoll folgen zu können, auch der Anwesenheit der schreienden und tobenden Rennsportbegeisterten konnte er kaum etwas abgewinnen, mochten die Spiele noch so sehr zu Ehren der Götter sein. Waren tobende Frauen im Angesicht der Gladiatorenkämpfer noch zu tolerieren, so hielt Gracchus fanatische Männer schon immer für gefährlich, ganz besonders, wenn sie mit Fahnen ihrer bevorzugten Rennställe bewaffnet waren. Nicht einmal der Anblick der Wagenlenker in ihren kurzen Tuniken konnte ihn vom Sehenswert der Rennen überzeugen. Leise seufzend blickte er auf die Rennbahn und schon im nächsten Augenblick war Serenus vor ihm verschwunden. Ein Hauch von Panik kroch Gracchus' Nacken hinauf, doch glücklicherweise hatten die Sklaven Serenus im Auge und konnten Gracchus den Weg zu ihren Sitzplätzen weisen, wo sein Neffe bereits wartete - kaum auf ihn, sondern nur auf den Einzug der Wagenlenker in den Circus. Erleichert ließ sich Gracchus nieder und sammelte sich einen Augenblick. Es galt nicht endlos lange auszuharren, denn er hatte verommen, dass es nur einen einzigen Rennlauf geben würde. Wenn die Götter mit ihm waren, so würde Serenus' präferierte Factio nicht den Sieg davon tragen, so dass der Junge anschließend direkt bedrückt würde nach Hause gehen wollen, anstatt auf die Idee zu kommen, im Siegestaumel irgendwo in der Stadt seine Factio feiern zu wollen. Davon abgesehen war es Gracchus indes gleich, ob ein grünfarbener, blaufarbener oder auch gelbfarbener Wagen gewann, und um jenem eine Freude zu bereiten würde er sich ganz dem Urteil seines Neffen beim Applaus anschließen.

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  • Die pompa circensis hat bereits weit vor den Toren des Stadium Domitiani begonnen und ist im Lauf des Marsches durch das Stadtinneren bis zum Austragungsort der Equirria stetig angewachsen. Nun im nicht ganz runden Rund der Rennbahn angekommen stellen die Träger erleichtert die schweren Götterbilder und Statuen entlang der spina, der Trennung der beiden Geraden, auf und der rote Opferstier mit den weithin schimmernden vergoldeten Hörnern wird zum Altar am Ende des Stadions geführt. Die Wägen mit den berühmten aurigae ziehen noch ein oder zwei Bahnen, während der sich die Lenker schon jetzt von der Menge zujubeln und sich feiern lassen, dann ziehen sie sich zu den Ställen und Startboxen, den carceres die direkt unter der Ehrentribüne liegen, zurück.


    Fanfaren ertönen um den Beginn des Opfers anzukündigen. Jegliche Mühen eines Heroldes - und wenn er noch so eine laute Stimme hat - wären gegen das Stimmengewirr, das fröhliche Gelächter und Gesinge der Factioanhänger vergebens. Da die Equirria mit zu den wichtigsten Feiertagen im Mars-Jahr zählen zelebriert der Flamen Martialis persönlich den Opferritus. In seine weiße Toga gehüllt tritt er aus einer der unzähligen Türen unter den Zuschauerrängen heraus. Ihm folgen zwölf Priester, je eine Reihe von Sechs rechts und links hinter ihm. Danach folgt das Hilfspersonal - Victimarius, Cultraius, Popae und Ministri. Die kleine Prozession versammelt sich um den Altar herum und jeder nimmt seine streng festgelegte Position ein.


    In einem ausladenden Zeremoniell zieht sich der Flamen Martialis eine Falte seiner Toga über den Kopf. Dann greift er in die von einem Helfer dargebotene Schale mit Weihrauch und streut diesen über die glühenden Kohlestücke in der Schale auf dem steinernen Altar (den Weihrauch, nicht den Helfer). Die emporsteigende Rauchsäule ist nur ein Strich in Anbetracht der Größe des Stadium Domitiani, die Zuschauer am anderen Ende der Bahn können sie kaum noch ausmachen. Da der Priester jedoch nicht geizt, wird es eine feste, opake Säule, die erst weit über den Köpfen der Römer vom leichten Wind zerweht wird.


