• Manius und Evander erreichten den Hafen. Sofort musste Manius den Blick an die Stelle heften wo er aus dem Wasser gefischt wurde, wo er aber auch einer Familie ihre Zukunft zurückgeben konnte. Was wohl aus der Frau und ihren beiden Kindern passiert war? Konnten sie sich in Tarraco eine Bleibe suchen, hatten sie Verwandte hier, wo sie unterkommen konnten? Nach einem kurzen Augenblick wischte er die Gedanken weg. Er erinnerte sich wieder daran warum sie an den Hafen gekommen waren und Evander würde sich nicht über seine Befindlichkeit sorgen machen.


    Am Hafen war immer noch das Chaos zu sehen, welches durch das Unglück angerichtet wurde. Die Balken und Stämme die einst den Steg bildeten waren großteils weggeschafft worden und lagerten in einer Ecke des Hafengeländes, wo sie niemandem im Weg waren. Der Kran jedoch, bei dem sich die Bergung wesentlich schwieriger darstellte war immer noch auf der Kaumauer. Am anderen ende, wo noch Schiffe anlegen konnten wurde gerade eine Ladung Oliven die für Rom vorgesehen war auf ein Schiff verladen.


    Da… Du siehst, der Kran, er liegt immer noch hier. er zeigte mit der Hand auf den Kran. Ich wette das Holz ist einfaches Fichtenholz, vielleicht auch schon verfault.

  • Sie erreichten den Hafen und Evander widmete seine Aufmerksamkeit dem beschädigten Kran, auf den Severus deutete. Er nickte.
    "Gut möglich..."
    sagte er.
    "Womöglich auch noch im Frühling gefällt"
    fügte er dann noch hinzu.


    "Vielleicht könnte man per Verordnung die Bauherren dazu zwingen, nur bestimmte Holzarten zu nutzen..."
    dachte er laut nach und bereute gleich wieder, es laut gesagt zu haben. Die Bauherren zu zwingen, eine bestimmte Holzart bei bestimmten Bauwerken zu nutzen, wäre wohl zu viel des Guten und daher keine gute Idee, müsste letztendlich ein ganzes Gesetzbuch dafür erschaffen werden, bei der großen Anzahl verschiedener möglicher Bauwerke. Eine Überregulierung war aber alles andere als sinnvoll und würde bei den Bürgern und Bauherren auf wütende Proteste stoßen, auch, wenn sie der Sicherheit derer diente.


    Evander versuchte sich daran zu erinnern, was Vitruv zu den verschiedenen Hölzern in seinem Werk zur Architektur geschrieben hatte. Er meinte, sich zu erinnern, dass es im neunten Kapitel des zweiten Buches stand, aber die details waren ihm ad hoc nicht geläufig. Er schaute zu Severus. Der Magistratus machte einen kompetenten Eindruck auf dem Gebiet der Architektur, zumindest schien er sich im Holz auszukennen...

  • Manius schaute zu Evander zurück und signalisierte ihm mit heftigem Nicken Zustimmung.
    Da dürftest du vollkommen Recht haben. Ja ich gehe sogar soweit dass hier bewusst schlechtes Holz eingesetzt wurde. Siehe sich einer nur die Verfärbung an! Manius ging auf eine Stelle eines der Rüstbäume zu und wischte mit einer Hand daran herum. Bläulich schwarz! Schlechtes Holz, mit Wasser voll gesogen und von innen heraus verfault. Und das musste schon beim Fällen der Bäume aufgefallen sein. Manius schüttelte den Kopf. Er wusste, solche Verfärbungen konnten nur bei Holz das schlecht, also feucht gelagert wurde auftreten, oder bei Holz, das bereits im leicht abgestorbenen Zustand gefällt wurde.


    Sein Wissen zu den Bauholzarten die verwendet werden können um ein solches wirklich wichtiges Bauwerk für den Hafen aufzubauen reichte gerade soweit als dass er erkennen konnte dass Fichtenholz dafür ungeeignet war. Woran er sich erinnern konnte, und das konnte er auch aus einigen Unterlagen entnehmen, sollte zumindest Tannenholz, besser noch widerstandfähiges Eichenholz verbaut werden. Zähes und dichtes Holz, das den Umweltbedingungen an einem Hafen wo Feuchtigkeit und Nässe einerseits aber auch die ausdörrende Hitze und die salzig geschwängerte Luft andererseits den Hölzern zusetzt. Doch wie immer war das Billige gerade gut genug, und was der Stadt in Rechnung gestellt wurde, das konnte sich Manius denken. Er rieb sich nachdenklich das Kinn, hob mit einem Bein einen abgebrochenen Balken an, unter dem sich eine Wasserpfütze gebildet hatte schob ihn zur Seite und beugte sich zu einem der Taue hinunter die darunter zum Vorschein kamen.


