[Habitatio] Centurio Marcus Iulius Licinus


  • Die kleinste taktische Einheit innerhalb der Legion ist die Centuria. Sie hat gewöhnlich eine Sollstärke von 80 Mann, die im Standlager der Legion gemeinsam in einer Baracke untergebracht sind. Die Centuria wird von einem Centurio und seinem Stellvertreter, dem Optio, angeführt.


    Während der Optio über ein Quartier verfügt, welches sich nicht von den Unterkünften der gewöhnlichen Soldaten unterscheidet, hat der Centurio das Privileg , einer eigenen, viermal grösseren, Unterkunft innerhalb der Baracke, in welcher nicht nur seine Privaträume, sondern auch Arbeitsräume für ihn und den Tesserarius, sowie weitere Lagerräume befinden.


    Dies ist die Unterkunft des Centurios Marcus Iulius Licinus innerhalb des Lagers.



  • Licinus betrat die Habitatio centurionis seiner neuen centuria erst spätabends, nachdem er vom campus zurückgekommen war.


    Zuerst besah er sich die Diensträume seiner Untergeben, da war das officium des signifer mit der großen, schwer gesicherten Truhe, in der die sesterzen der centurienkasse und die kleinen Sparguthaben der milites sicher aufgewahrt waren. Dann ging er weiter zum dem optios und dem des tesserarius, das etwas kleiner war, als die beiden vorhergehenden. Auch hier war alles in Ordnung.


    Als letztes betrat Licinus seinen eigenen Dienstraum. Hier würde er also in Zukunft die Berichte der vorgenannten gegenlesen und abzeichnen sowie seine eigenen Berichte abfassen, den Drillplan aufstellen und allden Schriftkram erledigen, den sein neues Amt von ihm verlangte. Zu diesem Zweck stand ihm ein recht großer Schreibtisch sowie ein dazugehöriger Stuhl, in der Ecke stand eine weitere, nicht ganz so große Truhe zur Aufbewahrung des schriftlichen Materials.


    Nachdem er alles ausgiebig inspiziert hatte wollte er sich in seinen Privaträumen (als centurio genoß man doch einen für die Armee nicht unerheblichen Luxus) schlafen legen. Durch einen weiteren Raum betrat Licinus sein Schlafgemach und dann stockte ihm der Atem.
    Es war leer. Licinus konnte nur vermuten, dass sein Vorgänger den großteil seiner Möbel selbst gekauft hatte und sie vor dem Feldzug ausgelagert hatte. Nicht schlimm, würde er die heutige Nacht eben auf dem Boden verbringen müssen, es war ja nicht so, als ob das nach den letztes Monaten was neues wäre.
    Und morgen würde er einkaufen müssen, zumindest eine Truhe für seine persönlichen Habseligkeiten, auch wenn das nicht viel war.
    Mit dem Bett würde man sehen, vielleicht beschaffte er sich auch einfach ein Feldbett irgendwoher.
    Wie teuer so etwas wohl werden würde?


    Über diesen Gedanken legte er seine Ausrüstung auf den Holzboden und legte sich schlafen. Am nächsten Tag ging er auf den Lagermarkt.

  • "Salve optio.


    Da du ja nun einige Zeit bei der centuria bist, als ich. Wollte ich dich fragen, was du von ihr hältst.
    Die Ausrüstung scheint ja in Ordnung zu sein."


    Licinus tippte auf eine der zahlreichen Wachstafeln auf seinem Schreibtisch.


    "Ich meinte, auf was wir in der nächsten Zeit in der Ausbildung wert legen sollten und solcherlei. beziehungsweise, was dir sonst noch einfällt, was beachtet werden sollte."

  • Marcella


    Marcella machte sich, wie befohlen von ihrem Herren, auf den Weg zur Unterkunft von Centurio Iulius. Als sie dort ankam, wo noch vor kurzen ihr Herr der Centurio dieser Einheit war, klopfte sie an und hoffte, dass man sie schnell herein beten würde.





    SKLAVE - TIBERIUS ARTORIUS IMPERIOSUS

  • Licinus war gerade damit beschäftigt die Abrechnung der centurienkasse durchzugehen, die ihm der signifer vorgelegt hatte, als es klopfte


    "JA!" rief er knapp, wer wollte den jetzt wieder was?

  • Marcella


    Marcella trat herein und schaute sich kurz um. Der Centurio saß an seinem Tisch und es schien fast so, als hätte er sehr viel Arbeit.


    " Salve.... Centurio Iulius Licinus. Ich wurde von meinem Herren geschickt und soll dich holen. "


    Sie erwähnte nicht, wer ihr Herr war, da sie diese Information noch nicht Preis geben sollte. Sie schaute nun Marcus an, wie er darauf reagieren würde. Notfalls sollte sie es ihm Befehlen, doch vielleicht würde es dazu nicht kommen.





