Epistolae - Briefkasten

  • Ein Botenjunge warf einen Brief in den dafür vorgesehenen Kasten.




    Pro
    Iunia Axilla
    Domus Iunia
    Basilieia, Alexandreia



    Salve Iunia Axilla,


    Du hattest vor einiger Zeit gesagt, dass Du mich für einen guten Lehrer halten würdest und wenn ich Dich richtig verstanden hatte wolltest Du auch von mir unterrichtet werden. Zu der Zeit war ich mir nicht sicher, ob ich wirklich zum Lehrer taugen würde, aber inzwischen haben sich die Dinge geändert. Ich unterrichte Kinder in Lesen, Schreiben und Rechnen und ich scheinedarin gar nicht so schlecht zu sein. Ich habe außerdem einen Schüler, der die volle Ausbildung in den Lehren des fernen Ostens bei mir absolvieren möchte. Er ist noch in der Testphase, doch ich denke, dass er sich als würdig erweisen wird.
    Da mein Schüler gerade am Anfang seiner Ausbildung steht, bietet es sich an, auch noch weitere Schüler - genauer gesagt eine weitere Schülerin - zumindest in der Philosophie des Meisters Kong und seiner Schüler zu unterrichten. Wenn Du immer noch Interesse daran hast, würde ich mich sehr freuen, Dich in meiner Akademie willkommen zu heißen. Allerdings gibt es da noch ein kleineres Problem: Meine Akademie liegt in Rhakotis. Deshalb würde ich Dich bitten, mir zu antworten, ob Du am Unterricht teilnehmen möchtest. Wenn ja, dann würde ich einen Termin mit Dir vereinbaren, an dem entweder ich oder mein Schüler Dich am Tor der Basileia abholen würde. Wie bereits geschrieben, würde ich mich sehr über Deine Anwesenheit freuen.


    Antworte einfach mit einem Brief oder Boten an meine Akademie. Sie ist in der Nähe des Serapeions, nahe dem Fluvius Novus. Die Menschen dort wissen den Weg und werden dafür sorgen, dass der Brief oder Bote sicher bei mir ankommt.


    Marcus Achilleos


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  • Chairete Bürger!
    Zu Ehren der Götter und der Polis lässt der amtierende Agoranomos Mithridates Castor am 15. Pachon [10.11.2008] ein Theaterstück im Theatron Alexandria aufführen. Gespielt wird eine Komödie des hier in Alexandria beheimateten Künstlers Melanthios. Für Speis und Trank wird gesorgt.

  • Ad Iunium Silanum de Nikolaou*


    Nikolaos Iunio Silano s.p.d.



    Ich erbitte, obwohl wir uns, wie ich zugeben muss, nur flüchtig kennen, deine Hilfe in einer gewissen Angelegenheit. Doch immerhin warst du bereits einmal in meiner Amtsstube, haben wir uns, soweit ich mich entsinne, auf dem Fest des Apollons getroffen, bin ich gewissermaßen dein Nachbar. Ich bitte dich, bald mich in meinem Haus aufzusuchen.


    Vale!






    *eigentlich ist "Nikolaou" Genetiv, doch mangels eines Ablativs im Griechischen übernimmt der Genetiv dort auch eine Funktion als Separativus.
    Nur für besondere Freunde der lateinischen Sprache ;).

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    Iunia Axilla

    Provincia Alexandria et Aegyptus
    ~~~~~
    Alexandria
    ~~~~~
    Domus Iunia


    ____________________________________________


    Salve, Iunia Axilla!


    Es ist eine traurige Angelegenheit, dir das Ableben Deines Verwandten Marcus Iunius Varus ins Gedächtnis rufen zu müssen. Obwohl ich weiß, dass ich Dir damit absolut keinen Trost zu spenden vermag, sei Dir bitte meines tiefsten Mitgefühls über diesen tragischen Verlust versichert. Meine Aufgabe als Decemvir litibus iucandis ist es, das Erbe Deines verstorbenen Verwandten an die rechtmäßigen Erben zu verteilen, so wie es das Gesetz fordert.


    Da Du als Erbe in Frage kommst, bitte ich Dich um eine kurze Mitteilung, ob Du Dein Erbe antreten möchtest. Ich weiß, dass es nicht leicht ist, sich in Zeiten der Trauer mit solchen Fragen auseinander setzen zu müssen. Trotzdem bitte ich Dich um eine schnelle Antwort, welche bitte bis zum PRIDIE ID IAN DCCCLIX A.U.C. (12.1.2009/106 n.Chr.) bei mir eingehen sollte. Sollte keine Antwort mich ereilen, habe ich keine andere Wahl, als Deinen Erbteil deinem Miterben oder schließlich der Staatskasse zuführen zu lassen.


