Eines der Nebengebäude | Die Räumlichkeiten des Doros von Pelusium

  • Kieselsteine knirschten unter den Füßen des Iatros als dieser die beiden Männer durch den Park des Museion führte und auf einer der vielen und zahlreichen Nebengebäude des Museion zu. Reich bevölkert war der Park, mit Schülern, aber auch Gelehrten, einer Gruppe von jungen Männern, die sich um eine ältere Frau herum scharrten, deren weißes Haar zu einem festen Dutt nach hinten gebunden war. Mit ihren schmalen Händen deutete die Frau auf eine Pflanze. Hoch ragte die Pflanze auf mit zart rosanen Blüten, dazwischen jedoch garstige Stacheln. „Wer kann mir sagen, um welche Pflanze es sich hier handelt.“ Die Frau sah auf und in viele ratlose Gesichter. Wie das immer war, keiner traute sich etwas zu sagen, selbst wenn er eine vage Ahnung hatte, worum es sich bei der Pflanze handeln könnte. Die ältere Frau streifte Doros mit dem Blick, der ihr freundlich zu nickte. „Der Iatros könnte die Frage sicherlich leicht beantworten. Nun...keiner eine Idee?“ Ein junger Mann, dem Strategos auch als Xenokles bekannt, hob die Hand. Die Frau nickte ihm aufmunternd zu. „Ja, Xenokles.“ Xenokles holte tief Luft. „D...D...die...ask-...ask...asklepische Panak... Panak... Panakes.“, brachte er mit Mühe hervor. Und erntete bei all den anderen Schülern lautes Gelächter, spöttisch und ein wenig boshaft. Xenokles lief tief rot im Gesicht an und starrte bitter böse auf seine Mitstudenten. „Stottermaul, vielleicht solltest Du erst mal das Sprechen lernen ehe...“ Die ältere Frau schnitt ihm jedoch das Wort ab. „Genug.“ Sie wandte sich an Xenokles. „Richtig, Xenokles. Die asklepische Panakes oder auch Echinophora tenuifolia genannt. Wer kann mir mehr über die Pflanze berichten...?“ Schon waren sie an der Gruppe vorbei gegangen.


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    ~~ Doros von Pelusium ~~


    Doros führte die Männer zu einem zweistöckig gebauten Haus und einer hölzernen Tür, die er mit einem schweren Schlüssel aufschloss. Die Tür knarrte leise als Doros sie öffnete. Der Geruch nach verbrannten Kräutern schlug ihnen entgegen, zudem eine Mischung aus Wein, Kohle, Opium und dem leichten Leichengeruch. Düster dämmrig war der Raum hinter der Tür. Doros trat vor den Männern hinein. „Baraka?“, rief Doros durch den Raum, erntete jedoch erst Mal nur Stille. Seufzend trat Doros tiefer in den Raum hinein, dessen Fensterläden geschlossen waren und nur kleine Lichtspalten offenbarten, kaum genug Licht, um etwas in dem Raum auszumachen. Etwas raschelte leise als Doros zu einem Schrank griff, ein Kratzen, dann entzündete Doros eine Öllampe. „Tretet ein und stört euch nicht am Chaos.“ Chaos war womöglich etwas übertrieben, aber recht unordentlich war es in dem ersten Raum durchaus. Eine Art Wohnraum war es, mit Sesseln und einer Kline, einem ovalen Tisch auf dem eine Gelehrtenrobe lag, worüber eine halb leere Karaffe von Wein sich ergossen hatte. Ungeniert führte Doros sie durch den Raum und in einen Flur. Der Gestank wurde etwas stärker und besonders als Doros die nächste Tür öffnete.


    „Herr?“ Der nubische Sklave kam den Gang entlang. „Ah, Baraka, da bist Du ja. Bitte, entzünde einige Öllampen für mich.“ Der Sklave nickte und trat in den Raum, um der Aufforderung nach zu kommen. Auch Doros trat hinein. Langsam füllte sich der Raum mit mehr Lichtern und spiegelte sich auf ägyptischen Glasbottichen und Tonbehältern wieder, die in Regalen standen. Ein eingeschrumpelter Affenkopf starrte hinter blauem Glas hervor, eine menschliche Hand schwamm in einer wässrigen Lösung, ein missgestaltetes Tier war neben einem Herzen versammelt (ob Menschlich oder nicht konnte man bei dem Organ nicht genau erkennen). Auch ein menschliches Neugeborenes (Tot selbstverständlich) war in einem solchen Behälter. Die Haut ganz schrumpelig. In der Mitte des Raumes stand ein großer Tisch, daneben ein weiterer Kleinerer. Beide waren mit Tüchern bedeckt. Doros zog das Tuch vom Großen weg, was schon verdächtig ausgebeult war, und es zeigte sich der Leichnam des Epistates. Um die Mitte seiner Körperhälfte war noch mal ein Tuch gebunden.