    Bald jedoch erstirbt die Rauchsäule, als ein Popa die Flammen der Kohle mit einem kleinen Blasebalg anfacht und ein anderer vorsichtig Öl in die äußere Rinne der Schale gibt. Sofort entzündet sich die Flüssigkeit und ein Feuer lodert auf dem Altar auf. Der Flamen breitet seine Arme aus, die Handflächen nach oben gerichtet, und blickt zum wolkenlosen Vormittagshimmel hinauf. "Mamarce! Dir gebührt dieser Tag voller Ehre! Mamarce! Wie es Dir zusteht, wollen wir Dir an diesem Tage Pferde, Wägen und Männer weihen! Darum gewähre uns Deine Aufmerksamkeit, Mamarce! Beehre uns mit Deiner Gunst!"


    Ein junger Minister reicht dem Flamen Martialis mit vor Aufregung geweiteten Augen die Schale mit den Opferkeksen. Aus dieser nimmt der Priester nacheinander drei Gebäckstücke und übergibt sie dem martialischen Feuer.


  • Victor steht flankiert von weiteren Septemviri hinter dem Altar. Obwohl er versucht seine Aufmerksamkeit auf einen Punkt weit hinter den Zuschauerrängen zu lenken und würdevoll drein zu schauen, beobachtet er aus dem Augenwinkel ganz genau, was der Flamen tut. Seit einiger Zeit hat Vic wieder vermehrt das Gefühl, dass etwas faul ist im Cultus Deorum. Noch ist er nicht so weit, dass er deswegen seinen Patron aufsucht, aber er wird alles ganz genau im Auge behalten.


    Als der Flamen Martialis die Opferkekse ins Feuer gibt steigt nochmal eine kleine Rauchsäule zum Himmel empor, diesmal aber vermischt mit dem verlockenden Geruch nach knusprigen Keksen. Verräterisch beben Vics Nasenflügel, er hat den ganzen Tag noch nichts gegessen. Frühstück braucht sowieso kein Mensch, vor allem kein Priester, der kein bisschen körperlicher Anstrengung ausgesetzt ist. Allerdings ist Vic schon ziemlich lange wegen der letzten Vorbereitungen auf den Beinen. Denn nicht nur für das Opfer musste gesorgt werden, auch bei der Veneta musste er schauen, dass alles klappt. Für seinen Magen ist daher schon mindestens Mittag. Zum Glück ist es trotz der Zeremonie nicht wirklich still im Stadion, so dass niemand das leise Knurren aus dem Bauch des Septemvirs hört.

  • Serenus trug die Farben der Russata und war so mit einer marsroten Tunika, marsroten Sandalen und einem roten Halstuch bekleidet. An seinem Gürtel hingen seine Caesti ( :evil: )und in der einen Hand schwenkte er einen kleinen Wimpel der Russata, während er in der anderen Hand eine kurze Fanfare hatte, in welche er immer wieder mit den anderen Fans schmetterte.


    TRRRRRRÖÖÖÖÖÖÖÖTTTTTTT !!!
    TÖÖÖÖÖÖÖÖÖTTTTTTTÖÖÖÖÖÖÖÖÖ !!!


    Und begeistert wieder den Wimpel schwenkte.


    Dido, seine kleine Leibsklavin war ebenfalls in die Farben der Russata gekleidet. Von ihrem Gürtel baumelten ebenfalls Caesti herunter. Auch sie hielt einen Wimpel in der Hand, allerdings schien dessen Stab sehr, sehr solide und dicker auszusehen als bei Serenus. In einem Beutel trug sie einige gammelige Äpfel, hartgekochte Eier und drei überreife, kleinere Melonen mit sich. Serenus wollte sich lieber nicht darauf verlassen, daß Onkel Gracchus auch an so etwas gedacht hatte.


