[Cenatio] der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus, Raum III EG


  • Das Cenatio für den "Alltag" in dem normalerweise die Hausherren alle Speisen einnahmen war ein quadratischer Raum.
    ein wenig fehlte die Handschrift einer Dame des Hauses wodurch die Deko ein wenig spartanisch war.
    Boden und Wände waren gefliest oder mit Mosaiken ausgestattet. 4 kleine viereckige Fenster in Überkopfhöhe an der Außenwand ließen Tageslicht herein.
    Betrat man den Raum der zum Atrium durch einen leichten Vorhang getrennt war kam rechter Hand ein sehr großer hüfthoher Schrank aus Edelholz. In ihm wurde eine ordentliche Menge gutes Geschirr aufbewahrt.
    Im Anschluss daran folgte ein offener Kamin. Zwar war auch dieser Raum mit einem Hypokastum ausgestattet aber offenes Feuer in einem Kamin hatte ja außer Wärme spenden auch noch die Funktion eine gemütliche Stimmung zu verbreiten. Außerdem gab es ja auch nicht wenige Leute die stundenlang entspannen konnten indem sie ins Feuer blickten.
    In der Mitte des Raumes und sein dominanter Teil befanden sich die Klinen.
    Sie waren ganz wie ein "Ideal-Triclinium" sein sollte angeordnet. Also 3 Klinen mit jeweils 3 Plätzen um eine Mensa. Lectus imus, lectus medius und lectus summus standen also genau da wo sie sein sollten.


    3 weitere kleine Beistelltische waren ansonsten auch noch vorhanden. In jeder Ecke stand ein großer Kerzenständer und von der Decke hingen noch 4 Öllampen wodurch es möglich war den Raum relativ hell zu machen.

  • Als Varus mit Vera den Raum betrat geleitete er sie ganz selbstverständlich auf den locus praetorius und half ihr sich dort niederzulassen.
    Anschließend ließ er sich selber auf dem summus in imo nieder. Commodus führte sicherlich gleich folgen.


    Im Raum ebenfalls noch anwesend waren zwei Sklavinnen. Eine Dunkelhäutige die Varus als Shani vorstellte und wo man an seinem Ton und der Art der Vorstellung hören konnte das sie wohl die "Obersklavin" des Haushaltes war.


    Dazu kam noch eine weitere junge Frau
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    die als Esther vorgestellt wurde.


    "Was möchtest du denn gerne essen und trinken?"


    Auf dem Tisch standen zwar diverse Dinge und man konnte deutlich erkennen das Varus viel wert auf gute Speisen legte aber es konnte ja sein das ausgerechnet das wonach es Vera jetzt verlangte nicht da war.

  • Was für eine Ehre am heutigen Tag. Vera wusste diese Geste zu schätzen. Sie nahm Platz und sortierte ihren Peplos. Bei einer cena in heimischer Umgebung ein unpraktisches und unbequemes Kleidungsstück. Eine synthesis wäre das passende gewesen. Die zwei Sklavinnen wurden von Vera sehr genau in Augenschein genommen. Sehr gepflegt und durchaus für eine cena geeignet befand sie. Gesicht und Name prägte man sich ohne große Mühe ein.


    „ Einen Becher verdünnten Wein bitte.“ Suchend sah sie über die Speisen auf dem Tisch. Alles sehr ansprechend und der Duft. Sie leckte sich über die Lippen. „ Einen kleinen Teller mit etwas herzhaften bitte, Esther.“ Vera gab sich freundlich. Unnötiges Drangsalieren von Sklaven lag ihr nicht. So lange diese ihren Platz im Haushalt kannten war alles in Ordnung. Diese hier wussten um ihre Stellung, ein angenehmer Fakt. Vera richtete ihre Aufmerksamkeit als allererstes auf Varus. „ Welchen Beschäftigungen gehst du hier in Rom nach?“ reichlich Bekanntschaften, Beziehungen und finanzielle Mittel waren in Rom nicht zu unterschätzen. Ihre eigenen waren begrenzt. Je früher sie eine Quelle für sich erschloss umso besser. Ihr Bruder Commodus war in dieser Beziehung ihre erste Anlaufstelle. Sich umzuhören schadete auf keinen Fall, schließlich wollte sie in der Gesellschaft Rom’s Fuß fassen.

  • Esther belegte ihr einen Teller mit einer Auswahl an herzhaften Speisen und stellte ihn direkt vor Vera ab.
    "Weißen oder Roten Domina?"



