Domitian

Aus Theoria Romana
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dieser Artikel bedarf einer Überarbeitung, da er unvollständig oder fehlerhaft ist. Wenn Du ihn korrigierst, vermerke dies bitte auf der Diskussionsseite des Artikels und entferne diese Markierung. Danke!

Domitian.jpg
Büste des Domitian

Domitian, mit vollem Namen Titus Flavius Domitianus (51-96 n. Chr.), römischer Kaiser (81-96 n. Chr.). Domitian wurde am 24. Oktober 51 in Rom geboren. Er war der zweite Sohn von Kaiser Vespasian sowie Bruder und Nachfolger von Kaiser Titus. In Germania besiegte Domitian die Chatten (83) und begann mit der Errichtung des Limes. In Britannia dehnte er 84 die römische Herrschaft bis nach Schottland aus und 89 unterdrückte Domitian einen Aufstand des obergermanischen Statthalters Antonius Saturninus. Die Verwaltung der Provinzen und die Rechtspflege unter Domitian galten auch später noch als vorbildlich.

Bei der Armee war Domitian beliebt, mit den Senatoren dagegen geriet er in Konflikt, und zwar vor allem wegen seiner absolutistischen Herrschaftsweise und dem von ihm behaupteten Gottkaisertum, das er durch den Titel dominus et deus ("Herr und Gott") zum Ausdruck brachte. 85 übernahm er schließlich noch das Amt des Zensors auf Lebenszeit und damit das Recht, den Senat zu kontrollieren. Nach dem Aufstand des Saturninus und vor allem während der letzten drei Jahre seiner Regierungszeit verfolgte Domitian die Senatsaristokratie, ließ viele Adlige wegen angeblichen Verrats hinrichten und konfiszierte deren Eigentum, um die ständig wachsenden Staatsausgaben zu decken. Am 18. September 96 wurde Domitian in Rom ermordet, als er einer Verschwörung in seiner engsten Umgebung zum Opfer fiel.

Militärisches

Anders als sein Bruder Titus hatte Domitian von seinem Vater keinerlei militärische Ausbildung erhalten und keine Erfahrung in der Führung von Truppen. Auch in der Regierungszeit seines Bruders hatte er an keinerlei militärische Kampagnen teilnehmen dürfen. Umso beachtlicher ist es, dass er im Jahre 83 n.Chr. quasi aus dem Stand heraus sehr erfolgreiche Feldzüge gegen die Chatten führte und damit die von seinem Vater begonnene Eroberung des agri decumates konsequent fortsetzte. In einer hervorragenden Kombination aus gezielten militärischen Operationen und dem konsequenten Bau von Befestigungen und Kontrollposten legte er den Grundstein für den Limes und trug sich den Ehrennahmen Germanicus ein.

Weniger erfolgreich waren seine Bemühungen in Dacien, wo er sich 85 n.Chr. nach eine Aufstand persönlich hinbegab, ohne aber nachhaltige militärische Erfolge zu verzeichnen und die Dacer lediglich über die Donau zurückdrängen konnte. Nur vier Jahre später wurde seine Anwesenheit wieder in Germanien nötig, wo der Statthalter Obergermaniens mit seinen Truppen meuterte. Der Statthalter Untergermaniens leistete ihm Widerstand und Domitianus eilte abermals persönlich zum Kriegsschauplatz, sorgte persönlich für die Bestrafung der aufständischen Offiziere und sorgte insgesamt in der Rekordzeit von nur 42 Tagen für das Ende der Meuterei. Doch schon kurze Zeit später wurde seine Aufmerksamkeit an der Donau benötigt und auch hier blieb er gegen die Jazygen erfolgreich.

Neben persönlicher Teilnahme an Feldzügen tat er auch in organisatorischer Hinsicht viel für die Armee. Er erhöhte den Sold aller Dienstgrade und baute die Truppenverwaltung aus. Auf ihn geht zurück, dass über alle Centurionen in Rom Akten geführt werden und sich somit jede Beförderung ab diesem Dienstgrad mühelos vom Kaiser mitverfolgen und mit beinflussen lässt.

Als die Zahl der Verschwörer gegen ihn in Rom wuchs, spielten wieder einmal die Prätorianer eine entscheidende Rolle. Die Ersetzung seiner beiden Prätorianerpräfekten brachte Domitianus nicht die erwünschte Ruhe, sondern genau die beiden neuen Männer waren es, die die Umsturzpläne entscheidend mit voran trieben und ihre Ausführung ermöglichten.

Die Regierungszeit des Domitianus zeigt ähnlich wie bei Kaiser Claudius, dass ein Mann auch ohne militärische Ausbildung, nur aufgrund seines Talents als Feldherr sowie Gründlichkeit, Klarheit und Härte bei der Führung der Truppen zu einem von der Armee gestützten und geschätzten Kaiser werden kann.

Literatur:
Microsoft Encarta 99 Enzyklopädie
Michael Grant, Die römischen Kaiser