    Baraka stellte drei Öllampen neben den Toten. (Auch hier waren die Fensterläden geschlossen). Flackernd warfen die Flammen ihr helles Licht auf den Körper. Tiefe Spuren waren an seinem Körper zu sehen, zumindest in diesem Licht. Sie sahen etwas wie Kratzspuren aus. Doros sah zu den beiden Männern. „Ich hoffe, ihr könnt den Anblick des Toten ertragen. Wenn sich jemand übergeben muss, bitte draußen oder in die Schüssel dort.“ Er zeigte auf einen tönernen Behälter neben der Tür, den er für seine Schüler dort aufgestellt hatte. „Bereit?“




  • Der Centurio betrat den Raum und fühlte sich etwas merkwürdig. Das Baby in dem Behälter kam ihm unheimlich vor, als er jedoch den Toten sah, schalteten scih seine Emotionen ab und er betrachtete den Toten objektiv. "Die Kratzspuren deuten daraufhin, dass ein Kampf stattgefunden hat, richtig? Wie lange ist er tot?" fragte er den Arzt.


    Als der Arzt etwas von übergeben sagte, blickte er den Strategos an. Möglicherweise war es die erste Leiche, was aber unwahrscheinlich war. Für ihn war es ein natürlicher Anblick, schon viele Leichen hatte er gesehen, schon viele Leichen hatte er gemacht...

  • Als sie auf die Gruppe Studenten um die alte Botanikerin trafen, wunk Nikolaos seinem Mitstudenten Xenokles zu, doch dieser hatte ihn offenbar nicht bemerkt. Schon war die Gruppe um die Frau weitergegangen. Nikolaos verspürte plötzlich, ohne zu wissen warum, den Wunsch, sich auch einmal den Naturphilosophien zuzuwenden. Sie gingen weiter durch den Park über Kieswege, die Nikolaos Schuhe zerkratzten, doch das kümmerte den Strategos in diesem Moment eher weniger.
    Als sie das Haus betraten, in dem sich offenbar die Arbeitsräume des jungen Arztes befanden, war Nikolaos anfangs wie betäubt. Dann empfand er einen leichten Rausch, der ihm ins Hirn stieg. Es roch nach vielerlei, ihm unbekannten Kräutern und nach Opium, dem Heilmittel, das die Götter dem Leidenden, den Zitternden, den Schlaflosen schenkten. Auch der Weingeruch schien Nikolaos in die Arbeitsräume eines Arztes zu gehören, schließlich wurden viele kräftigende Heilgetränke mit Wein zubereitet. Die Unordnung, die die Männer empfing, ließ Nikolaos jedoch an der Zuverlässigkeit des Arztes zweifeln. Zwar war Nikolaos selbst niemand, der Ordnung hielt, doch er hatte erwartet, dass ein Arzt dies tun würde. Zumindest in seinen Arbeitsräumen. Die besudelte Gelehrtenrobe sagte Nikolaos, dass Doros den Wein nicht ausschließlich oder gar nicht zur Zubereitung von kräftigenden Tonikum benutze. Nikolaos fiel, nachdem seine Nase sich an die schweren Düfte der Kräuter gewöhnt hatte, ein Duft des Todes auf. Doch erstaunlicherweise verkraftete sein Körper die Misamen des Todes besser als die Miasmen der Krankheit. Oder war hatte er den Punkt überschritten, bis zu dem er überhaupt noch leidensfähig war? Er spürte keine Müdigkeit mehr, sondern nur noch einen schweren, dumpfen Kopfschmerz.
    In dem anderen Raum, der offenbar die Sammlung des Iatros beherbergte, sah sich Nikolaos halb angewidert, halb fasziniert um. Er trat nahe an die menschliche, dem Leib offenbar entrissene Leibesfrucht heran und betrachtrete sie ausgiebig. Er war beeindruckt, wie gut erhalten der Leib war. Offenbar war hier einer der berühmten ägyptischen Mumienmacher am Werk gewesen oder jemand, der von diesen gut gelernt hatte. Nikolaos ließ seinen Blick weiter schweifen. Ein Herz, das er mit Mühe als solches erkannte, er hatte soetwas noch nie gesehen, ein bizarr verwachsenes Wesen, was für eine Art von Tier es war, konnte Nikolaos nicht erkennen, er sah Organe, die ihm unbekannt waren, Körperteile und Tiere.
    Er schreckte wie aus einem Traum auf, als Doros die Leiche des Epistates enthüllte. Nikolaos trat nahe an sie heran. Er spürte kaum Ekel. Anders war es mit den lebenden Menschen im Iatreion gewesen. Das wunderte Nikolaos. Er betrachtete die Kratzspuren. "Stammen diese Kratzspuren von den Krallen eines Tieres, oder gar von den Fingernägeln eines Menschen?", fragte Nikolaos ohne den Blick von der Leiche abzuwenden. Auf die Frage des Doros hin nickte Nikolaos.



