Caliga

Aus Theoria Romana
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Römischer Soldatenstiefel. (Nachbildung)

Die caliga ist der Stiefel des einfachen Fußsoldaten. Entgegen dem ersten Eindruck, den man von Abbildungen erhalten könnte, handelt es sich dabei tatsächlich nicht um eine aus mehreren Riemen gefertigte Sandale, sondern um einen aus einem Stück Oberleder auf dem Leisten gearbeiteten, über den Knöchel gehenden Stiefel. Das Leder wird lediglich zur besseren Belüftug des Fußes und zur Gewährleistung einer optimalen Passform durchbrochen, wodurch das charakteristische Netzmuster entsteht. Der Soldat ist dadurch gut vor Schweißfüßen und Blasen geschützt, bekommt aber trotzdem keine kalten Füße, solange er in Bewegung ist, da das Leder den Fuß massiert und die Durchblutung anregt.

Die Sohle besteht aus zwei Lagen starkem Leder und ist mit etwa 80 - 100 Eisennägeln pro Stiefel beschlagen, um eine vorzeitige Abnutzung der Sohle zu verhindern. Die Nägel lassen sich bei starker Abnutzung leicht und schnell austauschen, während eine abgelaufene Sohle den betroffenen Soldaten nachhaltig behindern würde. Vor langen Truppenverlegungen wurde den Soldaten dazu ein separates Nagelgeld ausgezahlt.

Der im Lager seines Vaters Germanicus aufgewachsene spätere Kaiser Caligula, der eigentlich Gaius Iulius Caesar Germanicus hieß, hat seinen Rufnamen "Stiefelchen" übrigens von den Soldaten erhalten, die ihm aus Lederresten kleine Caligae gefertigt hatten.