    Mögen die Götter Deinen Verwandten sicher in Eylsio begleiten.



    Vale,


    Tiberius Aurelius Avianus



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  • Ein wenig verwunderte es den jungen Burschen schon, dass er zwei Einladungen am selben Haus abzugeben hatte. Aber er beschwerte sich sicher nicht, bekam er doch für jede Einladung, die er sicher dem Ianitor in die Hand drückte, eine Drachme. Leicht verdientes Geld also. Auch wenn der römische Soldat, der ihn durch Basileia begleiten musste, nicht so begeistert aussah wie der Junge.


    Also drückte der Knabe dem Ianitor zwei Briefe in die Hand, ehe er sich wieder auf den Weg machte.


    Einladung


    Hiermit möchten wir dich, Iunia Urgulania, recht herzlich zu unserer Hochzeit einladen. Sie findet am ersten Tag des Gamelión/ANTE DIEM IV ID IAN DCCCLIX A.U.C. (10.1.2009/106 n.Chr.) in der megaro Bantotakia statt. Das ist das frühere Haus des Kitharisten Philolaos im Broucheion. Die Zeremonie wird der ehrenwerte Priester Geórgios Krateidos leiten. Diese wird nach der offiziellen Eheschließung durch den Eponminatographos stattfinden, welche im engsten Familienkreis begangen wird. Für Speis und Trank wird ausreichend gesorgt sein.
    Wir würden uns sehr über dein Erscheinen freuen, natürlich sind auch Begleiter recht herzlich eingeladen.


    Voller Freude
    Penelope und Ànthimos Bantotakis.

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    Einladung


    Hiermit möchten wir dich, Iunia Axilla, recht herzlich zu unserer Hochzeit einladen. Sie findet am ersten Tag des Gamelión/ANTE DIEM IV ID IAN DCCCLIX A.U.C. (10.1.2009/106 n.Chr.) in der megaro Bantotakia statt. Das ist das frühere Haus des Kitharisten Philolaos im Broucheion. Die Zeremonie wird der ehrenwerte Priester Geórgios Krateidos leiten. Diese wird nach der offiziellen Eheschließung durch den Eponminatographos stattfinden, welche im engsten Familienkreis begangen wird. Für Speis und Trank wird ausreichend gesorgt sein.
    Wir würden uns sehr über dein Erscheinen freuen, natürlich sind auch Begleiter recht herzlich eingeladen.


    Voller Freude
    Penelope und Ànthimos Bantotakis.

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  • An
    Iunia Urgulania


    Domus Iunia
    Alexandria
    Basileia


    Salve Iunia Urgulania,


    bezogen auf dein Ersuchen um eine Audienz beim Statthalter freut es mich dir eine positive Antwort zusenden zu können. Deine Audienz wird am


    PRIDIE NON MAR DCCCLIX A.U.C. (6.3.2009/106 n.Chr.)


    zur zehnten Stunde stattfinden. Ich bitte dich pünktlich zu erscheinen um einen weiteren reibungslosen Ablauf der Amtsgeschäfte der Regia zu gewährleisten.


    Vale


    Tiberius Prudentius Scipio

  • Kurze Zeit nach den unerfreulichen Vorfällen am Tor zur Basileia, bei denen der Gymnasiarchos hatte Federn lassen müssen, brachte ein Bote einen Brief des kranken Nachbarns der Iunierfamilie vorbei.


    An die Iunierin Urgulania


    Werte Urgulania,


    ich bitte dich, so bald wie möglich zu einem vertraulichen und offenen Gespräch zu mir zu kommen. Leider bin ich momentan an mein Schlafzimmer gefesselt, daher kann ich dich nicht selbst aufsuchen. Es eilt sehr. Ich glaube, du weißt, worum es geht.


    Es grüßt dich herzlich
    Nikolaos.

  • Ad
    Gens Iunia
    Domus Iunia
    Alexandria (Basileia)


    L.Merula Familiae Iuniae s.p.d.


