[Triclinium] Io Saturnalia Iulii!

  • Es fanden die Saturnalien in Rom statt! Jener bunte Festerausch, auf den sich viele Römer schon das ganze Jahr über freuten. Die Tage der Freude, des Trinkens in geselliger Runde und der Menschenliebe. Die Schulen und Gerichte blieben geschlossen, die Kriminellen wurden an diesen Tagen nicht bestraft und durch die vielen öffentlichen Feierlichkeiten, Spiele und Blödeleien herrschte wahrhaft allgemeine Volksfeststimmung in der Ewigen Stadt, quer durch alle Schichten der Bevölkerung hindurch. Die Senatoren und Ritter legten ihre toga praetexta ab und für die Sklaven waren es noch einmal besondere Tage, da sie während der Saturnalien mit ihren Herren gleichgestellt waren, oder sogar von diesen bedient wurden.


    Neben dem endlosen Reigen an öffentlichen Spektakeln wurden die Saturnalien natürlich auch zuhause im familiären Kreis gefeiert, so auch im Hause Iulia. Heute war der 22. Tag des Monats December, was hieß, dass die Feiertage morgen vorbei sein würden. Caesoninus hatte die letzten Tage außgelassen gefeiert und seine Scherze getrieben. Auch für das Fest zuhause war er sehr umtriebig gewesen. Am ersten Tag der Saturnalien hatte er wie jeder in Rom natürlich zuerst einmal das obligatorische Bad genommen. Danach hatte er die anstehende Opferung des Ferkels übernommen, da er der Meinung war, als amtierender Aedituus den abwesenden Hausherrn und Augur, Iulius Centho, bestmöglich darin zu vertreten. Schon an diesem Tag hatte er seine Toga abgelegt und sich bequeme Kleidung angezogen. Zudem trug er die pilleus, die Filzkappe der Freigelassenen. Ein ganz besonderer Spaß, der ihm an den Saturnalien so sehr gefiel. Natürlich trieb Caesoninus die Saturnalien soweit, dass auch er einer jener Römer während dieser Tage war, der mit seinen Sklaven die Rollen tauschte. Jeder Sklave im Haus konnte ihn herumkommandieren und Caesoninus spielte mit viel Spaß den Diener für die Dienenden. Auch bediente er die Sklaven an der Tafel und erfreute sich an ihren strahlenden Gesichtern.


    Die nächsten Tage verbrachte er damit durchs Haus zu laufen (wenn er zuhause war) und jedem, den er antraf, egal ob Familienmitglied, Sklave, Hausgast, oder Gast im Zuge der Feierlichkeiten, kleine Geschenke in die Hand zu drücken und stets immerzu laut: "Io Saturnalia!" zu rufen. Schon Wochen zuvor hatte er dafür begonnen, Unmengen an Süßigkeiten und Keksen einzukaufen und genug Zweige zu sammeln, an denen er sie befestigen konnte. Den Mädchen, Iulia Stella, Iulia Phoebe, Iulia Graecina, Susina Alpina schenkte er zudem noch eine kleine sigillaria, eine kleine Tonfigur, üblich für die Saturnalien. Und zudem noch einen Kuss auf die Wange, ganz überraschend, ehe er auch schon wieder davonflitzte mit einem lauten "Io Saturnalia!" auf den Lippen. Den ganz kleinen Mädchen, Esquilina und Ursi, schenkte Caesoninus gleich je drei Zweige mit Süßigkeiten und Keksen daran und dazu auch noch jeder ein kleines Spielzeug. "Hier für euch! Und dass ihr mir ja nicht vergesst zu Susina und Marcus zu laufen und sie ordentlich für mich zu zwicken!" hatte er ihnen zugeflüstert bei der Übergabe der Präsente mit einem verschwörerischen Augenzwinkern. Während der Festtage hatte Caesoninus auch laufend Freunde, Bekannte und sogar Fremde in die Domus Iulia eingeladen gehabt, sodass ein ständiges Kommen und Gehen herrschte und so ziehmlich jeder Passant einmal hereinschaute bei der weit offenen Tür. Im Atrium veranstaltete er oft gemeinsame Gesangrunden von Spottliedern auf alles und jeden, oder trieb seine Scherze mit den Gästen.


    Heute, am vorletzten Tag der Saturnalien hatte Caesoninus besonders viele Gäste ins Haus geschleppt, sodass fast jedes Zimmer vor lauter Leuten überquollen. Im Triclinium hatte er ganz alleine eine mächtige Tafel aufgebaut, die Sklaven waren dafür ja zurzeit nicht zuständig, doch bei der Zubereitung der Speisen hatten sie ihm dann doch geholfen, jedoch aus freien Stücken in Anerkennung dafür, wie Caesoninus sie während der letzten Tage behandelt hatte und auch sonst das Jahr über immer respektvollen Umgang mit ihnen pflegte. So saß er jetzt mit seiner Filzkappe im Triclinium inmitten einer geselligen Runde und schlug sich lachend und scherzend den Bauch voll. Natürlich floss auch der Wein in Strömen und es herrschte allgemein eine ausgelassene Stimmung. Io Saturnalia!

