Maecenas kleine Malerstube

  • Nun wollte ich doch in Ostia mein neues Eigenheim sanieren sowie ausmalen und dazu brauchte ich Geld. Nicht das es mir an Moneten fehlte, aber das Erbe meiner Eltern würde auch nicht ewig reichen und deshalb schien es mir geraten das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. In einer gut sichtbaren Ecke der Mercatus Urbis richtete ich mir ein kleines Atelier zu einem annehmbaren Mietpreis ein und legte los. Das Esszimmer meines Anwesens in Ostia sollte mit Portraitfresken Trojanischer Helden geschmückt werden. Nachdem zumindest ein kleiner Entwurf für das Bildnis König Agamemnons fertiggestellt war, kam nun der gute Odysseus dran.


    An Kunst und Schönmalerei interessierte Bürger sind gerne willkommen! :D

  • Ein Bummel über die Märkte Roms war, sofern man kein Sklave war, der sich an den Einkäufen halb zu Tode schleppte, erquickend.
    Sassia kam gerade mit ihrer kleinen Schwester von eben so einem Beutezug an dem Malergeschäft vorbei. War das neu? Also bei ihrem letzten Besuch, war das definitiv noch nicht hier gewesen.
    Kurz verharrte sie, legte den Kopf leicht schief und grübelte, ob ihre Erinnerung an dieses Geschäft verbalst waren oder ob es denn wirklich neu war. Sassia kam zu den Schluss, dass mit ihren Erinnerung alles in bester Ordnung war, also musste der Lade neu sein. „Komm, wir schauen uns mal an was der zu bieten hat.“ Sagte sie zu ihrer kleinen Schwester. Der mit allerlei Einkäufen bepackte Tross an Sklaven hinter ihnen stöhnte leise, denn üblicherweise hieß bei Sassia wir schauen mal wörtlich übersetzt – Ich kaufe den Laden leer.
    Wie eine Sturmbö, die die Wellen des Meeres zum schäumen brachte, bahnte sich der Tross nun den Weg in den kleinen Laden. „Salve.“ grüßte Sassia den vermeintlichen Besitzer.

  • Einkaufen! - Oder zumindest eine alte Erfahrung für durch die Reise abstinente Silana, die sichtlich fröhlich neben ihrer Schwester lief. Sie hatte allerhand erstanden, darunter vorallem Farben für eine radikale Schminkarbeit an ihrem Gesicht und neue Düfte in Form kleiner Tonfläschen, darunter stach ein Lavendelwasser hervor, welches jetzt bereits stark duftete und einem die Nase schlicht mit Lavendelduft benebelte. Die Sklaven die ihre Waren tragen mussten, waren ungehalten darüber, da insbesondere Silana nicht nur Kleidung erstanden hatte. Die Farben hatten auch die Angewohnheit aus den Gefäßen zu brechen und ein Sklave hatte bereits eine schwarze Hand von der kohlehaltigen Wimpernfarbe und der starke Lavendelduft, der dem einen Sklaven in die Nase stieg, ließ ihn dezent in unbeständigen Wiederholungen niesen. Silana blickte zu ihrer Schwester, die neben dem Laden verharrte und ihren Kopf schief legte. Sie kopierte das Verhalten ihrer Schwester, lachte dabei auf und deutete auf die kleine Bude. "Ja, gerne," antwortete sie einem Windstoß gleich, so dass ihre Haare in einem Strudel herumschleuderten und den Sklaven ein deutliches Zeichen waren, dass die Frauen wirklich hinein gehen wollten. Ein furchtbarer Tag für die armen Sklaven, die bereits seit Stunden mit den beiden zu engagierten Frauen unterwegs waren. Das Stöhnen der Unfreien nahm Silana garnicht mehr wahr, warum auch? Denn ihre Augen waren bereits durch die Tür in den Laden gehuscht. "Salve," grüßte nun auch Silana im Anschluss an den Gruß ihrer Schwester, wobei sie selbst, dezenter grüßte. Mit leichten Schritten tänzelte sie umher, drehte sich einmal um sich selbst, um das Innere des Ladens zu erblicken. Doch sie verweilte in der Nähe von Sassia und wartete ab, wer sich nun präsentieren würde. Künstler galten ja als verschroben und seltsam.

  • Grade eben hatte ich das Gesicht des Odysseus für meinen Freskenzyklus vollendet und die Farbe war kaum Trocknen, da polterte plötzlich die allererste Kundschaft ins Haus. Es waren zwei besonders hübsche junge Damen aus gutem Hause mitsamt Ihrer Entourage. Erschrocken legte ich den Pinsel beiseite und erhob mich von meinem Schemel umd die beiden Grazien zu begrüßen.


