Morrigan

  • Endlich war die Schwüle Roms ein wenig abgekühlt. Das Drücken hatte nachgelassen und es ließ sich wieder leichter atmen. Titus Tranquillus war das sehr willkommen. Er wurde wohl langsam alt. Vielleicht zu alt für die Reisen, die er unermüdlich unternahm, auf der Suche nach neuen Kostbarkeiten und interessanten Sklaven, die man gut an den Mann oder die Frau bringen konnte. Dieses Schätzelein hatte er im Osten des Reiches aufgegabelt. Auf dem Weg hierher, nach Rom, hatte sie sich als bockig und schweigsam erwiesen und dafür so manches Mal eine Abreibung bekommen. Blaue Flecken waren keine mehr zu sehen, natürlich nicht, denn schließlich wollte er kein Fallobst verkaufen, sondern exotische Schönheit. Aus diesem Grund hatte man der Sklaven den Schleier genommen, schon kurz nachdem man sie aufgegabelt hatte, damit man ihr Gesicht sehen und sich an ihr erfreuen konnte. Vor ihr war ein Gallier über die Bühne gegangen und hatte ein nettes Sümmchen über seinem Wert eingebracht. Titus würde heute abend Fasan essen - er freute sich schon seit der Schiffsreise darauf. Zunächst aber kam das Geschäft.


    "Und nun, Quiriten, nun seht, welches Schmuckstück ich hier für euch habe!" Titus trat von der Mitte der Bühne zur Seite hin und wies auf seine zwei kräftigen Handlanger, die nun eine zierliche Sklavin auf die Bühne bugsierten. "Schaut her! Diese Schönheit stammt aus Persien, einem wunderbaren und geheimnisvollen Land! Und diese Sklavin verkörpert dieses Geheimnis - seht sie euch an, wer will es nicht lüften?" Titus grinste an dieser Stelle anzüglich und fuhr dann fort. "Sie wird schnell lernen mit strenger Hand, hat selbst ein Händchen für Pferde. Oh, und natürlich wird sie eure Gaumen mit exotischen Leckereien verwöhnen und dazu die Hüften schwingen können!" Gut, das war übertrieben, aber das gehörte immerhin zum Geschäft!



    Sim-Off:

    Die Versteigerung geht bis Montag, 19:59:59 Uhr - das bedeutet, alle Beiträge mit einem Zeitstempel ab einschließlich 20:00 Uhr werden nicht berücksichtigt. Editierte Gebotsbeiträge auch nicht. :)


    edit: Ohje, da standen zwei unterschiedliche Tage drin. Verzeihung! Die Versteigerung geht natürlich bis MONTAG!

  • Dolabella strich sich übers Kinn als er zur Versteigerung kam. Die Augen... Woher kannte er diese Augen? Schweine? Wieso kamen ihm jetzt Schweine in den Sinn? Hatte es damait zu tun wer Hand an sie legen würde? Hattes es damit zu tun das er die Seinen am Gang erkannte? Irgendetwas in ihm war zum klingen gebracht worden und es würde wohl erst wieder verstummen wenn er es erhört hatte.


    "Dann lass sie doch die Hüften schwingen... Hier kauft keiner eine Katze im Sack"


    rief er und beobachtete die Augen genau

    Einmal editiert, zuletzt von Spurius Tiberius Dolabella ()

  • Die Reise hierher war alles andere als angenehm gewesen, man hatte ihr ihren Schleier abgenommen, sie hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, genützt hatte es nichts.
    Eingebrachte hatte ihr das ganze nur ein paar blaue Flecke, so zog sie es vor meist nur stumm dazusitzen, und aufmerksam der Sprache zu lauschen, in der man sich unterhielt. Zuerst hatte sie nichts verstanden, so langsam jedoch verstand sie ein paar Brocken. Aber sie zog es immer noch vor, alle in dem Glauben zu lassen, kein Wort zu verstehen, so hatte sie ihre Ruhe.