  • Auch an der sonst so auf gutes Benehmen bedachten Iulia waren die Feiertage der Saturnalien nicht spurlos vorübergegangen. Sie genehmigte sich den einen, oder anderen Becher Wein mehr als sonst und es gefiel ihr das bunte Treiben, das ihr Verwandter Caesoninus hier in der Domus Iulia veranstaltete. Sie mischte sich immer wieder einmal in die Menge und sprach mit der einen, oder anderen interessanten Person. Auch galt es unverschämte Bengel abzuwehren, die das dichte Geschiebe der Leute in den Räumen ausnutzten, um ihr auf den Hintern zu fassen. Ja sie machten sich ein regelrechtes Spiel daraus, wer es schaffte Iulia zu berühren und anschließend den Rückzug anzutreten, ohne von ihr eine gewischt zu bekommen. Eine Weile machte es sie nichts aus, doch als sie dann doch genug hatte, wurde sie so energisch, dass es die Jungen für genug befanden und das Weite suchten. Anschließend musste sie doch noch einmal grinsen, während sie ihnen hinterher sah. Anschließend ging sie ins Triclinium, um sich Schweinekrusten mit Honig vom Buffet zu holen. Dort angekommen nahm sie sich welche und beobachtete die Menge um sich herum. Einige bekannte, aber auch viele fremde sah sie da, die lauthals durcheinander riefen und lachten und in ihrer Mitte bemerkte sie auch ihren Vewandten Caesoninus, wie er all das Chaos um sich herum genoss, ganz so, als wäre er der König aller Narren und sie andere bloße Spieler. Iulia grinste und winkte ihm zu, vielleicht bemerkte er es ja. Doch danach ging sie noch einmal zum Buffet und holte noch ein wenig mehr Essen, doch nicht für sich. Anschließend machte sich auf den Weg ins Cubiculum ihrer Mutter, Servilia Gemina.


    Denn der von Iulia heiß geliebte Hausdrachen befand sich endlich wieder auf dem Weg der Besserung. Das Fieber war weg und Servilia Gemina benötigte nur noch etwas Bettruhe. In einer Woche etwa wäre sie schon wieder ganz die Alte. Servilia Geminas Zimmer war eines der wenigen Zimmer der Domus Iulia, die während der Saturnalien abgeschlossen waren, damit keine Festgäste hinein konnten und Iulias Mutter in Ruhe ihre Gesundheit wiederaufbauen konnte durch fleißiges Betthüten. Iulia betrat den Raum und schloss hinter sich anschließend wieder die Tür. "Sieh nur Nana, ich habe dir Essen mitgebracht." begrüßte sie sie mit einem Strahlen im Gesicht. Da sie wusste, dass es ihrer Mutter wieder besser ging und sie nicht sterben würde machten die Saturnalien für Iulia gleich doppelt feiernswert.




    Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    Servilia Gemina jedoch war ganz hibbelig und zappelig, als sich ihre Tochter zu ihr an den Bettrand setzte. "Ach, dieser verdammte Medicus! Verschreibt er mir ausgerechnet diese Woche Bettruhe, wo ich doch so gerne mit meinem kleinen Sperling draußen bei den anderen wäre." sagte sie und bedachte Iulia mit einem liebevollen Blick. Iulia konnte nur lächelnd den Kopf schütteln. "Du weißt was der Arzt gesagt hat, Nana. Keine Anstrengungen und viel Ruhe, dann geht es dir bald wieder besser." Doch Servilia Gemina winkte ab. "Ach, was wissen diese Ärzte schon! O ich wäre nur sooo gerne jetzt gerade bei den Leuten draußen! Ihr Gelächter und ihre Spottlieder zu hören und das gute Essen durch den Türspalt hereinzuriechen macht mich noch ganz wahnsinnig! Hast du denn heute schon wen von den anderen gesehen? Stella etwa?" fragte sie und ließ dabei ein riesiges Stück Schweinekruste im Mund verschwinden.
    Iulia verneinte: "Nein, niemanden von der Familie, außer gerade eben Gaius. Er sitzt im Triclinium und erfreut sich am Chaos, das er Onkel Marcus ins Haus getragen hat. Aber hey! Io Saturnalia, nicht?" lachte sie und auch Servilia war danach zumute. Nachdem sie so nah und so lange am Abgrund des Todes entlanggewandert war, wollte sie einfach nur noch das Leben mit beiden Armen packen und ganz fest umarmen...wenn da nur nicht diese nichtsnutzigen Ärzte wären, die ihr da vorerst einen Strich durch die Rechnung machten.
    "Naja, der alte Haudegen wird bestimmt in der Castra hocken und dort mit seinen Kumpanen anstoßen, nicht?" meinte Iulias Mutter. "Kann schon sein, ich weiß es nicht. Auch nicht, wo Stella steckt, aber naja. Ich denke ich gehe langsam wieder. Ich will hinunter zum Forum und nachsehen, was dort gerade so los ist. Bis später Nana!" rief sie und machte sich auf und davon. Servilia Gemina winkte ihr nach "Viel Spaß, kleiner Sperling und pass auf dich auf! Dass du dich ja auch nicht entehren lässt!", ehe ihre Tochter auch schon verschwunden war und Servilia Gemina wieder alleine im Bett saß. Nur sie und die Schweinekrusten mit Honig.

