Daker

Aus Theoria Romana
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Die Daker waren ein thrakisches Volk mit keltischen Einflüssen und besiedelten einige Jahrhunderte vor der Zeitenwende das Gebiet des heutigen Rumänien.

Nachdem die unter Decebalus vereinten Daker von den Römern im Jahr 106 unter Trajan besiegt und ihr Land endgültig unterworfen war, umfasste die Römische Provinz (Dacia) im wesentlichen das von ihnen bewohnte Gebiet. Die Provinz reichte aber um etwa ein Viertel ihrer Fläche über das Territorium des heutigen Rumänien hinaus und schloss die Pannonische Tiefebene mit ihrem Ostrand (etwa ab der Theiss) ein - also Teile des heutigen Serbien und Ungarn, ferner kleinere Teile der Slowakei, von Moldawien und Bulgarien.

Einige Historiker leiten die Herkunft der Rumänen über die Dakoromanen von den Dakern ab. Eine ununterbrochene Besiedlung des heutigen Rumäniens durch Nachfahren der Daker ist jedoch nach wie vor sehr umstritten - sie gilt weder als bewiesen noch als widerlegt. Ab 600 wanderten jedenfalls Slawen in das Gebiet ein, welche teilweise die Vorfahren der Bulgaren sind.

Geschichte

Im Zeitraum um 50 v. Chr. entstand unter dem König Burebista ein erstes Dakerreich mit dem Schwerpunkt im heutigen Siebenbürgen. Im Westen reichte es bis nach Mähren, wo es einige Stämme der Kelten unterwarf, im Osten bis an das Schwarze Meer und zum Bug.

Der Süden schloss Gebiete der ebenfalls thrakischen Geten ein, die hier seit etwa 500 v. Chr. siedelten. Im Jahr v. 44. Chr. wurde Burebista ermordet und sein Reich zerfällt.

29 v. Chr. unterlagen die Daker als Verbündete Marcus Antonius' gegen Oktavian, den späteren Kaiser Augustus. Doch ein Jahrhundert später, im Jahr

85 dringen sie in die römische Provinz Moesia (auf dem Gebiet des heutigen Rumänien und Bulgarien) vor. Römische Truppen werden daraufhin vom Rhein in die Provinz Dacia verlegt (2000 km Wegstrecke!); gleichzeitig wird der römische Krieg gegen die Chatten bei Colonia (Köln) eingestellt.

Die dakische Hauptstadt war Sarmizegetusa und lag zwischen dem heutigen Banat und Siebenbürgen (?).

Der römische Kaiser Trajan besiegte den dakischen König Decebalus 102 und 106, worauf Dacia eine römische Provinz wird (anno 107 bis 276). König Decebalus begeht kurz vor seiner Ergreifung Selbstmord.

Die Assimilierung der Daker mit den Römern ließ wahrscheinlich das rumänische Volk entstehen. Dessen heutige Sprache gehört zur romanischen Sprachfamilie und ist mit dem Italienischen und einigen Sprachinseln im Alpengebiet verwandt; zum Spanischen und Französischen ist die Verwandtschaft etwas geringer.


Quelle: Lexikon