Privataudienz für den Senator H. Claudius Menecrates

  • Der Procurator a libellis hatte für die Privataudienz mit dem Senator Claudius Menecrates ein Officium Imperatoris herrichten lassen. Wie immer standen in dem Raum ein Tisch und zwei Klinen, von denen eine bequemer und besonders ausstaffiert war und natürlich dem Kaiser vorbehalten war. Auf dem Tisch stand eine Schale mit Obst und in einer Ecke mehrere Trinkbecher und mit Wein und Wasser befüllte Kannen. Weiterhin stand unauffällig neben dem Tisch mit den Getränken ein Tisch für den Privatsekretär des Kaisers.

  • Obwohl sich Menecrates und sein Enkel rechtzeitig bei der Palastwache gemeldet hatten, überkam den alten Senator ein Gefühl der Verzögerung. Möglicherweise kam ihm der Weg zu dem Officium länger vor als die Wege zu früheren Treffen. Vielleicht lag dieses Officium ja auch etwas abseits oder der ehemalige Legat schritt einfach nicht mehr so frisch aus wie früher. Endlich erreichten sie das Officium und Menecrates stellte erfreut fest, dass der Kaiser noch nicht wartete.


    "Ich verabscheue Unpünktlichkeit", sagte er erklärend zu seinem Enkel Sabinus, der möglicherweise seine Unruhe bemerkt haben könnte. "Nichts würde einen schlechteren ersten Eindruck verursachen als Unpünktlichkeit. Wie es aussieht, haben wir sogar noch einen Moment." Menecrates lächelte. "Lass die Räume auf Dich wirken. Das Mauerwerk könnte von viele Geschichten berichten, wenn es reden könnte. Es ist um vieles älter als ich und selbst ich habe bereits drei Kaiser hier aufgesucht."


    Schließlich fiel Menecrates' Blick auf die Klinen und den Tisch. "Wir haben ein logistisches Problem." Er schaute zu Sabinus und anschließend suchend zur Tür. "Jemand sollte nach Möglichkeit eine dritte Kline herschaffen, bevor der Kaiser eintrifft." Überrascht von der Tatsache, dass die Klinen passgenau aufgestellt wurden, bedauerte Menecrates, seine Begleitung nicht vorsorglich ankündigt zu haben.

  • Der Kaiser war ein vielbeschäftigter Mann und ließ sich deshalb häufig erst dann holen, wenn seine Gäste eingetroffen waren. Die Minute war ja noch nicht erfunden, sodass man unter Umständen ziemlich lange wartete.


    Er kam aber diesmal sehr zügig, sodass er gerade noch mitbekam, wie ein Sklave im Officium "Sehr wohl!" antwortete. Etwas verwirrt ließ er den Diener abziehen und wandte sich stattdessen den Gästen zu.


    "Ave, Claudius." Er blickte zum Begleiter des alten Senators. "Du hast einen Begleiter mitgebracht?" Der junge Mann sah nicht aus wie ein Scriba.

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  • Als der Kaiser und Oberbefehlshaber das Officium betrat, begrüßte Menecrates gerade noch die Tatsache, dass sich bereits eine Lösung für die fehlende Kline ergeben hatte. Einen Moment später galt seine Aufmerksamkeit dem Augustus und er erwiderte den Gruß.
    "Ave, Imperator!"
    Menecrates würde nie aufhören, militärisch zu denken und zu fühlen, demzufolge wählte er diesen Gruß. Nur auf das "mein" verzichtete er, da er sich längst im Ruhestand befand.
    Auf die Grußwahl seines Enkels war er durchaus gespannt, zunächst musste er ihn aber vorstellen.


    "Ja, ich komme heute in Begleitung meines Enkels Claudius Sabinus. Ich habe spontan entschieden, ihn anstelle meines Sekretärs mitzunehmen und bitte, die fehlende Vorankündigung zu entschuldigen."

  • "Salve, Claudius Sabinus." grüßte der Kaiser auch den jungen Claudier. Er hatte leider noch keine Enkel. Und noch nicht einmal eine Schwiegertochter. Aber er schätzte es, wenn Familien sich gegenseitig stützten. "Was treibt euch beide zu mir?"


