Ein kleines Landgut in den Albaner Bergen

  • In den Albaner Bergen, in direkter Nachbarschaft zu dem Landgut ihres Verwandten Decimus Meridius, hatte Seiana vor einiger Zeit schon ein kleines Gut gekauft. Ursprünglich war es einfach nur als Ort gedacht gewesen, an dem ihre Tochter aufwachsen konnte, und es war kein Zufall, dass sie ausgerechnet dieses Gut ausgesucht hatte, an ausgerechnet diesem Fleckchen Erde. Auf Meridius' Landgut hatten Seneca und sie zueinander gefunden, die kurze Zeit mit ihm dort gehörte, jedenfalls im Rückblick, zu den glücklichsten ihres Lebens. Es erschien ihr nur passend, das Kind dort aufwachsen zu lassen, und so hatte sie alles Nötige in die Wege geleitet.
    Aber je mehr Zeit verging, die Seiana in Rom zurückgezogen und fast nur noch in ihren Gemächern verbrachte, desto mehr sehnte sie sich selbst nach einem Ort, an dem sie wieder das Gefühl bekam frei atmen zu können. All das, was in den vergangenen Jahren passiert war, war zu viel gewesen. Sie hatte durchgehalten, war stark gewesen, so lange sie es ein musste, aber so bald das nicht mehr nötig gewesen war, weil Livianus zurückgekommen war nach Rom, hatte sie dem über Jahre hinweg aufgebauten Druck nicht mehr stand gehalten. Das Leben in der Stadt mit all seinen Erwartungen raubte ihr die Luft zu atmen. Und so hatte sie schließlich eine Entscheidung getroffen – hatte sich ganz zurückgezogen aus Rom, vor die Tore der Stadt. Und hatte sie anfangs noch die meiste Zeit auf Meridius' Landgut verbracht, war sie inzwischen deutlich häufiger auf dem kleineren Gut anzutreffen.

  • Viel zu lange hatte er sie schon nicht mehr gesehen.. Sicher, sie hatten losen Kontakt, schrieben sich Briefe, und doch wurden die wirklich wichtigen Themen stets umgangen, totgeschwiegen, damit niemand aus der Ferne ihre ohnehin schon seltsam fragil wirkende Beziehung gefährden könnte.
    Seneca hatte einige Tage außerhalb des Dienstes.. Die Vorteile wenn man nicht mehr unbedingt am unteren Ende der Befehlskette stand.. Und er nutzte die Zeit um sich umgehend aufs Pferd zu schwingen und in Windeseile in die Albaner Berge zu reiten.
    Natürlich wollte er sie sehen. Wollte ihr nahe sein, Zeit mit ihr verbringen, und auch seine Tochter sehen... Aber es gab auch einiges zu Besprechen.
    Mit wechselnden Pferden war er rund anderthalb Tage unterwegs bevor er ankam. Nachdem er sich noch im Hof vertan hatte, wurde er schließlich doch noch an der richtigen Tür vorstellig..

  • Seiana befand sich in ihren Gemächern, vertieft in eine Schriftrolle, als sie ihr ein Sklave die Nachricht brachte, dass Besuch gekommen sei. Das allein war schon eher ungewöhnlich, selten fand jemand den Weg hier heraus, nicht zuletzt deshalb, weil außer ihrer Familie kaum jemand wusste, dass sie hier war. Aber als sie den Namen hörte, stockte ihr für einen kurzen Moment der Atem, und wie erstarrt saß sie da und starrte den Sklaven einfach nur an. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen sein mochte, bis der Sklave sich schließlich räusperte und sie aus ihrer Starre riss.


    Wenige Momente später betrat sie schnell das Atrium, wo Seneca bereits wartete, seit er herein gebeten worden und der Sklave zu ihr gekommen war. Als sie ihn sah, blieb sie – so rasch sie hergekommen war – doch einen Augenblick stehen, bevor sie dann langsamer auf ihn zuging. „Seneca“, grüßte sie ihn. Lächelte leicht dabei. Sie war sich nicht sicher, wo sie genau standen – sie hatten Kontakt gehalten, aber es hatte sich in den letzten Monaten auf Briefe beschränkt. Und in diesen hatten sie nichts besprochen, was sie betroffen hätte. Wo sie standen. Wie es weiter gehen sollte. Dennoch ging sie weiter, unterschritt die Distanz, die höflich gewesen wäre, auf ein Zeichen von ihm hoffend, dass sich nichts geändert hatte zwischen ihnen, während sie ihm näher kam. „Was machst du hier?“ Die Frage war nicht sonderlich klug, das wusste sie, aber ihr fiel nichts besseres ein, was sie hätte sagen können. Zu überraschend war der Besuch. Als sie ihn erreicht hatte, blieb sie für einen winzigen Moment stehen – dann legte sie ihm eine Hand an die Wange und lehnte sich an ihn.