    Varus unterdessen musterte Vera eine Weile und beobachtete wie sie mit den Sklaven umging und dergleichen.


    "Wie du dir sicherlich denken kannst hat der Tag nicht genug Stunden um alles das zu machen was die Stadt einem bietet. Ich nenne 4 größer werdende Betriebe mein Eigen, habe einen Distrikt außerhalb der Stadt als Aquarius und seit einiger Zeit versuche ich auch das Stammgut der Gens oder vielmehr die Weinberge darum wieder auf Vordermann zu bringen!"


    "Und wie ist es bei dir. Besuchst du nur kurz deinen Bruder oder beglückst du uns länger mit deiner Anwesenheit?"

  • Vera hatte Commodus Platz eingenommen, was ihn nicht wirklich störte. Er legte sich direkt neben sie und unterbrach die beginnende Unterhaltung zwischen Varus und Vera sogleich
    "Hey Hey! Wie kann das denn das ihr schon bei den leichten Themen seit. Schwesterherz nun sag mir doch endlich einmal was du hier machst. Warum hast du dich nicht angekündigt. Dann wären wir doch viel besser vorbereitet gewesen und hätten dich besser empfangen könne. Erzähl wie läuft es auf Paxos? Manchmal vermisse ich die Insel ganz schrecklich!"


    Da Esther gerade seine Schwester bediente, "fuchtelte" Commodus mit den Fingern seiner linken Hand ein wenig in Shani´s Richtung um ihr anzuzeigen das er auch noch was in seinen Weinkrug haben wollte.

  • Ach wie toll, Commodus' Schwester. Noch eine von der Sorte. Wirklich überaus erstaunlich wie schnell man sich eine Meinung von einem vollkommen fremden Menschen bilden konnte. Dabei war es doch nicht einmal ihre Absicht. Und wenn Shani der Helvetia zuhörte... sie klang nicht im geringsten wie Commodus. Sie konnte sich nicht daran erinnern, aus seinem Mund jemals ein "Bitte" gehört zu haben. Und eine furchtbare Persönlichkeit war schließlich auch nicht vererbbar, oder? Vielleicht hatte die Welt ja Glück und Commodus war ein Einzelfall.


    Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Da Esther gerade seine Schwester bediente, "fuchtelte" Commodus mit den Fingern seiner linken Hand ein wenig in Shani´s Richtung um ihr anzuzeigen das er auch noch was in seinen Weinkrug haben wollte.


    Ja, da war er schon. Genauso wie man ihn kannte, wenigstens war er konsequent und man wusste, was man zu erwarten hatte. Shani untermalte ihre sarkastischen Gedanken damit, dass ihre Augenbrauen in ihrem sonst unbewegten Gesicht ein wenig in die höhe wanderten. Genauso wortlos wie die Aufforderung, die Commodus an sie gerichtet hatte, schenkte Shani den Anwesenden Wein ein und trat wieder zurück, an den Rand des Geschehens.

  • Ein vielbeschäftigter Mann dieser Varus. Bei den Betrieben und der Anstellung als Aquaroius klingelten die Sesterzen in Vera’s Ohren. Er sorgte für die Zukunft vor. Das gefiel ihr. Commodus hatte in der Richtung sicher noch nichts vorzuweisen. Kurz an ihn gedacht und schon mischte er sich in das Gespräch ein, vermerkte Vera. Ihr kleines großes Brüderchen konnte die Zeit nicht abwarten. Um ihn ein klein wenig länger auf die Folter zu spannen, wählte sie zuerst ihren Wein. Die Entscheidung welchen Wein sie lieber trinken mochte, zog sie absichtlich in die Länge. Ihr fiel es offensichtlich schwer sich auf einen festzulegen. „ Schenk mir bitte von dem Roten ein.“ Tat sie Esther letztendlich kund.


    „ Brüderchen deine Wissbegierde in allen Ehren. Ich wäre in Kürze auf mein Erscheinen in Rom eingegangen. Aber wo du nun so direkt nachfragst. Wer hat mich denn alleine auf Paxos zurück gelassen? Wolltest du mich von allem weltlichen fern halten? Ich kam mir vor wie eine Vestalin.“ Ein kleiner Seitenhieb. Sie hatte darauf gewartet, dass er sie so bald als möglich nachholte, aber denkste.