    Angekommen war man nun in einer riesigen Stadt, sie hatte so was vorher noch nie gesehen. Es war muffig für ihre Begriffe. Sie war es nicht gewohnt in einer Stadt zu sein, es roch nach allem Möglichen und sie konnte keinen der Gerüche einordnen.
    Mit einigen anderen Sklaven saß sie hinter einer Bühne, plötzlich wurde sie von zwei Handlangern gepackt und auf eine Art Bühne gebracht. Sie zappelte, und versuchte sich dagegen zuwehren. So schleifte man sie auf die Bühne.
    Trotzig hob sie ihren Kopf und schaute sie in die Menge. Ihre Augen glühten förmlich vor Wut.

  • Aculeo fand sich ebenfalls zur Versteigerung eines Sklaven am Markt ein und kam gerade recht als Titus lautstark ein weibliches Exemplar aus dem Fernen Osten anpries.
    Das Gerede rundherum interessierte ihn überhaupt nicht, er ließ den Blick auf der Person haften die zur Schau gestellt wurde.

  • Heute hatte er, so wie er es gerne tat, wieder einen Gang über den Markt geplant. Eine frische purpurne Tunika und er konnte sich sehen lassen. Von weitem hörte man, wie Tranquillus der alte Halsabschneider seine Ware anbot. Frische Ware aus aller Herren Länder, Sklaven. heute schien sein Glückstag zu sein, so wie er seine "Ware" anpries.


    Die Kleine zwischen den zwei Handlangern war nicht zu verachten. Störrisch wie ein Esel, bockig wie eine Ziege. Ihren Blicken nach zu urteilen, würde sie am liebsten alle Umstehenden über die Klinge springen lassen. Tranquillus hatte, so facettenreich wie er sie anpries, sicher die eine oder andere Kleinigkeit vergessen, die seinen Gewinn schmälern oder gar den Kaufpreis drücken konnte.


    "Dann lass sie doch die Hüften schwingen... Hier kauft keiner eine Katze im Sack"


    Die Stimme war nur einer Person zu zuordnen. Dolabella. Aretas schob sich etwas nach vorne, blieb schräg hinter Dolabella stehen. Warum sich nicht heute mal einen Spaß machen, dachte er bei sich.


    „Bist du dir sicher, dass sie nicht nur mit Eseln zu tun hatte, so störrisch wie sie ist?“ schmunzelnd stand Aretas da, verschränkte die Arme vor der Brust.


    Sollte sie sich wirklich mit Pferden auskennen wäre das für einen Stallbesitzer ein lohnender Kauf. Aber vielleicht war sie nur ein weggefangenes Heimchen , was Tranquillus gewinnbringend verschachern wollte.

  • Ihr Blick glitt über die Menge und blieb an dem hängen der etwas von einer Katze sagte und einem Sack faselte. Sie konnte sich kleinen Reim darauf machen. Ein weiterer blickte stumm und lies den Blick nicht von ihr. Sie fühlte sich unwohl, so zur Schau gestellt, Nichtmahl ihren Schleier hatte sie, hinter dem sie sich hätte verstecken können. Aber zeigen, das sie Angst hatte? Nein niemals! So erwiderte sie den Blick des Stummen trotzig und arrogant.
    Ein Jüngling hatte sich nach vor gedrängt, ihre Blicke folgten der Bewegung durch die Menge. Sie verstand zwar nicht was ersagte, außer Esel. Dem Ausdruck seiner Worte nach zu urteilen, machte er gerade eine spöttische Bemerkung.
    Sie hatte nie gelernt, ihr Temperament zu zügeln. Warum auch? Es war bisher nie von Nöten gewesen. Sie kochte vor Wut auf diesen jungen Kerl. Ihre guten Vorsätze, sich so ruhig und unauffällig wie möglich zu verhalten waren mit einem Mal dahin. Am liebsten wäre sie ihn angesprungen, um ihm zu zeigen, was sie davon hielt. Sie riss sich von einem der Handlanger los.
    Mit vor Zorn gerötetem Gesicht, stieß sie die wildesten Beschimpfungen, die sie in ihrer Muttersprache kannte, in die Richtung des Mannes aus.
    Hatten ihre Augen vorher noch wütend geschaut, so konnte man gerade froh sein, dass Blicke nicht töten konnten.