    Sim-Off:

    Da bist du mir zuvor gekommen ;)

  • SimOff: Vorweg. Ich habe weder einen Posten am Museion, bekomme keine virtuellen Sesterzen hier für, auch kein reales Geld und fühle mich nicht als Privatanimateur. Ich schreibe, wenn ich dazu komme. Wenn das mal ein paar Tage länger dauert (was in nächster Zeit öfters der Fall sein wird), dann musst Du das hin nehmen oder es sein lassen und woanders spielen. Aber nach wenigen Tagen schon zu drängeln ist unfein. Insbesondere da ich mir für hier durchaus etwas Mühe gebe und auch noch Dinge nachlese ehe ich was schreibe. Und jetzt zum SimOn.



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    ~~ Doros von Pelusium ~~



    Flackernd bewegten sich die Lichter der Öllampen hin und her, die Feuerzungen fraßen gierig die wenige gute Luft in dem Raum, doch mit jedem Atemzug wurde der Geruch nach Leiche und Vergängnis besser. Wahrscheinlich weil man sich daran gewöhnen konnte. Einem dunklen Schatten gleichend trat der dunkelhäutige Sklave des Iatros Doros von Pelusium an das Kopfende des Tisches und neben den anderen Tisch, worunter sich Instrumentarium abzeichnete, seine Hand glitt unter das weiße Tuch, wobei er Doros nicht aus den Augen ließ, ganz als ob er schon von dessen Gesichtsausdruck seine Wünsche erahnen konnte. Doros ergriff einen Arm des Epistates und hob ihn nach oben, die andere Hand streckte er aus. Schon fand sich in dieser Hand eine schmale Pinzette aus Metall und Elfenbein wieder. Mit der Spitze deutete Doros auf den Arm. „Wenn ihr euch das hier anseht? Hinten ist die Haut völlig unverletzt, aber hier am Oberarm zum Beispiel. Diese tiefen Spuren und hier...“ Er griff mit der Pinzette in die Wunde und zog etwas hervor. Wobei ihm Baraka mit einer Öllampe noch etwas mehr Licht schenkte. „Fell. Das ist eindeutig eine Verletzung von einem wilden Tier. Ich würde sogar vermuten ein Löwe oder Gepard. Keine Fingernägel. Nein, dafür sind die Spuren zu groß. Zu reißend.“ Doros ließ den Arm wieder herunter sinken. „Bezeichnend ist außerdem, dass der Epistates die Wunden nur oben hat, nicht am Rücken, aber auch an seinen Füßen und ein Ohr ist ihm angebissen worden. Ein Finger fehlt zudem. Dennoch zeigen sich nicht die üblichen Spuren der Abwehr. Keine Wunden an den Unterarmen. Nichts an den Fingernägeln oder der Hand...außer dem abgebissenen Finger natürlich.“ Doros brachte ein kurzes Grinsen hervor.


    „Wenn wir ihn umdrehen würden, könnte man auch die typischen Livores erkennen. Weshalb er wohl einige Zeit lang nach seinem Tod auf dem Rücken gelegen hat.“ Doros sah von der Leiche auf und von einem Gesicht zum Anderen. „Livores sind die Totenflecken. Scheinbar versickert das Blut nicht wie sonst in der Peripherie*, sondern wird nicht mehr vom Körper gebraucht. Darum sammelt es sich an den Flächen, wo die Leiche gelagert wird. Das habe ich schon oft beobachtet!“ Der Arm schien noch recht steif zu sein als Doros ihn zurück gelegt hatte. Er hob ihn noch mal demonstrativ an und ließ ihn herab sinken. „Rigor mortis. Nach einem Tag bei dieser Hitze löst die Starre sich bereits wieder. Sie tritt ab eine Stunde nach dem Tod auf und breitet sich im Körper aus bis es den ganzen Leichnam ergriffen hat. Anschließend löst sie sich wieder. Der Epistates ist weniger als ein Tag tot. Ich würde schätzen, er ist letzten Abend gestorben. Zu der späten Cenastunde. Was auch recht schlüssig mir erscheint.“ Warum er zu dem Gedanken kam, schien Doros nicht sofort verraten zu wollen. Er grinste nur kurz in sich hinein. Die Pinzette wanderte zu einer Wunde an der Schulter. „Eine Bisswunde. Man sieht sogar noch, bei genauerem Hinsehen, die Abdrücke von scharfen Zähnen. Ein Raubtiergebiss. Interessanterweise konnte ich feststellen, dass die Bisse jedoch erst nach dem Tod zugefügt wurden. Auch die Kratzsspuren. Der Epistates ist nicht an diesen Verletzungen gestorben.“ Er sah auf und ein Funken von Schalk trat in seine Augen. Doch womöglich täuschte das nur in dem Licht. „Er ist an etwas gänzlich Anderes gestorben.“ Scheinbar wollte der Iatros die Spannung etwas erhöhen.



