Auf der Suche nach...

  • Hier war sie nun also in Rom. In jener Stadt die sie Zentrum des Imperiums nannten. Jener Schmelztiegel bestehend aus hunderten verschiedenen Völkern. Allen übergeordnet jene Römer, die mit ihrer Herrschaft aus Krieg und Unterdrückung alles unterwarfen was nicht römisch war. Unter ihren Füßen spürte sie die abgerundeten Steine welche aneinandergelegt die Straßen der Stadt bildeten. Sie zogen sich durch die ganze Stadt. Eine gewisse Ordnung konnte man nicht verleugnen. Die Straßen waren gerade angelegt an ihren Ränder hoben sich die Gebäude empor. Die Mietshäuser welchen vielen Menschen Wohnraum boten waren nur in der unteren Etage aus Stein, die Oben Etagen waren aus Holz gefertigt. Zweifelsohne waren diese Bauten günstiger, jedoch waren sie wohl auch weniger feuerfest als die Gebäude die ganz aus Stein gebaut waren. Dort oben auf den Hügeln lagen die Häuser derer, die es im Imperium zu etwas gebracht hatten. Jene die die Macht innehatten. Diese Gebäude waren repräsentativ, ganz aus Stein. Sie waren mächtig und stellten die macht des Besitzers dar.
    So schlängelte sich nun der Tross des Händlers durch eben jene Gassen der riesigen Stadt. Sprachen vieler Völker dieser Welt schlugen einem entgegen.
    Nicht nur die Sprachen, auch die Gerüche sogen durch die Gassen. Dort roch es nach dem Essen einer Garküche. Dort nach den auf die Straße gekippten Abwässern. Wo anders roch es nach Gewürzen. Heimische und nach jenen die eine lange Reise hinter sich hatte. An der nächsten Ecke gab es Fleisch und Fisch. Die Gerüche gingen ineinander über und verbanden sich. Ihre Blicke gingen hin und her sie saugte alles in sich auf.
    Jede Information die sie auf den Weg zu dem Stand des Händlers bekommen konnte nahm sie in sich auf.
    Am Bestimmungsort angekommen stellte sie den Korb ab, entfernt die unter dem Boden angebrachten Messer. Diese verbarg sie unter ihrer Kleidung. Dann wollte sie sich verabschieden. Der alternde Händler bedankte sich für die Hilfe und gab ihr eine Kupfermünze. Er versicherte ihr noch, dass falls sie nach Arbeit suchen würde er bestimmt immer was für sie zu tun hätte. Sie bedankte sich nickend für das Geld und das Angebot. Dann aber ging sie ihrer eigenen Wege.

  • Zu spät? Nein das konnte durfte nicht sein und doch wurde es zur Gewissheit. Sie war zu spät. Die Spur war erkaltet. Man konnte ihr nicht mehr folgen, am Ende dieser Spur konnte man nichts mehr finden. Und doch hörte sie den Namen. Sie hörte die Geschichten, die Gerüchte. Sie wollte mehr wissen. Wollte alles wissen. Wollte wissen was passiert ist, wollte wissen wie es so weit kommen konnte. Nichts von dem was sie bisher gehört hatte passte zu dem Bild welches sie kannte.Nicht von dem war die Person die sie suchte und doch war sie es. Die Beschreibung war eindeutig. Unverkennbar die selbe Person und doch eine vollkommen andere. Was hatte man nur gemacht? Was getan? Sie ging durch die Gassen, stellte Frage und hörte dies und das. Einer sprach voller Bewunderung, der nächste voller Hass. Nur langsam Bruchstückhaft setzte sich ein Bild zusammen. Aber nichts was erklären würde. Nichts was Antworten geben würde. Und Antworten wollte sie nun haben. Ohne Antworten würde sie nicht gehen. Würde nicht unverrichteter Dinge wieder abziehen. Sie würde dem Ganzen auf den Grund gehen. Die Subura war ihr nächstes Ziel. Hier erhoffte sie sich Antworten auf ihre Fragen.