    SKLAVE - TIBERIUS ARTORIUS IMPERIOSUS

  • Licinus legte die tabula zur Seite und widmete sich nun ganz der jungen Frau, offensichtlich eine Sklavin, die da vor ihm stand.
    Irgenwie kam sie ihm bekannt vor, aber zuordnen konnte er sie partout nicht.


    "Aha. Und wärest du auch so freundlich mir zuverraten, wer dieser Herr ist?!" fragte er leicht ungehalten.

  • Marcella


    Irgendwie ahnte Marcelle, dass er nicht sofort mitkommen und diese Frage stellen würde.


    " Dazu bin ich nicht berechtigt. Doch soll ich dich im Falle, dass du nicht sofort mitkommen willst, den Befehl geben, mir zu Folgen. Ich weiß, dass ich als Sklavin keine Befehle erteilen darf, doch mein Herr hat mir dies so aufgetragen. "


    Marcella wusste nicht, wie er darauf reagieren würde, schließlich war sie nur eine Sklavin, doch versuchte sie mit meinem leichten lächeln ihn davon zu überzeugen, dass er von sich aus mitkommen würde. Männer werden ja meistens schwach bei Frauen und können ihnen in der Regel nie etwas abschlagen.





    SKLAVE - TIBERIUS ARTORIUS IMPERIOSUS

  • Befehlen? Sie ihm? Licinus Misstrauen nahm langsam überhand. Wollten ihm hier am Ende irgendwelche probati einen Streich spielen?! Wenn ja, dann würde er sie dafür bluten lassen, sagte er sich, im wortwörtlichen Sinne.


    "Also gut, ich komme. Aber wenn das ein übler Scherz ist, dann gnade dir Mars!" presste Licinus zwischen den Zähnen hervor, vergewisserte sich unauffällig, dass sein pugio am cingulum hing, was der Fall war, und stand auf um der serva zu folgen.

  • Marcella


    Es war geschafft, natürlich misstraute er ihr, doch ihr lächeln konnte ihn anscheinend wirklich überzeugen mit zu kommen.


    " Natürlich, mein Herr sagte mir schon, dass ihr sehr misstrauisch sein würdet. Bitte folgt mir... "


    Nun ging sie vorraus und führte ihn zu dem Platz, wo ihr Herr ihn herbestellen ließ.


    ---->





    SKLAVE - TIBERIUS ARTORIUS IMPERIOSUS


  • Den Verweis auf den guten Zustand der Ausrüstung fasste Priscus als Lob auf, immerhin hatte er sich gleich nach der Rückkehr aus Parthia intensiv darum gekümmert. Ebenso beiläufig, wie der Centurio es erwähnte, würde er es an die Männer weitergeben.


    "Während des Feldzuges ist alles das zu kurz gekommen, was nicht in direktem Zusammenhang mit den Kampfhandlungen und der Bewegung in Feindesland zu tun hat", beantwortete er dann die Frage. "Etwas Schwimmen im Fluss wäre wohl eine gute Idee, besonders für die Soldaten, die ihre Verletzungen ausgeheilt haben und nun wieder Kondition und Fitness nachholen müssen. Formalausbildung haben wir in den letzten Tagen auf dem Exerzierplatz schon wieder etwas aufgefrischt, auch im Hinblick auf die Parade zu den Rosaliae. Dort besteht weniger dringender Bedarf." Einen Augenblick dachte er darüber nach, was er noch vorschlagen konnte. "Für verschiedene Aufgabenbereiche müssten langsam auch wieder Experten ausbilden. Die Geschütze kamen zwar wenig zum Einsatz, aber einen Teil derjenigen, die damit besonders gut umgehen konnten, hatte es erwischt. Dasselbe gilt für Landvermesser." Gerade in diesen Bereichen war Priscus natürlich besonders kritisch, waren das doch seit je her seine eigenen Interessenschwerpunkte gewesen. "Einen eigenen Capsarius und einen vernünftigen Cornicen haben wir auch noch, aber auch hier wäre es vielleicht nicht falsch, langfristig an weitere geeignete Männer zu denken."

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    ...


    Licinus machte sich mental Notizen.
    Fitnesstraining, Geschütze und weitere immunes-aufgaben.


    "Du bist ein Experte, was die Geschütze angeht?" vergewisserte sich Licinus.


    "Dann übernimmst du diesen Teil! Bereite ein paar Übungseinheiten vor!
    Ich kümmere mich derweil um das Fitnesstraining und die Sonderposten.


    Sonst noch etwas?"

