Vespasian

Aus Theoria Romana
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Büste des Vespasian

Titus Flavius Vespasianus (9-79 n. Chr.), genannt Vespasian, war römischer Kaiser von 69 bis 79 n. Chr.. Vespasian wurde am 17. November 9 bei Reate in der Nähe von Rom geboren. In der Mitte des 1. Jahrhunderts befehligte Vespasian Legionen in Germania und Britannia, bevor er bei Kaiser Nero in Ungnade fiel, da er während einer Gesangsdarbietung des Kaisers eingeschlafen war. Dennoch wurde er 67 Oberbefehlshaber im 1. Jüdisch-Römischen Krieg (siehe Flavius Josephus). Nach dem Tod Neros erkannte er zunächst Galba als Kaiser an, entwickelte aber gestützt auf die Statthalter von Syrien und Ägypten eigene Pläne. Nach seiner Ausrufung zum Kaiser im Jahr 69 überließ er den in Iudaea geführten Krieg zwar recht bald seinem Sohn Titus, der die Niederschlagung des Aufstandes in den nächsten Jahren erfolgreich zu Ende führte, zog aber dennoch erst im Oktober 70 n.Chr. in Rom ein. Dort beseitigte er die im so genannten Vierkaiserjahr entstandenen politischen Wirren und brachte die öffentlichen Finanzen wieder in Ordnung. Nach Einnahme und Zerstörung Jerusalems durch Titus im Jahr 70 folgte ein neun Jahre währender Friede.

Zu den weiteren, wichtigen Ereignissen unter Vespasians Herrschaft zählen die Niederschlagung eines Aufstands (69/70) der unter der Führung von Gaius Iulius Civilis stehenden Bataver in Germania, die Eroberungen in Britannia durch den römischen General Gnaeus Iulius Agricola, die Entwicklung eines umfassenden Bildungssystems und der Bau des Kolosseums in Rom. Seine Nachfolge als Kaiser trat sein Sohn Titus an. Vespasian ist der Begründer der 1. flavischen Dynastie. Er starb am 24. Juni 79 in Rom eines natürlichen Todes.

Militärisches

Wie seine Vorgänger im Vierkaiserjahr stützte sich auch Vespasian voll auf die Armee, die ihm aber im Gegensatz zu seinen Vorgängern auch langfristig vertraute. Bereits unter Claudius hatte er im Britannienfeldzug ein Legionskommando inne, eroberte die Isle of Wight und wurde mit Triumphalinsignien ausgezeichnet. Unter Nero wurde er im Jahr 67 n.Chr. zum Statthalter von Iudaea berufen, um den jüdischen Aufstand niederzuschlagen.

Nachdem ihm die Osttruppen den Treueeid als Kaiser geschworen hatten und noch bevor die syrische Armee Rom erreichte, hatte bereits die ebenfalls treu zu ihm stehende Donauarmee in Italien gesiegt. Schon bald erforderte nun wieder die Rheingrenze größere Aufmerksamkeit vom Kaiser, denn nach dem Abzug der Legionen nach Italien hatten sich dort die Bataver erhoben und einen eigenen unabhängigen Staat gegründet. Vespasian verlegte mehrere Legionen zurück an den Rhein, um den Aufstand niederzuschlagen und die zerstörten Legionslager wieder aufzubauen. Dabei führte er kurzerhand gleich eine komplette Reorganisation der Rhein- und Donauarmeen durch: statt die Truppen in wenigen großen Doppellegionslagern zusammen zu ziehen, verteilte er sie auf Einzellager, um die innenpolitisch gefährliche Zusammenballung von Soldaten zu vermeiden. Teile der Armee, die durch die eiligen Aushebungen einiger Legionen im Vierkaiserjahr stark angewachsen war, entliess er aus dem Dienst und entlohnte sie gütig, aber maßvoll, wie dies schon Augustus nach seiner Thronbesteigung getan hatte. Nach den Wirren des Bürgerkriegs fanden die Truppen damit wieder Ruhe und ein neues Heimatgefühl in ihren Standorten. Dies galt allerdings nicht für die Hilftruppen, denn Vespasian zog auch aus dem Bataveraufstand seine Lehren. Hilftruppen wurden nun nicht mehr nahe ihres Herkunftsortes stationiert, um lokale Bindungen und daraus resultierende Keimzellen für Aufstände zu vermeiden. Zuweilen wurden sogar Truppen aus unterschiedlichen Nationalitäten zusammengestellt.

Nach der Sicherung der alten Grenzen ging Vespasian auch gleich eine Schritt weiter und schob mit der Eroberung des agri decumates, dem östlichen Vorland des Oberrheins, die Reichsgrenze weiter in germanisches Gebiet vor. Damit verkürzte er die Grenze an dieser Stelle erheblich und legte den Grundstein für die Grenzlinie des Limes in der heute bekannten Form.

Literatur:
Microsoft Encarta 99 Enzyklopädie
Michael Grant, Die römischen Kaiser