    Er zog daran herum. Hmm… Das Tauwerk scheint neu zu sein. Wahrscheinlich das Einzige das den Kran noch in der Senkrechten hielt. Dies bestätigte auch das was er zuvor in den Unterlagen fand.


    Bauvorschriften? Sie müssten eben auch kontrolliert werden. Denn Vorschriften sind nur so gut wie sie auch eingehalten und überprüft werden. Er ließ das Tau wieder fallen, wischte sich seine feuchten Hände ab und ging wieder zu Evander.


    Was glaubst du, eine breitere Mole, einen neuen Pier, verbesserter Zugang zu den Hafengebäuden und den Lagerräumen, vielleicht auch ein tieferes und größeres Hafenbecken? Möglich ist viel … Manius sah wieder hinaus auf den Hafen, zum Kran und zum Wrack des gesunkenen Schiffes.

  • Das stimmte allerdings. Bauvorschriften würden zu reinen Selbstzweck, wenn man nicht dafür sorgte, dass deren Einhaltung auch überwacht wurde.
    "Allerdings..."
    murmelte er daher und ließ das Thema erstmal wieder fallen, hörte lieber zu, was Severus alles an Baumaßnahmen zur Veränderung und Vergrößerung des Hafens vorschlug.
    "Da stimme ich dir zu. Eine Vergrößerung des Hafenbeckens hatte ich ebenfalls schon in Betracht gezogen. Sie wird die Stadt zwar ein Vermögen kosten, ihr aber langfristig von großem Nutzen sein. Mehr Platz für Schiffe bedeutet letztlich mehr Schiffe und Tarraco könnte so zum Hauptumschlagplatz auf der Strecke Hispania-Gallia-Italia werden und Carthago Nova den Rang zumindest streitig machen"
    sagte er. Zwar könnte der Proconsul einen Teil beisteuern, allerdings bezweifelte Evander, dass er dazu bereit sein würde. Der Ausbau eines Hafens war bei weitem nicht so prestigeträchtig, wie der Bau eines Tempels oder ähnlichem.
    "Ob ein tieferes Becken allerdings unbedingt notwendig ist, bezweifle ich, ehrlich gesagt. Handelsschiffe haben einen geringen Tiefgang, die Tiefe, wie sie jetzt ist, reicht dafür vollkommen aus"
    Aber hier konnte er sich auch irren. Er blickte zum Leuchtturm...
    "Damit einhergehen könnte, wenn nicht gar müsste, natürlich auch der Bau eines größeren Leuchtturms"
    sagte er.
    "Was meinst du, Atius, wird sich der proconsul bereit erklären, zumindest einen Teil der Kosten zu übernehmen? Immerhin könnte er sich dessen später rühmen, Tarraco durch diese Tat zu mehr Handel und damit Wohlstand verholfen zu haben. Sollen wir ihm den Vorschlag unterbreiten?"

  • Hmm… Manius drehte sich wieder zu Evander um, fuhr mit der rechten Hand durch einen Stoppelwald an der Wange die eigentlich eine gut rasierte und glatte Wange sein sollte.
    Nun ja, wie ich bereits vorhin im Officium gesagt habe müsste dies auch einem Proconsul schmackhaft gemacht werden. Ich glaube schon, dass er sich dann kaum abgeneigt zeigen wird auch einen Beitrag dafür zu leisten.
    Manius fuhr sich mit der Hand durch sein Haar und ging dann einen Entschluss gefasst näher an Evander heran.


    Gut, das machen wir. Wir werden mit dem Proconsul reden. Außerdem sollten wir mit dem Duumviren sprechen wie viel Geld für den Hafen locker gemacht werden kann. Und natürlich die Curie. Bei solchen Baumaßnahmen wird auch die Curie mitreden wollen. Außerdem habe ich gehört, dass der neue Procurator Viarum, Marcus Octavius Augustinus Maior, ein Mann den ich nur kurz kennen lernen durfte sich ebenfalls um den Hafen kümmern sollte. Vielleicht wurde er vom Proconsul bereits ins rechte Licht gesetzt. Ich möchte dies nicht ganz ausschließen, und nach meinem ersten Gespräch scheint er recht kompetent zu sein.