    Sie bekam ihren gewünschten Wein gereicht. Mit spitzen Lippen kostete Vera. Er mundete vorzüglich. „Es war dann eher ein spontaner Entschluss nach Rom zu reisen und Paxos vielleicht auf immer den Rücken zu zukehren. Was erwartest du von diesem Eiland. Immer der gleiche eintönige Tagesablauf. Ich weiß nicht wie man so etwas vermissen kann. Vor allem ohne entsprechende Gesellschaft.“ Nicht zum Aushalten war es. Nur Sklaven um sich, keine Abwechslung. Wer sollte sie auch zu Empfängen und Feiern begleiten. Es war kein männlicher Anverwandter im Haus, der das hätte übernehmen können. Sich nach dieser Eintönigkeit sehnen, beileibe nicht.


    „ Damit wäre deine Frage gleich mit beantwortet Varus. Ich werde länger in Rom bleiben. Mich gelüstet nicht nach einer baldigen Rückkehr auf dieses trostlose Eiland. Vor allem die Überfahrt. In nächster Zukunft hege ich nicht den Wunsch ein Schiff zu betreten.“


    Der Teller mit den Häppchen forderte ihre Aufmerksamkeit. Mit den Fingern griff sie sich ein Stück. Gekonnt balancierte sie es zu ihrem Mund. Auf ihrer Lippe blieb ein kleiner Tropfen Tunke zurück. Genüsslich leckte sie ihn mit ihrer Zungenspitze weg. Die Finger griffen in die Serviette und wurden daran gesäubert. Ein Brocken Brot folgte. Ein Schluck Wein rundete alles ab. „ Hhmmm, ich will dir natürlich nicht zur Last fallen Brüderchen.“ Er sollte nicht denken, dass sie ihm ständig an der Tunika hing. Er mochte sie ganz bestimmt und sie ihn, aber bei Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf. „ Außerdem liegt es an Varus, unserem exzellenten Gastgeber, ob er mich für länger hier in der Villa beherbergen kann und will.“ Genug Platz gab es. Das war augenscheinlich und das bisschen was Vera zum Auskommen brauchte. Mal einen neuen Peplos, schicke calligae, eine Tunika, Schmuck…..Die Liste wurde länger und länger. Vera schwor sich zu Beginn ihres Aufenthaltes kürzer zu treten. Die Männerwelt musste nicht gleich von vornherein geschockt werden. Es war besser ihr die Notwendigkeit des Einkaufs neuer Sachen nach und nach beizubringen. Dafür war das Geld vornehmlich gedacht. So sah sie es. Wetten beim Wagenrennen und Gladiatorenkämpfen inbegriffen. Für was sonst?

  • Man konnte deutlich sehen das Commodus für einen Moment gekränkt war. Er hat ganz deutlich eine andere Einstellung zu Paxos. Jemand anderen als seine Schwester hätte er nun wohl ordentlich die Meinung gegeigt.
    "Glaub mir du warst noch zu jung um schon mit mir mit hierher zu kommen. Du wirst irgendwann noch mal mit Freude an die Zeit zurück denken die du dort hattest!"
    Er trank seinen Wein in einem Rutsch und fuchtelte gleich wieder in Shanis Richtung.


    Er hatte sich wieder beruhigt und sah seine Schwester liebevoll in die Augen:
    "Du kannst mir niemals zur Last fallen! Ich freue mich wirklich sehr das du hier bist und auch bleiben möchtest. Meinen Segen hast du dafür. Allerdings sei versichert das ich ein wenig mehr auf dich achten werde. Du bist meine kleine Schwester und das gehört sich einfach so."


    Commodus griff sich einen Happen vom Essen und fuhr dann fort:
    "Was das andere angeht, Ich bin das Oberhaupt der Gens Helvetia und Varus wird meinem 'Wunsch' das du hier ebenso wohnen kannst sicherlich sehr gerne nachkommen."


    Er deutete kurz auf Shani:
    "Shani wird gleich das Cubiculum neben meinem herrichten, dafür Sorgen das dein Gepäck nach oben kommt und es dir an nichts fehlen wird!"

  • Varus stimmte mit einem Nicken den Worten von Commodus zu und bestätigte damit auch gleich wer hier Rang 1 im 'Rudel' hatte. Er fügte aber noch an:
    "Commodus hat natürlich vollkommen Recht und es ist mir Ehre und Privileg dich unter meinem Dach beherbergen darf und dafür Sorge zu tragen das du dich wohlfühlst. Genau wie ich es schon bei deinem Bruder mache."