  • Pina hielt es zu Hause nicht aus. Ich muss raus hatte sie gedacht, mich ablenken, das ewige Grübeln macht mich noch ganz krank. Es wird Zeit, dass ich unter Menschen komme. Kurz entschlossen machte sie sich auf. Sie wollte nicht einkaufen, sie wollte einfach nur das Treiben beobachten. Schon immer hatte sie dies gerne gemacht.
    Sie beobachtete und versuchte zu zu deuten, was es für ein Mensch war, der dahinter steckte. Menschen waren ja so verschieden, die einen dachten und sprachen klar und nüchtern, sachlich eben, ohne dass sie Gefühle zeigen. Andere reden und zeigen durchaus Emotionen. Die dritte Gruppe Mensch redete ununterbrochen, war schnell zu begeistern wenn sie etwas neues kennen lernten und war oft kaum zu bremsen. Ja und zuletzt die, die viel und laut redeten, gerne lauter und energischer wurden.
    Für solche Beobachtungen brachte sie an dem Tag keine Geduld auf. Musternd glitt ihr Blick über eine Frau vor ihr. Seltsam an irgend jemand erinnerte sie diese. Die Art wie sie ging, geschmeidig, anders als andere Frauen. Neugierig versuchte sie näher an die Fremde heran zu kommen, die ab und an stehen blieb und anscheinend Fragen stellte. Mit den Fragen die hörte stellte Pina eine Verbindung zu der her an wen diese Fremde sie erinnerte. Es war eine jüngere Ausgabe, aber eindeutig gehörte sie zu ihr.
    Pina rückte noch näher heran, nur um ganz sicher zu sein. Vor Aufregung schlug ihr Herz, laut und immer lauter. So laut dass sie es in den Ohren hörte. Es störte beim Zuhören. Pina kaute auf ihrer Unterlippe, was sollte sie tun? Die Fremde ansprechen? Wenn sie aber genauso war würde diese sich bestimmt in Gefahr bringen. Sie würde, dessen war Pina sich sicher, versuchen sie die, nach der sie suchte, zu retten ohne auf sich selber zu achten. Dennoch dachte sie, wer weiß an wen sie mit ihren Fragen noch gerät, nachher verschwindet sie auch. Ich sollte es ihr sagen.
    Zögernd ging Pina näher an sie heran, zupfte sie vorsichtig am Arm, trat ein wenig zurück und wartet mit etwas Abstand darauf, dass sich die Fremde zu ihr drehte.

  • Fragen so viele Fragen und doch keine Antworten. Keine Antworten auf die Frage nach dem Warum. Meinungen. Nur Meinung. Kein Wissen. Kein wirkliches wissen. Sie meinten die Person zu kennen und urteilten. Sie kannten sie aber nicht nicht die Person und nicht die Persönlichkeit. Urteilten, verurteilten nach dem was sie gesehen erlebt, aber nicht nach den Ursachen.
    Sie stellte vorsichtig fragen, bewegte sich im Schatten. Sie wollte nicht auffallen nur Antworten, auf die Fragen, die ihr auf der Seele brannten. Wie hatte es soweit kommen können?
    Etwas, jemand zupfte an ihrem Arm. Alle Instinkte, nach ihren Messern zu greifen, unterdrückend drehte sie sich langsam um. So blickte sie in das Angesicht einer jungen Frau. Eine junge Römerin. Was wollte sie? Misstrauisch zögerte sie. Mit sich ringend ob es nicht besser wäre in der gesichtslosen Masse dieser Stadt unterzutauchen. Und doch obsiegte ihre Neugierde, Was wollte diese Frau? Sie hob leicht den Kopf und Augen voller Argwohn sahen die Römerin an. „Was?“ Nur ein Wort nicht laut gesprochen und dennoch mit einem gefährlich scharfen Unterton.