    Er dachte kurz über die Männer nach, die er damals am Hafen kennen gelernt hatte und dachte auch über Sevycius nach den er zuvor noch verschmäht hatte. Nun, nachdem er einige Zeit hatte darüber nachzudenken schien er ihm auch recht Kompetent zu sein. Er beschloss nichts zu sagen und hoffte dass sich diese Sache von selbst klären würde.
    Stellt sich nur noch die Frage wer was zu übernehmen gedenkt. …Weist du überhaupt wo Matinius Valens zurzeit ist? Ich hoffte eigentlich ihn hier am Hafen anzutreffen. Manius sah sich suchend um, und hoffte Valens im Getümmel des Hafens zu entdecken.

  • Der Proconsul, die Duumviri, der Procurator Viarum, die Curia... eine ganze Menge Leute hatten ein Wörtchen mitzureden. kein Wunder, betraf eine solche Maßnahme doch vielerlei Interessen. Evander schaute sich um, zuckte mit den Schultern, als Severus ihn nach dem Verbleib des Matinius Valens fragte.
    "Das nicht. Nun, wir warten entweder, bis er erscheint oder wir schicken nach ihm. Oder einer von uns sucht ihn nach dem Rundgang hier auf und berichtet ihm. Das kann ich übernehmen, wenn's dir recht ist"
    sagte er.
    "Kennst du die Duumviri persönlich?"
    fragte er, bevor er die Frage nach dem 'wer was zu übernehmen gedenkt' beantwortete. Er hatte - da erst kürzlich ernannt - noch nicht die Gelegenheit, die beiden Beamten persönlich kennenzulernen. Was nicht hieß, dass sie unbeschriebene Blätter waren...

  • Er streckte den Hals, stellte sich auf die Zehenspitzen um einen besseren Überblick zu bekommen, jedoch ohne erkennbaren Erfolg. Er wandte sich wieder an Evander
    Ah… Nicht nötig. Ich wollte ohnehin wegen des Dichterwettbewerbs mit ihm sprechen. Aber wenn du willst kannst du dich ruhig umsehen.


    Manius machte eine Pause Die Duumviri? Nun, ich habe mich bei Publius Annaeus Domitianus vorgestellt, einer der beiden Duumviri. Solltest du übrigens auch machen. Aber von kennen kann keine Rede sein. Außer diese Begegnung hatte ich noch keine Berührungspunkte mit ihnen.
    Er überlegte kurz
    Wenn du willst kannst du bei dieser Gelegenheit auch gleich das Thema der Hafensanierung ansprechen. Dann werde ich mit dem Proconsul darüber sprechen. Manius war erleichtert dass Evander die Duumviri ansprach, gab ihm doch dies die Gelegenheit Evander diesen Vorschlag zu unterbreiten. Er wollte ohnehin mit Valens sprechen und bei dieser Gelegenheit hoffte er auch den Proconsul aufsuchen zu können.

  • Gut Evander.
    Manius drehte sich wieder zum Kai, zum Kran, beobachtete einen Hafenarbeiter, wahrscheinlich einer der Schiffsklaven einer am Kai festgemachten Corbita und lauschte nach einer Möwe, die mit lautem Kreischen über den Hafen ihre Runden zog und darauf wartete dass ihr einiger Reste der Fischer abfiel. An den Kais sind notdürftig einige Seile und Balken angebracht um nun, nach dem Unglück, das Beladen und das Löschen der Ladung zu erleichtern. Einzelne Sklaven waren damit beschäftig die Waren mit bloßen Händen an Land zu schleppen. Dies war kein Problem solange es um Amphoren, Töpfe und Kisten ging. Doch hier am Hafen, wo für gewöhnlich die schweren Waren gelöscht wurden, wie eben auch Holz geladen wurde, und wo auch das Unglück passiert war, mühten sich die Sklaven ab.