    Unterdessen bekam Vera auch wie gewünscht ihren Wein eingeschenkt.

  • Ach herje, hatte sie es wieder geschafft. Ein diebisches Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sticheln, das einzige Mittel gegen ihre Brüder. Ein wunder Punkt tat sich meinst von selbst auf. In dem Falle Paxos. Eine malerische Insel. Die Götter hätten ihre wahre Freude an diesem idyllischen Fleckchen, bis es ihnen zu langweilig wurde. Für ein junges Mädchen mit ihren Brüdern ein Ort voll Abenteuer. Ohne Brüder eine einsame Insel im Meer. Das größte Ereignis des Tages waren die heimkehrenden Fischer. Kein großer Bruder der sich in einen Feldherren verwandelte, die wilden Horden von Barbaren besiegte und unterwarf. Kein großer kleiner Bruder mit dem man sich mal zickte. Dabei hatte Vera schnell begriffen, dass ihr zweiter Bruder sie sehr gern hatte und ihr alle Wünsche erfüllte, wenn sie das wollte. Das war das schöne, sie stichelte und er war ihr nie sehr lange böse.


    Ja, ja zu jung. Immer war sie für alles zu jung und zu klein. Hatte sie nicht bewiesen, dass sie für diese Reise nicht mehr zu jung war? Die Gefahren wurden von ihr leichtsinnig in den Wind geschrieben. Mit mehr Glück als Verstand war sie unbehelligt in Rom angekommen. Aber wer fragte jetzt noch danach. Sie hatte es alleine geschafft.


    „ Lieb von dir Commodus. Du bist der beste große kleine Bruder den man sich wünschen kann.“ Hoffentlich nahm er das „auf sie achten“ nicht zu wörtlich. Sie wollte hier ein bisschen mehr erleben als auf Paxos.


    Was er dann eröffnete, nahm sie mit großem Erstaunen und einer gewissen Portion Faszination auf. Ihr Bruder Pater familias der gens Helvetia. Das hatte sie nicht erwartet. Das hieß Varus hatte das Vermögen und ihr Bruder das Sagen. Vera dankte den Göttern für dieses Zusammentreffen. Für so viel beschiedenes Glück musste sie sich erkenntlich zeigen. Ein Gang zu den Tempeln war das erste was sie plante.


    Bumm, die erste Erkenntnis. Er meinte das ernst mit dem auf sie achten. Gleich neben seinem Zimmer ihr cubiculum. Wer sollte sich jetzt mehr beobachtet fühlen? Er meinte es wirklich nur gut, redete sie sich ein. Von ihrer Seite gab es keine Heimlichkeiten, die sie vor ihm hätte Verbergen müssen. Noch nicht!


    „ Sehr schön. Die Ehre ist ganz meinerseits, Varus. Die Reise war wirklich anstrengend. Ich hätte nichts dagegen bald in den Armen Morpheus zu landen.“ Ein Bett, wie sehr sie sich danach sehnte. Sie hatte sich überschätzt. Das wurde während der cena deutlich. Vera kämpfte nach dem ersten Becher Wein mit der Müdigkeit.

  • Shani schenkte Commodus Wein nach.
    "Natürlich. Ich werde mich sofort darum kümmern", versicherte sie sogar mit einem Lächeln. Wenn sie sich um das Cubiculum zu kümmern hatte, brauchte sie zumindest Commodus nicht länger zu bedienen. Zwar war er in dieser Situation nicht direkt unangenehm, doch wenn sie die Wahl hatte, hatte sie ihn doch lieber nicht um sich. Und sie würde sich selbstverständlich viel Zeit nehmen, um das Cubiculum möglichst liebevoll einzurichten - nicht ohne jegliche Hintergedanken, wie man sich denken konnte. Aber man würde es ihr sicher nicht übel nehmen.
    So stellte sie den Weinkrug ab, nickte Esther kurz zu, die sich solange bestimmt auch alleine um das Wohl der Herrschaften kümmern konnte und verschwand Richtung Atrium.

  • "Natürlich, gib Shani noch ein kleines bisschen Zeit das von Commodus avisierte Cubiculum herzurichten. Ich denke ich spreche für mich und deinen Bruder wenn wir deine Gesellschaft heute Abend noch länger genossen hätten aber verstehen das du dich erst einmal erholen möchtest.
    Vielleicht darf Esther dich bis dein Cubiculum bereit ist ins Balneum führen und du dich dort schon ein wenig entspannen?
    Ich denke Commodus und ich kommen hier auch alleine klar!"


