Die Beerdigung des Cicero Octavius Anton

  • Eine stattliche Menschenmenge hatte sich bereits in den Straßen um die Casa Octavia eingefunden. Die Musiker und Tänzer warteten ebenfalls bereits auf den Beginn des Trauerzuges. Die Familie befand sich noch im Haus beim Toten, doch schon bereit jeden Moment dem Toten auf die Straßen zu folgen.


    Als die Menschen bemerkten, wie der Leichnam langsam herausgetragen wurde, drängten sie sich immer enger an die Casa, um einen Blick auf ihn zu erhaschen.
    Anton wurde nun auf einer geschmückten Bahre herausgetragen. Ihm folgte seine Familie.
    Der Trauerzug war bereit ihn zu seiner Ruhestätte zu bringen, zum Landsitz der Gens Octavia vor den Toren Roms.
    Den Zug führen Musiker und Tänzer an, die während des ganzen Weges die Aufmerksamkeit der umstehenden Menschen auf sich ziehen würden, begleitet auch von Klageweibern (praeficae). Danach folgen Männer die Ahnenbilder trugen und auf Taten von Anton und seiner Ahnen hinwiesen. Dahinter reihten sich die Senatoren ein, auch der Kaiser nahm am Zug teil.
    Erst jetzt kam der Tote an die Reihe, der fast prunkvoll aufgebahrt worden war. Ihm folgt zunächst seine Familie und danach das Volk.


    Der Trauerzug bewegte sich langsam durch die Stadt, mit dem Ziel der Landvilla, wo bereits alles für die Einäscherung vorbereitet war.


    Sim-Off:

    Vielen DanK an Adria für die Planung und der Erstellung der Texte. :)

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    Stadtpatron - Tarraco

  • Die Pompa Funebris setzte sich langsam in Bewegung. Die Vispillones trugen die Bahre mit dem Leichnam des großen, alten Römers aus dem Haus und dahinter formierten sich die trauernde Familie und dann die gewöhnlichen Trauergäste. Quarto schloss sich dem Zug schweigend an und erinnerte sich an den Verstorbenen, der ihm einst, in schwerer Zeit, mit gutem Rat zur Seite gestanden hatte.

  • Ziemlich weit vorn reihten sich auch die beiden Sänften von Avarus und Felicia mit ein. Schweigend liefen die Träger mit gesenktem Haupte im Zug. Auch Medicus gönnte sich derweil eine Auszeit von den frischen Trauben und beobachtete die Menschen am Straßenrand, sein besonderes Augenmerk ließ er dabei über die freizügigeren Römerinnen tanzen.

  • Auch Meridius war anwesend. Noch vor kurzem zog er selbst mit einem Triumph durch diese Stadt, heute gab er einem Toten die letzte Ehre. Wie schnell sich doch alles wandeln konnte, wie nahe Glück und Unglück doch beieinander lagen. Das Schicksal spielte sein Spiel, und sie alle waren Statisten...

  • Ich ging direkt hinter meinem Vater, meinem geliebten Vater. Der gute Mensch der mich durch mein Leben geleitet hatte: Bis vor wenigen Tagen. Ob ich es schaffen würde nachher meine Rede abzuhalten?


    Wieder rann eine Träne der Trauer über meine Wangen, ich war ausgelaut, konnte mir kaum vorstellen wie ich wieder auf die Beine kommen sollte.

  • Die Senatoren hatten ihren Platz vor dem Leichnam und dem Volk, so konnte sie nicht sehen wie lang der Trauerzug war. Sie war sich aber sicher, viele waren gekommen um Abschied zu nehmen.


    Bis zum Landsitz war es nicht mehr zu weit. Sie bedauerte die Familie, die ihn so überraschend verloren haben, und immer näher kam die Verbrennungszeremonie, er endgültige Abschied.

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Auch Meridius war anwesend. Noch vor kurzem zog er selbst mit einem Triumph durch diese Stadt, heute gab er einem Toten die letzte Ehre. Wie schnell sich doch alles wandeln konnte, wie nahe Glück und Unglück doch beieinander lagen. Das Schicksal spielte sein Spiel, und sie alle waren Statisten...


    Auch Mercator hatte sich, als ranghoher Vertreter des Kaiserhofes eingefunden, um dem verstorbenen Senator die letzte Ehre zu erweisen. Als er seinen Neffen Meridius sah, ging er auf diesen zu, nickte grüßend und stellte sich andächtig neben ihn.

  • Gemeinsam mit der Familie folgte auch Margarita der Bahre mit dem Toten. Neben ihr ging ihre Cousine Helena fast wie im Traum. Margarita verstand nur zu gut, wie sie sich fühlte. Und sie wusste ebenso gut, dass nichts diesen Schmerz lindern würde. Nicht der Gedanke daran, dass man sich im Elysium wiedersehen würde, nicht der Gedanke, dass es dort vielleicht sogar besser war als hier. Und erst recht nicht die mitfühlenden Worte anderer, so gut diese auch gemeint sein mochten. Egal wie viel Zeit verstreichen würde, die Erinnerung würde immer auch einen Teil des Schmerzes mit sich bringen.