    Ein kurzer Blick in das wissende Gesicht eines Sklaven im Hintergrund ließ ihn erkennen, dass man bereits auf der Suche nach einer Sitzgelegenheit für den unerwarteten patrizischen Gast war. So lange würden sie eben stehen.

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  • Sichtbar peinlich berührt brachte ein Sklave nach kurzer Zeit einen zusätzlichen Stuhl in das kaiserliche Arbeitszimmer. Eine Kline hätte er aus einem anderen Stockwerk herschaffen müssen und das hätte viel zu lange gedauert. Der Stuhl mochte dem patrizischen Gast wahrscheinlich weniger entsprechen, doch war es weitaus besser zu sitzen, als zu stehen, obwohl das Liegen freilich die beste Variante gewesen wäre, die allerdings zu viel Zeit in Anspruch genommen hätte, in der sowohl der Kaiser, als auch der Senator hätten stehen müssen, was nun mal überhaupt keine Option war. Danach verschwand der Sklave ebenso wortlos aus dem Zimmer, wie er es betreten hatte.

  • Es war natürlich eine unangenehme Situation, dass sein Kommen nicht angekündigt worden war. Aber nicht nur deswegen fehlten dem jungen Claudier einige Augenblicke die Worte, als der Kaiser in das Zimmer trat. Er wirkte kraftvoll und ihn umgab eine machtvolle Aura, die wahrscheinlich mit dem Amt einherging. Zum Glück war es Sabinus' Großvater, der zuerst das Wort ergreifen musste, nachdem der Kaiser die Begrüßungsworte gesprochen hatte und nachdem ein weiterer Stuhl herbeigebracht worden war, musste sich Sabinus nun auch wieder auf seine Stellung konzentrieren.


    Ave, Augustus.


    grüßte er daher, nicht mit der militärischen Anrede, die sein Großvater benutzt hatte, sondern der zivilen, ohne sich groß darüber Gedanken gemacht zu haben. Schließlich war der Name August sowohl Amts- wie auch Ehrentitel für den ersten Mann im Staat, der aber doch in der Geschichte nur Primus inter pares war, wenn es um die Gemeinschaft der Senatorenschaft ging. Und dennoch wussten auch alle, dass es natürlich viel mehr, was den Kaiser ausmachte. Er war Volkstribun, Censor, Pontifex Maximus, oberster Befehlshaber des Exercitus Romanus, kurz: Ein mächtiger Mann, dem Sabinus nun gegenüberstand.

  • Menecrates entschied, nicht als erstes auf sein Anliegen zu sprechen zu kommen, weil er es nur ungern im Stehen vortragen wollte.


    "Zunächst wollte ich noch einmal anmerken, wie erleichtert ich über den Ausgang der Abstimmung bezüglich der Amnestie der beiden Senatoren bin. Zwischen mir und ihnen stand nie etwas persönliches, ich spreche ihnen lediglich eine Vorbildwirkung auf unsere Jugend ab."


    Sein Blick wanderte vom Kaiser zu seinem Enkel, der überraschend still blieb. Womöglich hätte Menecrates einen Boten vorschicken sollen, der Sabinus als Begleitung ankündigte. Die Situation verbesserte sich nur unmerklich, als ein Stuhl hereingebracht wurde. Dann aber beruhigte sich der alte Claudier wieder. Sabinus musste sich erst Lorbeeren verdienen, wenn er einmal pompöser geladen werden wollte. Menecrates hatte auch weitgehend bescheiden begonnen und sich Stück für Stück seines Ansehens erarbeitet.


    Endlich grüße auch sein Enkel.

  • Der Kaiser schenkte dem jungen Claudier ein Lächeln, ehe ein Stuhl gebracht wurde. Damit konnten nun alle Platz nehmen. Wozu Severus mit einer Geste einlud und sich auf seine Kline legte.


    Sie konnten damit eigentlich beginnen. Wenn Menecrates nicht zuerst auf eine vergangene Senatsdebatte zu sprechen gekommen wäre. Der Kaiser legte die Stirn in Falten. "Ich war damals zu weit weg, um mir ein echtes Urteil zu erlauben." erklärte er zurückhaltend. Es war bekannt, dass er während des Bürgerkrieges eine Statthalterschaft in Dalmatia bekleidet hatte, ohne sich einzumischen. Was wohl der Grund war, warum man ihn als neutralen Kandidaten zum Kaiser gewählt hatte. "Aber ich bin froh, dass wir diese Debatte zu einem Abschluss bringen konnten."