  • Einige Zwischenrufe und Kommentare waren zu hören und machten sich mehr oder weniger über die Frau auf der Bühne lustig. Das arme Ding war sicher ziemlich angepisst da oben zu stehen und als Stück der Begierde für das zahlende Publikum herzuhalten.


    Wenn er mehr Geld hätte würde er sie erstehen und gegebenfalls gleich wieder auslassen. Was sollte er mit einer Sklavin. Es würde sowieso nur eine Last sein dachte er sich nun, gähnte und machte sich auf in die hinteren Reihen zu verschwinden.. Wenn es zu langwierig werden würde so konnte er zumindest ohne Rempelei die Versteigerung verlassen.

  • Sie erinnerte ihn an ein störrische Pferd welches mit Liebe gepflegt und mit Liebe zugeritten werden musste und strich sich übers Kinn während er näher trat um ihre Augen besser sehen zu können. Nicht das der Rest nicht sehenswert gewesen wäre, doch diese Augen...


    Er gab seinem Klienten ein Zeichen

  • Der etwas abseits stehende Scorpus hob die Hand und rief 800 was ihm einige Blicke eintrug die mit denen von Morrigan allerdings nicht mithalten konnten.

  • Sie fixierte immer noch diesen unverschämten Kerl, der sich über sie lustig gemacht hatte.
    Plötzlich erschien jemand in ihrem Blickfeld. Es war der Kerl mit der Sackkatze, was auch immer das sein sollte. Sie fixierte ihn mit ihrem Blick und wünschte sich insgeheim, ihr Jagdmesser dabei zu haben, dann würden sie denen hier schon zeigen was sie von der ganzen Sache hier hielt. Das ganze erinnerte sie an einen Pferdemarkt, den sie mit ihrem Vater oft besucht hatte. Fehlt nur noch das jemand prüfen würde wie es um ihre Zähne bestellt war. Wer es wagen würde, würde eben diese zu spüren bekommen.
    Ihr Kopf schnellte herum zu einem weiteren jungen Mann, er rief 800.
    800 was? Dachte sie bei sich.
    Mit ihrer freien Hand rückte sie ihren inzwischen etwas verschlissenen schwarzen Dir, ein hemdartiges bodenlanges Kleid, zurecht.
    Sie wollte sich nur noch vor den Blicken schützen. Sie wollte weg hier.
    Unruhig, ging ihr Blick hin und her, sie suchte nach einem Ausweg. Zappelte und wehrte sich gegen den festen Griff der sie noch immer festhielt.
    Die anzüglichen Blicke aus der Menge versetzten sie immer mehr und mehr in Panik.
    Ihr Blick glitt immer wieder suchend über die Menge, irgendwo musste doch jemand sein, der sie aus diesem Albtraum herausholen konnte. Ihr Vater, seine Männer, sie konnten doch nicht weit sein, sie würden sie doch bestimmt suchen. Wo war er nur? Langsam begriff sie, das niemand da war der ihr zu Hilfe eilen würde.
    Sie schloss die Augenlieder um ihre aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.

  • Das erste Gebot. 800 Sesterzen !! Der kleine störrische Esel, ein Goldesel. Aretas staunte nicht schlecht. Mit verschränkten Armen stand er da, sah interessiert in die Runde ob nicht noch ein Gebot folgte, kaum vorstellbar bei diesem Erstgebot und den wohl übertriebenen Anpreisungen des Sklavenhändlers.