    Serenus hatte Platz genommen. Die Sitzplätze waren hervorragend und der Gens Flavia angemessen. Wenn es einen Unfall auf der Rennbahn gab, dann konnte das Blut sogar noch bis zu den Flaviern spritzen so nah saß man am Geschehen. Sogar an ausrechend Kissen war für Dido und Serenus gedacht worden. Na gut, Serenus hatte hier ganz klare Anweisungen in weiser Voraussicht erteilt. In der ersten Reihe saßen Dido, Serenus und Onkel Gracchus. Hinter den beiden Flaviern saßen die Aufpassersklaven, welche auf einen Wink von Serenus ein Transparent entrollten, während der Sklave unmittelbar hinter Onkel Gracchus noch einmal ein Plakat hochhielt. Eigentlich sollte dieser ja hinter Serenus sitzen, aber in dem Tumult und Trubel war das irgendwie unter gegangen.



    Dido Serenus Onkel Gracchus


    Das Transparent:

    RUSSATA


    Das Plakat hinter Onkel Gracchus, welches mit einem aufgemalten Pfeil auf diesen zeigte.

    BRINNO
    ICH BIN DEIN ALLERGRÖßTER FAN

  • Nachdem die Gebäckstücke verbrannt sind reinigt und trocknet der Flamen Martialis sich die Hände und greift nach einem Becher Wein. Nicht jedoch, um ihn zu trinken, sondern um ihn in die Höhe zu heben, nachdem er an den Opferstier getreten ist. "Mamarce! Dir zu Ehren dieser Stier, wie es Dir zusteht! In Deinem Namen, Dir zu Ehren, wie es Dir zusteht!" Langsam gießt er die Flüssigkeit über den Kopf des Tiers. Der Stier ist jedoch dermaßen betäubt, dass er sogar fast vergisst zu Blinzeln, als der Wein ihm über die Augen läuft. Auch als der Priester die mola salsa zwischen die Hörner des Tiers reibt, zeigt es keine Reaktion. "Mamarce! Dir zu Ehren dieser Stier, wie es Dir zusteht! In Deinem Namen, Dir zu Ehren, wie es Dir zusteht!"


    Der Flamen Martialis entfernt die rote Wolldecke vom Rücken des Opfers und streicht mit seinem Messer über das mit rotem Tonstaub gefärbte Rückenfell. Dann wendet er sich zur Menge und liest das uralte Opfergebet von einer Pergamentrolle, die ein Minister ihm hinhält. Die Worte verklingen, ungehört von den hinteren Reihen, wo die Menschen nur erahnen können, dass dem Mars gerade durch den Priester die Equirria offeriert werden und er den Gott um seinen Schutz und Beistand für das Römische Imperium und seine Krieger erbittet. Dann tritt der Priester zur Seite und lässt die Opferhelfer nach vorne. Auf das 'Age?' folgt 'Agone!', auf den Hammerschlat folgt die Axt, und auf Blut folgt das zu Boden Fallen des massigen Leibes.


    Ein Popa tritt zu den Opfertier und beginnt, es auszunehmen. Es dauert nicht lange, dann liegen die vitalia des Stiers in den goldenen Schalen und werden dem Flamen Martialis gereicht. In aller Ruhe begutachtet der Flamen die Innereien sorgfältig. Nicht nur das Gelingen der Equirria, sondern auch der Beginn der Kriegszeit und ein erfolgreiches Kriegsjahr hängen von der Annahme dieses Opfers ab. Doch bald legt er das letzte Stück wieder zurück in die Schale und hebt seine Arme. "Litatio!"


    Die Zuschauer auf den hinteren Rängen müssen das Wort nicht hören, um zu wissen, dass das Opfer angenommen ist. Freudige Rufe hallen durch den Circus, während der Flamen unbeirrt im Ritual forfährt. "Es ist Dein Recht nun zu kommen, Mars. Deine Tage fordern ihren Platz und der Monat, der Deinen Namen trägt, ist hier. Die Krieger stehen bereit um in Deinem Namen in den Kampf zu ziehen, darum schreite ihnen voraus, Mars Gradivus! Führe Deine Söhne durch die Zeit des Krieges, Mars Pater, gewähre ihnen Deinen Schutz und Deinen Segen, Mars Invictus! Zerschmettere die Feinde Roms, Mars Ultor, und schütze die Herden seiner Einwohner, Mars Silvanus! Dir zu Ehren sollen die schnellsten Pferde am heutigen Tage ihre Bahnen über das Dir geweihte Feld ziehen, Dir zu Ehren soll dieser Tag gereichen! MARS INVICTUS! MARS GRADIVUS! MARS SILVANUS! MARS PATER! MARS ULTOR!" Während er die Worte spricht übergibt er die Eingeweide, ein Stück nach dem anderen, dem Feuer.