    "Salve Ihr Töchter der Venus!" Willkommen im Atelier von Caius Petronius Maecenas!" "Womit kann ich dienen?" "Mögen die Damen vielleicht ein pikantes Fresko fürs Cubiculum oder lieber eine mythologische Szene fürs neue Esszimmer...? "Ich arbeite grade an einem Bildniss des Odysseus bitte seht selbst."

  • Die Claudia lächelte unverbindlich, natürlich nahm Frau so ein Kompliment gern an, aber der Mann hier war nicht nur Künstler sondern auch Geschäftsmann, also gehörten wohl derartige Komplimente zu seinem Reparatur. Sassia schaute sich also erst mal um, bevor sie sich dem Maler zuwandte. „Nun das Atrium der Villa Claudia könnte durchaus mal wieder ein neues Wandbild vertragen.“ Sie betrachtete den Odysseus. Wie immer wenn Sassia grübelte, legte sie den Kopf leicht schief und drehte eine herunterhängende Locke ihrer Hochsteckfrisur versonnen um den Finger. „Nun deine Künste sind gut, für mein Cubiculum stelle ich mir aber durchaus aufregendere Szenen vor.Aber eins nach dem anderen. Für das Atrium der Villa stelle ich mir einen weitläufige Landschaft vor. Und natürlich soll die Geschichte der Familie Claudia zum tragen kommen.“ Immerhin war das Atrium der Dreh und Angelpunkt des hause, hier hieß es klotzen und nicht kleckern. Das Bild musste also nicht nur ansehnlich sondern auch repräsentativ sein. „Hast du auch Beispiele für Landschafbilder? Oder hast du dich auf die Personenmalerei spezialisiert?“ Sassia behielt ihre kleine Schwester immer im Auge, immerhin neigte die Gute ja mitunter zur Tollpatschigkeit.

  • "Nein ich male alles was gewünscht wird, Landschaften, Personen, Mythologische Szenen, Götterbilder, Ornarmente...halt alles was das Herz begehrt." "Moment ich hole eine Arbeitsprobe."


    Ging in den Nebenraum und brachte von dort ein Stück bemaltes Pergament mit, welches ich der Sassia zur Begutachtung auf den marmornen Verkaufstisch legte.


    "Bitte sehr!" "Die Skizze einer Landschaft in der Campania."

  • Die Claudia betrachtet nun die ihr dargebotene Skizze. Gedankenverloren drehte sie dabei immer noch die breite Strähne ihrer roten Haare um den Zeigefinger der rechten Hand. Sie beugte sich leicht nach vorn um das Bild genau betrachten zu können. Dabei kam sie dem Maler sehr nah, so dass ihm wohl unweigerlich des Rosenöls, mit welchem Sassia heute morgen behandelt worden war, in die Nase steigen musste. Ja im Gegensatz zu ihrer Schwester, die mal wieder wie ein Lavendelfeld roch, bevorzugte sie Rosenöl. Lavendel war eindeutig was für Fußböden, aber nichts für die Haut. Aber sie ließ ihrer kleinen Schwester diese Marotte.
    Aber ich schweife ab, also zurück zum Bild.
    Nun die Claudia betrachtete das Bild sehr ausführlich sah darin durchaus Potenzial, so legte sich nun also ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen, bevor sie den Maler direkt ansah und ihm ein Lächeln schenkte. „Ich muss sagen, dass du durchaus Talent hast.“ Ja bloß nicht zu sehr loben, dass würde nur unnötig den Preis in die Höhe treiben. Man durfte Händler nie zeigen, dass man etwas wollte, nur so bekam man einen fairen Preis. Doch sie wollte auch nicht allein entscheiden, immerhin sollte das Kunstwerk ja das Atrium des Hauses schmücken. So dreht sie sich nun also zu ihrer Schwester herum, die mal wieder mit allem möglichen beschäftigt war und wie immer ihre Gedanken schweifen ließ, anstatt sich auf das Wesentlich zu konzentrieren. „Silana? Schau dir das mal an. Was meinst du dazu?“ Ja eine zweite Meinung konnte nicht schaden.

  • Eigentlich mochte ich beides, Rosenöl und Lavendel. Allerdings wenn ich ehrlich sein sollte, machte das brunette Lavendelfeld namens Silana auf mich sogar noch den koketteren Eindruck.


    "Ähhh....(Schnupper)....sehr schön, wundervoll Rosenöl!" " Mal schauen ob wir da das passende Bild dazu haben." "Einen Augenblick bitte!"


    Ging wieder nach hinten und kam gleich darauf mit einem ein anderen Probestück zurück.


    "Hier bringe ich dir ein Pergament mit der Darstellung eines Venustempels an einem kleinen See bei Abendlicht."