    Aretas Augenmerk galt wieder der Sklavin. Sie wand sich immer noch wie ein Aal in den Händen des Handlangers der nicht losgelassen hatte. Es war ein sinnloses Unterfangen, brachte ihr Schmerzen und nicht die Freiheit. Das hatte Aretas auch zu spät erkannt. Nicht dass er sich in sein Schicksal ergeben hatte, nein, er wollte nach wie vor wieder frei sein und er würde so ziemlich alles tun um sie zu bekommen. Als Auriga war sie für ihn ein Stück näher gerückt. Er sah wieder zur Bühne. Ihre Bemühungen wurden schwächer.


    Mädchen mit zugekniffenen Augen und strampelnd, das war kein gutes Zeichen. Da bahnte sich was an. Wenn er könnte, würde er darauf wetten, dass in wenigen Augenblicken die ersten Tränen rollten und die Mitleidstour begann. Hübsche heulende Weiber, das Richtige für weichherzige Römer.

  • Ihr Atem ging wieder ruhiger, sie hatte die Tränen erfolgreich runtergeschluckt.
    Um nichts in der Welt würde sie hier auch noch anfangen rumzuheulen.
    Es reichte schon aus, wie ein Stück Vieh vorgeführt zu werden. Aber sich in ihr schicksal ergeben, und rumheulen? Nein niemals.
    Benimm dich und reiß dich zusammen, sagte sie zu sich selbst.
    Als ihre Augen wieder offen waren funkelten sie wieder böse in die Menge.
    Ihr Kampfgeist war wieder erwacht, warum hoffen, das einem geholfen wird, sie musste selbst versuchen hier wieder rauszukommen.
    Erneut zappelte sie und wand sich um den Händen die sie hielten zu entkommen.

  • Lucius Accius Damio
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    "Hübsches Ding..", murmelte Damio während er anhielt, um sich das Weib ein wenig genauer anzusehen, ohne Rücksicht darauf, ob Vala überhaupt vor hatte sich hier länger aufzuhalten. Der junge Germane merkte es erst einige Sekunden später und blieb so abrupt stehen, dass jemand anderes auflief, ein paar Flüche murmelte und sich dann an ihm vorbeizwängte. Größe war manchmal etwas wahrhaft praktisches.


    "Komm, junger Vigintivir, schau dir dieses Weib an.", einladend rief der Römer nach seinem barbarischen Schüler, und nickte lächelnd in Richtung des Podests. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt ging er durch die Reihen etwas weiter nach vorne ohne auch nur einmal anzuecken. Vala erging es da dezent anders, hier eine Schulter, da ein Ellenbogen, es war zum verrückt werden. Als sie weit genug vorne waren, um sich ein genaueres Bild von der Frau zu machen zog Vala kritisch eine Augenbraue nach oben.
    "Ein Weib aus dem Osten... Partherin vielleicht. Was interessiert dich an ihr?", fragte er gelangweilt seinen Oheim. Sie war wirklich hübsch anzusehen, aber Sklavinnen interessierten ihn einfach nicht. Es war mit ihnen zu einfach. Und gleichzeitig zu kompliziert. Frauen machten Vala verrückt, sie lenkten ihn ab. Je hübscher und wohlgeformter, desto schlimmer. Er wusste das, und für ihn gab es nur eine Reaktion auf das Problem: man hielt sie sich vom Leib, oder im Bett. Eine Sklavin, die eine nützliche Funktion haben sollte wäre was anderes. "Kauf sie dir doch.", war die logische Schlussfolgerung. Er würde sie nicht wollen. Außerdem interessierten ihn Weiber nicht, die man zu einfach haben konnte. Vielleicht war das beim Accier anders.


    "Nein, nein.. ich glaube, das wäre keine gute Idee. Drusilla ist da.. etwas empfindlich. Besonders seit sie auch sichtbar älter wird. Frauen, verstehst du? Alte Katzen fahren auch die Krallen aus, sobald sie es mit einer jungen zu tun bekommen. Und diese da..", er nickte mit undeutbarem Schmunzeln in Richtung des Podests, "..ist durchaus eine junge Katze. Aber kauf du sie dir doch."


