Ankunft des Tiberius Claudius Maximus und seines Sohnes

  • Es war bereits spät am Nachmittag, als sich ein großer Prunkwagen der Villa Claudia näherte. Gezogen wurde das Gespann von einem stattlichen Schimmel, der noch ziemlich jung wirkte.
    "Endlich sind wir angekommen", rief Maximus seinem Sohn Priscus zu. "Siehe dort, das ist unsere Villa. Du warst noch ein kleines Kind, als wird damals, vor sieben Jahren, nach Syracus gingen." Dem schon etwas betagten Maximus kamen fast die Tränen. "Ich hätte nicht gedacht, daß ich jemals hier her zurückkommen würde, aber Fortuna wollte es so", fügte er hinzu, "ich hoffe nur, daß Vitulus hier in der Stadt ist, um uns willkommen zu heißen."
    Das Gespann hielt vor der riesigen Villa, und Antoninus, der Diener des Maximus, fing an, das Gepäck abzuladen, das größtenteils aus Schriftrollen bestand - Maximus war sozusagen ein Gelehrter, er sprach neben Latein und Griechisch auch Persisch und sogar ein wenig Germanisch.
    Nachdem das Gepäck abgeladen war, gingen die drei auf die Villa zu. Antoninus klopfte lautstark an, und sie warteten vor dem Tor, auf daß man ihnen Einlass gewähre.

  • Auf seinem schwarzen Rappen,den er in Ostia gekauft hatte,ritt Laevinus zum Anwesen der Familie Claudia,als er die prachtvolle Villa das erste mal sah,war er beeindruckt,ihr eigenes Anwesen in Africa war zwar ebenfalls recht groß,aber dies war natürlich etwas anderes.Vor dem Haus sah er einen Wagen und an der Tür des Hauses standen zwei Männer,er ritt auf sie zu,sprang mit einer schnellen Bewegung vom Pferd ab:"Ich grüsse euch,mein Name ist Camillus Claudius Laevinus,gehe ich richtig in der Annahme das dies das Anwesen der Familie Claudia ist?"

  • Maximus drehte sich um, als er ein Pferd herannahen hörte, und ging ein paar Schritte auf den Reiter zu und sagte: "Ihr sagtet, Ihr seid Camillus Claudius Laevinus? Dann seid Ihr ja mein Neffe! Ich bin Euer Onkel, Tiberius Claudius Maximus, dies hier - er zeigte auf Priscus - ist mein Sohn Lucius Claudius Priscus und das - er zeigte auf Antoninus -, das ist mein Sklave, Antoninus. Und ja, das ist die Villa Claudia, Neffe."

  • Laevinus Gesichtszüge erhellten sich,als er seinen Onkel sah:"Onkel Maximus! Bis jetzt kannte ich dich nur aus Erzählungen,aber nun freue ich mich dich kennenzulernen,was führt dich denn nach Rom? Ich dachte du lebst in Sicilia?"

  • Maximus rückte sich seine schwarze Perücke, die sein schon etwas licht gewordenes weißes Haar bedeckte, zurecht und fuhr fort: "Mich gibt es auch in der Realität, Laevinus, und auch ich freue mich außerordentlich, Dich kennenzulernen. Nun, es ist der unrühmliche Tod meines Bruders, deines Onkels Macrinius, der mich hierher führt. Ich wollte meinem Neffen Vitutulus nicht zumuten, das ganze Gut alleine mit seiner Schwester und seinem Bruder verwalten zu müssen. Außerdem will ich in die Politik einsteigen. Wir kommen aus Sicilia, das ist wahr, genauer gesagt aus Syracus, wo wir sieben Jahre lang unbekümmert lebten. Ich ging damals, im 15. Regierungsjahr des Kaisers Domitianus, auf der einen Seite wegen dessen Schreckensherrschaft, auf der anderen, um keinen Streit mit Macrinius, der sich immer schon nach Macht gesehnt hatte, zu provozieren. Als man Domitianus im Jahr darauf ermordet hatte, wollte ich dennoch nicht zurückkehren, erst jetzt, da mein Bruder tot ist."

  • "Jawohl, Herr." Antoninus rannte um das Anwesen, um eine offene Tür oder dergleichen zu finden und kam nach etlicher Zeit wieder. "Herr, dort hinten steht ein Fenster offen..."

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