  • Unwillkürlich zuckte Pina zurück, als sie das „Was?“ hörte. Es hörte sich so bedrohlich an. Sie wollte doch nur helfen, die Fremde hatte schließlich Fragen gestellt. „Ich kenne Varia“, sagte sie leise und blickte sich dabei um. „Aber nicht hier, folge mir“. Pina ging einfach weiter, wenn die junge Fremde es wirklich interessierte würde sie Pina folgen. Die junge Quintilia ging zu einer ganz in der Nähe befindlichen Ruine. Dort waren sie ungestört und Pina konnte die Umgebung beobachten. In den letzten Tagen traute sie kaum noch ihrem eigenen Schatten. Überall sah sie sich von Schwarzröcken beobachtet. Ihre Ungezwungenheit hatte sie verloren, doch Rom verlassen kam für sie überhaupt nicht in Frage. Sie wollte mehr über den Glauben der Jesusanhänger erfahren. Sie spielte mit dem Gedanken sich taufen zu lassen.
    Pina wählte ihren Platz so, dass sie nicht so leicht von der Straße aus zu sehen waren, aber selber alles im Blick hatten. Erwartungsvoll schaute sie, kam die Fremde?

  • Misstrauen lag immer noch in ihrem Blick und doch veränderte er sich um Nuancen, als sie den ihr vertrauten Namen hörte. Sie kannte Varia? Wirklich? Immer noch überlegte sie ob es nicht vielleicht doch eine Falle war und es besser wäre in der Masse unterzutauchen, folgte sie zunächst nur mit den Augen der jungen Frau. Doch ihre Neugier obsiegte und so ging sie langsam mit geschmeidigen Schritten der Frau nach. In der Ruine angekommen sah auch sie sich um. Erst als sie sicher war, dass sie allein waren, entspannte sie sich etwas. „Was weißt du über Varia?“ fragte sie nun geradeheraus. In ihrer Stimme schwang immer noch Misstrauen mit und sie verbarg weiterhin ihr Gesicht. Sie hatte schon so einiges gehört und wer weiß, vielleicht war das hier ja eine dieser Römerinnen, die einen Hass auf Varia hatten? Entsprechend vorsichtig agierte nun auch Hiera. „Woher kennst du sie?“

  • „Ich habe mit Varia gesprochen, in dem Haus wo sie wohnte. Sie hat mir von ihrer Heimat und ihrem Leben erzählt.“ Begann Pina und musterte die Fremde genauer. Auch sie hatte Misstrauen aber vor allem seit sie sich ständig beobachtet fühlte eine gewisse Furcht. „Mein Name ist Pina“, mehr würde sie nicht zu ihrem Namen sagen. Pina war nicht ganz so verdächtig, davon gab es in Rom bestimmt zig oder sogar hunderte.
    „Ich glaube es ist besser du fragst einfach nur, so erfährst du, wenn ich es weiß, schneller was du erfahren möchtest.“

  • Immer noch mit Misstrauen im Blick sah Hiera die Frau vor sich an. „Pina.“ Wiederholte sie den Namen ohne jedoch ihren eigenen zu nennen. „Sie hat dir von sich erzählt?“ Nun lag Verwunderung im Blick der jungen Frau. Die Varia die sie kannte war nicht gerade dafür bekannt großartig über sich zu reden. Die Varia die sie kannte hatte sich gern abgesondert und wenn dann hatte sie sich mit ihren Kriegerinnen umgeben. An dem gesellschaftlichen Leben hatte sie nur teilgenommen, wenn es nötig und geboten war. Aber nie aus reinem Vergnügen. Aber die Varia die sie kannte hätte auch nie einen Aufstand angeführt und das hatten ihr so viele hier erzählt. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Irgendetwas musste hier mit ihr passiert sein. Und sie wollte es herausfinden. Sie konnte die Wegbegleiterin nicht mehr selbst fragen, denn man hatte ihr auch von ihrem Tod erzählt. Verbrannt hatten die Römer sie. Aber stimmte es denn wirklich, dass sie einen Aufstand angeführt hatte? Oder hatten die Römer ihr das nur angedichtet. Vielleicht konnte sie nun Antworten erhalten. „Hat sie wirklich den Aufstand angeführt?“ Stellte sie zunächst also ihre brennendste Frage.