    Im Hintergrund wird eilig der Stier in grobe Stücke zerteilt, so dass man ihn von der Bahn schaffen kann. Der dunkelrote Blutfleck, der sich im Sand ausgebereitet hat, würde am Ende des Rennens wahrscheinlich nichtmal mehr zu sehen sein.


  • Auch Durus, der zur Zeit ja ausnahmsweise nicht in Staatsdiensten war, hatte es sich selbstverständlich nicht nehmen lassen, zu den Equirria zu erscheinen - zumal auch Lenker der Veneta dabei waren.
    Aus diesem Grund hatte er sich auch in seine blaue "Renntoga" geworfen. Sie war am Rand mit einem goldenen Blumenmuster verziert und ließ somit ausnahmsweise nicht auf den Ordo ihres Trägers schließen.


    Zwei Sklaven hatten ihm einen Platz in den vordersten Reihen freigehalten - neben den Senatoren und Würdenträgern. So konnte er genau das Opfer des Flamen Martialis beobachten, der nach alter Tradition die aufeinanderfolgenden Opfergaben gen Himmel sandte.


    Der Tiberier war sich nicht sicher, aber es sah so aus, als wäre es Victor, der dort hinter dem Flamen stand und ebenfalls andächtig das Opfer verfolgte.


    Hoffentlich würde es heute für die Veneta ausreichen...




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  • Natürlich konnte es niemand sehen, aber ein wenig rot vor Rührung wurde Mars schon angesichts der inbrünstig vorgetragenen Worte und Anrufungen des Priesters. Wenn es doch jemand gesehen hätte, wäre es allerdings auch egal gewesen, denn rot war ja ohnehin die Farbe des Kriegsgottes. Äußerst wohlwollend nahm er das Opfer entgegen und würde den Feldzügen dieses Jahres wohlgesonnen sein.

  • Während die Priester den Innenraum des Stadions verlassen und die großen Fleischtöpfe mit dem zerelgten Opfertier in die Küche geschafft werden, beginnen die Fans auf den Rängen mit der üblichen Lärmkulisse einer Großveranstaltung. Auf den Sitzplätzen, die eine besonders gute Sicht auf die Bahn und damit das gesamte Renngeschehen boten, hatten auch zwei Herren in Toga ihre Position bezogen, die das Rennen zu kommentieren gedachten. In einer Zeit einige hundert bis tausend Jahre vor der Erfindung der Rundfunkübertragung war dies zweifellos ein sinnfreies Vorhaben, hatte aber auch bei den vergangenen Rennveranstaltungen nicht für eine Störung des Ablaufs gesorgt. Der jüngere und dünnere der beiden Männer hieß Gaius Dellius und war in Rom als Moderator verschiedener Sportveranstaltungen nicht unbekannt. An seiner Seite stand ein etwas älterer Herr mit wenigen, aber dafür umso sorgfältiger gepflegten Haaren. Unter dem Namen Netcer hatte er vor 30 Jahren große Erfolge auf der Bahn gefeiert und sollte nun als Fachmann den Kommentar ergänzen.


    "Wir sehen unten auf der Bahn die Fahrer jetzt Aufstellung nehmen. Von außen nach innen stehen da jetzt Rothar, Lupus, Brinno, Dareios, Didius Metellus, Diokles, Thrax und Marsyas. Das ist eine Aufstellung, die dem grünen Spitzenfahrer sicherlich entgegenkommt, oder?"


    "Ja, sicher. Aber schau, die Fahrer können sich das ohnehin nicht aussuchen. Ein guter Fahrer muss mit jeder Aufstellung zurecht kommen und bis zur ersten Wende seine Position gefunden haben."


    "Ahja, natürlich. Wir werden sehen, wem das am besten gelingt. Wer ist dein Favorit für das heutige Rennen?"


    "Da möchte ich mich nur ungerne festlegen. Sowohl Marsyas als auch Dareios scheinen in bester Form zu sein und einer von beiden wird das Rennen machen. Außenseiter werden hier dagegen keine Chance haben."