    Si valetis, bene est. Ego valeo. Ihr mögt euch vielleicht fragen, wer der Urheber dieser Zeilen sein mag. Mein Name ist Lucius Iunius Merula, ich bin Sohn des Appius Iunius Decula und wurde im September des Jahres DCCCXXXVI in Tarraco geboren.
    Wenig weiß ich über die anderen Mitglieder unserer Gens, wenig hat mich deren Leben bisher interessiert; und doch bin ich gewillt, dies zu ändern.
    So trifft es sich gut, dass ich in eben diesen Tagen beim unregelmäßigen Studieren älterer Acta-Ausgaben feststellen durfte, dass es zumindest einen Teil der Familie ins ferne Alexandria verschlagen hat. Wie verworren doch die Pfade des Lebens sind! Während ihr - man verzeihe mir die unpersönliche Anrede - scheinbar eine neue Heimat in Aegypten gefunden habt, verbringe ich meine Tage an der Küste Campaniens, in Merkurs und meiner neuen Heimat Misenums Diensten.
    Da die verschiedenen Äste der Gens weit verzweigt sind und bisweilen der Nebel des Vergessens an meinen spärlichen Erinnerungen aus Jugendtagen nagt, tätet ihr mir einen großen Gefallen, wenn ihr mir einen kurzen Überblick über die noch lebenden Iunier verschaffen könntet. Vielleicht ergibt sich für mich nach Ende meiner Amtszeit in Misenum die Gelegenheit, Alexandria einen Besuch abzustatten; ein Ziel, das ich schon so lange verfolge.


    Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen an Euch!


    Valete
    Lucius Iunius Merula



    Casa Iunia Merula ad Misenum, ANTE DIEM XI KAL IUN DCCCLIX A.U.C.


  • Iunia Axilla
    Domus Iunia
    Alexandria, Aegyptus



    Liebe Axilla,
    es hat mich sehr gefreut, so rasch eine Antwort auf meinen Brief erhalten zu haben. Tatsächlich kann ich mich dunkel an den ein oder anderen Besuch bei euch in Tarraco erinnern. Du verzeihst mir vielleicht, dass ich dein Bild nicht mehr aus meinen Erinnerungen hervorkramen kann. Wahrscheinlich hatte der jugendliche Lucius Merula wichtigere Dinge in seinem Kopf als sich mit seiner Verwandtschaft mehr als nötig zu beschäftigen.


    Was du über das unglückliche Ableben einiger Familienmitglieder zu berichten wusstest, betrübt mich sehr. So vielen Menschen scheint das Glück im Leben einfach nicht vergönnt zu sein.
    Umso schöner war es jedoch, zu erfahren, dass es dir und Urgulania in Alexandria gut ergangen ist.
    Deine Erwähnungen unseren gemensamen Cousin Manius Regulus betreffend sind richtig. Er hat einige Zeit bei uns gelebt, kürzlich aber den Entschluss gefasst, in den Dienst der Cohortes Urbanae zu treten. Offenbar ist es das Schicksal der Männer unserer Familie, sich militärischen Aufgaben zu widmen. Nur ich bilde dabei eine (in deinen Augen hoffentlich nicht unrühmliche) Ausnahme. Für das Soldaten-handwerk konnte ich einfach nie die notwendige Begeisterung aufbringen.
    Doch bin ich überzeugt, mit der Abkehr von einer militärischen Karriere für mich persönlich die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Es lebt sich einfach sehr gut hier am Golf von Neapolis. Vor einigen Tagen gab es einen netten, kleinen Umzug durch die Stadt zur Verabschiedung eines altgedienten Flottenpräfekten. Nichts Großartiges, aber für die Menschen hier abseits der großen Politik eine wichtige Sache.
    Ich hoffe wirklich, dass es sich einrichten lassen wird, Alexandria - und damit vor allem euch - einen Besuch abzustatten.


    Pass auf dich auf und alles Gute für dich, Urgulania und alle, die dir wichtig sind!


    Lucius Merula




    Casa Iunia Merula Ad Misenum, ANTE DIEM VI ID IUN DCCCLIX A.U.C.