    Die beiden Römer waren natürlich in der Lage sich selber Getränke einzuschenken und Essen aufzutun.

  • Vera klimperte mit ihren müden Augen. Der Vorschlag mit dem Balneum machte sie indes hellhörig.
    Nichts ging über ein entspannendes Bad nach dem heutigen Tag. Das Verständnis von Varus kam ihr sehr entgegen. „ Ein Bad, sehr gute Idee. Entspannen und später Morpheus begegnen. Danke für dein Verständnis.“ Sie schickte sich an von der Kline zu rutschen. Schlüpfte in ihre leichten Sandalen. „ Ich wünsche euch einen guten Abend. Bis Morgen. Nach dem Bad werde ich gleich mein cubiculum aufsuchen.“ Vera stand von der Kline auf, rückte ihren Peplos zurecht. Esther wusste wo es lang ging, sie folgte ihr.

  • Als Varus mit Valentina in dem Raum ankam erschrak er fast ein bisschen. Bis heute war ihm sein Alltagsspeiseraum immer ganz gemütlich vorgekommen. Doch jetzt wo er Valentina damit beeindrucken wollte fiel ihm auf das er doch irgendwie spartanisch war. Die Gemütlichkeit war dann doch wohl eher immer von den Speisen ihren Gerüchen und dem offenen Feuer im Kamin gekommen.
    Doch im Moment gab es weder Speisen noch brannte der Kamin.
    Sonderlich viel Deko war nicht vorhanden. Lediglich die Klinen waren etwas mehr verziert als nötig. Man sah ihnen aber auch deutlich an das sie sehr bequem waren und darauf ausgelegt das man nicht nur schnell seine Speisen auf Ihnen zu sich nahm.
    "Wie gefällt es dir?... Irgendwie fehlt noch ein bissschen die weibliche Hand hier oder?"


    Varus konnte nicht anders und stellte sich direkt hinter Valentina, seine Arme leicht um sie gelegt damit sie freien Blick auf den Raum hatte.


    "In den Garten gehen wir natürlich auch noch. Ich hab nicht vergessen wie gerne du Rosen magst."

  • Schweigend war Valentina neben Varus hergegangen und hatte sich immer mal wieder umgesehen. Sie war eben auch nicht vollkommen frei von der angeborenen Neugier der meisten Frauen. Als der Vorhang zurück geschoben wurde, trat sie ein und sah sich in Varus kleinem Reich um. Sie war nicht enttäuscht, das wäre der falsche Ausdruck. Sie hatte nichts erwartet, sie war vielleicht überrascht. Die Behauptung, dass hier die Handschrift einer Frau fehlte, konnte Valentina nur unterschreiben. Es war nicht unordentlich oder ungastlich. Aber es fehlt einfach ein bisschen Charme. Sie würde sofort eine Vase mit Blumen auf den Tisch stellen und vielleicht würde sich ein Trockengesteck in der hinteren Ecke des Raumes auch nicht schlecht an der Wand machen. Ein Gemälde? Bevor sich schon anfing die Inneneinrichtung umzudekorieren, sah sie wieder zu Varus.


    „Es ist sehr… praktisch eingerichtet.“ Suchte sie nach den richtigen Worten und schob schnell ein Lächeln hinterher. Sie wollte nicht unhöflich sein. „Wenn man hier ruht und das Knacken des Feuers hört, ist es sicherlich eine Oase der Ruhe. Kein Wunder, dass du dich hier wohl fühlst.“
    Als sie dann die starken Arme spürte, die sich um sie legten, spannte Valentina sich kurz an. Nicht, dass sie das nicht begrüßen würde, doch sie war verlobt gewesen und hatte den Mann seitdem nicht mehr gesehen. Sie hatte Angst wieder enttäuscht zu werden. Dann aber musste sie wirklich kurz Lachen als er ihre Vorliebe für die Rosen erwähnte. „Das hast du nicht vergessen?“ Sie sah schräg über ihre Schulter zurück, denn sie wollte die Umarmung noch nicht lockern. Es beeindruckte sie wirklich, dass er solch eine Kleinigkeit behalten hatte.
    „Ich muss gestehen, dass mit der Abend nur schleierhaft in Erinnerung geblieben ist. Aber das ist vermutlich besser so. Nicht nur wegen der Braut.“ Sie wurde traurig, war das doch der letzte Abend an dem sie ihren Verlobten gesehen hatte. Doch dann seufzte sie und versuchte wieder fröhlicher zu werden. „Dafür war der Morgen danach umso schöner, als ich in deinen Armen aufgewacht bin.“ Nun drehte sie sich um und sah noch etwas scheu zu Varus auf. „Etwas, an das ich mich gewöhnen könnte.“ Errötete sie etwa?