    "Der Experte legt sich also mal wieder nicht fest, aber bald werden wir ja ohnehin wissen, wie es ausgeht. Wir können nur hoffen, dass uns diesmal kein so spektakulärer Unfall erwartet, wie bei den ersten Equirria."

  • Ein wenig ruhelos glättete Gracchus eine verworfene Falte seiner Toga und versuchte an etwas anderes zu denken, als den Pöbel in seinem Rücken, dessen heißen Atem er nur all zu deutlich zu Spüren glaubte. Glücklicherweise begann bald das Opfer und brachte ein wenig Ruhe in die von der Pompa aufgebrachte Masse, doch Gracchus konnte auch dies beeindruckende Zeremoniell kaum genießen, denn viel zu schnell war es vorüber und hinterließ die Menschen in Freude über den wohlgesonnenen Gott wieder so ausgelassen, wie zuvor. Erneut fragte Gracchus sich, wie er sich hatte dazu überreden lassen können, seinen Neffen zu begleiten. Vermutlich mochte es an dessen so unschuldig, flehentlichem Blick gelegen haben, der ihn ein wenig an seine eigene Kindheit erinnert hatte, wenn er in Sehnsucht auf eine Schriftrolle entflammt war und sich um so mehr einen Gönner herbeigewünscht hatte, der ihm jene gewähren würde. Des weiteren war es sicherlich auch Serenus' Zusage, sich im Gegenzug endlich seine Haare ein wenig kürzen zu lassen, denn obgleich es durchaus üblich war, dass Kinder ihr Haar länger trugen, so war das Gezotte Gracchus doch ein Dorn im Auge. Er drehte seinen Kopf leicht zurück und suchte seinen Leibsklaven, um diesem aufzutragen, ihm einen stark verdünnten Wein und etwas für den Jungen zu besorgen, anschließend wandte er seine Aufmerksamkeit der Startaufstellung zu. Glücklicherweise kam es bei den Wagenrennen nicht auf einen Fahrer, sondern gleich eine gesamte Factio an, und jene waren immerhin deutlich an ihren Farben zu erkennen. Da sein Neffe neben ihm völlig in Rot eingekleidet war, würde denn auch Gracchus nicht vergessen, welchen Wägen er bei der Vorbeifahrt Applaudieren müsste.

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  • Während das Wortgeplänkel der beiden Herren noch weiter ging, wurden auf der Bahn die letzten Vorbereitungen getroffen. Als Vorsitzendem der ausrichtenden Factio Russata fiel Macer die Aufgaben zu, das Startzeichen zu geben. An der Brüstung der Tribüne stehend streckte er seinen Arm aus und überzeugte sich noch einmal mit prüfenden Blicken, ob alle Fahrer bereit wären und alle Betreuer den Bereich vor den Startboxen verlassen hätten. Als von allen Beteiligten die dazu vereinbarten Zeichen gegeben wurden, konnte der Start erfolgen. Macer zögerte noch einen Augenblick, um die Spannung zu erhöhen und gab dann das Signal, damit die Tore der Startanlage geöffnet werden konnten. Zwei Helfer zogen kräftig an einem großen hölzernen Hebel und die Sperren vor den Rennpferden klappten zur Seite. Mit den Blicken verfolgte Macer die Wägen, die an Fahrt gewannen und sich auf die erste von sieben Runden begaben.



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  • Ebenso verfolgten auf der Tribüne die Herren Dellius und Netcer den Start und die erste Runde und begleiteten sie mit kritischen Worten.


    "Der Staub des Starts lichtet sich ein wenig und wir schauen mal, wer sich dort einen Vorteil heraus fahren konnte. Dareios sehe ich da vorne und Marsyas. Das überrascht natürlich nicht, dass sich die beiden Spitzenfahrer an die Spitze setzen, um nicht von anderen Fahrern in der Enge des Feldes ausgebremst zu werden. Dann der zweite Grüne und dann schon ein Roter. Das ist Thrax, der sich hier als Fahrer des ausrichtenden Rennstalls natürlich gut präsentieren will. Wie siehst du die Chancen dieses Mannes in diesem Rennen?"