  • Tiberius Octavius Dragonum hatte heute seine Paradeuniform angezogen um wohl einem der ehrenvollsten Vertreter seiner Familie die letzte Ehre zu erweisen.
    Gleichzeitig achtete er auf seine beiden weiblichen Verwandten die direkt neben ihm liefen da er befürchtete das eine von ihnen vileicht den Halt verlieren könnte bei dem Gedanken an den Gestorbenen.

  • Der Trauerzug ist nun am Landsitz angekommen. Ein Stück dahinter war bereits der Holzstoß für die Verbrennung vorbereitet. Einige Schichten hoch, oben bedeckt mit Reisig und Blumen. Die Männer setzten die Bahre ab, die Menschenmassen, die dem Toten gefolgt sind, kommen nur langsam zum Stillstand. Nun war es Zeit für eine laudatio funebris, gehalten von einem Angehörigen des Verstorbenen.

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  • Unter den trauernden Familienangehörigen stand auch Victor mit ausdruckslosem Gesicht und zusammengepressten Lippen. Seine Augen lagen unverwandt auf dem Gesicht seines toten Onkels. Kaum ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf, denn der Tod Antons hatte eine erschreckende seelische Leere in ihm hinterlassen.

  • Nun ist es soweit. Dem Toten wird ein Finger abgeschnitten. Sorgsam legt man ihn auf die Weisung des Pontifex in ein kleines Erdloch nebem dem Holzhaufen und vergrub ihn, um den Ort der Verbrennung zu heiligen. Die Träger legen die Leiche auf den Scheiterhaufen und ziehen sich zurück. Die letzten Minuten für die Verwandten Abschied zu nehmen, persönliche Gegenstände dazuzulegen, Blumen, Weihrauch, Duftessenzen, die die Verbrennung angenehmer machen sollen. Auch die Senatoren gehen noch eine Runde um den Scheiterhaufen zur letzten Ehrerbietung.
    Danach wird Helena, der Tochter des Verstorbenen, eine Fackel gereicht. Mit abgewandtem Gesicht entzündet sie damit das Holz.


    Das Reisig und die Duftessenzen bringen den ganzen Stoß schon bald hell zu brennen, der Körper zwischen den Flammen bald nicht mehr erkennbar.

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  • Meridius starrte in die dunkle Rauchwolke die zum Himmel stieg. In Septimanca und Uttarae hatten sie hunderte Soldaten zu beklagen gehabt, Männer, welche für das Imperium ihr Leben gegeben hatten. Er blickte zu den anderen Senatoren hinüber, dann zu Adria. Und verließ den Ort des Geschehens um auf andere Gedanken zu kommen.

  • Es war so unendlich schwer als mir die Fackel gereicht wurde. Vater würde stolz auf mich sein, sprach ich auf mich ein um es leichter zu machen. Er würde froh sein, dass seine letzte Tochter ihm diese Ehre erwies. Ich trat einen Schritt vor und entzündete den Holzstoß schweren Herzens. Ich wandte meinen Blick nicht ab als das Feuer nach meinem geliebten Vater leckte und die Flammen boshaft seinen Leib mir fortnahmen. Tränen rannen mir über die Wangen, ich wusste nicht wie lange ich noch durchhalten könnte. Von nun an würde ich Vaters Gesicht nur noch in meinem Herzen sehen können und mich seiner Ratschläge entsinnen: Nie würde er meinen Sohn kennenlernen, den ich sicherlich eines Tages meinem Gemahl würde schenken. Mit verlorenem Blick starrte ich auf die Flammen, den vergehenden Leib meines Vaters.

  • Schweigend folgt der Kaiser der Zeremonie. In stiller Trauer und Würdigung nimmt auch er Abschied von einem großen Mann des römischen Imperiums.


    Unumstritten war Anton nie gewesen, erst recht nicht zurückhaltend. Ein Mann, der etwas bewegen wollte und der das Volk bewegen konnte. Nicht selten handelte er überraschend und nicht immer war klar, ob eine überraschende Verlautbarung aus einer Emotion oder aus Taktik heraus entstanden war. Aber immer hat man sich auf ihn verlassen können, wenn es um große Ideen für das Imperium ging. Wenn ein großer Mann gebraucht wurde, war Anton zur Stelle. Ob als Konsul oder Censor, als Princeps Senatus oder als Legatus Augusti in Tylus.


    Der Kaiser blickt zum Himmel. Ein Staatsmann verlässt das Imperium, zurück bleibt seine Asche - und die unauslöschliche Erinnerung.

  • Er hielt sich ein Tuch vor den Mund, der Gestank war beißend und rau. Anton hätte einen besseren Tod verdient gehabt, doch waren die Götter in ihrer Sicht unanfechtbar. Er schaute in die Flammen, die sich das Fleisch erkämpften und schwarzen Rauch aufsteigen ließen. Hier brannte einer der Männer, die Rom in den letzten Jahren gebraucht hatte und noch brauchte, und doch nie mehr haben würde.


    Er war tot, leicht senkte sich Avarus Arm und er sog die bitter riechende Wolke ein.

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