    * Der Blutkreislauf ist erst in der Neuzeit 'entdeckt' worden. In der Antike hat man andere Vorstellungen, wo das Blut verschwindet. Es versickert im Fleisch in der Peripherie, grob gesagt.




  • Sim-Off:

    sorry, nicht so grantig ;)
    Geb mir ne Kontonummer, ich überweise dir was


    Der Centurio folgte den Ausführungen des Medicus. Das mit den Bisssturen war einleutend, jedoch wunderte er sich am Ende. "Nicht, an was denn sonst? Die Bissspuren sind da, es fehlen Körperteile! Es war doch eindeutig ein Angriff eines Tieres."

  • Nikolaos hörte den Ausführungen des Doros gespannt zu. Dabei wandte er zu keinem Zeitpunkt den Blick von der Leiche ab. Sein Blick verfolgte auf dem Körper, was der Arzt erzählte. Nikolaos musste sich eingestehen, dass er Respekt vor dieser Fachkundigkeit des Arztes hatte, die ihm erlaubte, solche detaillierten Schlüsse zu ziehen. Doch was, wenn Doros nur ein Scharlatan war? Nikolaos beschloss, ihm erst einmal zu glauben, sofern sich nichts gegenteiliges an diesem Mann finden ließ. Ab und an berührte Nikolaos den Toten mit den Fingerspitzen, um festzustellen, welche Konsistenz der Körper hatte. Der Arzt hatte recht, die Starre hatte sich wirklich wieder gelöst. Eine weitere Folge der Hitze war die Tatsache, dass der Epistates schon zu stinken begonnen hatte. Der Hauch des Todes kroch Nikolaos süßlich in die Nase und erregte einen kitzelnden Ekel. Er war fasziniert und angewidert zugleich.
    "Und worin besteht diese gänzlich andere Todesursache?", fragte Nikolaos. Er konnte es kaum erwarten, die Antwort zu hören. Der Epistates konnte also nicht im Brunnen ertrunken sein. Er musste nach seinem Tod irgendwo gelegen haben, wo Tiere sich an ihm vergreifen konnten. In einem Gehege vielleicht. Doch wo und woran er gestorben sein könnte, blieb Nikolaos noch unklar. Also wartete er ungeduldig die Antwort des Doros ab.


    Sim-Off:

    Quintus Octavius Augustinus Minor: Dein Kommentar mit der Kontonummer ist überflüssig. Bitte entferne ihn. Ich möchte hier spielen (und dabei ist es mir egal, obs etwas länger dauert, davon hängt ja nichts ab) und nicht flames mitansehen.

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    ~~ Doros von Pelusium ~~


    Talgig wirkte die Haut des Epistates. Die Gesichtszüge waren verzerrt und wirkten nicht von einem Menschen. Mehr wie von der Hand eines grotesk inspirierten Künstlers, der den Kampf des Todes in Stein meißeln wollte oder gar in reines, weißes Wachs, denn die Haut des Toten war bleich. Kalt war sein Körper, die Augenlider ein wenig noch geöffnet, obwohl wohl schon jemand in der Nacht dafür gesorgt hatte, dass sie geschlossen wurden. Denn als der Epistates gefunden wurde, starrte er mit offenen Augen in den dunklen Nachthimmel hinauf. Etwas irritiert musterte Doros den rhomäischen Soldaten, eine steile Falte erschien zwischen seinen Augenbrauen. „Ein Tier! Genau. Das sagte ich doch bereits. Aber nicht nur ein Tier, sondern ein besonders großes Raubtier. Aber die Wunden sprechen zu mir. Sie schreien es gerade zu heraus, dass sie nach seinem Tod zugefügt wurden.“ Ein genüssliches Lächeln war auf Doros Gesicht zu sehen. Doros liebte das Geheimnis, das Mysterium, weswegen er sich schon seit Jahren mit dem menschlichen Körper beschäftigte, und auch auf eine Art und Weise, die seine Kollegen nicht nur missbilligen würden, nein, ihn schändlich beschimpfen. Aber das Geheimnis um Tod und Vergängnis faszinierte den jungen Arzt ebenso. Und hier sah er eine Möglichkeit, seine Expertise zu beweisen. Womöglich würde ihm das in der Zukunft noch hilfreich sein. „Er ist auch nicht ertrunken, wie man glauben könnte. Scheinbar hat jemand sich große Mühe gegeben, den wahren Grund des Todes zu vertuschen.“