  • " Io Saturnalia" rief Cerretanus vergnügt den Anwesenden entgegen als er eintrat und grinste breit.
    Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust zu feiern. Teils lag es an seiner Gemütsverfassung, andererseits daran dass er allein in der Casa Germanica lebte. Und die Bediensteten dort waren sowieso ihr eigener Herr.


    Allein war er jedoch nicht angerauscht sondern war in Begleitung der jungen Germanin Iduna. Trotz ihres Zustandes war sie der Bitte nachgekommen den Germanicer zu begleiten.
    Suchend wandte sich Cerretanus um in der Hoffnung zumindest einen bekannten Menschen zu sehen. Was die Iulier anging so war nur Iulius Caesoninus bekannt. Wobei bekannt sehr, sehr, sehr freizügig auszulegen war.


    " Iduna" flüsterte er der Germanin zu. " Wenn es dir zuviel wird gehen wir wieder. Aber zuerst......heute sind Saturnalien. Somit hast du die Freiheit zu bestimmen." Er war der Germanin ein freundliches Zwinkern zu und suchte dann weiter nach bekannten Gesichtern.

  • Licinus hatte ein paar Stricke für diese Saturnalia gezogen, die es ihm ermöglichten nicht in der Castra zu sein, sondern im Hause seiner Familie. Außerdem hatte sein treues Factotum dafür gesorgt, dass auch bei der Prätorianergarde bekannt wurde, dass der neue princeps ein gewisses Faible dafür hatte, wenn man sein Büro (den schweren Schrank mit dem Geheimakten selbstverständlich ausgenommen) ein wenig "veränderte".


    Hatte er bei den vergangenen Saturnalia noch selbst eine große Rolle im Bühnenstück der Kinder gespielt, begnügte er sich in diesem Jahr als stiller Zuschauer des Schabernacks und saß in einem gemütlichen Sessel, während er sich aussann, was den Soldaten wohl alles einfallen würde. Er erinnerte sich an parthische Überfälle und an die Decke genagelte Möbelstücke; an ein Büro, dass aussah wie das einer Puffmutter und an eines, dass einem britannischen Stammesfürsten Ehre gemacht hatte. Nur das eine Mal, als sei ein Pferd in sein Büro abgestellt hatten, das hatte er ihnen übel genommen. Immerhin hatte er drei Tage frieren müssen, bis der Geruch nach Pferdemist sich verzogen hatte.


    Irgendwann kam mal wieder ein neuer Gast herein und Licinus war gerade gelaunt, ihn zu begrüßen, also ging er auf ihn zu:
    "Io Saturnalia! Und willkommen in der Casa Iulia, kommt herein und feiert mit uns, aber seid so gut und nennt mir eure Namen!"

  • Während der Blick nun schweifte und sich an niemand bestimmten festnagelte, kam Cerretanus ein Mann entgegen und begrüsst ihn mit Überschwang.
    Allen Anschein nach einer der Iulier kombinierte Cerretanus. Sonst würde er mich nicht in dieser Art und Weise begrüssen.


    " Io Saturnalia " rief Cerretanus ebenso gut gelaunt dem Mann entgegen und nickte. " Ich bin Germanicus Cerretanus und es ist eine Freude mit euch feiern zu dürfen." antwortete der Germanicer dann um die Neugierde des ihm Unbekannten zu stillen..


    " Ich sah es regelrecht verpflichtend vorbei zu kommen. Allein da die Iulier mit den Germanica ein doch recht gutes Verhältnis haben." " Glaub ich jetzt zumindest" setzte er etwas leiser nach und grinste breit.

  • Ich hatte mich in den letzten Tagen und Wochen ziemlich zurückgezogen und hatte versucht, weder Iulia noch ihrer Mutter auf die Nerven zu gehen, da diese hohes Fieber hatte und niemand wusste, ob sie es überleben würde oder nicht. Genau im richtigen Moment jedoch, kurz vor den Saturnalien, hatte sich ihr Zustand soweit gebessert, dass Caesoninus die Saturnalien ganz normal und ohne Abstriche auch in der Domus abhalten konnte. Und so kehrte das Leben zurück in die Domus und damit war es auch mir wieder möglich, etwas mehr Zeit ausserhalb meiner Kammer zu verbringen. Meine Scham und Scheu hatte ich in der Zwischenzeit abgelegt, nicht jedoch meine Zurückhaltung. Diese war Teil meines Charakters und konnte nicht einfach so vergessen werden.


    Ruhig machte ich mich also auch auf ins Triclinium und stimmte dort in das allgemeine "IO SATURNALIA!" ein. Caesoninus hatte mir eine sigillaria geschenkt und einen Kuss auf die Wange geklatscht, wie es die Tradition wollte und auch ich hatte Geschenke für die Sklaven und die Familie vorbereitet. In kleinen Taschen, welche ich selbst aus eigens hergestelltem Filz genäht hatte, hatte ich Nüsse und Münzen, sowie Blüten und kleines Gebäck gesammelt und verteilte diese an jeden der mir auf dem Weg ins Triclinium über den Weg lief.