  • Ad Iunia Axilla
    Alexandria et Aegyptus
    Alexandria
    Casa Iunia




    Liebe Axilla,


    mit sehr viel Freude und auch einem bisschen Wehmut habe ich Deinen Brief gelesen. Auch ich muss mich entschuldigen, dass es ein bisschen gedauert hat, bis ich zum Schreiben kam. Aber darauf kommen wir noch, ich möchte deine Fragen nach der Reihe beantworten.
    Du hast recht, dieses Mal war das Meer nicht so schlimm wie auf der Hinfahrt, allerdings werde ich mit Schiffen wohl niemals warm werden. Ich denke es hat sicher auch eine Rolle gespielt, dass meine Cousine Venusia dabei war, denn als Mann nimmt man sich da schon auch ein bisschen mehr zusammen. Die restliche Reise war auch sehr angenehm, auch wenn ich noch ein wenig friere, denn ich scheine noch die alexandrinische Hitze gewöhnt zu sein. Allerdings erschrecken mich Deine Schilderungen über die Zustände in Alexandria. Bis auf den Angriff auf mich, hatte ich eigentlich einen sehr guten Eindruck von der Stadt, aber nun muss ich gestehen, bin ich um Deine Sicherheit besorgt. Ich hoffe ihr habt entsprechende Vorkehrungen getroffen um Euch zu schützen! Du weißt ja, dass ich normal auch sehr sorglos bei sowas bin, aber unter solchen Umständen solltest Du sehr vorsichtig sein, gerade wenn man Euch Römern dort nicht wohlgesonnen scheint. Aber ich verstehe nicht ganz, warum man den Mann mit dem Schwert festgenommen hat. Er scheint doch sehr tapfer gewesen sein, sich alleine gegen die Aufständigen zu stellen. Selbst Hafenarbeiter können mit einer Waffe gefährlich sein, auch wenn es nur Knüppel, Belegnägel oder Harken sind. Aber zum Glück hat deine Cousine nichts mitbekommen. So resolut wie ich sie kennen gelernt habe, hättest du da sicher nichts zu lachen gehabt. Auch die Nachricht von einem Feind macht mich besorgt. Ich will, dass du weißt, dass du jederzeit bei uns willkommen bist, wenn du dich nicht mehr sicher in Alexandria fühlst. Auch wenn ich am anderen Ende des Imperiums sitze, bin ich trotzdem dein Freund und jederzeit gerne bereit dir zu helfen so gut ich kann. Ich muss auch gestehen, dass ich dich schon sehr vermisse, denn eine Freundin in meinem Alter fehlt mir hier einfach. Wobei ich mir auch nicht sicher wäre, ob du überhaupt zu ersetzen bist.

    Aber auch bei mir hat sich viel getan. Die Hochzeiten waren schön, aber ich habe deutlich zu viel Met getrunken so dass ich mich nicht ganz genau an alle Einzelheiten erinnern kann. Dem vernehmen nach scheine ich aber sehr gut bei der Sache gewesen zu sein und gerüchteweise scheine ich ein sehr passabler Sänger von Trinkliedern zu sein. Auf der zweiten Hochzeit durfte ich dann sogar mit drei hübschen Frauen tanzen, wobei sie alle mehr oder weniger mit mir verwandt waren, was allerdings nicht einige neidische Blicke verhindert hat. Wo wir gerade bei den Damen sind. Meine beiden Cousinen Vera und Flamma haben sich sehr über die Kosmetik gefreut. Dabei hat mir erstere eine Lustige Geschichte erzählt: offenbar haben sie Silko unseren nubischen Sklaven vor einer Reise nach Germania Magna weiß geschminkt, damit er wie ein Germane aussieht. Stell dir mal euren nubischen Sklaven mit einer Schminke wie Nikolaos vor-weißt du was ich meine? Ach übrigens hat mir Nikolaos auch schon einen Brief geschrieben. Dein Arbeitgeber ist ein wirklich sehr netter und großzügiger Mann.