  • "Oh ja das ist wirklich sehr schön... besonders wenn es draußen mal wirklich mieses Wetter hat", gab Varus von sich. Fast schon hoffte er das plötzlich draußen ein Herbststurm wie ihn die Nordseeküste Germanias öfter erlebt draußen losbrechen würde.


    "Natürlich nicht....", gab Varus zurück. Er hatte schon immer gut zuhören und sich Dinge merken können wenn ihm etwas wichtig war.


    "Den Abend bevor ich dich getroffen habe, habe ich schon komplett vergessen. Da war nichts was es wert gewesen wäre sich zu merken!"


    Sie drehte sich in seinen Armen um und Varus wurden für einen Moment die Knie ganz weich. Ihre Gesichter waren nur wenig von einander entfernt und ihre Körper berührten sich sogar in Teilen noch. Tief sah er ihr in die Augen und hörte ihre Worte und den kurzen Anflug von Traurigkeit.
    Der letzte Satz war nicht dazu geeignet seinen Knien wieder mehr Härte zu verleihen.
    "Ich ... Ich bin so froh das du das gesagt hast... das ist mehr als ich mir erhofft habe..... denn mir geht es ganz genauso. Seit diesem Abend muss ich ständig an dich denken. Jedes Mal mit einem ganz warmen wunderbaren Gefühl."


    Ganz sanft streichelte seine eine Hand ihre Wange um auch den letzten Rest des Seufzers zu vertreiben. Es schien so als ob sie leicht rot wurde. Er hatte das Gefühl das sein Kopf glühte. Ganz langsam näherten sein Mund sich ihrem. Wollte er sie etwas küssen?

  • Wie sie so dicht vor Varus stand, kam wieder das ungute Gefühl in ihr auf, dass sie wieder enttäuscht werden konnte. Er näherte sich ihr und Valentina verstand. Sie wollte das was er da tat auch. Nur jetzt noch nicht. Deswegen schob sie ihn mit sanfter Gewalt von sich weg und wandte sich aus seinen Armen. Sie trat hinüber zum Kamin als wollte sie sich an dem nicht brennenden Feuer wärmen.
    "Bitte versteh mich nicht falsch. Deine Gastfreundschaft ehrt dich und ich hoffe meine Nichten zerlegen nicht deinen Garten."
    Sie lächelte leicht, als sie über die Schulter zurück zu Varus blickte, wurde dann aber wieder ernst.
    "Und es ist auch mein Ernst, dass ich mich in deiner Gesellschaft sehr wohl fühle. Auch ich musste nach der Hochzeit immer wieder an dich denken und hatte schon Angst missfallen zu sein, weil ich länger nichts von dir gehört habe. Doch..."
    Nun drehte sie sich wieder ganz zu ihm.
    "Als ich auf der Hochzeit war, da war ich noch verlobt. Doch nach diesem Abend nicht mehr. Frag mich nicht warum, ich hab es bis heute nicht verstanden. Er ging einfach."
    Das Licht der Öllampen brach sich in den tränennassen Augen. Valentina blinzelte ein paar Mal.
    "Ich..." Sie drehte sich wieder mit dem Gesicht zum Kamin. Sie konnte ja schlecht sagen, dass sie Angst hatte, dass ihr so etwas noch einmal passierte. Das wäre nicht höflich Varus gegenüber gewesen. Und doch war das genau ihre Angst.

  • In Varus Gesicht spiegelte sich kurz Enttäuschung und Überraschung wieder als sie sich abwandte. Hatte er ihre Signale falsch verstanden fragte er sich kurz verwirrt. Aber natürlich versuchte er sie nicht fest zu halten oder so etwas sondern ließ sie sich wieder ihren Freiraum nehmen.