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  • Serena war aufgeregt, zu aufgeregt um auch nur einen Moment länger zu warten. Sie musste unbedingt jetzt gleich zu ihrem Mann. In eine einfache Tunika gehüllt, die Haare offen, also völlig untypisch zu ihrem sonstigen Auftreten, lief sie durch den Palast auf der Suche nach ihrem Mann. Nach gefühlter unendlich langer Suche hatte ihr endlich jemand Auskunft geben können. Hätte sie sich die zeit genommen und länger zugehört, dann wüsste sie, dass ihr Mann nicht allein war. Aber eben jene Zeit hatte sie sich nicht genommen, so platze sie nun also mitten in das Gespräch.
    „Tiberius? Ich muss... oh du bist nicht allein. Salve Senator Claudius. Ich hoffe ich störe nicht, ich muss meinem Mann dringen eine Mitteilung machen.“ Die jüngeren Mann bedachte sie nur mit einem Nicken schließlich war ihr dieser nicht bekannt.

  • Der Kaiser zuckte ein wenig zusammen, als die Tür sich unerwartet heftig öffnete und seine junge Gattin hereinrauschte. Ihre Aufmachung war einer Kaiserin nicht gerade würdig, ganz zu schweigen von ihrem rücksichtslosen Einbrechen.


    Severus blickte sie deshalb verärgert an, ehe er antwortete. "Kann das nicht warten? Ich bin, wie du siehst, in einem Gespräch!" Mit der freien Hand (er lag ja auf der Kline) wies er auf die beiden Claudier. So verhielt Veturia sich doch sonst nicht!

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  • Serena zuckte ebenfalls zusammen, als der böse Blick ihres Mannes sie traf.
    Ja im Grunde hätte es warten können. Aber jetzt da sie hier so hereingeplatzt war, wäre es wohl noch viel peinlicher einfach wieder abzuziehen. Und außerdem war die Kaiserin eben der Meinung, dass es nicht warten konnte. Immerhin hatte sich der Kaiser ja auch Sorgen gemacht, weil sie in der letzten Zeit hatte des Öfteren Termine absagen müssen, da es ihr nicht so gut ging.
    Natürlich hatte die Kaiserin eine Vermutung gehabt, aber sie hatte sich bedeckt gehalten und diese Vermutung für sich behalten. Sie wollte sicher sein und zwar vollkommen und nun war sie es. Der Medicus hatte es soeben bestätigt.
    „Entschuldige.“ Sagte sie dennoch etwas kleinlaut. "Ich möchte auch nicht lange stören." Und da sie wusste, dass es ihr Mann noch weniger mochte wenn man lange um den heißen Brei herumredete und sich jedes Wort aus der Nasen ziehen ließ. Sprach sie auch gleich weiter. Natürlich wäre ihr ein privater Rahmen lieber gewesen, aber wie schon erwähnt konnte sie ja nicht einfach wieder gehen.
    „Nun ich wollte dir mitteilen.“ Sie atmete noch ein Mal tief ein. „Dass ich dein Kind unter meinem Herzen trage.“ Und nun war es die Kaiserin, die ihren Mann erwartungsvoll ansah.

  • Der Kaiser sah Serena verwirrt an. Ein Kind unter ihrem Herzen? Das kam überraschend! "Das..." begann er verdutzt. "Das ist ja großartig!" brachte er endlich einen ganzen Satz heraus und lächelte breit. Er stand auf, ging zu seiner Gattin und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.


    "Das ist großartig!" wiederholte er und strahlte in die Runde. Natürlich hatte er schon einen Sohn und Thronerben, aber schon das Schicksal des Divus Augustus hatte gezeigt, wie leicht ein potentieller Erbe wegsterben konnte. Eine Absicherung war also eine gewisse Erleichterung! Abgesehen davon, dass es für Veturia unangenehm gewesen war, als junge Frau ihrem Mann bisher keine Kinder geschenkt zu haben. "Das sollten wir feiern!" erklärte Severus und legte seinen Arm um ihre Hüfte. Die Hüfte, in dem sein Kind heranreifte.