    Doros sah von dem Soldaten zu dem Strategos. „Gift.“ Ein einziges Wort, eine simple Wahrheit, die Doros dort verkündete. „Der Epistates wurde vergiftet. Wahrscheinlich sogar bei der gestrigen Cena. Dem Geruch nach...womöglich Eisenhut, Schierling oder Eibe. Eisenhut ging schneller, aber ich könnte es genauer sagen, wenn jemand den Todeskampf des Epistates mir beschreiben würde. Dennoch würde ich Eisenhut eher in Betracht ziehen. Zudem hat der Epistates bestimmt gut gespeist vorher. Eine Cena darum.“



  • Der Centurio nickte und wollte etwas sagen, als ein Legionarius herein gerannt kam und dem Centurio etwas ins Ohr flüsterte.


    Der Centurio machte große Augen. "Entschuldigt mich bitte eine andere Sache benötigt meiner Aufmerksamkeit, Stretegos, Medicus."


    Er schickte sich an zu gehen. "Strategos, wenn ich etwas neues weiß, wirst du es sofort erfahren."


    Was wollte der Praefectus nun wieder von ihm, fragte er sich seufzend und machte sich auf den Weg nach Nikopolis.

  • "Chaire, Centurio.", sagte Nikolaos. "Wir werden uns sicher bald wieder sehen."
    Dann wandte er sich an den Iatros. "Dürfte es ein Problem dargestellt haben, in dieser Einrichtung an die von dir genannten Gifte zu gelangen?", fragte er, langsam und betont. Die Freude am Morbiden, mit dem Doros über die Ursache des Todes gesprochen hatte, ließ Nikolaos erschaudern, zugleich aber erregte sie seine Faszination. Er mochte Doros nicht und hatte den leisen Verdacht, es könnte sich um einen Scharlatan handeln, doch er war beeindruckt von dessen Boshaftigkeit. Schaudernd merkte Nikolaos, dass er selbst Gefallen am Anblick des Epistates fand. Wie schön du tot bist, dachte er. Damit etwas hässliches schön ist, muss es schon ausgesprochen hässlich sein. Ab einem bestimmten Grad kehrt sich schön und hässlich um. Man kann frieren, wenn man etwas heißes spürt, Kälte kann das Gefühl einer Verbrennung erzeugen. Lebend war der Epistates ordinär und ekelhaft gewesen, tot hatte er eine eigenartige Schönheit an sich. Nikolaos zuckte innerlich zusammen. Vielleicht sollte er bei einem iatros in die Lehre gehen.

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    ~~ Doros von Pelusium ~~


    Die Öllampen flackerten als die Tür geöffnet und geschlossen wurde. Ihre Schatten zogen über den hellen Leichnam hinweg, die Rußsäulen stiegen in kräuselnden Linien an die Decke hoch, Schlangen gleichend, die nach ihrer Beute suchten. Doros sah dem Centurio nicht lange hinter her, sondern wandte sich gleich darauf an Nikolaos, der ihm eine weitere Frage gestellt hatte. Die für Doros recht leicht zu beantworten war. „Es ist sehr einfach für Gelehrte oder Schüler, Angestellte oder Sklaven hier am Museion an derartige Gifte zu kommen. Aber auch in der Stadt kann man leicht daran kommen, in zahlreichen Gassen werden Rauschmittel und so ein Toxikum verkauft. Schierling und Eibe häufiger. Eisenhut ist etwas diffiziler zu finden. Außer hier am Museion. Bekanntermaßen werden hier sehr viele unterschiedliche Pflanzen von den Philologen mitgebracht.“ Doros griff nach dem weißen Tuch und zog es wieder höher, bis zur Brust des Toten. „Gibt es denn schon einen Verdächtigen?“


  • Nikolaos störte sich etwas an der Neugierde des jungen Arztes. Sie passte in das eher negative Bild, das er von ihm hatte. Doch wohl oder übel war er nuin auf seine Angaben angewiesen. Vorerst zumindest.
    "Es gibt noch keinen Verdächtigen.", sagte Nikolaos knapp. Selbst wenn es einen gegeben hätte, hätte er es dem Arzt natürlich nicht mitgeteilt. "Mal angenommen, es handelt sich um eine Vergiftung mit dem Eisenhut, wie lang wäre die Zeitspanne von der Aufnahme des Giftes in seinen Körper bis zum Ende des Todeskampfes gewesen? Und wie wäre das bei den anderen Giften, die du in Betracht zogst?"
    Nikolaos hoffte, dass der Iatros ihn, den Laien, nicht belog oder selbst zu unfähig war. Denn die Tatsache, dass es jetzt endlich zumindest den Ansatz einer Spur gab, ließ die Situation befriedigender wirken als zuvor. Das Rätsel um die Tierspuren müsste auch noch gelöst werden. Nikolaos machte sich in Gedanken Notizen.