    "Du hättest mir eben zuhören sollen. Ich sagte doch schon, dass Außenseiter hier keine Chance haben werden. Es ist schon seltsam genug, dass die Russata hier mit drei Fahrern auf der Bahn ist, aber Chancen hat sie absolut keine."


    "Das nennt man wohl ein vernichtendes Urteil, aber vielleicht schaffen sie es ja heute sogar, unseren Experten zu überraschen. Langsam nähert sich das Feld der ersten Wende. Marsyas behält die Innenbahn und damit den Vorteil, Dareios muss hinter ihm bleiben. Oho, ein Stück dahinter geht es aber gleich schon eng zu, da versuchen sich Rothar und Diokles gegenseitig die besten Plätze streitig zu machen, dabei fahren die doch für eine Factio. Das kann sicher nicht im Sinne der Trainer sein."


    "So sind die Fahrer eben, auf der Bahn sind sie ihr eigener Herr. Ich habe auch nicht immer auf meinen Trainer gehört."


    "Du warst aber auch meistens ganz vorne und konntest dir sowas besser erlauben. Da hinten im Feld erscheinen solche Kämpfe gleich an der ersten Wende wohl eher weniger sinnvoll. Aber wie ich sehe, hat das diesmal noch schandlos geklappt und die Fahrer jagen nun alle zum ersten Mal auf den Zielstrich zu. Vorne kann Dareios anscheinen problemlos auf Marsyas aufholen, die beiden fahren nun fast auf gleicher Höhe. Dahinter ist es immernoch etwas unübersichtlicher. Nur am Ende des Feldes, da scheint unser Experte Recht zu behalten, liegen bereits die beiden anderen roten Fahrer, die wir bisher noch nicht genannt haben."


    Während die Fahrer die erste Runde beendeten und die riesige Zählmarke in Form eines Delphins auf der Spina umgedreht wurde, notierte ein Schreiber den Zwischenstand: Marsyas - Dareios - Lupus - Thrax - Rothar - Diokles - Brinno - Metellus

  • Minervina war insgesamt gesehen erst recht spät gekommen und verfolgte das Opfer von den einfachen Rängen aus, was ihr nicht besonders behagte. Besonders missfiel ihr, dass der Mann neben ihr groß, wuchtig, stinkend war und immer näher zu ihr rückte, weil die Menschenmasse zunehmend größer wurde. Wieder einmal wurde ihr bewusst, dass sie es nicht sehr schön fand, durch ihre Mutter selbst zur Gattung Plebejer zu gehören. Nein, sie war Patrizier und ihr Vater Senator. Punktum.


    Heute waren auch die ersten Wagenrennen, die sie allein besuchte und einfach nur aus Interesse. Sie kannte sich noch immer nicht sehr gut aus, doch es wurde Zeit, etwas mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Gerade wandte sie sich, natürlich mit gerümpfter Nase, dem 'Monster' neben sich zu, um ihn in seine Schranken zu weisen, als ihr gewissermaßen ein Lichtstrahl am wolkenverhangenen Himmel auffiel. Besser ausgedrückt: Da hinten war ein Tiberier, den sie bislang nur flüchtig kannte. Und es konnte kein Zufall gewesen sein, dass er in ihrer Nähe und damit erreichbar war. das bedeutete ihre Rettung. Den Start beinahe ignorierend, kämpfte sie sich durch die Menge in Richtung Tiberius Durus. Wurde ohnehin Zeit, dass sie sich verstärkt mit der Familie ihres Vaters bekannt machte. Seinen Namen hatte sie noch im Kopf, aber mehr als diesen kannte sie auch nicht von ihrer Rettung.


    Sie quetschte sich den letzten Rest durch eine enge 'Menschenspalte' und sah den kleinen Rest des Weges von angenehmen, sauberen Menschen gespickt, die ihr höflich Platz machten, nachdem sie höflich darum bat. Menschen eben. Endlich war sie angekommen. Sie stand neben Durus und sah nun etwas verlegen aus den Augenwinkeln zu ihm auf. "Ähm, Salve." grüßte sie mit leichter Unbeholfenheit und lächelte ihm vage zu. Um ihn allerdings nicht weiter zu stören, sondern nur ihre Anwesenheit bekannt zu geben, sah sie auf die Rennbahn, wo nun die zweite Runde anbrach.