    Dort herrschte bereits ein reges Treiben. Gäste kamen und gingen, Sklaven kommandierten ihre Herren umher, es wurde getrunken und gefr... entschuldigung, gegessen und man freute sich des Lebens, wie es Saturn erfreute.


    IO SATURNALIA rief ich, als ich die letzten Treppenstufen hinab hüpfte und mich in den Trubel stürzte.

  • "Iulius Licinus", stellte sich der Princeps unprätentiös vor.
    "Ich erinnere mich an eine Bekanntschaft mit einem Germanicus Aculeo. Ein Verwandter von dir?"
    Mit diesen Worten führte er den Germanicer an den Tisch heran und bot ihm mit einer Handbewegung was zu essen an.
    "Ist allerdings schon ne Weile her" schränkte er ein. Das war noch vor der Germania und da hatte er auch schon mehrere Jahre verbracht.

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Cerretanus
    " Iduna" flüsterte er der Germanin zu. " Wenn es dir zuviel wird gehen wir wieder. Aber zuerst......heute sind Saturnalien. Somit hast du die Freiheit zu bestimmen." Er war der Germanin ein freundliches Zwinkern zu und suchte dann weiter nach bekannten Gesichtern.


    Für Iduna war es das erste Saturnalienfest das sie besuchte. Denn Scato hielt nichts von diesen Festivitäten und somit war es auch nicht verwunderlich das in der Villa Flavier derlei Feste nicht gefeiert wurden. Umso erstaunter war die Rothaarige, als ihr neuer Dominus an sie heran getreten war und sie fragte, ob sie ihn in die Domus Iulia begleiten wollte.
    Mit gesenktem Köpfchen folgte Iduna ihrem Dominus und ließ erstaunt ihren Blick aus dem Augenwinkel schweifen, als sie die Domus Iulia betrat.
    ”Dominus?” Flüsterte die Cheruskerin mit leiser Stimme und sah mit großen Augen zu dem Germanier empor. ”Ich war noch nie auf einem solchen Fest. Was sind die Saturnalien?” War es erneut Idunas Stimmlein welches erklang.
    Jedoch verstummte sie im nächsten moment, als sie bemerkte wie sich ihr Dominus einem der Römer näherte. Somit verstummte die Rothaarige und knabberte auf ihrer Unterlippe herum, wobei sie ihre schmale Hand auf ihrem gewölbten Bauch ruhen ließ.

  • Zitat

    Original von Iduna


    Für Iduna war es das erste Saturnalienfest das sie besuchte. Denn Scato hielt nichts von diesen Festivitäten und somit war es auch nicht verwunderlich das in der Villa Flavier derlei Feste nicht gefeiert wurden. Umso erstaunter war die Rothaarige, als ihr neuer Dominus an sie heran getreten war und sie fragte, ob sie ihn in die Domus Iulia begleiten wollte.
    Mit gesenktem Köpfchen folgte Iduna ihrem Dominus und ließ erstaunt ihren Blick aus dem Augenwinkel schweifen, als sie die Domus Iulia betrat.
    ”Dominus?” Flüsterte die Cheruskerin mit leiser Stimme und sah mit großen Augen zu dem Germanier empor. ”Ich war noch nie auf einem solchen Fest. Was sind die Saturnalien?” War es erneut Idunas Stimmlein welches erklang.
    Jedoch verstummte sie im nächsten moment, als sie bemerkte wie sich ihr Dominus einem der Römer näherte. Somit verstummte die Rothaarige und knabberte auf ihrer Unterlippe herum, wobei sie ihre schmale Hand auf ihrem gewölbten Bauch ruhen ließ.


    Bevor der Germanicer ein Gespräch mit Licinus beginnen konnte machte sich Iduna bemerkbar.
    Leise, fast flüsternd stellte sie eine Frage mit der Cerretanus zuerst nichts anfangen konnte.
    Stirnrunzelnd, fragend blickte er die rothaarige Germanin an. " Wie? Du weißt nicht was dieses Fest bedeutet?" Regelrecht vorwurfsvoll sah er Iduna an wobei der Vorwurf so gemeint war dass Iduna nicht bescheid wusste sondern der Vorwurf bezog sich auf die Flavier.
    " Haben die Flavier nie Saturnalien zelebriert?" wollte er wissen und setzte sofort mit der ihr schuldigen Erklärung fort.
    " Die Saturnalien waren ursprünglich Ende der Erntezeit gedacht. Die Bauern zelebrierten das letzte Einbringen der Ernte damit.
    Dies änderte sich aber in den Jahren und aus einem Tag wurden 5 Tage. Wobei es nun etwas...turbulenter zugeht.
    Jetzt sind alle Menschen gleich gestellt. Das heisst dass die Sklaven gleichgestellt mit ihren Herren sind. Senatore, Ritter und andere hochrangige Personen nicht besser sind als einfache Bürger und Freigelassene."
    Cerretanus versuchte es so zu erklären dass Iduna es auch verstehen würde. Selbst er verstand es nicht wirklich zu Hundet Prozent.
    " Das heisst nun dass ich nun laufen werde und dich bedienen werde." fügte er hinzu und grinste breit.
    " Und....." er senkte wieder seine Stimme und neigte seinen Kopf an ihr Ohr ".....Ich möchte nicht Dominus genannt werden."

