Der Tod kommt immer unerwartet...

  • Helios war dieser Tage nur schwer aufzuheitern gewesen. Daher entschloss er sich, etwas mehr auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich in einem Etablissement des liegenden Geschäftes ein wenig zu vergnügen.
    So langsam stieg auch, wie mit dem Wetter, auch seine Laune, je näher er dem besagten Hause kam.


    Das kleine Geldsäckchen, gefüllt voller römischer Sesterzen, in der Hand wiegend, wollte er nach der Tür greiffen, als ihm jemand von hinten mit einem dumpfen Klang den Schlag gab, welcher ihn mit dem Gesicht gegen die Tür knallen ließ. Sofort außer Bewußtsein, riss er sich die rechte Wange an der splittrigen Holztür auf, während er zum Boden sackte und anschließend mit dem Kopf gegen die aus Stein gehauene Türschwelle knallte.
    Wieder ein dumpfer Schlag. Das Säckchen fiel jedoch nicht, es wurde schnell im Falle geschnappt und nur die hechelnden Laute eines Mannes und dessen schnell polternde Calligae auf dem Steinboden verwiesen auf die Zukunft des Geldes.


    Caius Furius Helios, der Reiterpräfekt einer Legion, verstarb schon durch den heftigen Schlag mit einer Metallstange auf den Hinterkopf, doch wer wusste es schon so genau, schließlich gab es die Steinschwelle auch noch, die mit einer endgültigen Platzwunde am Kopfe ihren Teil zu der Tragödie beitrug.


    Das Blut strömte langsam aus der Wunde und es war wie immer still, bis ein Gast des Etablissements nach Hause zu wanken beschloss, die Tür öffnete und über den Toten fiel, was nicht nur Verwunderung bei dem Gast auslöste, sondern einen alles durchschneidenden Schrei der Frau, mit der er sich zuvor beglückt hatte...

  • Bald schon hatte man eine Patrouille der Stadtwächter aufgetrieben, die sich den Toten genauer ansahen. Der Anführer des Grüppchens war ein Ägypter mittleren Alters, der einige junge Rekruten mit sich führte. Der Mann, der die Leiche gefunden hatte, und seine Hure standen bei dem Patrouillenführer und palaverten lauthals. Es wurde festgestellt, dass der Tote offensichtlich Rhomäer war und, dass er offenbar beraubt wurde, denn Geld trug er keines bei sich - kein Wunder in Rhakotis, wer weiß wie lange der schon vor der Tür lag. Man entschloß sich also, den Leichnam in ein Tuch zu wickeln und von einigen arbeitslosen Nachbarn der Patrouille hinterhertragen zu lassen. Und wohin? Richtig: Zur Basileia, denn der Tote war ja immerhin Rhomäer gewesen!


    Nebenbei wurde dann noch ein Bote zum Strategos geschickt, der diesen von dem Vorfall unterrichten sollte und ihn zum Tor der Basileia führen sollte, wo die Patrouille ihn erwarten würde.





    PHYLAKE TES ALEXANDRIAS - STADTWACHE ALEXANDRIAS

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