  • Seneca hatte eine ganze Weile im Atrium warten müssen, eine Zeit, welche er mehr schlecht als recht zu überbrücken wusste. Er hatte auf den 'Augen-zu-und-durch'-Effekt gehofft, eben darauf, dass er gar keine Zeit haben würde sich überhaupt Gedanken darüber zu machen was die beiden mittlerweile eigentlich genau waren und wie er ihr begegnen sollte.
    Stattdessen rasten seine Gedanken, seine Hände spielten unermüdlich an einem Riemen und er blickte immer wieder um sich, nicht dass er ihre Ankunft verpassen würde.


    Und plötzlich stand sie da, Seiana, so schön wie eh und je, mehr noch, sie wirkte frischer als noch vor einiger Zeit, und der Iunier, noch immer bis über beide Ohren verliebt in sie, die Mutter seiner Tochter, erhob sich sofort um ebenso wie sie ein paar vorsichtige Schritte auf sie zuzugehen..


    ..Die Frage was er hier mache quittierte Seneca zunächst mit einem Lächeln, zugegeben, es gab weitaus charmantere und weitaus romantischere erste Sätze nachdem man sich über Monate nicht hatte sehen können, aber gut, der Tribun wollte sich nicht beklagen, "Seiana, ich wollte dich sehen, euch sehen, und konnte mich einige Tage von der Truppe entfernen." erklärte der Iunier und implizierte zugleich dass er aus Silana zu Gesicht bekommen wollte, auch wenn er zunächst einmal glücklich war seine Seiana zu sehen, "Wie geht es dir? Du siehst bezaubernd aus." fragte er sie, während sie ihre Hand auf seine Wange legte, und er widerrum ihre Taille mit seinen Händen umschloss..

  • Seiana erwiderte das Lächeln, ein wenig peinlich berührt, weil ihr selbst schon im Moment des Aussprechens bewusst gewesen war, dass ihre Frage... unpassend war. Aber zurücknehmen konnte sie sie nicht, etwas anderes fiel ihr selbst nach einem weiteren Augenblick nicht ein, und Seneca schien ihre Worte ohnehin nicht falsch aufzufassen. Ihre leichte Verlegenheit verlor sich dann endgültig bei seiner Antwort, und als sie seine Hände spürte, tat sie das, was sie eigentlich von Anfang an hatte tun wollen: sie umarmte ihn, küsste ihn. Nach wie vor war er einer der wenigen Menschen, bei denen sie sich nach Körperkontakt sehnte, auch wenn sie sich zurückhielt, weil sie Angst hatte vor Zurückweisung – gerade nachdem so viel Zeit vergangen war. Aber nichts schien sich geändert zu haben, nicht an der Anziehung jedenfalls. „Gut“, erwiderte sie leise und etwas undeutlich, weil ihr Gesicht an seiner Brust lag. „Rom den Rücken zu kehren war eine gute Entscheidung. Das Leben hier ist... einfacher. Entspannter.“ Sie atmete tief ein. „Was ist mir dir? Mantua liegt nicht gerade um die Ecke, der Ritt muss anstrengend gewesen sein.“ Und hoffentlich hieß das, dass er nicht schon in den nächsten Stunden oder am nächsten Tag wieder los musste, aber das sagte sie nicht laut. Sie löste sich ein wenig, um ihn ansehen zu können. „Möchtest du etwas essen oder trinken? Oder erst ins Balneum?“

  • "Ich bin froh dass es dir besser geht, und du hast es wirklich schön hier." merkte der Iunier an und blickte sich flüchtig um, letztendlich war es ihm egal ob Seiana in einer Holzhütte oder einer Villa lebte, solange sie glücklich war.. Oder zumindest glücklicher.. Und die Lethargie der vergangenen Zeit ablegen konnte war er mehr als zufrieden.
    "Der Ritt war in Ordnung, es ging recht schnell, und ich habe ein recht nettes Gasthaus entdeckt, welches jedoch zu weit im Süden liegt um es bei der Rückreise erneut zu nutzen." erklärte Seneca seine Hinreise, auch wenn diese Informationen eigentlich ohne Belang war, "Ich habe meiner Einheit umfangreiche Anweisungen hinterlassen, sodass ich durchaus einige Tage hier mit dir... Euch.. Verbringen kann, darüber hinaus habe ich ein wenig etwas mit dir zu Besprechen." sagte der Iunier vielsagend und gab Seiana einen Kuss auf die Stirn.
    "Eigentlich wäre das Balneum ganz nett. Ich muss dir ja vorkommen als wäre ich geradewegs über den Limes hierher gekommen." scherzte der Iunier, "Aber danach hast du meine volle Aufmerksamkeit.", sagte Seneca erneut lächelnd und strich ihr über die Wange.