    Manius ließ seinen Blick die Kaimauer entlang wandern, betrachtete die Hafeneinfahrt, wo gerade ein Schiff sich abmühte um in das sichere Hafenbecken zu gelangen.
    Manius griff sich in den Nacken, massierte etwas um sich wieder Evander zuzuwenden:
    Evander, lass uns zur Hafeneinfahrt gehen. Bei dem zuvor erwähnten Gespräch haben wir auch über die Möglichkeit von Pontons gesprochen. An der Hafeneinfahrt. Eine interessante Sache. Der Hafen könnte so auch während der Umbauarbeiten weiter betrieben werden. Eine wichtige Entscheidung wenn wir das machen könnten, kann doch weiter Ware gelöscht werden und die Wirtschaft wird nicht so hart getroffen als wenn er geschlossen werden müsste.

    Manius setzte sich langsam in Bewegung, und sah dabei immer wieder auf die Kaimauer, den Lochsteinen, an denen die Schiffe mit Tauwerk fest gemacht wurden, und die in regelmäßigen Abständen angeordneten Treppenaufgänge an denen die Schiffe entladen wurden.

  • Die Idee des Sevycius hatte Valens nicht mehr losgelassen, seit er sie ausgesprochen hatte. Also war er zum Hafen gegangen, um sich ein Bild machen zu können, wie so ein Ponton ausschauen würde.
    Doch es war gar nicht so einfach. Am Hafeneingang wimmelte es an diesem Tag von Fischern und Seemännern, die ihre Boote dort an Land zogen oder über den Zusatnd des Hafens fachsimpelten. Einer näherte sich Valens.
    "Salve, der Herr... wollen's an Fisch?", fragte er Valens, grinste und zeigte dabei ein ungepflegtes Gebiss und hielt einen alten Fisch hoch, gegen die die Zähne noch schön wirkten. "Hmm... ähh... nein, danke.", meinte Valens und hob abwehrend seine linke Hand. Enttäuscht zog der Fischer von dannen.
    Valens blickte sich um. Gab es hier noch mehr solche Typen? Da erblickte er Severus und Evander, die zusammen in seine Richtung gingen.
    Sehr gut! Er wollte die beiden sowieso gerade sprechen.
    Er wollte nicht zu ihnen herbrüllen, also begann er, sich durch die Menschenmenge einen Weg zurückzubahnen.

  • Bevor ich zur Taberna gehe wollte ich doch schauen was Severus machen wollte, denn er eilte schnell davon.


    Von Weitem sehe ich Valens der in eine Richtung eilt. Ich versuche ihn zu erreichen, doch er ist schneller. Naja meine alte Knochen sind nicht mehr so flexibel wie seine.

  • Wie viel sind das, Zweihundert, Dreihundert? Nein, das müssen gut dreihundertfünfzig Fuß sein. Er überlegte, versuchte in seinen Erinnerungen zu kramen und sich ein rechtes Bild davon zu machen, während sie langsam der Hafeneinfahrt in Natura näher kamen. Vor ihnen baute sich allmählich ein Getümmel auf, wie sonst nur zu den Saturnalien. Fischer brüllten durcheinander um andere aber wie Manius immer scherzhaft meinte vor allem sich selbst davon zu überzeugen dass sie den besten Fisch auf dem Hafen anboten.
    Also fühlte sich Manius gezwungen aufzublicken, um nicht noch von einem Fischer überrannt zu werden. Und da erblickte er ein Gesicht, mit dem er nun nicht mehr gerechnet hatte. Valens, der verzweifelt versuchte sich einen Weg zu bahnen.
    Manius ging rasch, ja fast laufend auf Valens zu und streckte ihm die Hand entgegen, um ihm zu helfen.


    Salve Matinius Valens. Damit habe ich nun nicht mehr gerechnet. Wir haben gerade über dich gesprochen. Was treibt dich hier heraus? Ich glaube doch wohl kaum ein glitschiger Fischhandel, oder bist du nun in das Fischgeschäft eingestiegen?
    Manius lächelte ihm entgegen, während auch Evander näher kam.

