Distanzierung der Factio Purpurea

Ein Matinia? Ein Verwandter des ehemaligen Censors so offen gedemütigt und keiner seiner Familie hier um ihn in Schutz zu nehmen?

Mit Wehmut erinnerte ich mich eines der ungeschriebenen Gesetze:

Du kannst Deinen Feind in der Verwandtschaft stark und bitter bekriegen, aber bedenke, daß er ein Teil der Familie ist. Egal was er für eine Tat beging. Nach außen sind wir eins- eine Familie.

Oder wußte der jetzige Proconsul noch gar nichts davon und sein weitreichender und langer Arm in dem Beziehungsgeflecht würde erbarmungslos zuschlagen? Immerhin war er Censor und damit Wächter und Hüter der Sitten gewesen.

"Lucius Flavius, du weisst nicht um die näheren Umstände Bescheid, als dass du solche Reden schwingen könntest.

Mehrere Signale, dass sein Treiben von allen Seiten nicht gewünscht sei, hatte er in den Wind geschlagen und dies ist eines Matiniers wahrlich unwürdig.

Aber bevor du nun wieder eine ellenlange Diskussion über die Sitten und Traditionen unserer Vorfahren (die du dir ja gerne nach eigenen Prinzip zusammenzimmerst) anfangen willst, lass dir gesagt sein, dass wohl niemand darauf einsteigen wird."

Ist es nicht so, daß bei der Verhaftung des Claudius Appius, der sich dem pleibejischem Willen nicht beugen wollte seine ganze Gens Trauer anlegte- auch die, die ihn am liebsten tot sahen, also seine ärgsten Feinde waren? Ist es nicht so, daß es schone seit Urzeiten in Rom die Pflicht eines jeden römischen Mannes ist, seinen Gentilgenossen Schutz und Beistand zu gewähren egal was er tut? Ja Senator. Ich vergaß: selbst Rom wird seit geraumer Zeit von Barbaren im Senat regiert die auf das Reich nur urinieren.

Zitat

Original von Lucius Flavius Vibullius
Ist es nicht so, daß bei der Verhaftung des Claudius Appius, der sich dem pleibejischem Willen nicht beugen wollte seine ganze Gens Trauer anlegte- auch die, die ihn am liebsten tot sahen, also seine ärgsten Feinde waren? Ist es nicht so, daß es schone seit Urzeiten in Rom die Pflicht eines jeden römischen Mannes ist, seinen Gentilgenossen Schutz und Beistand zu gewähren egal was er tut? Ja Senator. Ich vergaß: selbst Rom wird seit geraumer Zeit von Barbaren im Senat regiert die auf das Reich nur urinieren.

Der Bürger Vibullius fühlt sich wohl sehr wohl auf Korsika, nun die deinen Worte sind ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Vor nicht wenigen Monaten warfst du einem Senator vor, von einem Fettnapf in den Nächsten zu stolpern, deiner ist so groß, das du nicht mehr den Rand erreichst. Du hast überhaupt nichts dazu gelernt, also warum lange zögern...

Er drückte diesem ein Schriftstück in die Hand und verschwand wieder.

Zitat

Original von Medicus Germanicus Avarus

Der Bürger Vibullius fühlt sich wohl sehr wohl auf Korsika, nun die deinen Worte sind ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Vor nicht wenigen Monaten warfst du einem Senator vor, von einem Fettnapf in den Nächsten zu stolpern, deiner ist so groß, das du nicht mehr den Rand erreichst. Du hast überhaupt nichts dazu gelernt, also warum lange zögern...

Er drückte diesem ein Schriftstück in die Hand und verschwand wieder.

Auszug...
§ 70 Staatsfeindliche Verunglimpfung von Reichsorganen
(1) Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften ein Gesetzgebungsorgan (Senat und Provinzcurien) oder eines ihrer Mitglieder oder einen Magistrat des Cursus Honorum in dieser Eigenschaft in einer das Ansehen des Imperium Romanum gefährdenden Weise verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe von 7 bis 9 Monaten oder einer Geldstrafe von 2.000 bis 3.500 Sz. bestraft.
(2) Die Tat wird nur mit Ermächtigung des betroffenen Reichsorgans, Mitglieds oder Magistrats verfolgt.

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"Man sollte doch wissen, dass man nicht auf jedes Geschwätz hören sollte Sentor! Wenn Ihr nicht darauf reagiert, wird ihm schnell langweilig! Aber so? Wird es immer weiter gehen!"