  • Die Saturnalien waren sicher das Verworrenste, was sich die Römer jemals ausgedacht hatten. So jedenfalls war es mir immer vorgekommen. Ich hatte nie richtig verstehen können, warum an diesen Tagen die ganze Welt Kopf stand und aus den Geringsten Gleichgestellte wurden. Trotz allem hatte ich die Saturnalien stets genossen, was weniger am Festmahl lag, welches Flavius Gracchus, der Hausherr, Jahr für Jahr ausrichtete. Dabei hatte er niemals Kosten und Mühen gescheut. Nein, der eigentliche Genuss dieser Tage lag an der Freiheit, die unsereinem zugestanden wurde. Vor vielen Jahren, ich war erst kurze Zeit Sklave gewesen, hatte ich SIE kennengelernt. Sie war damals wunderschön gewesen. Ihr langes schwarzes Haar war so exotisch gewesen und ihr Name hatte mir damals einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Morrigan – mein Rabenmädchen. Damals hatte ich mich unsterblich in sie verliebt. Sie hatte mir damals wieder Hoffnung gegeben, einen Sinn, um weiterzuleben. Wir hatten uns geküsst und berührt und uns schließlich die ganze Nacht geliebt…


    Doch das war lange her. Alles hatte sich verändert. Morrigan war fort und unerreichbar geworden. Inzwischen gab es eine andere Frau, die mein Leben bestimmte. Es war nicht die wahre Liebe, die uns zusammengeführt hatte. Immer noch erwischte ich mich manchmal dabei, dass ich zweifelte. Ich zweifelte an mir und meinem Tun. Doch spätestens seit Scato sich von den Lebenden verabschiedet hatte und mich und Iduna unserem Schicksal überließ wusste ich, dass es nun kein Zurück mehr gab.
    Ich hatte mich dem Neuen gestellt und versuchte nun das Beste daraus zu machen, obwohl wohl immer noch ein Teil von mir in der Villa Flavia herumgeisterte. Doch heute waren wieder einmal die Saturnalien. Also schob ich all meinen Gram und meine düsteren Gedanken zur Seite und versuchte das Fest zu genießen.


    Ich hielt mich ein wenig abseits des Germanicers auf und schlürfte gelangweilt an einem Becher Mulsum. Dabei beobachtete ich das Treiben und die Menschen um mich herum. Zugegeben, ein Cervisa wäre mir lieber gewesen.

  • Der vorwurfsvolle Klang in der Stimme des Römers blieb Iduna nicht verborgen. So dass sich eine steile Falte zwischen ihren Augenbrauen bildete und sie ihrem Dominus einen raschen Blick entgegen warf. Dann jedoch senkte die junge Cheruskerin ihr Köpfchen. Was hatte dieser Blick ihres Dominus zu bedeuten? Noch ehe sie sich ihr Köpfchen darüber zerbrechen konnte, begann ihr Dominus auch schon mit seiner Antwort auf ihre Frage.


    Sichtlich überrascht wirkte Iduna. Schließlich hatte sich Scato nicht unbedingt eifrig darum bemüht, die Fragen seiner Sklaven zeitnah zu beantworten. Doch der Germanicer war nicht ihr verstorbener Dominus; wie sie sich immer wieder ins Gedächtnis rufen musste. Der Germanicer war nicht zu vergleichen mit dem Flavier; dies hatte Iduna mittlerweile selbst herausgefunden.


    Schweigend und mit einem neugierigen Schimmer in ihren Augen lauschte Iduna der Stimme ihres Dominus. Mit den Saturnalien zelebrierten die Römer also das einbringen der letzten Ernte? Wurden deswegen diese köstlichen Speisen zu den Tischen getragen und der herrlichste Rote ausgeschenkt? Offensichtlich, beantwortete Iduna diese innerlich gestellte Frage für sich.


    Als der Germanicer dann erklärte, dass die Sklaven und Unfreien an diesem Tag mit der römischen Herrschaft gleich gestellt war, weiteten sich Idunas Augen. Nein. Das konnte nicht möglich sein. Ihr Dominus wollte ihr einen Floh ins Ohr setzen. Suchend blickte sich die Rothaarige nach dem Kelten um. Vielleicht konnte Angus dieses, in Idunas Augen, Missverständnis aufklären.

  • Zitat

    Original von Iulia Phoebe
    Einige bekannte, aber auch viele fremde sah sie da, die lauthals durcheinander riefen und lachten und in ihrer Mitte bemerkte sie auch ihren Vewandten Caesoninus, wie er all das Chaos um sich herum genoss, ganz so, als wäre er der König aller Narren und sie andere bloße Spieler. Iulia grinste und winkte ihm zu, vielleicht bemerkte er es ja. Doch danach ging sie noch einmal zum Buffet und holte noch ein wenig mehr Essen, doch nicht für sich. Anschließend machte sich auf den Weg ins Cubiculum ihrer Mutter, Servilia Gemina.


