[KRETA] Er liebte die Mischung aus Idaia und Economou

  • Cethegus war fett geworden und als eine der Sklavinnen darüber die Nase gerümpft hatte - oder zumnidest so wirkte als hätte sie - da hatte er zugeschlagen und die kleine Sklavin - ansonsten ganz anschmiegsam - war mit blutender Nase davon gelaufen. Doch wohin hätte sie fliehen sollen? Vielleicht ins Spíleo Lavýrinthos? Ach egal, sie würde wieder auftauchen und er würde sie auch nur moderat prügeln denn schließlich hatte sie ja recht. Er war in der Tat fett geworden. Die Jahre seit dem Ende seines Vetters waren nicht die besten für Cethegus gewesen, hatte er doch die Postion des Proconsuls genauso verloren wie die des Senators. Das konnte so nicht weitergehen. Er setzte an, einen weiteren Schluck aus seinem Pokal zu nehmen, er liebte die Mischung aus Idaia und Economou, gewürzt mit ein wenig Honig. Doch sein Becher war leer und er setzte schon an ihn nach seiner Mundschenkin zu werfen.

    Einmal editiert, zuletzt von Sextus Cornelius Cethegus ()

  • Galateia hatte niemals die Freiheit gekannt. Geboren als Kind von Sklaven, war sie im Haus eines palmyrischen Gewürzhändlers aufgewachsen. Damals hatte man sie noch Nasreen gerufen. Mit zwölf Jahren war sie dann in den Haushalt des Cornelius Cethegus gekommen. Das war vor zehn Jahren gewesen. In der Zwischenzeit hatte sie alles gelernt, was eine gute Sklavin ausmachte. Sie war des Lesens und des Schreibens mächtig und beherrschte neben Latein auch Griechisch und Aramäisch. Außerdem war sie zu einer wunderschönen jungen Frau herangewachsen. Ihre Haut war zart und glatt und ihr Körper ebenmäßig. Sie hatte niemals die Schläge der Peitsche erdulden müssen. Doch wenn sie bestraft wurde, dann musste darauf geachtet werden, dass ihr keine bleibenden Narben zugeführt wurden.


    Seitdem Galataia bei ihrem Herrn lebte, hatte sie die Höhen und Tiefen seines Lebens hautnah mitverfolgt. Seine erfolgreiche Karriere hatte nach dem Ende des Bürgerkrieges ein jähes Ende genommen. All seiner Ämter und Titel beraubt, lebte er nun allein. Nur seine unzähligen Sklaven waren tagtäglich seinen Launen und Lastern ausgesetzt. Doch Galataia verstand es, ihn an den besonders schlimmen Tagen wieder aufzumuntern.


    Einer dieser Tage war heute. Der Herr hatte bereits viel zu viel Wein getrunken. Wenn er damit begann, den Trinkbecher nach seinen Sklavinnen zu werfen, dann war das ein untrügliches Zeichen, Vorsicht walten zu lassen, bevor er regelrecht vor Wut aufbrauste und Dinge tat, die letztendlich unwiederbringlich waren.


    Arsinoe, die kleine Ägypertin, die er im Grunde mochte und die sich immer, einer Katze gleich, an ihn anschmiegte, war ihr heulend und mit blutender Nase entgegengerannt. So war sie gewarnt. Galataia schritt jedoch unerschrocken weiter. Sie trug ein Tablett mit einer weiteren Kanne des Weingemischs, die der Herr so sehr schätzte. Sie selbst hatte sich heute in eine dunkelrote Tunika aus dünnem fast durchsichtigen Stoff gekleidet, durch den sich die Rundungen ihres Körpers erahnen ließen. Ihr langes schwarzes Haar hatte sie hochgesteckt, so wie es der Herr mochte.


    Als sie an seine Kline herangetreten war, bemerkte sie, dass er bereits im Begriff war, die kleine Griechin zu malträtieren, die ihm seinen Becher füllen sollte. Sofort lenkte sie seine Aufmerksamkeit auf sich selbst. „Dominus, möchtest du noch etwas Wein oder verlangt es dich nach etwas Anderem?“ Ihre Stimme war wohltemperiert und um ihre Lippen schmeichelte sich ein zartes Lächeln.