    Als er in die sicherlich ebenfalls überraschten Gesichter der Claudier blickte, drosselte sich seine Euphorie wieder soweit, dass er sich der Situation erinnerte. Er hatte Gäste. Also drückte der Kaiser seiner Kaiserin noch einen Kuss auf die Wange und sagte: "Ich komme gleich zu dir, wenn wir unser Gespräch beendet haben. Es wird nicht lange dauern." Etwas unsicher sah er zu Menecrates. Bisher hatten seine Audienzen zumindest nicht sehr lange gedauert.

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  • Menecrates folgte der Geste und nahm seinerseits auf der Kline Platz. Während er nach der bequemsten Position suchte, ließ er die Antwort des Kaisers Revue passieren. Weit kam er jedoch nicht, denn da wurde die Tür aufgerissen. Ein Hauch von Hektik drang ins Officium und mit ihm die Kaiserin. Ihre Aufregung, ihre Aufmachung und die Tatsache, dass sie nicht einmal anklopfte, ließ Menecrates bereits an einen Einfall von Feinden auf römisches Gebiet vermuten.


    Menecrates gab die gerade gefundene Idealposition auf und stützte sich so weit ab, um sowohl Kaiser und Kaiserin bequem sehen zu können.
    "Salve Augusta!", erwiderte er automatisiert, während sein Blick am offenen Haar der Kaiserin hing. Die Feinde konnten unmöglich bereits im Palast sein, oder etwa doch? Gab es hier einen Überfall? Und wer überfiel wen? In erstarrter Haltung folgte er dem weiteren Wortwechsel, der die Auflösung brachte. Die Kaiserin erwartete ein Kind. Menecrates sank erleichtert in seine vorherige Position zurück und wurde sich erst im zweiten Atemzug der Bedeutung der Aussage bewusst.


    Des Kaisers Strahlen löste Menecrates' Erstarrung und er lächelte zurück. Auch wenn ihm das Aufstehen und Hinlegen nicht mehr so leicht wie früher fiel, streckte der alte Claudier die Beine auf den Boden und erhob sich.


    "Mein Kaiser, meine Kaiserin, die herzlichsten Glückwünsche. Mögen die Götter ihre Hände schützend über das neue Leben halten!" Sein Blicke wanderte zwischen dem Paar hin und her, bis er schließlich bei der Kaiserin verweilte. "Ich verspreche, die Zeit Deines Gatten nicht über Gebühr zu beanspruchen." Zum einen lag das nicht in seiner Art, zum anderen fand er das heute auch nicht angebracht.

  • Endlich konnten sie sich setzen, aber entsprechend seiner Erziehung ließ er natürlich den beiden Männern den Vortritt, sich zuerst auf die Klinen zu legen, bevor er sich als jüngster Anwesender der Runde auf seinen Stuhl setzte und das Gespräch durch seinen Großvater eröffnet wurde. Sabinus hörte zu, doch um noch konkrete Erinnerungen an den Bürgerkrieg zu haben, dafür war er schlicht zu jung. Er wusste nur, dass sein Vater den Folgen der hektischen Flucht zu Beginn des Krieges zum Opfer gefallen war und so lag es ihm auch fern, sich eine Meinung über Männer zu bilden, die seinerzeit irgendwas getan hatten, was sie jetzt wahrscheinlich disqualifizierten, als Vorbilder zu dienen. Dem Kaiser ging es offenbar ähnlich, denn er war zu dieser Zeit weit weg von Rom gewesen. Viel Stoff gab dieses Thema daher auch offensichtlich nicht, sodass er nun erwartete, dass sein Großvater das nächste Thema ansprechen würde - wobei Sabinus von diesem nicht in die zu besprechenden Themen vorbereitet worden war, weswegen er ebenso wie der Kaiser gespannt darauf war, was sein Großvater eigentlich bespechen wollte und ob er Sabinus nur mitgenommen hatte, um ihn auf dem Palatin vorzustellen oder es auch irgendeine Angelegenheit gab, die ihn selbst betraf.