    "Nein.", war die entschlossene Antwort Valas, der sich noch einen Blick auf die Vorzüge der Sklavin gönnte, bevor er seinen Oheim düster anblickte, "Kommt nicht in Frage. Allerdings.. ich KÖNNTE mich noch bei Axilla revanchieren."


    Sirius
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    "Das wird ja immer besser...", geiferte Sirius mit empörter Miene hinter den beiden Männern, "..erst nicht einmal ein kurzes Kondolenzschreiben an das Weib schreiben, dessen Mann vor kurzem am tarpejischen Felsen Icarus spielen musste, und ihr dann noch eine drittklassiges Bettgespielin als Kompensation für den fundamentalen Verlust meiner selbst anbieten. Ich bin entrüstet. Wahrhaft entrüstet."


    Vala hörte kaum mehr hin. Was nicht am Gelaber des Sklaven lag, der sich ohnehin nie selbst ernst nahm, sondern eher an der Tatsache, dass der Gedanke an Axilla mit einer Frau im Bett im Moment seine volle Aufmerksamkeit einforderte. Er gefiel ihm immer besser. Ja, eine wahrlich gute Idee. Verdammt, wieso war er da nicht selbst drauf gekommen? Aber vielleicht auch für die Paconia, oder die kleine Rutilia, deren Leiber er gestern noch etwas genauer..


    "800 Sesterzen."


    "Wie jetzt?", murrte Vala genervt aus seinem schönen Tagtraum gerissen.


    "Man hat 800 Sesterzen für sie geboten. Anscheinend scheint es wirtschaftlich wieder aufwärts zu gehen, wenn man soviel Geld für so wenig Qualität schon am Anfang der Auktion bietet. Naja.. manch einer scheint's nötig zu haben.", dozierte Damio, von Sirius mit einem "Sehr richtig. Geringe Qualität." vollends überzeugt unterstützt.


    "Na toll.. verdammte Scheisse.", grollte Vala, dem gerade klargemacht wurde, dass er sich seinen Tagtraum nicht würde leisten können. Ruckartig drehte er sich um, und machte damit sehr klar, dass er keine Sekunde länger würde bleiben wollen.. Sirius wandte sich mit einem Schulterzucken nach, Damio gönnte sich noch einige Momente um der Auktion zu folgen, die sehr schleppend zu verlaufen schien, und blieb mit dem Blick enttäuscht auf der zarten Gestalt der Ostfrau liegen: "So eine Verschwendung.."

  • Nahm denn dieser Albtraum gar kein Ende?
    Immer wieder drängten sich welche nach vorn, warfen ihr Blicke zu, die ganze Bandbreite war vergeben, von verachtend missbilligend, anzüglich, bis bemitleidend.
    Einige schienen sich schon in ihren Gedanken auszumalen, was man mit ihr machen konnte.
    Dies veranlasste sie nur noch mehr sich gegen diesen Umstand zu wehren. Vielleicht wenn sie sich besonders bockig anstellen würde, würde man sie nicht kaufen, und vielleicht wieder in die Heimat schicken?
    Ein sinnloser Gedanke, aber einer an dem sie sich aufrichten konnte, der ihr Hoffnung gab, denn ihre Kraft wich langsam aus ihren Muskeln, die Hände die sie hielten und immer fester zudrückten verursachten nur noch Schmerzen, aber diese konnte sie gut verdrängen.
    Wie oft war sie von einem der Wildpferde, die sie eingefangen und zugeritten hatte, abgeworfen oder gar getreten worden. Sie war immer wieder aufgestanden und hatte erst Ruhe gegeben, wenn das Pferd ihr gehorchte.
    Ihr Magen fing an zu knurren. Verdammt sie hätte das Essen heute Morgen nicht einfach so achtlos bei Seite stellen sollen, aber das was man ihr die ganze Zeit vorgesetzt hatte konnte man wahrlich nicht als angenehme Speise beschreiben. Wie oft hatte sie auf der Reise diesen komischen Fraß den man ihr vorsetzte wieder herausbefördert. Ihr Magen hatte sich nur langsam an das Zeug gewöhnt. Das Essen war wirklich nicht dazu gedacht gewesen, den Gaumen zu erfreuen, es sollte wohl nur dafür Sorgen, das die Sklaven nicht vom Fleisch fielen und somit der Gewinn für den, Menschenhändler geschmälert würde.
    Ein verachtungsvoller Blick traf den Sklavenhändler, der sie hier verschacherte, bevor sie wieder in die Menge blickte.
    Da stand ein junger Mann mit einem markanten Gesicht stand vor ihr und sah verträumt aus.
    Er war wohl wegen irgendetwas enttäuscht, drehte sich ruckartig um und verschwand wieder in der Masse.


