Der Himmel über dem Templum Minervae Medicae

  • Es war hier unheimlich und romantisch zugleich. Der dezente Schein der Kerzen tauchte die ganze Szenerie in eine unwirkliches Licht. Beim Anblick der im fastdunkel gelegenen Brüstung stieg in mir die Lust noch weiter an. Wenn er nun das vor hatte, was mir gerade in den Sinn gekommen war, dann war diese Nacht das Beste was mir bisher hin Rom wiederfahren war.

  • "Wein für die Venus?" zwei Becher waren rasch auf die Brüstung gestellt als ich von hinten an Drusilla herantrat die gerade die Aussicht genoss.


    Mit den Worten "Das da rechts ist der Viminal..." begann ich diesen zu streicheln
    "...und der Hügel dort links..."

  • Mit beiden Händen stützte ich mich auf. Und genoss seine Erklärungen. Die Hügel zeichneten sich deutlich ab und es war ein herrlicher Anblick. Auch mit geschlossenen Augen.

  • Sanft strich ich über Drusillas Haar um dann aber doch leicht daran zu ziehen
    "Doch schau Dir auch den Himmel an..."
    [Blockierte Grafik: http://img14.imageshack.us/img14/4165/himmel8ym.gif]
    "Da vorn ist Canis Majoris mit dem Hauptstern Sirius und darüber..." *bisschenfesterzieh*
    "...Orion der Himmelsjäger." Den Drusilla schon längst spürte

  • Genau so hatte ich mir den Sternenhimmel über Rom immer vorgestellt. Und Sulla wusste WIE er ihn mir zeigen musste. Seine Erklärungen waren so genau und präziese, das ich sie sogar mit geschlossenen Augen wahrnehmen konnte. Mit offenem Mund staunte ich über die Wunder die am Himmel zu sehen waren, besonders über den Himmelsjäger staunte ich nicht schlecht. So hatte ihn noch nie gesehen.

  • Meine Finger waren nicht untätig, fanden aber nichts was eine Makel hatte...


    "Manche der Mythen um diese Sterne sind uralt..." flüsterte ich *hochroll*


    "So sehen die Ägypter in Sirius die Göttin Isis, Schwester und Gefährtin des Osiris..." *öffne*
    "...der mit dem Sternbild Orion gleichzusetzen ist." *duweisstschonwomassier*


    "Später verschmolz der Isis-Kult mit dem der Göttin Hathor...." Wonach Orion seinen Speer in die Hündin jagte

  • "Die Hündin bäumte sich auf und spürte wie der Speer des Orion sie tief im innersten traf." hauchte ich und meine Hände suchten halt an der Brüstung.


    "Ein aufjaulen war zu hören und ihr Kopf hob sie ruckartig zum Himmel. Sie riss ihre Augen auf und schaute in den wundervollen Nachthimmel. Während sie sich waidwund ihrem Schicksal hingab."

  • "Als sie sich schon fast ergab hielt Orion kurz inne und dachte..." flüsterte ich, ahmte es nach und streichelte Drusillas Rücken
    "...ob er das stolze Tier noch weiter den Hügel rauftreiben sollte bevor er es erlegte? Was er dann tat ist nicht überliefert."


    "Andere Überlieferungen sagen, daß das Sternbild den dreiköpfigen Höllenhund Zerberus darstellt, der das Tor zur Unterwelt, Hades, bewacht. Mal sehen ob das stimmt..."
    Da der Mundus massiert werden wollte tat ich ihm den Gefallen während ich Orions Werk wieder weiterführte

  • "Das Tier würde dem Jäger versuchen zu entwischen. Es würde den Hügel hinauflaufen, es würde rennen ....", mehr ein hauchen, als ein flüstern.


    "Dann zeige mir, welche Überlieferung stimmt. Beweise es mir!", das sagte ich schon entschieden lauter.

  • Zitat

    Original von Pompeia Drusilla
    Dann zeige mir, welche Überlieferung stimmt. Beweise es mir!


    "Das will gut überlegt sein..." flüsterte ich während ich den Mundus zu erforschen begann
    "...nicht das mir der Zerberos noch in den Finger beisst."