  • Nachdem Diagoras mit rumorendem Bauch vergeblich im Haus der Ärzte einen Arzt angetroffen hatte, wandte er sich an einen Dienstboten, der ihm den Weg zum Arzt Doros von Pelusion wies. Der sei auf seinem Zimmer und könne dem Herren sicher helfen undsoweiterundsofort.


    Diagoras klopfte kurz und, nachdem er Stimmen gehört hatte, von der eine "Ja?" sagte. In der Annahme, daß das seinm Klopfen galt, steckte steckte seinen Kopf ins Zimmer:


    Chaire, Junge - da war wieder der Käferknabe, wann wollte der eigentlich studieren? - Chaire, Doros von Pelusion - Diagoras grüßte den Menschen, den er im Raum nicht kannte und ordnete seinem Gesicht den Namen zu - Chaire, Epistates - nickte er der Gestalt auf dem Tisch zu. Nicht sehr friedlich sah er aus, aber die nachlassende Totenstarre würde seine Züge wieder glätten.


    Ich ... ach, wenn ihr den Epistates schon dahabt ... Er ist es doch, oder?.... ich bin Diagoras von Melos, nicht völlig unbeschlagen in diesem und jenem (Diagoras war bescheiden genug um nicht klarzustellen, daß er einen grundsolidien Einblick in gänzlich alles besaß, sofern es irgendwie mit Kernobst zu tun hatte) ... hat der Alte - eine Kopfbewegung zum Leichnam - Dir schon verraten, woran er gestorben ist? Scheint sich ja mächtig ans Leben geklammert zu haben, so verbissen schaut er drein.

  • Nikolaos musste sehr mit sich ringen, um nicht ungehalten zu werden. Das Hereinplatzen des Widerlings hatte seine Nerven ausreichend belastet und nun wurde dieser noch im Angesicht eines Totens - wie sollte man es ausdrücken - lustig? Die Indiskretion dieses Mannes, der sich nicht scheute, einfach hereinzuspazieren, während das Opfer eines Verbrechens untersucht wurde, ließ Nikoloas im ersten Moment sprachlos werden. Dann jedoch fing er sich wieder.
    "Ich weiß, dass ich nicht im Tonfall eines Hausherren sprechen kann, denn das Hausrecht in diesem Nebengebäude besitzt Doros, das Hausrecht im Museion der Stellvertreter des Epistates, doch ich kann als Strategos dieser Stadt sprechen und der Strategos sagt dir, Diagoros von Melos oder wie auch immer du dich nennen solltest, dass du gebeten bist, deine Figur aus diesen Räumlichkeiten zu entfernen, anderenfalls wird der Strategos dieser Stadt dafür sorgen, dass du entfernt wirst. Bevor du jedoch gehst, sage mir mit welchem Anliegen du dir das Recht nimmst, einfach in die Beschauung einer Leiche hineinzuplatzen. Ich hoffe, ich brauche dir nicht erklären, dass du dich mit deinem eigenartigem Verhalten verdächtig machst. Falls du mir oder dem ehrenwerten Doros in meiner Gegenwart dein Anliegen nicht mitteilen möchtest, darfst du das natürlich auch gerne im Beisein von rhomäischen Soldaten tun.", fuhr Nikolaos Diagoros an. Dieser Kerl hatte ihm gerade noch gefehlt. Dann wandte er sich freundlich an Doros. "Erlaubst du, Doros, dass ich deinen Sklaven bitte, Cleonymus zu holen, damit er mit einigen Männern der Stadtwache kommt, um diese Person aus deinen Räumlichkeiten zu entfernen?" Die Möglichkeit, die ihm Cleonymus bezüglich des Diagoros eröffnet hatte, gewann für Nikolaos mehr und mehr an Attraktivität.

  • Diagoras blickte etwas erstaunt zu dem Jungen hin und meinte leichthin:


    Diagoras, Junge, Diagoras. Ich bin hier, weil ich in einer persönlichen Angelegenheit einen Arzt konsultieren möchte. Man hat mich mangels Auswahl im Haus der Ärzte zu einem, zu diesem?, Doros geschickt. - Diagoras wandte sich dem jungen Arzt zu. So einfach ist das.


    Natürlich konnte ich nicht ahnen, daß Dich gerade ein anderer Patient konsultiert, ich vernahm ein "Ja" und interpretierte es als Aufforderung, einzutreten. Soll ich ein wenig warten? Ich brauche nur ein paar getrocknete Kräuter.