    Ihr Blick hing ihm noch eine Weile nach, dabei wurde sie immer ruhiger, ihre Gedanken schweiften ab, sie sah ihre Heimat vor sich die Weiten des Hochplateaus in dem sie aufgewachsen war. Sie war weit weg in Gedanken, das Stimmengewirr verschwand und sie genoss die Ruhe, die Weite, die kühle klare Luft…

  • In den letzten Tagen war Lepidus immer wieder auf dem Sklavenmarkt herumgeschlichen. Jedoch wurde er immer wieder enttäuscht von den Sklavenhändlern da sie eigentlich nur Schund anboten.
    Doch Lepidus kannte seine Pappenheimer und wusste, wo er genauer hinschauen musste und wo schon ein Blick als Verschwendung galt.
    Bei einem Lepidus noch unbekannten Sklavenhändler erblickte er plötzlich Vala. Das war natürlich ein sehr triftiger Grund näher zu treten.
    Doch als sich Lepidus den Weg durch die Menschenmenge gebahnt hatte, war Vala in eine ganz andere Richtung verschwunden.
    Lepidus´ Aufmerksamkeit war nun dennoch geweckt und er verfolgte gespannt die Auktion.
    Eine Perserin also. Vielleicht würde dies mal wieder etwas Schwung in eine Cena in die Villa Claudia bringen.
    Lepidus vernahm noch die ein oder andere Aussage seiner Nebenleute von links und rechts und entschied sich schließlich doch für ein Gebot.
    >10 Aurei.<
    Rief Lepidus in Richtung des Sklavenhändlers. Natürlich ging Lepidus erst einmal niedrig heran, nach oben ging es immer schnell, wenn sich die Mitbietenden einmal hochgeschaukelt hatten.

  • 10 Aurei drang es in ihre Gedanken vor. Diese Worte waren es, die sie aus ihrem Traum zurück in dieses Realität holten. Um überhaupt einen klaren Gedanken fassen zu können, schloss sie die Augen für einen Moment und schüttelte den Kopf, damit sie wieder klar im Kopf wurde.
    Die Hitze hier, die stickige Luft, der Hunger, der Durst, all das zerrte an ihren Nerven.
    Sie schaute in die Richtung aus der der Ruf gekommen war. Ein großer muskulöser Mann war der Rufer, der sie aus ihrer Traumwelt zurückgeholt hatte.
    Immer noch war Gemurmel zu hören, Sie verstand nichts von alle dem, auch wenn sie das ein oder andere Wort inzwischen kannte, machte alle für sie keinen Sinn. Sie war in einer für sie völlig fremden Welt. Sie war hier falsch, dass mussten doch auch die Gaffer erkennen, dass sie hier nicht hergehörte. Das sie keine Sklavin war. Sklavin das Wort kannte sie nur der Bedeutung nach, sie hatte in ihrem Leben nie welche gesehen, erst seit man sie weggefangen hatte. Sie war unterwegs gewesen um nach den Herden ihres Vaters ausschau zu halten, als man sie niedergeschlagen und verschleppt hatte. Irgendwann fand sie sich in dem tross des Menschenhändlers wieder.
    Dies war doch alles noch gar nicht lange her, doch hatte sich ihr Leben seit dem entscheiden geändert.
    Ihr Blick hin immer noch an dem Mann. Am liebsten hätte sie ihn angebrüllt. Was er denn von ihr wollte, das er sich verziehen solle und sie einfach in ruhe gelassen werden wollte.
    ‘Ich bin keine Sklavin und werde auch nie eine sein' dachte sie trotzig und eben dieser Trotz war ihr deutlich anzusehen.