  • „Und dabei kennst du erst einen kleinen Teil“, lächelte sie auf seine Worte hin, dass es schön hier sei. „Warte bis du den Rest gesehen hast.“ Wozu er offenbar Gelegenheit haben würde, stellte Seiana erfreut fest, als er gleich darauf erzählte, er könne ein paar Tage bleiben. Nur von seiner Ankündigung, dass er etwas zu besprechen hätte, wusste sie nicht so recht was sie halten sollte... Seneca wirkte nun nicht gerade so, als es dramatisch, aber Seiana mochte so etwas dennoch nicht. Sie wusste lieber von vornherein, woran sie war, worauf sie sich vorbereiten musste, als überrascht zu werden. Aber sie drängte nicht darauf, dass er gleich verraten sollte worum es ging – er hatte einen langen Ritt hinter sich, da mussten längere Gespräche warten. Stattdessen fragte sie also zunächst was er wollte, und musste schmunzeln bei seiner Antwort. „Nicht ganz der Limes. Ich bin in einer Militärfamilie aufgewachsen, ich kenn die feinen Unterschiede...“ Sie lachte leise und löste sich dann von ihm, während sie einen Sklaven herbei winkte. „Bring unseren Gast zum Balneum und sorge dafür, dass er alles hat, was er wünscht“, trug sie ihm auf, blieb selbst aber zunächst stehen, auch als die beiden Männer schon verschwunden waren. Sie hatte Senecas Worte gehört, und auch ohne diese hätte sie gewusst, dass er seine Tochter würde sehen wollen. Darauf eingegangen war sie dennoch nicht. Sie wusste einfach nicht wie, wusste sie nicht, was sie hätte sagen sollen. Und auch wenn gerade alles so geschienen hatte wie immer, trotz all der Zeit, die vergangen war, hatte sie zudem die Befürchtung, es könnte sich ändern, wenn er Silana sehen, Zeit mit ihr verbringen würde. Sie hätte nicht sagen können wieso, aber ihr war flau zumute. Dennoch – nach einem weiteren Moment, in dem sie regungslos da stand, rief sie einen weiteren Sklaven und gab ihm Bescheid, dass Silana ins Tablinum gebracht werden sollte, wo sie selbst ebenfalls hin ging, um dort auf Seneca zu warten.

  • "Ich freu mich schon drauf." sagte Seneca etwas verschmitzt, schließlich hatte sich seine Geliebte mal so mir nichts dir nichts ein Landgut gegönnt, und Seneca war gespannt auf den Rest..
    Nachdem er sich brav beim Sklaven bedankt hat, huschte er ins Balneum und entkleidete sich um sich den Staub der Anreise abzuwaschen. Die Narben des Krieges verblichen so langsam weißlich, und erinnerten den Iunier daran, dass der Bürgerkrieg eine Weile her war, und Seiana und Seneca ihre schlimmsten Tage hoffentlich hinter sich hatten.


    Nach einer Weile kam Seneca aus dem Bad und betrat das Tablinum, wo er stockte, weil ihn der Anblick von Seiana und Silana praktisch umhaute, "Meine zwei liebsten Frauen.", befand er, und beugte sich zu Silana herunter, "Sie ist so wundervoll, wie ihre Mutter.", sagte er, und wusste, dass Silana ihn wohl nicht erkennen würde..

  • Kurz nachdem Seiana das Tablinum betreten hatte, kam auch schon die Amme mit Silana. Sie begrüßten sich, das Mädchen fröhlich und aufgeweckt, Seiana wie üblich zurückhaltend, sich ein wenig steif fühlend, auch wenn sie sich wie stets bemühte das zu überspielen.
    Als Seneca schließlich kam, spielte Silana mit der Amme und ein paar kunstvoll gefertigten Holzstücken und Steinen auf dem Boden, während Seiana in der Nähe saß und zusah. Als Seneca sich zu dem Mädchen gesellte, blieb die Decima wo sie war und beobachtete nur weiter, was geschah – und Silana schaute erst mal ein wenig unschlüssig hoch. Der Mann war ihr unbekannt, aber es war deutlich, dass Seiana und ihre Amme kein Problem mit ihm hatten. „Wer bist du?“ fragte sie schließlich, während sie ihn nach wie vor musterte.
    „Silana“, warf die Decima ein, bevor Seneca antworten konnte. Leichter Tadel schwang in ihrer Stimme mit. „Begrüßt man so einen Gast?“
    Silana zog die Nase kurz kraus und grinste dann, halb verschämt, halb verschmitzt. „Salve.“ Kurzes Schweigen. „Wer bist du?“