Nachdem Avitus sich an den Gerichten über diesen „Römer“ informiert und die Berichte aus den Prozessen gelesen hatte und vor allem als er las, aufgrund welcher Straftat er ins Exil geschickt wurde, fragte er sich doch ernsthaft welcher Berater dem Kaiser nur diese Fehlentscheidung nahe legen konnte, wie konnte er nur einen Feind Roms rehabilitieren.

Wieso schafft es ein Individuum wie Vibullius es immer wieder, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken? Hier geht es um die Handlungen des Decimus Matinius Ignotus und nicht um irgend etwas anderes, damit das klar ist!

Ein § 70 was ist denn das? Lex Avarusensis? Hochverrat? Verunglimpfung von Staatsorganen Eine Lex aus Deinen kühnsten Phantasien?Nun Senator und dall die anderen römer an dieser Stätt zeigt und nennt mir die Lex, die diese Punkte aufführt.

Ich zerriß diesen Wisch des Avarus und wartete gespannt auf den Namen der Lex, der ja unweigerlich folgen mußte, so wie siich der Pöbel gebärdete.

Torquatus verlies sicherheitshalber die Rostra.

Klare Frage- Klare Antwort.

Die Ersten verdrückten sich schon. Immhin schienen sie zu wissen, daß sie absoluten Unsinn redeten und sich gegen alles was römisch war stellten und nur von irgendwelchem Schnickschnack redeten, der eine Ausgeburt von wirren Träumen war. Immerhin ein Hoffnungstreif am sonst so Nebelverhangenem Firnament. Obwohl, wenn ichs mir recht bedachte, so manches in 2000 Jahren Wirklichkeit werden konnte. Aber bis dahin würde noch viel Wasser den Tiber hinunterfließen.

Asprenas tummelte sich mitsamt einiger Prätorianer auf der Rostra, angeordnet von oberster Stelle, da die Debatten am Forum Romanum in letzter Zeit an Hitzigkeit zugenommen hatten. Sie waren eigentlich nur hier um Präsenz zu zeigen. Doch heute kam wieder mal alles anders...
Als dieser mittlerweile stadtbekannte Patrizier einen Auszug des Codex Iuridicialis vor aller Augen zerriss, konnte Asprenas nicht mehr ruhig zusehen. Asprenas schickte einen Boten los, er solle die Castra informieren. Anschliessend schritt er auf den Flavier zu und begrüsste ihn ergebenst.

"Salve, edler Herr. Erwarte keine Antwort vom Volk, es ist zu schockiert um noch erwidern zu können. Lass mich Dich zu einem Becher köstlichem Mulsum einladen, es ist mein großer Wunsch den Durst eines so begnadeten Redners löschen zu dürfen."

Es war und ist seit Urzeiten Brauch, daß auf der Rostra Redefreiheit herrscht Prätorianer. Daran solltet auch ihr Euch halten. Oder in welcher Lex ist nun wieder die Zensur der Rostra geregelt? Noch sind wir alle freie Bürger Roms und haben unsere Rechte!

"Edler Herr, ich bitte Dich. Folge mir, es ist zu Deinem Besten."

Irgendiwe kam mir dies alles doch sehr bekannt vor.

Warum sollte ich Dir folgen? Einem Decurio? Es ist zwar nett und schön, daß du mir ein Mulsum ausgeben möchtest, aber ich fürchte, daß meine Schwester unter mein Schwager dies nicht für gut heißen werden, wenn ich umit jemandem unter meinem Stande ausgehe. Es untergräbt ihre Authorität sagt die Praetorin immer.

Mittlerweile war auch die Cohortes Urbanae bei der Rosta eingetroffen. Marcellus gab seinen Trupp ein Zeichen zu warten und bahnte sich den Weg durch die Menge. Er sah zwei Männer, einer davon ein Decurio der Prätorianer, die anscheinend der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit waren und ging auf sie zu.

„Was ist hier los?“

Wenige Schritte vom Geschehen entfernt, beobachtet Commodus das Schauspiel und ist gespannt wie es diesmal ausginge.

Zwei Bürger Roms unterhalten sich unter 4 Augen Centurio. Und ich hoffe doch, daß ihr zählen könnt!

beschied ich dem so forsch daherkommenden.

Marcellus musterte den Mann von oben bis unten.

"Wenn ich euch unter vier Augen unterhält, dann frage ich mich, warum ihr dabei die Aufmerksamkeit des halben Platzes auf euch zieht?“

Vielleicht, weil das Volk genauso neugierig ist, wie ihr es seid Centurio?