  • Es lief nicht gut. Dabei hatte Titus einmal etwas ausprobieren wollen und extra keine Startsumme genannt. Das hatte auch ganz gut funktioniert, denn irgendjemand hatte direkt acht Aurei geboten, ohne dass er noch weiter von den Vorzügen oder Problemen mit der Sklavin sprechen konnte. Schon komisch, andererseits konnte es Titus Tranquillus nur recht sein!


    Jedoch kamen danach weder Fragen noch Angebote, so sehr sich Titus auch anstrengte, die Sklavin anzupreisen. Allerdingt wollte man seine Worte prüfen, und Titus nickte seinen Handlangern zu. Einer der beiden schubste die Sklavin etwas an. "Tanz, Weib!" war die Anweisung, und die zwei würden sie wohl so lange weiter herumschubsen, bis sie tat, was die Menge verlangte. Titus pries sie derweil weiter an. "Achthunder sind geboten, achthu...nein, eintausend! Eintausend Sesterzen sind geboten, höre ich mehr? Seht gut hin, ihr Herrschaften, schaut, wie sie die Hüften wiegt..." Titus betete, dass das Weib das auch tat, denn er lief vor ihr hin und her und bot sie feil, ohne dass er sich dabei stetig nach ihr umdrehte. Er verließ sich dabei ganz auf seine Helfer.

  • “Tanz Weib.” Damit war sie wohl gemeint, aber was wollte er nun von ihr?
    Die beiden Helfer schuppsten sie rum. “Tanz, tanz, tanz!” Hilfesuchend schaute sie sich um. Einer der Sklaven hinter der Bühne machte ihr mit Gesten deutlich, was man von ihr wollte.
    Sie sollte tanzen? Hier? Jetzt? Die beiden Kerle hörten einfach nicht auf sie zu schuppsen.
    Irgendwann fing sie langsam an sich zu bewegen, sie summte leise ein Lied vor sich hin. Sie schloss ihre Augen und ihre Bewegungen wurden immer flüssiger geschmeidiger. Wie in einem Rausch war sie. Sie stellte sich vor auf einem Familienfest zu sein und ihren Verwandten mit ihrem Tanz zu erfreuen. Um so leichter fiel es ihr zu tanzen. Sie schwang ihre Hüpften, drehte sich um ihre eigene Achse, die Hände über dem Kopf.
    Langsam tanzte sie an den Rand der Bühne aus halb offenen Augen sah sie, dass sie nicht mehr weit weg war, nur noch ein Stück ein kurzer Sprung...

  • Aculeo der bis jetzt ohne etwas von sich zu geben, in den hinteren Reihen stand, hob seinen Arm und rief.


    1200 Sesterzen


    Wofür er nun die Frau gebrauchen konnte war ihm noch nicht ganz klar aber es war schon mal im Ansatz eine Aufgabe für sie parat.

  • Seine Wette hätte er verloren. Nicht mal eine Träne war zu sehen.
    Ein Raunen ging durch die Menge. 1200 Sesterzen! Auretas nickte. Sollte das Eselchen mehr für den Halsabschneider da oben ausspucken. Mal sehen was er dafür tut um den Preis noch höher zu treiben.


    „HE HE ...“ Aretas pfiff laut, als sie anfing zu tanzen. „ Sie kann ja doch mehr als nur Esel hüten.“


    Seine Blicke hefteten sich an ihre weichen und geschmeidigen Bewegungen. Puh, das war nicht zu verachten, was sie da bot.

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