  • Seneca konnte nicht anders als breit über das Gesicht zu Lächeln. Die kleine war zuckersüß, zwar kein Erbe und Stammhalter, aber was nicht war.. Naja.. Zuerst einmal hatte er Silana und Seiana, und schon war er ein wenig überfordert, da er schlichtweg nicht wusste was er auf die Frage antworten sollte. Wusste sie von ihrem Vater? Hatte Seiana sich für diesen Moment etwas zurechtgelegt?
    "Salve meine Kleine.", antwortete Seneca, während er sich nun auf einem Knie abstütze um auf Augenhöhe mit dem Mädchen zu sein, "Ich bin Seneca...", antwortete er und merkte dass die Antwort wahrscheinlich für ein Kind ausreichen würde, ihm selbst aber ein wenig profan erschien, weshalb er sich anschickte sich um Kopf und Kragen zu reden...
    "...Soldat... Sohn des Flavius Valentius.. Aus dem Hause der Iunier...", Seneca bemerkte noch während er sprach was er da von sich gab und schickte einen Hilfesuchenden Blick an Seiana, "...Tribunus der Legion... Ich mag Komödien.. Tragödien nicht so sehr, ich finde sie zu schwer, magst du Komödien?.. Es ist nicht so dass ich Tragödien absolut nicht mag, aber wenn ich die Wahl hätte.. Naja.. Ich würde wohl die Komödie wählen.", bei den Göttern, Seneca wusste gar nicht mehr was er tat, "Naja jedenfalls, ich bin Seneca, und ich wollte dich unbedingt einmal kennenlernen Silana."

  • Seiana unterdrückte ein Seufzen, als das Kind nach ihrem Tadel zwar grüßte, die Frage dann aber trotzdem gleich noch mal hinterher schob. Sie hatte eigentlich gehofft, dass mit der Unterbrechung die Frage erledigt war – schlicht und ergreifend, weil sie Silana noch gar nichts erzählt hatte. Das Mädchen war viel zu klein, um zu begreifen um was es ging. Und abgesehen davon hatte Seiana nicht die geringste Ahnung, was sie ihr sagen sollte, oder wie. Das wusste sie auch jetzt nicht, und so sah sie nur ziemlich hilflos dabei zu, wie Seneca zwar einen recht guten Anfang machte, dann aber ziemlich über das Ziel hinausschoss. Silana saß da und betrachtete ihn aufmerksam. Seneca war sein Name, damit konnte sie etwas anfangen. Soldat war ihr auch ein Begriff. Sohn des... Haus... Seiana selbst fühlte sich so hilflos wie Seneca, was sich in ihrem Blick spiegelte, mit dem sie seinen erwiderte, Silana – nun. Spätestens seit Haus wurde ihr Gesichtsausdruck skeptisch, und ihr Mund öffnete sich etwas fragend – öffnete sich immer weiter, je länger Seneca sprach. Etwas verwirrt wartete sie am Schluss ab, ob noch mehr kommen würde, aber als klar wurde, dass das alles war, nickte sie kurzerhand. „Kommoden, Kommoden sind aber auch schwer. Ich kann die nicht tragen.“ Kritisch sah sie ihn einen Augenblick an. War er jetzt traurig, weil sie was anderes gesagt hatte? „Aber ich mag sie auch lieber“, schob sie schnell zustimmend hinterher. Sie hatte keine Ahnung, was genau er da eigentlich erzählt hatte, was Tragdingens waren oder ob die wirklich schwerer waren als Kommoden. Was ihr schwer fiel zu glauben, weil die echt schwer waren. Die bewegten sich kein bisschen von der Stelle, wenn sie dagegen drückte. Aber ihm zuzustimmen schien die richtige Reaktion zu sein. Dann fiel ihr ein, was er zum Schluss gesagt hatte, und fügte an: „Warum willst du mich kennen lernen?“

  • Seneca lächelte bei den Worten der Kleinen.. Kommoden, ja die waren schwer, das stimmte, selbst für ihn.
    Da leider weder seine Liebe, noch die Mutter der kleinen, welche beide in der Person von Seiana vereint waren, aushalfen, musste sich Seneca irgendwie selbst aus der Misere helfen, und das hieß dann wohl die Karten auf den Tisch zu legen? Zumindest war Seneca gewillt keinerlei große Geheimnisse vor der kleinen zu haben..
    "Nun.. Ich bin ein sehr guter Freund deiner Mutter, und du bist, in gewisserweise.. Meine Tochter?", natürlich sollte daraus keine wirklich Frage werden, denn Seneca war sich dieser Tatsache sehr wohl bewusst, jedoch war er furchtbar ungeschickt, und hoffte dass Seiana ihn irgendwie aus seiner Lage befreien würde.
    "Ich hoffe doch dass du immer brav gegenüber deiner Mutter bist?" fragte er nun gespielt streng um schnell aus der Nummer rauszukommen, und hoffte dass Silana nicht weiter nachhakte.