    Nun muss ich dir sagen warum ich so wenig Zeit hatte. Neben den Hochzeiten wurde ich letzte Woche auch noch als jüngstes Mitglied in den Ordo Decurionum aufgenommen. Ich bin sehr stolz und hoffe der Stadt gute Dienste leisten zu können. Allerdings gav es dabei einen Eklat, denn ein gewisser Hadrianus Iustus wollte mich ganz und gar nicht in diesem Gremium sehen. Er deutete an, dass Hoflieferanten des Kaisers schlechte Menschen seien. Allerdings klingt das so absurd, dass ich mich da vielleicht auch verhört habe, denn ich war so nervös wie ein Hengst hinter einer paarungsbereiten Stute. Nachdem ich nun ein Mitglied des Ordo bin-so ganz kann ich es noch gar nicht glauben und eigentlich denke ich es kommt vielleicht wirklich noch ein bisschen zu früh für mich- werde ich mich bei den nächsten Wahlen zum Magistratus aufstellen lassen und so ein Amt in der städtischen Verwaltung anstreben. Da werde ich zwar weniger Geld verdienen als beim Cursus Publicus, auf der anderen Seite trage ich dort natürlich eine weitaus größere Verantwortung. So aber bevor ich Dich nun weiter mit meinem Gequatsche über Politik und Ämter nerve erzähle ich dir noch etwas Lustiges. Vorgestern hat mich bei einem Spaziergang im Wald ein Keiler verfolgt. Ich habe es gerade noch auf einen Baum geschafft. Doch der Keiler ist nicht abgezogen, sondern hat seine Sau und seine Frischlinge noch mitgebracht. Erst nach einigen Stunden wurde ich zum Glück gerettet und die Schweine konnten vertrieben werden. Ich weis ja wie sehr du die Bäume vermisst aber glaub mir eines: All zu lange auf Bäumen zu sitzen ist auch alles andere als ein Vergnügen.


    Ich hoffe Du weißt, dass Du mir die Wartezeit bis zu deinem nächsten Brief beinahe unerträglich gemacht hast! Ich bin sicher unser Tabellarius wird mich verfluchen, weil ich ihn ab heute jeden Tag nach einem Brief von Dir fragen werde. Also schreib bitte schnell, sonst bekomme ich wirklich noch Ärger!


    Chaire!



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  • Ad Iunia Axilla
    Alexandria et Aegyptus
    Alexandria
    Casa Iunia




    Heilsa (das heißt Salve in unserer Sprache) Axilla!


    Das ist ganz sicher das Hippodingens von dem du mir erzählt hast! Also so richtig gefährlich sieht es ja nicht aus, da sah das Krokodil schon schlimmer aus. Und du bist sicher, dass das die gefährlichere Bestie ist? Es sieht irgendwie so dick und ungelenk aus, auch wenn die Zähne beeindruckend wirken, zumindest wenn man sich den Maßstab ansieht indem man die Größe mit den anderen Dingen auf dem Bild vergleicht. Auf jeden Fall habe ich es gleich bei mir im Zimmer aufgehängt. Mal schauen wie lange es dauert bis mich jemand fragt was das ist.


    Gerde vor kurzem musste ich an dich denken, denn ich bringe der Frau meines Cousins Prudentia Callista die Sprache unseres Volkes bei. Das ist wirklich lustig, scheint unsere Sprache doch nur schwer über römische Lippen zu kommen. Aber sie ist eine gute Schülerin und ich maße mir an, mich deswegen auch selbst einen guten Lehrer zu schimpfen. Nur muss ich sagen, dass es mich ein wenig gewundert hat, wie wenig sie über uns eigentlich weis. Wärst du so nett und schreibst mir mal auf, was du über das Volk, das ihr Germanen nennt, weißt? Das würde mich wirklich mal interessieren. Keine Angst, ich werde dir nicht böse sein, wenn du nicht viel weißt, ich frage nur aus reinem Interesse weil mich interessiert was ihr so über uns wisst oder glaubt zu wissen.


    Dass du auf dich aufpassen kannst glaube ich dir ungesehen, wenn ich nur daran denke was du alles über das Militär weißt. Allerdings ist normal selbst der beste Krieger gegen eine große Masse von Angreifern chancenlos. Wobei ich gerade die „Historien“ des Herodot gelesen habe, dass sich bei der Schlacht an den Thermophylen eine hand voll Spartaner gegen ein Heer der Perser von beinahe unglaublicher Größe verteidigt haben. Es sollen fünf Millionen gewesen sein, eine so große Zahl die ich mir gar nicht vorstellen kann! Also wenn die das können, wirst du wohl auch noch mit ein paar alexandrinischen Strauchdieben fertig werden. Aber was ich noch fragen wollte: Herodot erzählt von dem Land Indien und dass es dort hundsgroße Ameisen geben würde, welche dort nach Gold suchen. Nun ist Alexandria Indien ja viel näher als Mogontiacum und hat einen großen Markt. Könntest du vielleicht mal schauen ob solche Wesen bei euch verkauft werden, oder einen Gelehrten fragen ob es so was überhaupt gibt? Vielleicht gibt es ja in Alexandria sogar einen Inder der dir da Auskunft geben könnte. Ich bin sicher die könnte man für viel Geld verkaufen und vielleicht sogar abrichten wie Wachhunde. Aber vielleicht habe ich das auch nur falsch gelesen, bin ich doch nicht vollends in der Sprache der Griechen geschult.