  • Nach dem Opfer hatte Durus begeistert die erste Runde verfolgt. Das Wagenrennen war eben noch immer eine Leidenschaft, der er sich zu gern hingab.
    Mit geballten Fäusten und zornigem Blick sah er den beiden Blauen zu, die wieder einmal nichts besseres zu tun hatten, als sich gegenseitig zu behindern. Bevor Durus allerdings zu fluchen anfangen musste, löste sich Dareios glücklicherweise und holte auf Platz 2 auf. Gerade als die zweite Runde anbrach, wurde er von der Seite angesprochen. Er sah sich um und erblickte Rediviva Minervina, die er aus der Villa kannte. Allerdings nur flüchtig. *Warum ist sie eigentlich eine Rediviva und keine Tiberia?* schoss es ihm durch den Kopf, dann antwortete er


    "Salve! Du auch hier? Auch rennsportbegeistert?"


    fragte er und hoffte, einen Gleichgesinnten im ehrwürdigen, aber oft auch etwas verstaubten Hause Tiberia zu finden.

  • Ihm gegenüber durfte sie offen auftreten, darüber war sie auch sehr froh. Er war nämlich weder ein Vormund, noch ein Fremder. Und nur gegenüber Vitamalacus wollte sie sich keine Blöße geben, denn er sah aus unerfindlichen Gründen alles, was in ihr vorging. Und Fremde ging es ohnehin nichts an, was sie dachte und fühlte.
    Sie war erleichtert, als er dann ebenfalls ein Gespräch begann. Sie wollte nicht unwillkommen sein und hätte sich sicherlich, bei einem gegenseitigen Anschweigen, genau darüber Gedanken gemacht. Sie wandte sich ihm wieder zu. "Sagen wir es so. Ich bin ziemlich interessiert, aber kenne mich fast gar nicht aus. Es ist schon länger her, als ich das letzte Mal Wagenrennen beobachtete und habe damals noch nicht wirklich daran teilgenommen." erwiderte sie lachend. Aber an seiner hoffnungsvoll formulierten Frage erkannte sie ziemlich gut, dass er sich Interesse ihrerseits auch gewünscht hatte.
    Dabei fiel ihr gleich noch ein weiterer Vorteil ein, dass sie sich hier trafen. Sie würde nicht allein nach Hause gekommen und niemanden würde auffallen, dass sie allein fort ging. Viatamalcus war ja bereits in Mantua, aber so konnte ihm auch nichts zugetragen werden. "Wer gehört denn zu uns?" fragte sie dann mit einem Kopfnicken zur Rennbahn.

  • Mit halbem Auge auf die Rennbahn hörte Durus den Worten des Mädchens zu. Es war...nunja, eine typische Frauen-Antwort. Die meisten Frauen wurden nämlich in einem gewissen Alter aus unerfindlichen Gründen völlig immun gegen die Schönheit des Wagenrennens - wahrscheinlich, weil Gladiatoren sehr viel eindrucksvoller waren mit ihren eingeölten Körpern und den glänzenden Rüstungen...Aber etwas entrüstend fand er es doch, dass Minervina nicht einmal den traditionellen Rennstall der Tiberia kannte!


    "Natürlich die Blauen! Also Dareios - das ist der zweite da vorn - , Rothar - der jüngere im Zentrum - und Diokles - der rechts neben Rothar."


    Jede Namensnennung war mit einer Geste in Richtung Rennbahn verbunden. Glücklicherweise konnte man die blauen Fahrer auch an ihren Tuniken und Wagenbemalungen erkennen.


    "Aber Diokles läuft heute nicht so...da habe ich schon besseres gesehen."


    kommentierte er abschließend den Rennverlauf und schüttelte leicht den Kopf.