  • Den größten Teil der Verwaltung ihrer Ländereien und Betriebe hatte Seiana in den vergangenen Jahren an fähige Verwalter übertragen – auch das war einer jener Aspekte, den sie geändert hatte. Sie versuchte, mehr Zeit für sich selbst zu haben. Auch wenn es ihr nach wie vor schwer fiel, sich mit Dingen zu beschäftigen, die sich nicht dazu eigneten sie vernünftig abzulenken, war ihr doch eines bewusst geworden: sie konnte und wollte nicht so weiter machen wie vor ihrem... Zusammenbruch, wenn man es denn so nennen wollte. Was sie brauchte, war innere Ruhe, und so schwer es auch war: das hieß, auch zur Ruhe zu kommen. Sich mit Dingen zu beschäftigen, die einen ruhigen Geist forderten und mehr Muse als Hektik brauchten. Und auch einfach mal nichts zu tun... die Gedanken einfach treiben zu lassen. Seiana war nicht allzu gut in diesen Dingen, aber sie bemühte sich – anfangs weil sie gewusst hatte, dass es so nicht weiter gehen konnte, mittlerweile weil sie langsam begann zu bemerken, dass es ihr gut tat.
    Dennoch ließ sie sich freilich in regelmäßigen, wenn auch weit größeren Abständen als früher, von ihren Verwaltern berichten, beschäftigte sich nach wie vor mit größeren, langfristigen Entwicklungen und traf die wichtigen Entscheidungen selbst. Und als sie eines Tages, während Faustus bei ihr zu Besuch war, sich erneut damit beschäftigte, setzte sie ein Schreiben, um ihrem Bruder jene sechs Grundstücke zurück zu überschreiben, die er ihr noch vor dem Bürgerkrieg übertragen hatte.

  • Die Kleine sah Seneca mit großen Augen an, als er davon sprach sie sei seine Tochter. So wirklich hatte sie noch kein Konzept davon, was das war, oder zu was ihn das genau machte... aber sie wusste, dass es etwas Wichtiges sein musste.
    Seiana indes fühlte sich so hilflos, wie Seneca aussah. Sie war komplett überrascht, dass Seneca so einfach damit herausrückte, dass Silana seine Tochter war – sie hatte erwartet er wollte sie erst mal kennen lernen, aber dass er so vorgehen würde, das traf sie völlig unvorbereitet. Das lief gerade schief, oder zumindest nicht sonderlich gut oder geschickt, hatte sie das Gefühl. Sie hatte nur keine Ahnung, was sie tun sollte. Mit halb offenem Mund saß sie da und starrte auf die für sie etwas unwirkliche Szenerie, die sich da entfaltete.


    Am Ende war es dann die Amme, die eingriff. „Oh, sie ist ein überaus liebes Kind, nicht wahr?“ Sie kam herbei und setzte sich zu Silana, während Seiana jetzt zustimmend nickte. „Ja, das ist sie.“
    Silana ließ sich davon nicht so einfach besänftigen, und begann nachzufragen, aber die Amme unterband das vorerst. „Jetzt ist es erst mal Zeit für ein Bad.“ Mit diesen Worten hob sie Silana hoch, nickte den beiden Erwachsenen zu und verschwand. Und Seiana konnte nicht ganz verhehlen, mit welcher Erleichterung sie das registrierte. „Es... es tut mir leid, Seneca. Ich habe damit nicht gerechnet, ich habe sie darauf nicht vorbereitet, ich...“ Sie räusperte sich. „Die Amme wird mit ihr reden. Ihr erklären, wer du bist.“ Das nächste Treffen würde dann sicher anders ablaufen. Hoffentlich. Vielleicht sollte sie von vornherein der Amme die Aufgabe übertragen, Kind und Vater einander näher zu bringen – denn genau das war es ja offensichtlich, was Seneca wollte. „Es tut mir leid“, wiederholte sie.

  • "Du musst dich nicht entschuldigen.", entgegnete Seneca grinsend, er hatte in seinem Leben weitaus schlimmeres erlebt, da war eine etwas konfuse Tochter das geringste Problem, "Allerdings hättest du mich ruhig etwas aus dem Sumpf ziehen können.. Sowie ich mich reingeredet habe..", scherzte er nun um Seiana ein wenig aufzuheitern, immerhin hatte er sie gesehen, groß war sie geworden, und er war ein wenig stolz.
    "Wie geht es dir Seiana? Ich kann dir sagen Mantua ist ein ausgestorbenes Nest, ich vermisse das zivile Leben dass einem die Stadteinheiten neben dem Dienst ermöglicht haben.", erklärte er und setzte sich zu Seiana, immerhin hatten sie sich schon länger nicht gesehen, und er hatte heute noch das ein oder andere zu besprechen.