  • „Ja das hat sie, als wir in dem Haus ihres Herrn zu Besuch waren und ich mehr über ihre Kampfkünste erfahren wollte“. Pina spürte wie sich ihr Herz bei dieser Erinnerung zusammenzog. Hätte sie sie doch nur noch öfter besucht, doch leider gab es dazu keinen Grund mehr. Über die nächste Frage von der Fremden dachte Pina eine ganze Weile nach. Ihr Herz schrie immer wieder NEIN, hat sie nicht. Varia war keine Bestie. Sie war eine unglückliche in ihrer Würde verletzte Frau und versuchte nur mit ihren Mitteln auf die Ungerechtigkeiten Roms aufmerksam zu machen. Tief durchatmend antwortete sie schließlich, „ich befürchte ja, zumindest hatte sie einen Teil der Verantwortung“, fügte sie sich selber beruhigend zu. „Ich sah sie während des Aufstandes, sie hat mir und meiner Begleitung das Leben gerettet. Du kannst mir glauben ich habe alles versucht ihr zu danken, bin sogar vor die Kaiserin getreten um sie um Gnade für Varia zu bitten und habe Rom dabei angeklagt“. Möglichst unauffällig versuchte die Quintilia ihre Tränen ab zu wischen, die ihr immer noch kamen, wenn sie an alles zurückdachte.

  • „Sie hatte einen Herren?“ Ungläubig sah sie nun die junge Frau an. Hiera konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Varia sich einem Mann unterordnen würde. Jede ja aber Varia? „Was hat sie dir erzählt?“ Lautete die nächste Frage. Vielleicht konnte sie hier endlich das Bild zusammensetzen, denn das was sie bisher erfahren hatte, passte so gar nicht zusammen. „Sie hat … sie also wirklich? Sie hat einen Aufstand geführt?“ Hiera konnte es nicht glauben. Was bei der Göttin trieb Varia nur dazu? Doch sie konnte ihre Gedanken nicht weiterfuhren, denn ihr fielen die Tränen auf. „Wenn sie dir das Leben gerettet hat, dann war da immer noch ein teil der Varia vorhanden, die ich kannte.“ Sagte sei und hob den Kopf an um nun der Frau direkt ins Gesicht zu blicken. „Man erzählte mir sie starb aufrecht ohne zu klagen. Das ist de Varia die ich kennen. Sie sagte mir einst 'Letztlich werden wir alle sterben... Wir uns nicht aussuchen wie wir sterben, aber wir können entscheiden, wie wir dem Tod entgegentreten! Wenn der Tod dich anlächelt, dann lächle zurück.'“ Hiera hing einen Moment diesen Worten nach. „Nach allem was ich hier über sie bisher hörte und so wie ich sie kannte, war Gnade wohl nicht das was sie wollte.“