    Den Aushang habe ich wirklich gesehen und musste schmunzeln. So weit Alexandria auch weg ist, mit dem römischen Postwesen mag es einem manchmal vorkommen als wäre das Imperium nur ein Dorf. Aber da ich weder musisch noch sportlich begabt bin, vermochte mich der Aushang nicht zu einer Reise verleiten. Aber ich kann mir gut vorstellen wie du geschminkt und frisiert aussiehst. Sicher wirst du so hervorragend aussehen. Aber wie muss ich mir diese Spiele den vorstellen? Wie viele machen denn da mit, wenn die Leute aus dem ganzen Imperium gerufen werden? Und wo wohnen die denn dann alle? Ist das dann wie im Circus in Rom? Davon habe ich nämlich schon einmal gehört. Ich möchte nämlich wenn ich zum Magistratus gewählt werde die Kultur in Mogontiacum ein wenig anheben und unserem Theatrum ein wenig neuen Glanz verleihen. Deswegen werde ich mich auch nachher an der Schola für den Kurs "Muneribus Ludis Aleisque-Brot und Spiele" anmelden. Meine Vettern meinen auch, dass das ein gutes Thema für meine Kandidatur wäre.


    Und ich möchte jetzt endlich anfangen Hunde wie Amala zu züchten. Einen rüden habe ich schon vor meiner Abreise nach Alexandria gekauft, aber ich denke wir es wird jetzt Zeit, dass Amala endlich Mama wird. Sonst adoptiert sie noch mich und ich habe nicht vor es Romulus und Remus gleich zu tun und an Wolfs/Hundezitzen zu saugen. Mal schauen wie sich der Rüde verhält, ist er doch ein riesiges und sehr dominantes Vieh und wiegt fast das eineinhalbfache von mir. Aber ich denke im Ernstfall wird mich meine Beschützerin schon verteidigen. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf deinen nächsten Brief und dieses Mal möchte Amala auch unterschreiben.


    Vale


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  • NON AUG DCCCLIX A.U.C. (5.8.2009/106 n.Chr.)




    An
    Iunia Axilla
    Domus Iunia
    Alexandria, Aegyptus



    Liebe Axilla!


    Zu Beginn meines Briefes muss ich mich bei euch entschuldigen, dass ich so lange nichts von mir hören lies. Viel ist passiert und wie ihr ja bereits aus der Acta wisst, wurde ich vom Kaiser mit einem eigenen Kommando in Germania betraut. Ich wurde zum Präfekten der Ala II Numidia ernannt, was mir sehr viel Zeit abverlangt und vor allem in der Anfangszeit kaum einen Kopf für private Angelegenheiten gelassen hat. Doch nun wo sich alles eingespielt hat, möchte ich euch ein kurzes Lebenszeichen von mir übermitteln und auch einige Neuigkeiten nicht vorenthalten.


    So hat mir ein Verwandter aus Achaia seine Tochter Narcissa geschickt, um sie in meine Obhut zu nehmen. Wir haben uns in Rom getroffen und ich habe sie nach meiner raschen Versetzung mit nach Germanien genommen, wo sie nun in meinem Praetorium wohnt.


    Weiters habe ich einen meiner treuesten Soldaten in unsere Familie aufgenommen. Sein Name ist Publius Iunius Brutus und er dient bei der Ala im Rang eines Decurios. Er ist gebürtiger Germane und etwa in meinem Alter. Ich bin mir sicher, dass ihr ihn mögen werdet. Vielleicht ergibt sich irgendwann die Gelegenheit, dass ihr ihn kennenlernt.


    Ich hoffe, dass bei euch in Alexandria alles in Ordnung ist. Leider kommen nur äußerst wenige Informationen in den hohen Norden und ich bin meist auf Erzählungen einiger Handelsreisender angewiesen, die immer wieder bis weit in den Süden reisen. Ansonsten bin ich ebenso wie ihr auf die Acta angewiesen, die jedoch in letzter Zeit auch nicht wirklich viel über Aegyptus berichtet hat. So habe ich auch nur durch Zufall erfahren, dass der Patron unserer Familie Decimus Livianus von den Parthern befreit wurde und wieder zurück in Rom ist. Ich bitte euch, auch in Alexandria Opfergaben zum Dank an die Götter zu entrichten.