    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Cerretanus
    Während der Blick nun schweifte und sich an niemand bestimmten festnagelte, kam Cerretanus ein Mann entgegen und begrüsst ihn mit Überschwang.
    Allen Anschein nach einer der Iulier kombinierte Cerretanus. Sonst würde er mich nicht in dieser Art und Weise begrüssen.


    " Io Saturnalia " rief Cerretanus ebenso gut gelaunt dem Mann entgegen und nickte. " Ich bin Germanicus Cerretanus und es ist eine Freude mit euch feiern zu dürfen." antwortete der Germanicer dann um die Neugierde des ihm Unbekannten zu stillen..


    " Ich sah es regelrecht verpflichtend vorbei zu kommen. Allein da die Iulier mit den Germanica ein doch recht gutes Verhältnis haben." " Glaub ich jetzt zumindest" setzte er etwas leiser nach und grinste breit.


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Iulius Licinus", stellte sich der Princeps unprätentiös vor.
    "Ich erinnere mich an eine Bekanntschaft mit einem Germanicus Aculeo. Ein Verwandter von dir?"
    Mit diesen Worten führte er den Germanicer an den Tisch heran und bot ihm mit einer Handbewegung was zu essen an.
    "Ist allerdings schon ne Weile her" schränkte er ein. Das war noch vor der Germania und da hatte er auch schon mehrere Jahre verbracht.


    Von seinem "saturnalischen Thron" aus, einem Hocker, den er auf einen Tisch gestellt hatte, feierte Caesoninus mit seiner Filzkappe in der Tat wie der König der Narren und niemand genoss es mehr, als er selbst. In der dichten und lauten Menschenmenge sah er Iulia Phoebe nicht sofort, aber er registrierte es doch am Rande. Doch als er ihr dann zurückwinkte, sah sie es offensichtlich nicht mehr, da sie bald zum Buffet ging und anschließend das Triclinium wieder verließ. Naja, mehr Platz für ihn selbst wieder, oder?


    So leerte Caesoninus noch ein zwei Becher Wein, als sein schweifender Blick irgendwo in der Menge Iulia Stella bemerkte. Potzblitz, zwei Familienmitglieder im Haus zu seiner Feier und das in so kurzer Zeit! Doch dem nicht genug, noch etwas später bemerkte Caesoninus noch eines!
    Es war der alte Marcus, der mit jemanden ins Gespräch vertieft war. Im ersten Moment erkannte er den Mann nicht...bis seine Adleraugen plötzlich einen nur allzubekannten Rotschopf neben ihm registrierten. Das war doch die Kleine, für die er erst unlängst am Sklavenmarkt geboten hatte! Doch wie hieß er, ihr Herr, nochmal? Caesoninus wollte der ganze Name einfach nicht mehr einfallen. Irgendwas mit Germanien darin. Germanicus? Doch war das der Gensname, oder ein Beiname? Hmmm, keine Ahnung. Doch egal, finden wir es heraus!
    Dachte er sich vergnügt und erhob sich nur einmal kurz schwankend von seinem "Thron", um herabzusteigen und das edle Feiersvolk mit seiner Anwesenheit in ihrer Mitte zu beehren. Er drängelte sich zu Licinus und dem halbvergessenen Germanicus Werauchimmer durch und begrüßte beide dröhnend: "Bona Saturnalia zusammen! Na Marcus, wenn hast du denn da? Du warst Germanicus, stimmts? Na, zeigst du deinen beiden neuen Hausbewohnern etwa, wie sie gewohnt hätten, hätte ICH sie ersteigert?" fragte er Cerretanus und lachte, gefolgt von einem weiteren Schluck Wein.

  • Kurz nachdem ich das Triclinium betreten hatte, erhob sich Caesoninus von seinem Platz im Zentrum des Treibens und ging zu Licinus und einigen anderen Gästen hin. Ich begab mich derweil an das Buffet und nahm mir einige Köstlichkeiten und einen Becher Wein. Es war an der Zeit, mir auch einmal etwas zu erlauben und da an den Saturnalien alle Leute gleich sein sollten und dies doch noch immer auch mein Heimathaus war, schaute ich mich nach einer geeigneten Sitzgelegenheit um.


    Das Triclinium war ziemlich voll und es gab auch bei genauem Hinsehen nur einen einzigen freien Platz. Es war der, den Caesoninus vor wenigen Momenten im Zentrum der Feiern freigegeben hatte.


    Einen kurzen Augenblick zögerte ich, doch dann packte mich der Schalk und mit fröhlichem IO SATURNALIA! und grüssenden Worten an unsere Gäste, Händeschütteln und viel Lachen, machte ich mich auf, den einzigen freien Stuhl im Raum zu erobern.


    Hüfteschwenkend, mit stolz geblähter Brust und voller gespieltem Selbstvertrauen setzte ich mich sodann auf den "Thron" und verzehrte genüsslich die soeben geholten Speisen.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Iulius Licinus", stellte sich der Princeps unprätentiös vor.
    "Ich erinnere mich an eine Bekanntschaft mit einem Germanicus Aculeo. Ein Verwandter von dir?"
    Mit diesen Worten führte er den Germanicer an den Tisch heran und bot ihm mit einer Handbewegung was zu essen an.
    "Ist allerdings schon ne Weile her" schränkte er ein. Das war noch vor der Germania und da hatte er auch schon mehrere Jahre verbracht.


