• Syene ist eine bedeutende Grenzstadt im Süden von Ägypten. Wichtige Handelsstrassen führen durch diese Stadt, womit Syene ein großer Warenumschlagsplatz für die Reichtümer aus Nubien ist, aber auch für die Rohstoffe kostbarer Steinbrüchen aus der Umgebung. Außerdem ist Syene, gerade in der Zeit der römischen Herrschaft, für die Keramikherstellung bekannt. Bis zu dieser Stadt im Süden Ägyptens reicht dank des Nils und guter Wasserstrassen noch der Einfluss des Mittelmeerraums, danach begann der ‚wilde Süden’ und das Grenzgebiet, das Zwölfmeilenland.

  • Die Legion war in Syene an Land gegangen und in die Wüste marschiert, um dort gegen die Blemmyer zu kämpfen. Und auch bei der Rückkehr durchquerten die Soldaten die Stadt, erfüllten sie für kurze Zeit mit dem Hallen der Caligae, dem Klirren der Rüstungen und wilden Geschichten aus dem Felde, verschleuderten ihren Sold in Kneipen und Lupanaren – und zogen weiter.
    Was später noch an ihren Besuch erinnerte, das waren die Gedenksteine, die sie in Auftrag gaben. An der Straße nach Süden, vor den Toren der Stadt, entlang des Weges, auf dem die Legion dem Feind entgegen marschiert war, dort wurden sie nach und nach aufgestellt, kleine und große, schlichte und reich verzierte, gehauen aus lapis Syenites, dem roten Granit, für den die Gegend berühmt war.
    Sie markierten keine Gräber, denn die Gebeine der Gefallenen lagen irgendwo in der Weite der endlosen Wüste und bei Tasheribat, dort hatte man die Toten ohne viel Zeremoniell im Sand verscharrt. Aber hier waren ihre Namen in Stein gemeißelt, hier hatte ihr Kämpfen und Sterben eine Spur hinterlassen. Manche dieser sogenannten Kenotaphen wurden aus den Sterbekassen der Einheiten bezahlt, für manche legten die Kameraden zusammen, andere wurden von den Offizieren gestiftet.


    Zu Letzteren gehörte auch der Stein des Marcus Artorius Menas. Er war sorgfältig behauen, und zeigte einen jungen Soldaten in Lorica Segmentata, der ein Gladius in der Hand hielt. Ihn umrahmten zwei Säulen, ebenfalls als Relief ausgeführt, die ein Giebeldach trugen, auf dem das sich aufbäumende Pferd, Wappen der Gens Artoria, zu sehen war.
    DULCE ET DECORUM EST PRO PATRIA MORI
    stand am Fuße der linken Säule und
    IN FIDE SALUS
    am Fuße der Rechten. Unter dem Bildnis des Toten befand sich die Inschrift:

    FUER MARCUS ARTORIUS MENAS, SOHN DES TIBERIUS ARTORIUS IMPERIOSUS, SOLDAT DER XXII. LEGION, 22 JAHRE ALT. ER IST GEFALLEN AUF DEM FELDZUG GEGEN DIE BLEMMYER. F DECIMUS SERAPIO HAT DIES MACHEN LASSEN.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!