  • Kunst? Einverstanden, das ging als Kunst durch. Silana war überrascht, dass dieser junge Mann tatsächlich Talent besaß. Die junge Frau im Lavendelnebel betrachtete die angebotenen Bilder mit skeptischem Blick, studierte die Maltechnik aufmerksam und nickte dann ihrer Schwester zu, als diese nach ihrer Meinung fragte. "Wenn ich es so betrachte," meinte sie beiläufig, wedelte mit ihrer Linken herum, so dass eine seltsame Geste des Überlegens entstandt und antwortete schließlich: "Brauchbar." Silana war nicht gut darin, Kunst zu bewerten, sondern sah darin einfach nur Bilder. Natürlich waren sie auf ihre Weise hübsch und auch kunstvoll aber eben nicht etwas, was Silana jetzt übermäßig beeindruckte. Sie waren eben nur brauchbar für den Zweck einer Innenraumausstattung. Sassia schien mehr Freude an diesem Besuch zu haben, als sie selbst. Schließlich präsentierte der Künstler ein weiteres Bild. Silana konnte jedoch nicht mehr wirklich darauf eingehen, da ihr dieser Mann zusehens suspekt wurde. Schnupperte dieser Mann etwa, wie eine Bestie nach dem Duft der beiden Frauen? Schnell verschränkte sie ihre Arme vor ihrer Brust, um ihm unsittliche Einblicke zu verwehren, die ihn sicherlich zu einer erneuten Schnupperhandlung verleiten konnten. Silana war vorsichtig geworden und wollte eigentlich diesem Laden entkommen. Auch die Anspielungen auf Venus missfielen ihr. Entweder er war tatsächlich von einem speziellen Ufer des Tibers, dass er Rosenöl schätzte oder er war auf etwas anderes aus. Ersteres konnte sie wirklich ertragen, wenn nicht sogar wertschätzen, aber Zweiteres war ihr wirklich unangenehm. So trat sie mit einem winzigen Schritt von ihm weg und tippte ihrer Schwester auf die Schulter. Mit ihren Augen machte sie eine hektische Bewegung und deutete mit einer kleinen Bewegung ihres Kopfes in Richtung Ausgang.

  • Auch die Ältere der beiden Claudia machte einen Schritt zurück. „Ähm.. ja Rosenöl.“ sagte sie und blickte zu ihrer Schwester, die gerade scheinbar Fluchtgedanken hegte. Auch ihr war es gerade etwas mulmig. Aber sie hatte eine Idee. „Fertige doch bitte ein paar Skizzen an und spreche in den nächsten Tagen in der Villa Claudia vor, dann kannst du dir die Größe des Projektes ansehen und deinen Preis machen.“ Sie wartete noch auf die Antwort des Malers, danach würden sich die Schwestern verabschieden.

  • "Äh...ja selbstverständlich" "Aber bevor ich Skizzen anfertige, muss ich zuerst die zu gestaltenden Räumlichkeiten in der Villa Claudia gesehen und vermessen haben."


    Ich bemerkte eine plötzliche Unruhe bei den beiden Schwestern obwohl ich mir gar nicht erklären konnte warum. Na ja, wie auch immer, ich hatte meinen ersten größeren Auftrag in der Tasche.


    "Ich sehe Eure Zeit drängt, wenn ich die Damen zur Tür geleiten dürfte..."
    "Vielen herzlichen Dank für die Ehre Eures Besuches." "Ich komme dann demnächst um mir die Räume anzusehen." "Vale Bene!"

  • Mittlerweile war es Mitte September geworden und der Herbst kündigte sich an denn es wurde langsam kühler und die Blätter begannen ihre Farbe zu wechseln. Maecenas hatte mehrere Monate außerhalb Roms in seinem kleinen Haus in Misenum verbracht um dort in aller Ruhe an Entwürfen für Wandfresken und ähnlichem zu arbeiten. Die dortige Landschaft am Golf von Neapolis war für ihre Schönheit berühmt. Nirgendwo in Italien bot sich dem Kunstmaler ein vollkommeneres Spektakel des Lichtes und der Farben als dort unten in der Campania.


    Völlig verschwitzt und verdreckt und mit einem Haufen vollgemalter Pergamentrollen und Holztafeln im Gepäck kam ich zurück in mein Atelier.
    Sehr gut, eingebrochen hatte offenbar niemand aber bei drei verschiedenen Schlössern gleichzeitig war das auch kein Wunder. Ich war müde und litt unter Kopf- und Gliederschmerzen so sehr hatte die mehrere Tage andauernde Reise von Misenum nach Rom meinem Körper zugesetzt. In den Nebenräumen des Ateliers gab es einen Schlafplatz, dort zog ich mich aus und wischte mir mit einem feuchten Tuch erstmal den schlimmsten Schweiß und Schmutz vom Körper. Nach einer dreistündigen Ruhepause zog ich mir eine Frische Tunika an und schlenderte zur nächstbesten Therme...

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