    Erstaunt blickte der junge Germanicer Licinus an.


    " Aculeo? Ja. Mein Onkel. Du kanntest ihn also." Kurz lächelte Cerretanus.


    " Ich bin recht verwundert wen mein Onkel alles so kannte und bekannt war. Und wie weit warst du bekannt mit ihm? Ich weiß nur dass er des öfteren mit Iulius Dives zu tun hatte."


    Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    Dachte er sich vergnügt und erhob sich nur einmal kurz schwankend von seinem "Thron", um herabzusteigen und das edle Feiersvolk mit seiner Anwesenheit in ihrer Mitte zu beehren. Er drängelte sich zu Licinus und dem halbvergessenen Germanicus Werauchimmer durch und begrüßte beide dröhnend: "Bona Saturnalia zusammen! Na Marcus, wenn hast du denn da? Du warst Germanicus, stimmts? Na, zeigst du deinen beiden neuen Hausbewohnern etwa, wie sie gewohnt hätten, hätte ICH sie ersteigert?" fragte er Cerretanus und lachte, gefolgt von einem weiteren Schluck Wein.


    Cerretanus hatte sich auf das Gespräch mit Licinus eingestellt als nun ein weiterer Mann zu ihnen stieß.
    " Io Saturnalia, Iulius. " grüsste Cerretanus den Iulier in der gleichen Weise zurück und grinste dann.
    " Ja, genau. Ich bin Germanicus. Der vom Markt." Cerretanus lachte auf.


    " Oh.....wer weiß, wer weiß. Wen es das Schicksal gewollt hätte wären sie sicherlich bei dir nun im Haus. Die beiden, Iduna und Angus, sind noch nicht ganz aufgetaut. Vermutlich trauern sie noch der Zeit im flavischen Haushalt nach."
    " Aber das nächste mal wird es dich treffen. Da bin ich mir sicher." Cerretanus grinste und wandte sich an Iduna.


    " Das sind Iulius Licinus und Iulius Caesoninus. Merke dir die Gesichter der beiden Herren. Vllt werden sie sich öfter in der Casa Germanica aufhalten."
    Danach runzelte er die Stirn. " Irre ich mich oder ist Angus nicht auch hier. Wo hat sich der Kerl versteckt?.....Iduna. Sie zu dass du ihn findest. Und bring ihn her. Schliesslich ist er ja nicht hier um zu feiern....also schon....aber....ach...bring ihn einfach her."


    " Halt. Alles zurück. Saturnalien. Das heisst ich werd mich selbst darum kümmern müssen und Angus suchen gehen. Aber vorher...."


    " Oh....wer hat sich denn da auf den Thron gesetzt? Ein Umsturz im Hause Iulius? Sollen wir die Garde holen? " feixte Cerretanus, unwissend dass die Garde ja neben ihm stand.

  • Bei meinen Beobachtungen war mir auch jener junge Römer aufgefallen, der am Tage unserer Versteigerung ebenfalls für uns geboten hatte. Wie sich nun herausstellte, befanden wir uns gerade in dessen Haus. Ob es nun ein Fluch oder ein Segen war, nicht von ihm gekauft worden zu sein, konnte ich nicht beurteilen. Am heutigen Tag war so ziemlich jeder in Feierlaune und das Joch der Sklaverei schien kurzzeitig von uns genommen zu sein. Nach dem Ende der Feierlichkeiten jedoch würde ich wieder das sein, was ich nun schon seit vielen Jahren war und all diese Römer hier nannten sich wieder die Herren der Welt.


    Währenddessen tat das Mulsum, was es tun sollte. Nachdem ich den Becher geleert hatte, verspürte ich tatsächlich etwas Appetit, Vielleicht sollte ich mich doch zur Tafel begeben, um einen Happen zu essen. Mit etwas Glück konnte ich dort auch ein Getränk ergattern, welches mir mehr zusagte. Doch bevor ich das tat, streifte mein suchender Blick noch einmal durch den Raum. Wo war Iduna?
    Selbst an einem Tag wie diesem versagte mein Pflichtgefühl nicht, mich um sie kümmern zu wollen. Ich fand die Germanin schließlich neben dem Germanicer stehen. Die beiden hatten sich unterhalten, doch nun schien sie nach mir Ausschau zu halten, was mich natürlich sofort dazu bewog, zu ihr zu gehen.
    „Ist alles in Ordnung, mein Herz?,“ fragte ich sie und sah dann kurz zu unserem neuen Herrn hinüber, nichts ahnend, dass er nach mir verlangt hatte.