  • Dankbar nahm Valens die Hand an, die ihm Severus, der ihn erkannt hatte, hinhielt. Es war nicht leicht, sich aus der Fischerversammlung hervorzuquälen, und wenn er sich nicht gut an der Hand festgehalten hätte, wäre er wohl wieder in das Gewühl zurückgeschwemmt worden. "Danke!", meinte er, als ihm Severus von Sand auf die steinerne Plattform, auf dem die Menschenmenge nicht ganz so dicht war, half.
    "Salve Atius Severus.", meinte er, während er noch keuchte. "In den Fischhandel würde ich nicht für alles Geld der Welt einsteigen... und die Fische da würde ich nicht einmal gezwungenermassen kaufen." Er schnaubte aus, um den Gestank des toten Fisches aus seiner Nase zu kriegen. "Heute ist, glaube ich, irgendein Fest bei den Iberern... sie beten irgendeinen Fischgott oder wissen die Götter was für ein Untier heute an. Und das ist immer verbinden mit so einem Getümmel. Dazu kommt natürlich das Unglück im Hafen. Heute sind alle da, die gestern nicht da sein konnten. Vorsicht!", meinte er mit Hinblick auf einen Karren voll mit Fischen, der hinter Evander und Severus das Kai entlanggerattert kam.

  • Er drehte sich nur kurz um, würdigte dem Wagen einen müden Blick und wandte sich wieder mit lächelnd an Valens. Also hat dich doch die Idee von Didius Sevycius hier hergetrieben. Manius nickte und hob den Zeigefinger.
    Drei Männer und ein Gedanke. Selten in der heutigen Zeit. Vorallem am Hafen. Wenn sich hier für gewöhnlich zwei Männer treffen werden mindestens drei von ihnen übers Ohr gehauen aber alle werden behaupten ein gutes Geschäft gemacht zu haben. er lächelt, drehte sich langsam in jene Richtung aus der der Fischgeruch in seine Nase kroch und schaute hinunter zur mit Steinen und feinen Schotter befestigten Mole.
    Hier also währe die Stelle die Sevycius meinte. Hmm… Das Ufer scheint mir steil genug zu sein. Was meint ihr Evander und Valens?

  • Evander nickte nur und setzte sich in Bewegung, als Severus vorschlug, zur Hafeneinfahrt zu gehen. Natürlich verstand er die Wichtigkeit, dass der Hafen während seiner Umbauarbeiten nicht stillgelegt wurde. So etwas würde einen massiven wirtschaftlichen Schaden bedeuten und überdies auch dem Ruf Tarraco's nicht gerade gut tun.


    Sie trafen auf Matinius Valens, den Magister Scriniorum und - was sie hier aber noch nicht wussten - baldigen Princeps Curiae, unter dessen Aufsicht Evander bis noch vor einigen Tagen als Scriba gearbeitet hatte.
    "Sei gegrüßt, magister"
    sagte er, als Valens sich genähert hatte. Evander stand dem Wagen voll Fisch etwas mehr im Weg, als Severus, weshalb er ihn nicht ignorieren oder mit nur einem müden Blick würdigen konnte, sondern lieber einen Schritt zur Seite tat. Der Wagen hätte ihn sonst erwischt. Nun ja, es war sein erster Tag als Magistratus, wahrscheinlich wusste noch niemand hier unten, dass er einer war.

  • "Oh, Salve, Redivivus Evander!", meinte Valens, als er den Mann erblickte, der sich bisher Valens' Blick entzogen hatte. Während Severus damit beschäftigt war, das Hafengelände zu untersuchen, und der Karren, voll mit vergammelnden Fisch, an ihnen vorbeifuhr, dachte Valens über jenes Sprichwort von Severus nach. Was hatte das zu bedeuten? Wollte sie jemand übers Ohr hauen?
    "Ja, dieser Abschnitt hier scheint in Ordnung zu sein. Hier muss der Ponton auch nicht zu hoch gemacht werden. Scheint in Ordnung zu sein... am besten fangen wir gleich morgen mit dem Bau an. Was meint ihr?", fragte er.