    Doch noch kamen sie nicht soweit, denn plötzlich sprang die Tür auf und eine eher derangierte junge Frau stürzte in den Raum. Der vertraulichen Anrede nach musste sie eine Verwandte des Kaisers und schon im nächsten Satz wurde klar, dass sie dessen Frau war. Während sich die beiden älteren Männer auf den Klinen aufrichteten, stand er von seinem Platz auf und kam nicht umhin, die feinen Gesichtszüge der jungen Frau zu mustern. Einer August würdig, wie der junge Claudier fand, auch wenn ihr Auftritt äußerst unorthodox war. Die Stimmung des Kaisers schien derweil Achterbahn zu fahren. War er zuerst ungehalten über die Störung gewesen, erhellte sich dessen Miene, als er den Grund der harschen Unterbrechung erfuhr. Die Kaiserin war schwanger. Sabinus hörte, wie sein Großvater gratulierte und betonte, dass die Audienz nicht allzu lange dauern würde (was aber nach der Versicherung des Kaisers, dass das Gespräch nicht lange dauern würde, ohnehin bereits beschlossen war).


    Da sein Großvater aber nun bereits gratuliert hatte und damit ja auch praktisch für die ganze Familie sprechen konnte, sagte Sabinus nichts mehr, sondern hielt sich bedeckt und wartete grade eigentlich vor allem neugierig darauf, dass die Audienz weiterging - auch wenn er grade Zeuge eines vielleicht historischen Moments geworden war.

  • Gespannt wartete sie auf die Reaktion ihres Mannes und als sich endlich das erhoffte Strahlen, strahlte die Kaiserin ebenso. Die Vertraulichkeiten nahm sie dankend an, doch dann besann auch sie sich ob der Situation und nahm die Glückwünsche des Claudiers entgegen. „Ich danke dir für deine guten Wünsche, Senator Claudius.“ Dann sprach sie wieder zu allen im Raum. „Ich möchte mich noch einmal für die Unterbrechung entschuldigen und eure Zeit nun auch nicht weiter beanspruchen. Nahmt euch die Zeit dir ihr braucht.“ An ihren Mann gerichtet fügte sie noch hinzu. „Ich ziehe mich in meine Räume zurück.“ Er würde später sicherlich entweder zu ihr kommen oder sie wissen lassen, wenn er Zeit hätte. Natürlich hatte die Kaiserin Verständnis dafür, dass ihr Mann noch zu arbeiten hatte und dies dauert eben so lange wie es dauerte. Sie selber würde sich wohl erst mal in einen vorzeigbaren Zustand bringen. Sie nicke allen in Raum, auch dem jungn Mann - von dem sie annahm, das er eine Schreiber des Senators war - zu.

  • Severus war noch ganz beschwingt, selbst als die Augusta das Officium wieder verlassen hatte. Strahlend nickte er dem alten Senator zu. "Ich danke dir."


    Dann legte er sich aber doch zurück auf die Kline und versuchte sich zu konzentrieren. "Aber wo waren wir stehen geblieben?" Er sah fragend zu Menecrates. Der andere Claudier war ja eher unauffällig.

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  • Die Kaiserin zog sich zurück und Menecrates sandte ihr ein winziges Schmunzeln hinterher. Sie erinnerte ihn an eine Sturzwelle, die irgendwann auf das Ufer trifft, auslief und sich anschließend leicht und friedlich wieder zurückzog.
    Im Grunde wusste Menecrates aber gar nicht, worüber er zuerst nachdenken sollte. Sicherlich nicht über den Vergleich der Kaiserin mit einer Welle. Da wäre allein die Tatsache, dass ihm im selben Augenblick wie dem Kaiser die Information zuteilwurde, dass die Kaiserin in froher Erwartung war. Oder er grübelte darüber nach, warum sein Enkel keine Glückwünsche geäußert hatte. Nicht zuletzt wollte der Kaiser das unterbrochene Gespräch fortsetzen und eine Frage schwang im Raum.


    Der Kaiser lag längst, als sich Menecrates anschickte, ebenfalls wieder Platz zu nehmen. Zuvor warf er einen nachdenklichen Blick auf seinen Enkel. Ob Sabinus unter Schüchternheit und Unsicherheit litt?
    Der alte Claudier entschloss sich, die Reihenfolge seiner Anfragen auf den Kopf zu stellen. Er legte sich bequem und begann mit dem letzten seiner Punkte.