  • Auf Grund seiner Harthörigkeit hatte Licinus nicht nur Schwierigkeiten, das Getuschel zwischen dem Germanicer und seiner Sklavin zu verstehen, es war ihm schlicht nicht möglich. Gerade als er anfing sich zu fragen, ob es angemessener wäre, sich zurück zu ziehen, da der Germanicer einen unfreundlicheren Gesichtsausdruck produzierte kam auch Caesonius auf die kleine Gruppe zu.
    Dabei traten interessante Informationen zu Tage, Caesonius meinte wohl den Sklavenbestand aufstocken zu müssen, formulierte Licinus in seinem Kopf bewusst brutal. Ihn würde interessieren ob dies, oder ob er wen ersetzen wollte.


    Nach der Vorstellung und dem Suchen nach einem weiteren Sklaven, der vermutlich jener junge Mann war, der sich kurz darauf zu ihnen gesellte erfolgte ein abrupter Themenwechsel und Licinus wandte sich um, um seine Nichte auf dem Thron zu sehen. Er zwinkerte Stella über die Köpfe der übrigen Gäste hinweg zu.


    "Die Garde," schmunzelte Licinus geheimnisvoll, der nicht davon ausging, dass der Germanicer wusste, wer er war. "Hat ihre Augen und Ohren überall und ist im Bilde. Hier findet kein Umsturz statt, den wir nicht billigen." Er kokettierte mit dem Ruf der Garde als Königsmacher, den sie noch immer hatte, auch wenn sie diesen Einfluss in Zeiten schwacher Präfekten schon lange nicht mehr ausgeübt hatte.

  • Auf dem Sessel, den Caesoninus so schön als "Thron" bezeichnet hatte, war es ziemlich bequem und da ich mir sehr wohl bewusst war, was ich da tat, schielte ich immer wieder in Richtung der Herren Licinus und Caesoninus mit Gästen.


    Als ich dann sah, dass Licinus mir zuzwinkerte, hob ich lächelnd eine Hand und winkte wie eine junge Göttin zurück.

  • Caesoninus hörte, wie Cerretanus seinem Sklaven auftrug, sich seines und Licinus' Gesicht zu merken, da sie anscheinend öfters jetzt in der Casa Germanica wären. Interessant, dachte sich dabei Caesoninus in seiner Feierlaune, er wusste nichts davon, aber vielleicht hatte der Germanicer hierbei ja schon an irgendeine Einladung gedacht. Den Sklavenjung empfand Caesoninus als ein wenig missmutig gelaunt, aber das hatte er sich auch schon am Sklavenmarkt damals gedacht.


    Beim Gespräch mit Cerretanus selbst antwortete Caesoninus ihm: "Kein Wunder, dass sie den Flaviern hinterhertrauern, sie werden bestimmt all die sagenhaften und sündhaftteuren Leckereien vermissen, die es dort bestimmt immer gab. Du wirst kulinarisch einiges aufbieten müssen, um bei deinen neuen Sklaven in der Hinsicht punkten zu können." scherzte er und lachte.
    Hernach hatte der Germanicer eine mehr oder minder private Angelegenheit zu regeln, aus der Caesoninus sich heraushielt, da eben einer der beiden neuen Sklaven ihm anscheinend abhanden gekommen war. Er hörte erst wieder genau hin, als da plötzlich die Rede von einem "Umsturz" in ihrem Hause war. Alles blickte zum Hocker oben auf einem Tisch, den sich Caesoninus so schön zu seinem persönlichen "Thron" umgebastelt hatte und wer saß darauf? Natürlich, eine der beiden Iulias! Immer nur Blödsinn im Kopf diese beiden und dafür liebte er seine Cousinen. "He! Das ist mein Platz! rief er vergnügt und genehmigte sich einen weiteren Schluck Wein. Da auch Licinus offensichtlich keine Probleme mit Stellas Aktion hatte, nahm es auch Caesoninus gelassen.

  • Im ganzen Trubel der Feier hörte ich nicht genau, was Caesoninus mir zurief, aber ich konnte an seinem Gesichtsausdruck und der Gestik erkennen, dass er nicht verärgert war. Daher entschied ich mich, zu reagieren als wäre es das Normalste der Welt, dass ich hier oben sass. Naja, eigentlich war es ja auch so. Die Damen sassen ja beim Essen, während die Herren lagen, also war ein Stuhl, oder Hocker, oder Thron natürlich für eine Dame vorgesehen, zumindest soweit es mir als "Ausrede" dienen würde.


    Ich spielte also ein wenig Pantomime und signalisierte Caesoninus mit Gestik und Körperhaltung ungefähr das Folgende:


    +Was? Du willst diesen Stuhl? Aber der ist doch extra für mich hier. Du bist doch ein Mann, du sollst nicht sitzen+

  • Freches Cousinchen! Doch was sie konnte, konnte er auch! Und so gestikulierte er zurück:


    +Saturnalien! Alles vertauscht! Mein Hocker dort oben am Tisch!+


    und zeigte ihr die Zunge und musste direkt danach über sich selbst lachen. Ja die Saturnalien waren schon was besonderes. An allen anderen Tagen wäre Caesoninus gerade weit mehr als unstandesgemäß und dumm aufgefallen, doch an einem Tag wo Sklaven "frei" waren und Senatoren ihre Untergebenen bedienen mussten in Kappen der Freigelassenen...da war das das normalste der Welt.

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