  • Manius nahm mit Freuden die Worte von Valens auf, wollte er doch gerade einen ähnlichen Vorschlag unterbreiten.
    Valens, du sprichst mir aus der Seele. Ich schlage daher folgendes Vor: zunächst wird die Pontonbrücke errichtet. Dazu wird die Stadt Holz zukaufen müssen. Ich glaube Fichtenholz, oder wenn dieses zu schwer zu bekommen ist auch Kiefernholz oder Tanne. Tauwerk zum Verzurren der Pontons und zum Verankern der Pontonbrücke an Land ist in den Lagern der Stadt noch genug vorhanden. Ansonsten werden welche aus den hiesigen Lagern zugekauft. Danach kann der Hafen vermessen werden. Wie stark sind die Kaimaueren? Wie stark ist das Hafenbecken versandet? Und vor allem, wie stark sind die Steinquader der Kaimauer bereits angegriffen? Ich glaube das muss schnellstens geklärt werden bevor sinnvolle Maßnahmen ergriffen werden.
    Manius machte eine Pause und nützte diese um die Stufen hinunter auf die in diesem Bereich des Hafens aus losem Sand und Steinen befestigte und mit Holzbohlen abgegrenzte Kaianlage zu gelangen. Er schaute sich nachdenklich um, beobachtete das Fuhrwerk mit der streng riechenden Ladung wie es im Gewühl der Fischer verschwand und offenbar bei ihnen keinerlei Gemütsregung hervorrief.


    Was meinst du Valens, die Kaimauern sollten vergrößert werden, oder? Ich denke da an eine zweistufige Anlage. Vorne direkt an den Anlagestellen eine tiefer gelegen Ebene, darüber eine mit Treppen erreichbare Ebene auf dem heutigen Niveau der Kaimauern. Damit könnte das entladen wesentlich effektiver gestaltet werden. Die Ware wird zuerst an der tiefer gelegenen Ebene mit Entladekränen gesammelt und erst dann auf die andere Ebene abtransportiert. So bleibt der Hafen frei. An der unteren Kaimauer, an der dann die Schiffe anlegen, aus massivem harten Gestein cirka alle zwölf Schritt breite Treppenaufgänge und dazwischen genug Ankersteine damit die Schiffe ordentlich fest machen können. An den Treppen dann werden die Stege festgemacht, um auf die Schiffe zu gelangen. er machte eine weitere Pause. …Ich kann mir das schon recht gut vorstellen….


    Sim-Off:

    @edit: Schritt mit Fuss verwechselt *grr* ?(

  • Evander pfiff leise.
    "Du hast dir das entweder bereits vorab gründlichst überlegt, Atius, oder aber di hast eine sehr lebhafte Fantasie"
    sagte er anerkennend. Severus schien wohl ein unentdeckter Architekt zu sein. Seine Vorschläge - auch wenn Evander sich das vielleicht bildlich nicht ganz so detailiert vorstellen konnte, hörten sich jedoch sehr interessant und vor allem vernünftig an.

  • Wohl beides Evander. In den letzten Wochen hatte ich viel Zeit mir über die Gestaltung der Hafenanlagen zu informieren. Und da ich auf ein paar Unterlagen aus Cartago Novae aufmerksam wurde wo recht detailliert über den Hafen berichtet wurde konnt ich mir auch für unsere Hafenanlagen einige Gedanken machen. Na, ja, und der Rest, er entspringt meiner Phantasie und meinem Bedürfnis mich schöpferisch zu betätigen. Er schmunzelte. Nach einer Weile drehte er sich wieder um und sah nochmals auf die Hafeneinfahrt.
    Ich schätze das werden so cirka 300 Fuß sein, nicht wahr? Was glaubst du Evander, wie viele Stämme werden nötig sein, um die Pontonbrücke zu bauen? Ich denke so an die 15 Fuß sollte die Pontonbrücke schon breit sein. Ich werde mir das ganze durchrechnen, und die nötigen Mengen in Auftrag geben lassen. Manius griff sich nachdenklich ans Kinn.

  • Sim-Off:

    Tut mir ehrlich Leid, dass ich so lange nicht antworten konnte... war zuerst am Lernen fuer diverse Pruefungen, dann auf Urlaub, jetzt wieder am Bueffeln... ich hoffe, ich kann die Figur Valens noch auferhalten... die Zukunft wird es noch zeigen.


    "Also... wenn wir fuer einen dicken Baumstamm ein mal einen Fuss Dicke und 15 Fuss Laenge veranschlagen, brauechte man vielleicht 300... nein, 600 Staemme. Ich haette mir eine doppelte Reihe von Baumstaemmen vorgestellt. Nur, gutes Holz ist eben teuer." Er machte eine kurze Pause. "Aber ist 15 Fuss breit genug? Ich meine, manche Schiffe tragen schwere, sperrige Fracht, die oft groesser ist. Und... kennst du einen Architekten, der so etwas machen kann?"

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