    Ich forcierte ein wenig um den Fluchtversuch mitzusimulieren

  • "Dann mach Dir doch den Zerberus zum Schosshündchen!"


    Er lies dem Tier die Möglichkeit zur Flucht und es nutzte sie. In wilder Panik rannte es den Hügel, den Berg hinauf.

  • Hart und gewandt fuhr mein Finger in den Mundus als das Tierchen fliehen wollte. "Diesen Biss scheue ich nicht und zum anderen kommen wir auch noch"


    Um dies nicht sofort Wirklichkeit werden zu lassen verlangsamte ich meine Bewegungen und schlug sanft auf Drusillas Flanke.

  • Vollständig dem Himmelsbild ergeben, steigerte der sanfte Schlag in meine Flanke den Drang noch schneller den Hügel hinaufzustürmen. Einer Verlangsamung der Jagd, setzte ich eine schnellere Fluchbewegung entgegen.

  • Auch diese Drusilla ward schließlich glücklich erlegt, zärtlich wieder aufgebaut und gutbettet nach Hause verbracht. Es war für beide gut gewesen, doch es war nicht mehr und wir beschlossen Freunde zu bleiben. Das meine eigene Drusilla irgendwann heimkehren würde ahnte ich damals noch nicht.

  • Ziellos war ich durch die Gassen Roms gegangen. Meine Gedanken kreisten um die Männer und Frauen in meinem bisherigen Leben. Wie Geister zogen sie in einer langen Reihe an mir vorbei. Blutleer, unwirklich, sinnlos. Mein Leben zerfloss und versickerte wie Wasser auf einem ausgedörten Boden. Die Frage nach dem Sinn und nach dem was wird, hämmerte in meinem Kopf. Anworten, antworten blieb ich mir schuldig. Ich kam mir schmutzig, unwürdig und unnütz vor. Niemand würde Pompeia Drusilla vermissen. Niemand der mich wirklich geliebt hatte. Niemand mit dem ich hätte glücklich werden können.
    Und nun stand ich hier. Erst jetzt registrierte ich wo ich eigentlich war. Die Erinnerung an diesen Ort war mir noch sehr gegenwärtig. Denn hier hatte sie eine wundervolle Liebesnacht erlebt. Mehr jedoch nicht. Lust hatte hier regiert, nicht Liebe.
    Diese Tatsache zog mich noch mehr herunter. Hier, wo ich die höhsten Höhen der Lust erklommen hatte, hier wollte ich meinem sinnlosen Leben nun ein Ende setzten. In meiner Tasche trug ich immer eine kleine Flasche mit mir herum. Die Priesterin die sie mir in Alexandria verkauft hatte, schwor, dass der Inhalt schnell und schmerzlos wirkte. Ich holte das blaue Gefäss heraus. Schaute es lächelnd an. Ein Schluck und .....


    Sterben wollte ich, wie ich gelebt hatte, als Skandal. Ich zog mich aus, legte mich nackt auf eine der Marmorbänke, nahm das Fläschchen und öffnete es. Den Rat der Priesterin befolgend, roch ich nicht am Inhalt sondern setze es an den Mund und trank die süsslich-bitter schmeckende Flüßigkeit in einem Schluck.


    Mir wurde schwindlich, mir schwanden die Sinne, es wurde schwarz vor Augen .....




    Das Fläschchen fiel Drusilla aus der Hand. Kraftlos baumelten die Arme an den Seiten des nackten Körpers herab. Die Augen waren weit offen und leer. Der sinnliche Mund zeigte den Anflug ihres einst so bezaubernden Lächelns.


    Drusilla hatte wirklich nichts gespürt, so schnell war sie vom Diesseits ins Jenseits übergetreten.

  • Egal ob Tag oder Nacht, eine nackte Tote in einem Tempel der Stadtgöttin würde auf jeden Fall Aufsehen erregen.
    Mercurius jedoch vermochte das Schauspiel nicht zu erregen. Geduldig wartete er den letzten Atemzug der Pompeia ab um anschließend sein heutiges Tagewerk zu verrichten. Die Herren der Unterwelt warteten bereits.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!