  • Seiana lächelte, wenn auch ein wenig schwach, ein wenig bemüht. Sie war sonst selten um Worte verlegen, aber wenn es darum ging mit ihrer eigenen Tochter zu agieren, wusste sie nie so recht, wie sie sich verhalten sollte. Weshalb sie sich zurückzog und eher auf Distanz ging, was wohl auch nicht gerade das Beste war, aber immerhin besser als die Kleine ihre Unsicherheit spüren zu lassen, fand sie. „Ich war überraschter als sie, hast du das nicht gemerkt?“ scherzte sie zurück.
    „Gut“, erwiderte sie dann, ein wenig langsam, vielleicht zögerlich, aber durchaus ehrlich. „Ich hätte es ja nie gedacht, aber hier zu leben...“ Sie machte eine Geste mit einem Arm, die das Landgut umschloss. „Es tut mir gut. Ich muss sagen, ich vermisse Rom kaum. Sicher gibt es hier wenig Abwechslung, aber die Vorteile machen das wett.“ Die Ruhe. Die Abwesenheit von gesellschaftlichen Zwängen, von Ränkespielen und Intrigen. Die fehlende Notwendigkeit, anderen ständig etwas vorzuspielen. Sie lehnte sich sachte an ihn, schloss für einen kurzen Moment die Augen und genoss seine Nähe. Jetzt, wo Seneca seine Tochter gesehen hatte und sie das hinter sich hatten, wo Silana nun weg war, begann die Anspannung von ihr spürbar abzufallen. „Allerdings muss ich mich auch nicht mit zig Soldaten herumschlagen“, schmunzelte sie leicht.

  • "Dieses ganze Eltern sein. Wir sollten das noch einmal üben denke ich. Aber sie ist wunderbar, und so aufgeweckt.", schwärmte der Iunier ein wenig und grinste dabei. Er war froh dass Seiana wieder Lächeln konnte, wenn auch verhalten, aber es war ein Anfang, und es machte ihn unendlich froh dass sie nicht mehr ganz so verloren wirkte wie noch vor einiger Zeit in Rom..
    "Die frische Luft, die Landschaft, du hast es wirklich gut hier. Ich wünschte ich könnte dir hier dauerhaft Gesellschaft leisten, stattdessen schlage ich mich in Mantua mit Lappalien und dem Lagerdienst herum.", befand er und während sie sich an ihn anlehnte, legte er seinen Arm um ihre Schultern.. Seiana, und Seneca, sie waren hier, zusammen, ein wunderbares Gefühl.. Ihren kleinen Scherz mit den Soldaten nutzte Seneca natürlich postwendend aus, "Nein, nur mit einem." neckte er sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn..
    "Allerdings hat der auch genug womit er dich beschäftigen könnte." fuhr er etwas scherzhaft fort, und baute sich damit direkt die passende Überleitung, "Ich habe nachgedacht Seiana, über uns, irgendwie..." begann er recht ernst und merkte dabei gar nicht wie bedrohlich diese Sätze klingen konnten, "Ich meine ich bin Tribunus, Eques. Vielleicht ist es an der Zeit.. Naja du weißt schon.. Ich bin dieses Versteckspiel einfach ein wenig Überdrüssig. Vielleicht ist es auch nur die Zeit in Mantua, wo ich sehr viel nachgedacht habe, aber ich finde wir sollten unsere nächsten Schritte planen.. Natürlich nur wenn du willst."
    Der große Tribun, der mächtige Soldat mit dem Gladius in der Hand, und dem Herz eines Löwens, wurde ganz schnell zu einem Miezekätzchen wenn er seiner Liebe gestehen musste worüber er die vergangenen Wochen gebrütet hatte.
    Gespannt blickte er sie an, sie war noch immer in seinen Armen und er war ein wenig größer sodass der Blick auf ihr Gesicht schwer fiel, aber dennoch versuchte er eine Reaktion zu erahnen.

  • Seiana schmunzelte ebenfalls. Üben. Ja, vielleicht war das das Problem, dass sie so gar keine Übung hatte, und es wurde ja nicht besser, weil das Kind sich ständig veränderte, größer wurde, dazu lernte. Wann immer sie dachte, sie hätte wenigstens halbwegs den Dreh raus, passierte irgendwas. Eine Zeitlang beispielsweise war es recht angenehm gewesen, als sie aufgehört hatte unsicher zu sein, wenn sie Silana hoch gehoben und herum getragen oder mit ihr am Boden gespielt hatte. Und was kam dann? Scheinbar von einem Tag auf den anderen lernte die Kleine laufen und begann wie verrückt durch die Gegend zu flitzen. Vielleicht wurde es ja besser, wenn sie erst mal in ein Alter kam, an das Seiana sich selbst noch halbwegs erinnern konnte... aber so fiel es ihr schwer nachzuvollziehen, was in Silana vorgehen mochte.
    „Ja, ein bisschen üben kann sicher nicht schaden. Das Ding ist nur, dass sie sich schneller verändert als man hinterher kommt.“ Aber vermutlich stellte das Seneca auch nicht so sehr vor Schwierigkeiten wie sie. Ihr war durchaus bewusst, dass das Problem bei ihr selbst lag, auch wenn ihr das nicht wirklich half eine Lösung zu finden.