  • Zu betrunken um Galataias Absicht zu erkennen, die nichts anderes als die Freundin schützen wollte, überlegte Cethegus für einen kurzen Moment das Angebot als solches zu nehmen wie er sie jetzt am liebsten genommen hätte, beschloss dann aber unter Auswendung eine bislang noch nicht weintriefenden Hirnalappens aufzustehen. Das er dies mit einem erst noch unterdrückten Bäuerchen, dann mit einem nicht mehr unterdrückten Rülpser tat, soll hier nur am Rande erwähnt werden.


    "Schkomm her..."


    klang jetzt weder eloquent noch seiner Bildung angemessen, doch trine Du einmal was er trank und lasse die lyrischer hören


    "... jetscht! Und Du auch ..."


    galt es der anderen Sklavin, die allerdings eine andere Rolle, eine andere Aufgabe und natürlcih auch andere Ausbildung hatte. Die eines Custos Corporis nämlich.


    "Lascht anschpannen! Wir fahren tsum Meer!"


    Was zwar ber zwanzig römische Meilen waren, doch wozu hatte man eine Quadriga


    "Nehmt Wein und Braten mit, wir feiern in Matala."

  • Durch ihr furchtloses Auftreten hatte sie die Griechin wahrscheinlich vor Schlimmeren bewahrt. So glaubte sie zunächst. Doch da der Cornelier in seinem trunkenen Zustand unberechenbar war, erhob er sich plötzlich, torkelte etwas herum, fand jedoch wieder zu einem stabilen festen Stand und rief dazu auf, die Pferde anzuspannen. Er hatte die fixe Idee, ans Meer zu fahren!


    Alle Sklavinnen, die sich um ihn und seine Kline geschart hatten, sprangen auf einmal auf, so dass plötzlich ein wirres Chaos zu herrschen schien. Doch letztendlich wusste jede von ihnen, was zu tun war, da sie alle die Marotten des Herrn nur zu gut kannten.
    Die einen kümmerten sich um den Imbiss und den Wein. Derweil ging die Kunde vom Wunsch des Herrn bis hin in den Pferdestall, wo daraufhin eilig die Pferde angespannt wurden.


    Galataia blieb beim Herrn stehen. Sie hatte inzwischen das Tablett abgestellt und sah nun an dem beleibten Mann herab, der ihr Gebieter war. Hässliche Weinflecken zierten seine edle Tunica. „Möchtest du dich umziehen, Dominus? Bevor wir abfahren?“ Sie sah ihm direkt in die Augen und erwartete seine Entscheidung.

  • Cethegus sah an sich herab und fand ihren Vorschlag durchaus angemessen weswegen er das was er anhatte auszuziehen begann worauf ihm eine - durchaus auf solche Dinge vorbereitete - Sklavin Eine frische Tunika reichte während er sinnloserweise dabei das Bäuchlein eingezogen hielt. War es der viele Käse, das Olivenbrot, die fehlende Bewegung oder gar die in den letzten Monaten fauler gewordene Libido (bei der er lieber geritten wurde als selbst zu reiten) oder am schlimmsten alles zusammen was ihn aufspecken liess? Das hier zu klären sprengt den Raum und er hatte sich auch inzwischen umgezogen.


    "Galataia... Leto ... esch geht los. Fahrt mit mir oder lauft."


    Doch erstmal kostete er den Braten, tätschelte erst die eine, dann die andere und trat dann wohl auch gleich deren letzte Fahrt an.

  • Die Sklaven waren schnell gewesen, damit sie nicht dem Unmut ihres Herrn ausgesetzt waren. Die Pferde waren angespannt und der Proviant für den Ausflug nach Matala war gepackt.
    Letho, die Leibwächterin des Herrn und Galataia folgten ihm.
    Dann konnte die Fahrt auch schon losgehen.

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