    Er hörte ihre folgenden Sätze. Er hatte Aculeo ja ein wenig gekannt. Verstehen konnte er nicht warum dieser einfach so gegangen war und seine Verlobte im Stich gelassen hatte. Sie war doch absolut liebenswert und dazu auch noch sehr schön. Dieser Aculeo musste einfach ein Idiot sein.... oder hatte er nur einmal das eine von ihr gewollt und danach das Interesse verloren? So was sollte es ja geben, was aus der Person Aculeo natürlich jemanden machte den man noch weniger wieder sehen wollte.


    Als er dann ihre tränengefüllten Augen sah wurde er selber auch ganz traurig.
    Er machte die Schritte auf sie zu blieb aber mit einer handbreit Raum zwischen ihren Körpern stehen. Nur seine Hände legte er ganz sanft kurz auf ihre Oberarme.
    "Es tut mir so leid das ich mich nicht so fort nach der Nacht bei dir gemeldet habe. Bitte glaube mir das ich seitdem in jedem freien Moment an dich denken musste. Das mit deiner Verlobung hatte ich auch gehört aber es war nicht das was mich abgehalten hat dich früher wieder zu sehen", auch wenn es ja Verwandtschaft gab die das gerne wollte.
    "Es lag einzig und alleine an den vielen Dingen die ich zu erledigen hatte. Meine Betriebe, ein Problem bei der Wasserversorung und sowas.... irgendwann war dann ein gewisser Zeitraum vergangen und ich wusste nicht mehr genau wie ich mich melden sollte."


    Ganz leicht gab er Druck auf ihre Oberarme um sie herum zu drehen. Würde sie nur den kleinsten Wiederstand leisten würde er sofort aufhören.


    "Ich habe das noch nie gehabt dieses.... warme Gefühl im Bauch und im Herzen und am liebsten würde ich dich fragen ob du nicht gleich hierbleiben kannst!"

  • Wie sie so dastand und in den leeren Kamin blickte, gewann Valentina wieder ein bisschen ihrer Fassung zurück. Als Varus hinter sie trat und erklärte warum er sich nicht gleich gemeldet hatte, nickte sie verstehend. Das war doch vollkommen in Ordnung. Es beschämte sie fast ein bisschen, dass ein Mann sich vor ihr erklärte. Er hatte wahrlich wichtigeres zu tun.


    Als er sie dann umdrehte, folgte Valentina ohne sich zu wehren und blickte Varus wieder an. Sie hatte sich wieder soweit unter Kontrolle um ihn direkt anblicken zu können.
    "Mir geht es ähnlich. Und ich fühle mich wirklich geschmeichelt von diesem Angebot. Nicht nur weil ich dann auch meine Familie in guten Händen wüsste. Meine beiden Nichten hast du ja schon kennen gelernt. Ich hoffe sie lassen deinen Garten heil. Dennoch muss ich dich noch um ein bisschen Geduld bitten. Ich möchte erst mit ihnen reden. An meinen Gefühlen ändert das nichts, doch ich möchte nicht alleine entscheiden. Sie waren bis vor kurzem alles was ich hatte und das kann ich nicht einfach so ignorieren."


    Sie legte ihm ihre Hand auf den Arm.
    "Dennoch bin ich mir sicher, dass einer gemeinsamen Zukunft nichts im Wege steht. Lass es uns nur langsam angehen, ja? Meine Wunden sind noch nicht gänzlich verheilt."

  • Varus machte eine abwehrende Handbewegung
    "Mein Garten ist nicht so wichtig oder anders gesagt ich glaube kaum das die beiden da etwas anstellen können was sich nicht leicht wieder richten ließe."


    Das Verlangen sie zu küssen wurde wieder stärker aber er hielt sich nach dem Korb von eben gerade zurück.
    "Aber natürlich... ich werde niemals etwas tun was du nicht möchtest. Ich würde mich freuen wenn ihr alle in mein Haus kommt."


    Varus wurde ein bisschen schwindelig. Hatte Valentina nicht eben quasi gesagt sie würde zu ihm kommen!


    "Ja natürlich langsam... entschuldige mein Verhalten eben... ich fühle mich dir nur so nahe und möchte dich noch näher haben. Aber du sagst bis wohin und nicht weiter. Sei dir nur versichert ich werde dir niemals Wunden zufügen!"


    Einen Moment, Varus wurde leicht rot und verlegen oft... eigentlich noch nie hatte er das ausgesprochen.
    "Valentina ich ...liebe dich.."

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