  • "Ja, Bedienung und Wartung der Geschütze gehört schon lange zu meinen Aufgaben", bestätigte Priscus die Vermutung seines Vorgesetzten. Als Optio einer Centurie war sein Platz war hauptsächlich auf dem Campus, aber Sondereinsätze als Techniker, insbesondere für Belagerungsgerät, hatte er immer wieder gehabt. "Ich werde einige Übungen vorsehen."


    Dann dachte er einen Augenblick darüber nach, ob es noch weitere Anliegen gäbe. Ihm fielen jedoch nur neugierige Fragen ein. "Ist absehbar, wann unserer Einheit weitere Probati zugeteilt werden?" Dass die Einheit immernoch weit unter Sollstärke war und es in den Lagergassen manchmal geradezu gespenstisch ruhig zuging, brauchte er seinem Centurio wohl kaum zu erzählen.

  • "Meine eigene Gruppe wird bald soweit sein in den regulären Dienst übernommen zu werden." dass es gängige Praxis war die besten probati der eigenen Einheit zuzuteilen dürfte dem optio nicht neu sein.


    "Ansonsten habe ich auch noch nichts gehört.


    Apropos probati. Ich werde die meine Gruppe zu der Geschützübung dazu holen, also plane bitte mit einer Doppelcenturia.


    Wenn du sonst nichts mehr hast, darfst du wieder wegtreten."

  • "Kein Problem, mit einer Doppelcenturie zu planen macht auch nicht mehr Aufwand", bestätigte Priscus die Planungen eines Centurio. Wenn es nur wenig Probati waren, würden sie sich rasch abwechseln können und wenn es viele waren, müssten sie sich eben ein zweites Geschütz aus einer anderen Centurie holen. Beides sollte machbar sein.


    "Nein, sonst habe ich nichts mehr. Danke, Centurio", beantwortete der Optio dann auch die zweite Frage und verließ wieder die Unterkunft seines Vorgesetzten.

  • Licinus nahm die Tafel in die Hand und überflog sie und fluchte ersteinmal:
    "Per omnes deos! Eine Einladung des legatus?"
    Das war ja, fast als ob man ihn auf den Palatin gebeten hätte.
    Wen würde er da wohl am besten mitnehmen? fragte er sich.


    Nachdem er sich entschieden hatte schickte er einen miles nach nebenan um die betreffenden Personen zu informieren und machte nahm sich dann seine Uniform vor, um jeden Makel, den er finden konnte persönlich aufzumerzen.

  • Licinus hatte ausnahmsweise einmal ein paar Minuten frei und so tat er etwas, was er schon lange vor gehabt hatte, und doch nie dazu gekommen war. Er schrieb zwei Briefe, einen an Sparsus und einen an Serapio.


    Ger, Mogun., leg II, Marcus Iulius Sparsus


    Salve Sparse,


    ich hoffe, dass in Germania alles so läuft, wie du es dir vorgestellt hast?


    Ich muss mcih wohl entschuldigen, dass ich mich so lange nciht gemeldet habe, aber erst wurde mir eine Gruppe probati zur Ausbildung zugeteilt, die mittlerweile in den Rang regulärer milites erhoben wurde.
    Noch während dieser Ausbildung wurde ich zum centurio befördert und befehlige nun die IV centuria der IX cohors.
    Davon, dass der Flavier zu den cohortes urbanae versetzt wurde und Serapio dorthin mitgenommen hat, hast du wahrscheinlich schon gehört, nehme ich an.


    Ansonsten läuft hier alles seinen gewohnten Gang.


    Also Neffe, lass dir nicht von irgenwelchen Germanen den Kopf abschlagen und sie zu, dass du eine Antwort zu Pergament bringst, wenn es deine Zeit erlaubt.


    Vale bene


    M' IUL' LIC'



    ITA, Roma, coh urb, Marcus Iulius Sparsus


    Salve Serapio,


    und, wie ist es in Rom?
    Ich hoffe, dein centurio (ist es immernoch der Flavier?) lässt dich wenigstens ab und an aus der castra praetoria raus? Außerhalb des Dienstes versteht sich.
    Oder bist du mittlerweile schon selbst zum centurio befördert worden. Meine eigene Beförderung hast du ja noch mitbekommen. Mittlerweile ist auch die Grundausbildung, die ich geleitet habe abgeschlossen und die probati reguläre milites.


    Würde mcih freuen, die Neuigkeiten aus der urbs zu erfahren.


    Vale bene


    M' IUL' LIC'


    Licinus überlas beide Briefe nochmal kurz und befand sie für gut, dann schickte er einen miles, der grade Ordonnanzdienst hatte zur Poststube die Briefe abzugeben.

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