    Axilla. Ich möchte nicht mehr, dass du dir Gedanken über das machst, was geschehen ist. Die Götter haben einen Grund, für alles was sie tun und nun wo wir beide jeweils am anderen Ende der bekannten Welt verweilen, muss jeden von uns seinen eigenen Weg finden und seinen Frieden mit sich, der Vergangenheit und den Göttern schließen, um sein Leben weiter fortzusetzen. Dennoch hoffe ich, dass wir uns irgendwann wieder sehen und ohne jeden groll aufeinander zugehen können.


    Ich hoffe mein Brief erreicht euch bald. Der Segen der Götter möge euch behüten und auf all euren Wegen begleiten.


    Vale bene




  • An
    Iunia Urgulania
    Alexandria, Aeyptus




    Geschätzte Iunia!


    Mit großer Besorgnis habe ich die von dir eingebrachte Anzeige gegen den Praefectus Legionis Terentius Cyprianus gelesen. Die einzelnen Anklagepunkte, in Verbindung mit der Tatsache, dass es sich bei dem Angeklagten um einen vom Kaiser eingesetzten Kommandeur handelt und sich selbst der Praefectus Aegypti nicht in der Lage sieht in dieser Sache einzuschreiten, haben mich letztendlich dazu veranlasst, diesen Fall an den derzeit eingesetzten Stellvertreter unseres Kaisers, Praefecuts Urbi Potitus Vescularius Salinator, zu übergeben.


    Damit liegt das weitere Vorgehen in dieser Sache in erster Linie in seiner bzw. in der Hand des Kaisers und im Falle einer ordentlichen Verhandlung, in der Hand des Iudicium Imperialis.


    Ich hoffe dir damit gedient zu haben, übersende dir meine Grüße und wünsche dir den Segen der Götter.



    Marcus Decimus Livianus
    Praetor Urbanus




  • An
    Iunia Axilla
    Alexandria, Aeyptus




    Geschätzte Iunia!


    Mit großer Überraschung und Freude habe ich deinen Brief gelesen und möchte dir auf diesem Wege dafür danken. Es ist schön zu sehen, dass die Familien der Decimer und der Iunier nach wie vor eng miteinander verbunden sind und man selbst in den entlegensten Winkel unseres Reiches meiner gesunden Rückkehr gedenkt.


    Leider war mein Aufenthalt in Alexandria nur von sehr kurzer Dauer und wie dir auch bekannt ist, auf Grund meines Standes nicht ganz legal. Ich bitte daher um Nachsicht, dass ich euch keinen Besuch abstatten konnte, möchte mich jedoch mit einer Einladung revanchieren. Wenn es deine Zeit einmal zulässt und dich die Reiselust packt, dann werde ich dich mit Freuden in der Casa Decima Mercator in Rom willkommen heißen. Selbstverständlich werde ich auch für alle anfallenden Kosten aufkommen, schließlich ist es eine Einladung.


    Es würde mich also freuen, wenn wir uns eines Tages persönlich kennen lernen könnten. Richte bitte auch allen anderen Iuniern in Alexandria meinen Dank und meine Grüße aus.


    Vale Bene




    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator



  • Ad
    Iunia Axilla
    Domus Iunia
    Alexandria
    Aegyptus



    Salve Axilla,


    vielen Dank für den schönen Brief, den du mir geschickt hast. In der Tat hat mich Silanus in seine Gens aufgenommen, nachdem er sich großzügigerweise für meine Bürgerrechtsverleihung stark gemacht hat.
    Bis vor kurzem war ich noch ein einfacher Decurio, ich bin 24 Jahre alt und stamme aus einem kleinen Ort in Germania. Ich bin nun seit fünf Jahren bei der Ala II Numidia und habe mich vom einfachen Soldaten hochgedient, mit der Aussicht auf die Entlassung in 25 Jahren. Dank Silanus habe ich nun das Bürgerrecht schon früher erhalten und habe mich entschlossen, den alten Familienzweig der Brutii wiederzubeleben, auch wenn ich mir dessen Historie durchaus bewusst bin. Aber glücklicherweise überwiegen die ruhmreichen Mitglieder dieses Zweiges, deswegen habe ich diesen Namen gewählt.