    Du solltest mehr an der frischen Luft spielen, wandte er sich kurz wieder an den Jungen, und nicht andauernd über den Büchern hängen, das bekommt Dir garnicht gut, wie man sieht. Aber ein wenig Bewegung und Vitamine werden Dich wieder auf Vordermann bringen, keine Sorge, nicht? Diagoras schaute wieder zu Doros und lächelte.


    Auch Diagoras war eigentlich ein Stubenhoker, aber der Bursche sah wirklich ungut aus, überspannte Phantasie und etwas korrekturbedürftige Umgansformen, naja die Säfte der Jünglinge.

  • Cleonymus war frohen Mutes als er über den Innenhof schritt und hinüber zum Haus des Doros marschierte indem er den Centurio und den STrategos erhoffte, den Weg dorthin hatte er sich von einem Jüngling beschreiben lassen den er gerade vor den bösen Worten seiner Mitschüler bewart hatte.
    Als Cleonymus das Haus erreichte nickte ihm ein römischer Optio grüßend zu der vor der Tür wartete, nachdem Cleonymus einen Moment lang nachgedacht hatte erinnerte er sich wieder an das Gesicht und ordnete es dem Optio zu den der Centurio der Legio XXII auf die Fährte des verqueren Mannes geschickt hatte, der sie schon am Eingang belästigt hatte ...


    Von der Chance diesen, menschlichen Abfall, aus der Stadt werfen zu lassen beseelt eilte Cleonymus zur Tür herein und folgte den Stimmen zu einem kleinen Nebenraum wo er zu seiner Überaschung nur den Strategos, Doros und den Spinner vorfand, aber keinen Centurio ...


    "Wie es scheint komme ich gerade recht?"


    fragte Cleonymus mit einem grimmigen Grinsen auf den Lippen ...

  • Diagoras trat ein wenig zur Seite und öffnete die Tür weiter.


    In der Tat,


    lächelte er den Neuankömmling an, :)


    Doros von Pelusion hat offenbar gerade Sprechstunde, welch' ein Glück, denn im Haus der Ärzte ist gerade niemand zum Journaldienst eingeteilt. Der junge Mann Diagoras wies auf ihn mit einem Nicken ist noch vor mir dran, und ich brauche sicher nicht lange ...

  • Nikolaos musste auf die unverschämte Antwort des Diagoras hin noch viel stärker mit dem Verlangen ringen, ausfallend zu werden, als es zuvor der Fall gewesen war. Diagoras schien penetrant zu ignorieren, dass Nikolaos in seiner Amtstracht als Archont vor ihm stand. Und als Junge, der bereits die Ephebia hinter sich hatte, ärgerte Nikolaos das Wort "Junge" besonders.
    Doch dann kam endlich Cleonymus. Es hatte glücklicherweise nicht lange gedauert.
    "Chaire Cleonymus!", rief er erfreut aus. Voller Vorfreude gewissermaßen. "Der ehrenwerte Diagoras weigert sich, mir sein Interesse am toten Epistates zu erklären. Vielleicht ist er bei den Rhomäern besser aufgehoben... . Bitte sei so gut und geleite diesen ehrenwerten Herren nach draußen. Lasse ihn in der Basileia vorstellig werden. Wir werden sehen was der Eparchos von ihm hält. Aber warte, ich will ihm noch ein Empfehlungsschreiben mitgeben." Nikolaos zog ein Stück Papyrus sowie Schreibgerät aus einer Tasche in seinen Gewändern und schrieb eine kleine Notiz.