  • „Ja sicher, was denkst du warum Varia und in Rom war, in solch einer Stadt für so lange Zeit?“ Bestimmt nicht wegen der vielen schönen Häuser und Tempel. „Sie war Sklavin, sie wurde auf dem Sklavenmarkt angeboten und Marcus Helvetius Commodus kaufte sie sich. Er war stolz auf dem Besitz einer Amazone. Varia hat mir erzählt, dass dieser Helvetier sie unterrichten ließ und sie dann seine Leibwächterin wurde. Sie war Custos Corporis von Marcus Helvetius Commodus und er präsentierte sie überall ganz stolz. An ihn fand sie sich durch einen Eid gebunden und den leistete sie wohl, weil er sie in einem Duell besiegt hatte.“
    Pina musste eine Pause einlegen, als sie durch die Frage nach Varias sterben an ihren Tod erinnert wurde kam in Pina wieder einmal alles hoch. Ihre Demütigung, bewacht von Prätorianern neben der Kaiserin sitzen zu müssen um dem Spektakel zu zu sehen. Ihre Angst davor, die Hinrichtung mit erleben zu müssen aber auch ihr Bedürfnis Varia bei ihrem letzten Gang nicht alleine zu lassen. „Ja“, seufzte Pina, „aufrecht und ohne einen Laut des Klagens starb sie“
    Es waren schöne Worte die Pina da hörte, aber sie fand die Art wie Varia zum sterben Verurteilt wurde, passte nicht wirklich dazu.
    „Es mag sein und ich weiß sie war sehr stolz. Auch glaube ich, sie hat bestimmt zu keiner Zeit unüberlegt gehandelt. Trotzdem hat es mir wehgetan, sie so sterben zu sehen.“

  • Ein Duell also? Verdammt und so wie sie Varia kannte, hatte die sich auch noch daran gebunden gefühlt. Da war so wohl an einen ausgebildete Soldaten geraten. Wer würde sie sonst im Duell besorgen? Und der hat sie dann auch noch stolz herumgezeigt. Na das hatte ihr bestimmt richtig geschmeckt. Hiera schüttelte es innerlich. Sie konnte es gut nachvollziehen wie sich ihr Idol gefühlt haben musste. Hier in Rom von einem Mann vorgeführt zu werden.
    Hiera war fast dankbar, dass auch diese Frau hier bestätigt, dass Varia dem Tod aufrecht gegenübergetreten ist. Alles andere hätte sie enttäuscht. Es überraschte sie auch nicht, das Pina.. ja Pina hieß die Frau ihr gegenüber sagte, dass Varia kontrolliert gehandelt habe. Denn das passte zu ihrem Wesen. „Weißt du... ich kennen ...kannte sie lange. Mein ganzes Leben lang. Ich habe immer zu ihr aufgeschaut. Jede von uns wollte so sein wie sie. Ich konnte es gar nicht abwarten meine Ausbildung endlich zu beenden und mich ihr anzuschließen. Ich war so stolz, dass sich mich tatsächlich ausgewählt hat. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich wirklich gut war oder weil ich mit ihrer kleinen Schwester befreundet war.“ Ja das nagte wohl immer noch an Hiera. „Aber schlussendlich war es egal, ich dürft mich ihr anschließen. Sie hat uns weiter trainiert. Und dabei war sie unerbittlich, wenn wir bis dahin dachten, dass unsere Ausbilderinnen hart zu uns waren, belehrte Varia uns eines Besseren. Sie hat das Letzte aus uns herausgeholt und ging sogar noch darüber hinaus.“ Ja wie oft war sie in dieser Zeit vollkommen entkräftet zusammengebrochen. Wie oft hatte Varia sie angeschriene und ihr gesagt sie sollen den Arsch hochbekommen, auf dem Schlachtfeld nimmt auch keiner Rücksicht wenn man eine Pause braucht. Krieg ist kein Kinderspiel. Es geht um Leben oder Tod. Entscheide dich steh auf mach weiter oder stirb. Ja und wie recht sie damit hatte. „Sie hat sich verändert.“ Sagte Hiera leise. „An dem Tag an dem ihre Schwester in ihren Armen starb.“ Hiera dachte an jenen grauenvollen Tag zurück. Sie hatte das Bild noch genau vor Augen. Varia mit ihrer toten Schwester im Arm, den Blick zum Himmel gerichtet. Sie hörte noch genau wie sie die Göttin verfluchte. Vielleicht war das der Grund, war sie später hierherkam? Vielleicht hatte die Göttin ihr den Fluch so nachgetragen? „Sie wurde anders. Kälter, härter. Sie zog sich fast vollkommen von uns zurück. Auch wenn wir zu hause waren, duldete sie nur uns – ihre Kriegerinnen in ihrer Nähe. Jenen die nicht kämpfen ging sie aus dem Weg. Selbst ihre Mutter – unsere Königin mied sie. Sie lebte nur noch von Einsatz zu Einsatz.“ ja wirklichen gelebt hatte Varia seit dem Tod ihrer Schwester nicht mehr. Hiera sah nun die Römerin an. „Ja sie hat sicherlich überlegt gehandelt. Ich denke sie wollte nicht mehr. Und wenn sie an diese Mann gebunden war, dann war das ihre einzige Chance, sie musste getötet werden, denn sie konnte es nicht selbst tun.“