    "Wir lagen genau zwischen Einleitung und Hauptteil, als wir unterbrochen wurden", antwortete Menecrates dem Kaiser. "Ich fahre gerne fort. Ich habe um diese Audienz aus zwei Gründen gebeten. Zum einen geht es um meinen Klienten Iulius Antoninus, zum anderen - und dazu möchte ich als erstes kommen - möchte ich etwas für meinen Enkel tun." Er sah kurz zu Sabinus, bevor er sich wieder dem Kaiser zuwandte. "Ein kluger und - im Normalfall - redegewandter Mann. Er strebt eine politische Karriere an und möchte in diesem Zusammenhang auch ein Tribunat ableisten. Nun ist er zwar gerade erst in Rom angekommen und ich möchte mich in zeitliche Abläufe auch nicht einmischen. Vielleicht sagt er selbst etwas dazu." Mit einen Kopfnicken munterte Menecrates seinen Enkel auf, das Schweigen zu brechen.

  • Nun so direkt angesprochen zu werden, war absehbar gewesen. Und dennoch traf es den jungen Claudier ein wenig unerwartet, dass sein Großvater hier so schnell Nägel mit Köpfen zu machen schien. Sabinus war gut genug für solche Gespräche vorbereitet worden und wäre es nicht der Kaiser, der hier säße, er würde wahrscheinlich deutlich souveräner wirken als jetzt, wo er seine Worte genau wählen wollte, da diese wohl zwangsläufig irgendwelche weitereichenden Konsequenzen nach sich ziehen würde, in welcher Form auch immer.


    Ich danke dir, dass du es zur Sprache gebracht hast, Großvater. In der Tat lebe ich nun schon kurze Zeit in der ewigen Stadt und hatte eigentlich geplant, mir zeitnah einen Senator für die Ableistung des Tirociniums fori zu suchen. Allerdings war dieser Plan nicht in Stein gemeißelt.


    erklärte er und erinnerte sich dann aber schnell daran, dass er hier nicht zu blumig werden sollte, da der Kaiser ein vielbeschäftigter Mann war und wegen der guten Nachrichten seiner Frau ja auch auf heißen Kohlen saß.


    Sollte es also neuerdings Bedarf an einem Tribunus Laticlavius in einer deiner Legionen geben, würde ich mit dem Einverständnis meines Großvaters um die Ableistung des Tribunats bewerben.


    Das Einverständnis war zwar eigentlich bereits gegeben, da sein Großvater ja mehr oder weniger der Urheber dieser Idee war, aber dennoch wollte Sabinus auf sein Traditionsbewusstsein hinweisen, durch das er die patria potestas seines Großvaters achtete und ihn nicht vor vollendete Tatsachen stellte. Auch war das hier freilich alles sehr spontan und er würde wohl noch einige Vorbereitungen treffen müssen*, falls er in das Tribunat starten konnte, aber dadurch hätte sein Großvater noch Zeit, die Senatorenschaft nach geeigneten Patronen für das Tirocinium fori zu durchforsten, damit Sabinus nach einem Tribunat umgehend mit der den Vorbereitungen auf den Cursus Honorum beginnen könnte.


    Sim-Off:

    *Ich muss in jedem Fall noch den SOK Militär ablegen.

  • Der Kaiser wandte sich Sabinus zu, als Menecrates seinen Enkel erwähnte. Er glaubte gern, dass er ein fähiger junger Mann war, selbst wenn er heute offensichtlich etwas schüchtern war. Das waren viele, wenn sie den Kaiser trafen.


    Dann aber redete er selbst klar und direkt, wie man es von den Claudiern gewohnt war. Der Aquilier nickte. "Der Militärdienst ist eine gute Sache für einen jungen Mann, auch ich habe ihn einst als Patrizier absolviert." erklärte und fuhr sich durch den Bart. "Allerdings ist es normalerweise üblich, zuerst in Rom Fuß zu fassen und zumindest das Vigintivirat zu bekleiden, wie du sicherlich weißt. Warum möchtest du diese Reihenfolge umkehren?" Nicht, dass es keine Ausnahmen gab. Aber besser war es, wenn Ausnahmen auch begründet wurden.

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