Süßstoff

Aus Theoria Romana
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Der mit Abstand wichtigste Süßstoff der Römer war Honig. Daneben verwendete man auch süße Früchte wie Datteln, Feigen oder Weintrauben, oder aber Süßmost, der durch Aufkochen und eindicken des jungen Obstmostes hergestellt wurde. Je nach Konzentration nannte man ihn caroenum (auf zwei Drittel verkocht), defrutum (halb verkocht) oder sapa (auf ein Drittel verkocht). Das Aufkochen geschah zumeist in Bleigefäßen, wodurch diese Art des Süßstoffs häufig bleiverseucht war. Honig (mel) war jedoch weitaus wichtiger und diente dazu, alle möglichen Speisen und Getränke zu süßen. Beliebt war Honigwasser (aqua mulsa), aber natürlich auch mit Honig versetzter Wein (mulsum). Honig diente jedoch auch als Konservierungsmittel und in der Medizin. Er wurde bei Erkältungskrankheiten, Lendenschmerzen und bei Vergiftungen eingesetzt. Zwischen den Honigsorten gab es deutliche Qualitätsunterschiede. Als der Beste galt der hymettische Honig aus Attica. Aber auch aus Hybla auf Sizilien kam hervorragender Honig.

Quelle: Karl-Wilhelm Weber; Alltag im Alten Rom - Das Leben in der Stadt