  • Erstaunt blickte Pina die Fremde an. Also der Tod ihrer Schwester war der Grund ihres zurückhaltenden Wesens. Wer, wenn nicht Pina konnte das verstehen. Sie wusste auch nicht was sie machen würde wenn Sila nicht mehr da wäre, wenn sie sterben würde und, dass noch durch ihre Schuld. Auch wenn Pina zur Zeit ihrer Zwillingsschwester aus dem Weg ging, dass aber nur um Konflikte zu vermeiden oder sie nicht in Gefahr zu bringen. Und ihre Mutter war die Königin ihres Volkes? Warum hatte sie aber alle gemieden? So viele Fragen.
    Pina sagte sich wieder einmal, wie gerne hätte ich sie besser kennen gelernt und mehr von ihr erfahren. Ob die Männer eigentlich ahnten wie viel Schaden sie anrichten konnten? Was immer sie bestimmten, Frauen hatten kaum die Möglichkeiten dem zu entgehen.
    Pina sah die Frau, von der sie nicht den Namen kannte an. „Und du, was wirst du machen, wenn du denkst du hättest alles erfahren? Wirst du sie rächen? Dann sei auf der Hut vor den Prätorianern. Sie sind überall. Sie lauern überall. Sie schleichen wie die Schatten umher und scheuen vor niemanden zurück. Es ist, als ob sie Rom in ihrer Gewalt nehmen wollten, um es zu beherrschen. Ich weiß nicht wem man noch vertrauen kann.“ Fröstelnd schlang Pina ihrer Arme um sich und schaute sich vorsichtig um.

  • Hiera schüttelte den Kopf. „Nein. Sie hat ihr Schicksal selbst gewählt. Rache ist nicht nötig. Aber ich möchte verstehen. Vielleicht erfahre ich noch mehr über sie. Kann sie so besser verstehen. Weißt du, warum sie in Gefangenschaft geriet? Sie hat uns weggeschickt. Wir sollten uns in Sicherheit bringen. Sie hat versucht uns zu beschützen. Es ist ihr gelungen. Jede von uns konnte fliehe, jeder außer sie selbst. Ich habe nie verstanden warum wir sie nicht gesucht haben. Warum wir nicht versucht haben sie zu befreien. Man hat sie einfach fallen lassen.. sie vergessen. Ich aber wollte nicht vergessen. Ich wollte sie finden. Als sich endlich die Gelegenheit bot, bin ich.. ich bin abgehauen um sie zu suchen. Ich wollte sie zurückbringen. Dies kam ich nun nicht mehr. Und zurück kann ich wohl auch nicht mehr. Ich werde also sehen, was das Schicksal für mich bereit hält. Ich danke dir für deine Warnung. Ich werde vorsichtig sein. Sei du es aber auch.“ Hiera sah der jungen Frau nun direkt in die Augen. „Wenn du mal Hilfe brauch solltest. Mein Name ist Hiera. Du wirst mich finden, wenn du mich brauchst.“ Sagte sie, so etwas was einem Lächeln am nächsten kam huschte über ihr Gesicht, bevor sie ihr Geishct wieder verbarg und aus der Ruine verschwand.

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