    Sie seufzte leise, während ihr Körper, an seinen gelehnt, sich nach und nach entspannte. „Ich weiß nicht, ob es dir hier nicht auch zu langweilig werden würde, wenn dir Mantua schon zu öde ist“, neckte sie ihn. „Aber Rom ist freilich deutlich näher.“ Auch wenn sie selbst den Vorteil der kurzen Entfernung bislang noch kein einziges Mal genutzt hatte.
    Es wäre tatsächlich schön, wenn er dauerhaft hier sein könnte, oder zumindest ein bisschen länger, aber sie machte sich keine Illusionen darüber. Sein Besuch jetzt würde viel zu schnell wieder vorbei sein... aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Stattdessen freute sie sich lieber, dass sich nichts verändert zu haben schien zwischen ihnen, was ein Teil von ihr befürchtet hatte.
    Als er weiter redete, dachte sie sich zunächst nichts, begann nur zu grinsen als Seneca davon sprach, genug zu haben womit er sie beschäftigen könnte. Schon bei den nächsten Worten allerdings kehrte die Anspannung auf einen Schlag in ihren Körper zurück. Ich habe nachgedacht, über uns, hörte sie, und sie versteifte sich, genug, dass Seneca es vermutlich auch spüren konnte. Diese Ankündigung klang nicht gut, gar nicht gut, und kurz setzte ihr Herz einen Schlag aus, bevor es mit doppelter Geschwindigkeit weiter zu klopfen schien. Es kam also doch, und obwohl ein Teil von ihr genau das befürchtet hatte, hatte sie sich in den letzten paar Momenten doch begonnen in Sicherheit zu wiegen – und prompt war die Fassungslosigkeit, die sich in ihr nun ausbreitete, groß genug, dass sie zunächst gar nicht wirklich begriff, was sie noch hörte. Schweigen breitete sich aus, nachdem er geendet hatte, Momente lang, während Seiana versuchte zu verdauen, was sie gehört hatte – und nach und nach realisierte, dass da irgendwie, irgendwas nicht ganz zusammen passte von dem, was sie aus seinen ersten Worten geschlussfolgert hatte, und dem, was er danach gesagt hatte. Des Versteckspiels überdrüssig. Nächste Schritte planen. Langsam, kontrolliert richtete Seiana sich wieder auf und sah ihn an. „Du... wovon genau redest du?“ fragte sie nach, ihr Gesicht die alte Maske, unfähig, der winzigen Hoffnung Raum zu geben, die sich in ihr ausbreiten wollte. Vielleicht meinte er Silana, ihre Zukunft. Vielleicht wollte er sie adoptieren. Oder vielleicht meinte er trotz seiner Formulierung, die etwas anderes verhieß, schon allein er wir gesagt hatte, dass er das Ganze beenden wollte.

  • Seneca grinste nur als Seiana über Silana sprach. Es tat gut zu hören wie sie sich entwickelte, gedieh und immer größer wurde und lernte. Seneca hatte sich immer gefragt warum Väter sich unbedingt einen Sohn wünschten.. Abgesehen von der Funktion des Stammhalters natürlich, war Seneca auf Silana mindestens genauso stolz wie er auf einen Silanus wäre, auch wenn er sie zu selten zu Gesicht bekam.
    "Warum sollte es mir langweilig werden? Die Gesellschaft hier ist um Längen besser als in Mantua, und als Prätorianer unter Vescularius habe ich noch immer keinen leichten Stand im Lager." entgegnete er, halb im Scherz und halbernst. Vor allem in der Anfangszeit hatte er hart daran zu knabbern gehabt dass ihm der Stempel des "Feindes" aufgedrückt wurde, und selbst die einfachen Ränge nur wenig getan haben, um diese Haltung irgendwie zu kaschieren.
    Als er etwas unbeholfen von der Zukunft anfing, merkte er wie sich Seiana verkrampfte. Zunächst hatte er es gar nicht bemerkt, aber plötzlich wurde sein Griff um ihre Schulter etwas lockerer, und das wunderhübsche Lächeln wich aus ihrem Gesicht, und sie blickte ihn an.. Hatte er was falsches gesagt? Ahnte sie etwas und wollte es unterbinden oder flüchten? Nun wurde auch Seneca nervöser, sein Blick wich ihrem kurz aus, um sie dann wieder anzublicken, und der Iunier musste schlucken..
    "Ich...", stockte er und rang um die passenden Worte. Wie vernichtend wäre es wenn sie ihm nun eine Abfuhr erteilen würde? Wenn sie noch nicht bereit war, und lieber die Zeit alleine hier auf ihrem Landgut verbringen wollte? Fragen über Fragen schossen ihm durch den Kopf, und er musste seine linke Hand festhalten, damit diese nicht vor Nervosität zitterte, denn er hatte so lange an diesen Moment gedacht, sich so viele Situationen ausgemalt, und war irgendwie stets dezent pessimistisch gewesen, denn Glück war nicht unbedingt das was die beiden gepachtet hatten..
    "Naja wir.. Also.. Ich will dass du meine Frau wirst." zwang er es heraus und schob dann direkt etwas nach, "Wir kennen uns so lang, haben ein Kind, ich bin mittlerweile kein kleiner Optio mehr. Ich möchte mit dir glücklich werden Seiana, es geht mir nicht um deinen Einfluss oder deine Familie, es ging mir nie darum, es geht mir nur um dich, und Silana. Wie oft saß ich Abends in Mantua und habe nur an dich gedacht, jede Nacht, und ich glaube..".. und schon verließ ihn der spontane Mut wieder, genauso schnell wie er gekommen war, ".. Naja also, ich finde wir sollten tun was für uns zwei.. drei.. am besten ist."
    Er hatte ein wenig Angst vor ihrer Reaktion, auf der anderen Seite musste es ja auch was gewesen sein an das sie zumindest einmal gedacht hatte...