  • Minervina musste schmunzeln. Natürlich wusste sie, dass die Tiberia die Blauen anfeuerte. Ihr Vater hatte es niemals anders gehalten und auch sie feuerte jene damals an. Damals hatte sie mit zwei Iuliern hier gestanden und sich das Gröbste erklären lassen. Helena und Constantius hießen sie, versuchte Minervina sich zu erinnern. Wer allerdings zur Veneta gehörte, wurde ihr mit einem etwas näheren Blick auf die Fahrer bewusst. Ihre Ohren röteten sich ziemlich deutlich, als ihr auffiel, dass die Blauen sogar als solche gekennzeichnet waren. Allerdings räupserte sie sich und versuchte die Situation ein wenig zu retten. "Ja, natürlich! Mir waren nur die Namen nicht mehr so ganz geläufig." Sie selbst fand ihre Antwort gar nicht so schlecht. Doch noch immer wollten die roten Ohren nicht so richtig verschwinden.


    Nun versuchte sie wenigstens, die beiden Fahrer mit den Namen übereinzubringen. Natürlich, jetzt fielen ihr auch die Namen wieder ein. Sie selbst hatte damals mit den beiden Iuliern die blauen Fahrer angefeuert. "Da wird sicherlich noch Verbesserung eintreten!" versuchte sie Durus aufzumuntern und warf ihm ein fröhliches Lächeln zu. 'Nur nichts anmerken lassen' mahnte sie sich selbst immer, während die Verlegenheit auch endlich schwand. Kurz wandte sie sich einmal um, um die allgemeine Begeisterung aufzunehmen. Genau, eben das war es damals gewesen, was sie sowohl fasziniert als auch beängstigt hatte: Die alles überschwemmende gute Laune. Sie wandte sich aufmerksam wieder der Fahrbahn zu, wo die Fahrer die zweite Runde begannen.

  • Gleich nach der Überquerung des Zielstrichs zum Ende der ersten Runde gingen die Gespanne in die Kurve für die erste Wende und für das Publikum und insbesondere die Herren Dellius und Netcer bedeutete das wieder einen Moment absoluter Hochspannung.


    "Marsyas ist wieder schneller als Dareios und kann noch immer seinen Vorteil der Innenbahn nutzen. Wenn das zur Gewohnheit wird und dem Blauen da kein Rezept einfällt, dann könnten wir bis zum Ende immer den Grünen vorne sehen. Und dahinter drängt Lupus heran, da wird Dareios jetzt auch noch von hinten in die zange genommen und unter Druck gesetzt. Die grünen Fahrer scheinen sich gut organisiert zu haben und wollen das Rennen von Beginn an diktieren."


    "Das ist auch die einzig richtige Strategie, die sie hier fahren können. Sie sind nur zu zweit, während die Veneta zu dritt fährt und damit mehr taktische Möglichkeiten hat. Die Praesina darf also nicht den Fehler machen, ihr die Zügel zu überlassen, sonst wird sie hier eiskalt austaktiert."


    "Wobei die Praesina mit Lupus die zweite Position in der Mannschaft etwas stärker besetzt hat, als dies bei der Veneta der Fall ist."


    "Da sieht man mal wieder, was du doch für ein Theoretiker bist. Dieser Unterschied, den du da auf deiner Wachstafel notiert hast, wirst du nicht an jedem Tag feststellen können."


    "Dann werde ich schauen, ob ich am Ende des Tages noch eine Notiz auf meiner Tafel hinzufügen muss. Schauen wir aber erst einmal wieder auf die Bahn hinunter, es geht nämlich auf die zweite Wende zu. Und Lupus macht wieder mächstig Druck und greift Dareios an. Und da passiert ihm auch schon ein Fahrfehler, das sieht man ganz selten bei ihm. Er kommt zu weit nach außen und Lupus kann innen an ihm vorbei ziehen."


    "Ja, in der Tat, das ist sehr ärgerlich."


    "Und hinten im Feld ist auch wieder einiges los. Brinno hat aufgeholt und greift Thrax und Rothar an, die beide nebeneinander fahren. Doch da hat er in der Kurve keine Chance, noch weiter außen dran vorbei zu kommen. Den Versuch muss er abbrechen und sich hinter den beiden einreihen. Vielleicht kommt seine Chance in der nächsten Runde."


    Nachdem die Gespanne die zweite Gerade hinunter gedonnert sind und der zweite Delphin umgedreht wurde, kann der Rennschreiber wieder einen Zwischenstand notieren: Marsyas - Lupus - Dareios - Thrax - Rothar - Brinno - Diokles - Metellus

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