    An den Praefectus Alexandriae et Aegypti Decius Germanicus Corvus



    Salve Praefecte,


    es tut mir außerordentlich leid, dass ich dich mit derartigem belästigen muss, doch leider bleibt mir keine Wahl. Ich bitte dich, den Mann, der mit diesem Brief von meinem Mitarbeiter Cleonymus in deinen Amtssitz gebracht wird, der römischen Gerichtsbarkeit zuzuführen.
    Der Mann, Diagoras von Melos, hat sich der öffentlichen Verunglimpfung deiner Person sowie des Imperators schuldig gemacht. Während der letzten Ekklesia führte er unverschämte Reden, die diese Verunglimpfung zum Inhalt hatten. Alle Teilnehmer dieser Ekklesia sind dafür Zeugen.
    Ferner wagte es Diagoras von Melos, einen Amtsträger der freundschaftlich mit dem Imperator verbundenen Civitas Alexandria mehrfach zu beleidigen. Dieser Amtsträger ist meine Wenigkeit, als Zeugen sind Centurio
    Quintus Octavius Augustinus Minor, Cleonymus sowie einige römische Legionäre zu nennen, bei der zweiten Beleidigung der Iatros Doros von Pelusium.
    Außerdem hat er die Ermittlungen im Fall des Todes des Epistates des Museions durch sein Eindringen in die Räume des Iatros Doros von Pelusium während ich in meinem Amt die Leiche besah, behindert.
    Ich möchte zu behaupten wagen, dass diese Behinderung meiner Arbeit und dieses Interesse an den Umständen des Todes des Epistates möglicherweise verdächtig zu nennen sind.
    Diagoras ist meines Wissens erst kurz vor dem Tod des Epistates am Museion erschienen. Dieser Umstand ist ein weiterer Verdacht Erregender.
    Zwar ist dieser Verdacht weder dringend noch stichhaltig, doch allein die Tatsache, dass Diagoras mir schlicht lästig ist in meiner Arbeit (die beiden erwähnten Fälle von Beleidigung fanden während der Ermittlungen statt) als Strategos ist, lässt mich dich bitten, dass dieser unverschämte Mensch fürs Erste zur Vernunft gebracht wird.
    Desweiteren werde ich den Stellvertreter des Epistates bitten, diese Person aus dem Museion zu entfernen. Die Anwesenheit eines Mannes, der den Kaiser und seinen Stellvertreter, dich, öffentlich beleidigt, kann im Tempel des Apollons nicht geduldet werden. Vielleicht kannst auch du das Gespräch mit dem Stellvertreter, Theodoros Alexandreus, suchen.
    Bitte verzeihe mir die Unannehmlichkeiten, mit denen ich dich durch diese Sache konfrontiere.


    Auf deine Hilfe hoffend


    Strategos Alexandrinos Nikolaos Kerykes


    Nikolaos wartete auf eine Reaktion seitens Diagoras. Doch er würde nicht lange zögern, den Brief an Cleonymus weiterzureichen und ihm die Vollmacht zu geben, Diagoras fortzuschaffen.

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    ~~ Doros von Pelusium ~~


    Der Neugier wollte Doros nachgeben, aber er merkte sehr schnell, dass er da nicht auf Gegenliebe traf. „Kein Verdächtiger? Erstaunlich...“, murmelte Doros. Ein vages Lächeln huschte über sein Gesicht. „Schließlich würde ich das halbe Museion des Mordes verdächtigen. Mich eingeschlossen...Ja, in der Tat.“ Weiter kam Doros nicht. Denn scheinbar hatte jemand sein Ja als eine Eintrittsaufforderung verstanden. Die Tür ging auf und Doros sah überrascht zu dem herein kommenden Diagoras. „Chaire...“, murmelte Doros.


    Es zuckte um seinen Mundwinkel als der Neuankommenden glatt den Toten noch begrüßte. „ Er war leider nicht mehr recht gesprächig, aber ich weiß trotzdem darum, wie er gestorben ist.“ Da Doros von Natur aus ein Mann war, der das Leben sowieso nicht ernst nahm, den Tod genauso wenig, außer es diente seinem Zwecke, hätte sich durchaus dem Schalk und Witz angeschlossen. Doch abermals konnte er nicht weiter sprechen. Denn Nikolaos tat schon seiner Empörung kund. Mühsam presste Doros seine Lippen fest aufeinander und wandte sich halb um, damit das aufkeimende Lachen versteckt wurde.


    Sein dunkelhäutiger Sklave grinste auch breit, offenbarte zwei Reihen strahlend weißer Zähne (oder es wirkte nur so, weil er so dunkle Haut hatte). Doros sah zu Nikolaos. „Erlauben...? Ähm...gewiss.“ Aber auch das war unnötig. Doros klammerte sich an dem Tisch fest und krallte seine Fingernägel in die Innenseite seiner Hand, denn das Lachen, es wollte sich den Weg suchen. Denn Doros fand das Ganze einfach nur göttlich amüsant. Eine Komödie der absurdesten Art direkt vor seinen Füßen und im realen Leben. Seine Schultern zuckten heftig, immer wieder war ein leises Prusten zu vernehmen, was schließlich in einem melodiösen, tiefem Lachen endete bei Diogoras letztem Kommentar, nachdem auch noch Cleonymus hinein getreten war.


    Verwundert betrachtete Doros dann doch den jungen Nikolaos, nachdem sein Lachen erstorben war. Er sah auf den Brief und wandte sich an Diagoras. Nun konnte er wohl auch einige längere Sätze von sich geben. „Chaire, werter Diagoras. Es ist mir eine Freude, Dich kennen lernen zu dürfen. Bist Du nicht von der Akademie aus Achaia? Ein Gast des Museion?“ Doros wandte sich an Nikolaos. „Ist es denn notwendig, gleich den Eparchos damit zu belästigen? Vielleicht kann man das auch anders klären?“


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