  • Zuerst lächelte sie, als Seneca von der besseren Gesellschaft sprach, aber dann wurde Seiana ernst. „Immer noch?“ fragte sie. Er hatte es halb wie einen Scherz klingen lassen, aber da war genug Ernsthaftigkeit in seinem Tonfall um klar zu machen, dass das wohl nicht ganz so weit hergeholt war, wie es wünschenswert gewesen wäre.


    Als Seneca davon ihrer Zukunft sprach, davon die nächsten Schritte zu planen, und als sie sich daraufhin versteifte – da reagierte er auf eine Art, die nicht dazu beitrug dass Seiana sich wohler fühlte, oder beruhigter. Im Gegenteil. Er sah sie nicht wirklich an, und er schien nervös. Was wiederum sie nervös machte, und sie dazu brachte sich hinter alten Mauern verstecken zu wollen, weil sie fürchtete dass das hier nur in eine Richtung gehen konnte.
    Was dann allerdings kam, führte dazu, dass Seiana erst mal komplett erstarrte. Ihr Mund blieb leicht offen stehen, und ohne sich zu rühren, ohne auch nur zu blinzeln, saß sie da und starrte ihn an. Es dauerte, bis sie begriff, wirklich begriff, was er da gesagt hatte. Und als sie es tat, da... war sie immer noch unfähig zu reagieren, zunächst. Ein Teil von ihr hatte genau darauf gehofft. Ein Teil von ihr hatte das gewollt, seit sie sich das erste Mal wirklich nahe gekommen waren, sich eingestanden und darauf eingelassen hatten, was sich da zwischen ihnen entwickelte. Aber genauso lange hatte ein Teil von ihr darauf bestanden, dass das nicht möglich war, undenkbar, fern jeder Realität.
    „Ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll“, brachte sie schließlich hervor. Trotz all der Zeit, in der sie es nie fertig gebracht hatten voneinander zu lassen... hatte doch nie jemand von ihnen dieses Thema angesprochen. Es war immer irgendwie unausgesprochen klar gewesen, dass es nicht ging. Nicht möglich war. Zu viel sprach dagegen, selbst, als sie nicht mehr verheiratet gewesen war. Da war ihre Ehe gewesen. Der Standesunterschied. Der Bürgerkrieg und dann dessen Nachwehen, wo gerade ihre Familie so sehr in der öffentlichen Gunst gefallen war, dass es ungünstig für ihn gewesen wäre auch nur an eine Ehe mit ihr zu denken. Ihr Alter, das mit jedem Jahr immer weniger für eine Ehe mit ihr sprach, so gut ihr Stand auch sein mochte. Da waren ihre Familien... die Kontroversen, die Streitpunkte, die Missgunst, ja sogar der blanke Hass von manchen.


    Seianas Gedanken rasten. Sie hätte das so gerne verhindert, in diesem Moment, hätte so gerne ein einziges Mal nicht gegrübelt, nicht sofort angefangen an alles Mögliche zu denken, es abzuwägen, zu überlegen, aber sie schien es nicht verhindern zu können. „Das... du... das...“ Sie stotterte. Wann kam sie je ins Stottern? Sie zwang sich, innezuhalten, tief Luft zu halten. Zwang ihre rasenden Gedanken anzuhalten. Jahrelang war diese Möglichkeit so undenkbar gewesen, dass es ihr schwer fiel, sie jetzt auch nur in Betracht zu ziehen. Aber er hatte Recht, eigentlich. Besser als jetzt waren die Umstände nie gewesen. Besser als jetzt würden sie nicht mehr werden. Trotzdem hatte sie Schwierigkeiten, den Gedanken wirklich zuzulassen. „Das will ich, seit wir uns kennen gelernt haben.“ Zaghaft begann sie zu lächeln, und dann, sie konnte nicht anders, ihre Gedanken rasten schon wieder, warfen alles über den Haufen und türmten Probleme und Hindernisse vor ihrem inneren Auge auf. Natürlich kam ein Aber. Es gab so viele Aber. „Aber... du kannst Jüngere haben, das weißt du. Du kannst es einfacher haben. Unkomplizierter. Gerade jetzt, wo du Tribun bist, steht dir doch alles offen...“

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