    Silanus hat mir einiges über unsere Gens erzählt, er erwähnte dich und Urgulania in Aegyptus und weitere Verwandte in Hispania und Achaia. Er hat mir schon einiges über das Land am Nilus erzählt und ich würde es gerne einmal sehen, um euch zu besuchen und meine Verwandten von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Aber vielleicht wird mir das vergönnt sein, wenn die Zeit reif ist. Ich kenne bisher nur Germania, ein Land wie du es dir vielleicht nicht vorstellen kannst. Die Sommer sind recht angenehm, die Winter dafür lang und kalt. Es ist ein sehr schönes Land, in manchen Gegenden noch wild und ungezähmt aber von wilder Schönheit. Allerdings ist es für viele Römer recht kalt, vor allem wenn sie wärmere Länder gewohnt sind.


    Von Silanus weiß ich auch einiges über Aegyptus, besonders diese Pyramiden müssen gewaltig sein und die Vorstellung, dass es gewaltige Flächen mit nichts anderem als Sand und Sonne gibt, klingen hier im Norden fast wie von einer anderen Welt. Dieses Land muss wahrhaft voller Wunder sein, die ich nur zu gerne sehen würde.


    Da aber noch einige Zeit vergehen wird, bis es so weit ist, hoffe ich, dass du mich weiter mit Briefen erfreust, sofern du die Zeit erübrigen kannst, dich werde das gleiche tun, wenn sich hier interessante Dinge ereignen. Richte bitte auch Urgulania unbekannterweise Grüße von mir aus, ich freue mich, so offen in der Gens empfangen worden zu sein.


    Vale bene


    P. Iunius Brutus


  • Ad
    IUNIA URGULANIA
    DOMUS IUNIA
    ALEXANDRIA
    AEGYPTUS





    Salve Iunia,


    ich habe Deine Beschwerde über den Praefectus Legionis Appius Terentius Cyprianus zur Kenntnis genommen. Du darfst sie hiermit als abgewiesen betrachten.


    Terentius Cyprianus ist vom Imperator Caesar Augustus Ulpius Aelianus Valerianus als Praefectus Legionis eingesetzt worden und damit für die Sicherheit des gesamten Imperium Romanum, insbesondere aber der Provincia Aegyptus zuständig. Wenn er es für diese Aufgabe als notwendig erachtet, der Verwaltung irgendeiner Polis Befehle zu erteilen, dann ist er dazu befugt.


    Wenn er dabei gegen den Willen des Praefectus Aegypti verstoßen hat, wird dieser die nötigen Disziplinarmaßnahmen veranlassen. Dafür zu sorgen ist nicht die Aufgabe einer Frau. Wenn die Polis Alexandria oder irgendjemand anderer sich im Übrigen von ihm beleidigt fühlt, so kann derjenige sich vertrauensvoll an den Praefectus Aegypti wenden. Er ist der zuständige Vorgesetzte.


    Vale,



    Potitus Vescularius Salinator



  • Ad
    Lucius Iunius Merula
    Domus Iunia, Alexandria
    Provincia Alexandria et Aegyptus



    Salve Lucius Iunius Merula,



    in tiefster Anteilnahme muss ich dich über den Tod deines Cousin Manius Iunius Regulus informieren. Er war der Ausbildung im harten Militär nicht gewachsen und wurde von den Göttern aus dem Leben gerissen.
    Auch wenn es schwer fällt über den Tod eines Verwandten zu sprechen ist es meine Pflicht.
    Als Decemvir llitibus iudicandis kümmere ich mich nun um die Hinterlassenschaften des Verstorbenen. Da kein Testament hinterlassen wurde, wird das Erbe auf die nächstgradigen Agnaten verteilt.


    Wenn du dich in der Lage und Verantwortung fühlst das Erbe zu übernehmen, bitte ich dich um eine Rückmeldung bis ANTE DIEM IX KAL IAN DCCCLX A.U.C. (24.12.2009/106 n.Chr.) an mich (Casa Octavia, Roma)



    Vale,


    Faustus Octavius Macer



    Decemvir litibus iudicandis

  • Ein Bote des Kapeleion Archaon überbrachte eine Einladung ...


    Einladung


    Zu Ehren des Neugewählten Pyrtaneions veranstaltet das Kapeleion Archaon am ANTE DIEM VI KAL MAR DCCCLX A.U.C. (24.2.2010/107 n.Chr.) eine Wahlfeier für die Freunde und Bekannten des neuen Gymniasarchos Cleonymus.
    Auch du,


    Iunius Merula


    bist herzlichst eingeladen.
    Es wäre uns eine große Freude wenn du erscheinen würdest.



    Kapeleion Archaon
    Nicht Anders, sondern Besser!

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