Marcus Furius Camillus

Aus Theoria Romana
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Marcus Furius Camillus (* um 446 v. Chr.; † 365 v. Chr.) war ein römischer Soldat und Politiker patrizischer Herkunft. Er war Censor im Jahr 403 v. Chr., bekam vier Triumphzüge zugesprochen, war fünf Mal Diktator und wurde mit dem Ehrentitel Zweiter Gründer Roms bedacht.

Allerdings sind die meisten Einzelheiten seines Lebens von der späteren Überlieferung stark ausgeschmückt worden. Gesichert sein dürfte, dass er die entscheidende Rolle bei der Eroberung Vejis 396 v. Chr. spielte und auch nach dem Galliereinfall 390 (nach anderer Überlieferung 387 v. Chr.) als Feldherr gegen die Aequer, Volsker und Etrusker kämpfte.

Dagegen ist sein angebliches freiwilliges Exil in der Stadt Ardea (weil er die Beute aus Veji ungerecht verteilt habe) ebenso zweifelhaft wie sein Eingreifen, als die Gallier in Rom eindrangen: er habe verhindert, dass die Römer an die Gallier Lösegeld zahlten, die Gegner vernichtend geschlagen und seine Landsleute davon abgehalten, aus der zerstörten Stadt nach Veji auszuwandern.

Obwohl Patrizier, sah er die Notwendigkeit von Konzessionen an die Plebejer und trug entscheidend zu den Leges Liciniae Sextiae bei. Er starb an einer Seuche in seinem 81. Lebensjahr.

Zu den später erfundenen Geschichten aus dem Leben des Camillus gehört auch die Geschichte des Lehrers, der, als Camillus Falerii attackierte, versuchte die Stadt zu verraten, indem er ins Feldlager die Söhne eines der wichtigsten Einwohner der Stadt brachte. Camillus, so wird berichtet, schickte ihn mit der Peitsche zurück in die Stadt zu seinen Schülern, und die Falisker waren so betroffen von seiner Reaktion, dass sie sofort aufgaben.


Quelle: Lexikon