Orandum est, ut sit mens sana in corpore sano

  • Während des Feldzuges, als der vermaledeite Sand allgegenwärtig war, war es einer meiner sehnlichsten Wünsche gewesen, einmal wieder die wunderbaren Thermen hier zu besuchen, und es mir einfach nur ausgiebig gut gehen zu lassen, mit einer langen Massage zum Abschluss - mit Zimtöl! Doch so lange ich auch schon wieder in Rom war, ich hatte nie die Zeit dafür gefunden, ich ging immer nur schnell in die Lagerthermen in der Castra Praetoria. Aber heute hatte ich ausnahmsweise mal mit gutem Gewissen früh Schluss machen können, und da hatte ich beschlossen, den Rest des Nachmittages einfach nur der Entspannung zu widmen. Die Castra würde ja wohl nicht abbrennen, sagte ich mir, oder meine Centurie von einem wütenden Mob aufgerieben werden, nur weil ich nicht da war. Nein, die Gräberfelder waren voll von unersetzlichen Menschen. Und es gab ja auch noch den Optio.
    Ausserdem fühlte ich mich zur Zeit oft so furchtbar erschöpft, ständig angespannt, immer unter dem Druck so viel auf einmal zu erledigen, und das gut, ich wollte ja keine halben Sachen machen. Dazu schlief ich meistens schlecht. Und dann der Liebeskummer. Ich brauchte wirklich dringend eine Massage mit Zimtöl.


    Im Apoditerium legte ich meine Kleidung ab, schlang mir dann sofort ein Tuch recht hoch um die Hüften, und knotete es gut fest. Ich gab einem Sklaven einen Obolus damit er auf meine Sachen aufpasste, und trat in die herrlichen Hallen der Agrippa-Thermen. Das war wirklich ein Vermächtnis, dachte ich, als ich den Blick hinauf zu den prachtvollen Kuppeln, über die Mosaiken und mannigfaltigen Bassins schweifen liess, das Rom viel Gutes gebracht hatte. Vielleicht sogar mehr als die Feldzüge des Agrippa? Nein, das konnte man natürlich nicht vergleichen.


    Da ich heute nicht lange auf dem Campus gewesen war, begab ich mich zuallererst in den Innenhof, zur Palaestra, um ein paar Runden zu laufen. Es war relativ wenig los, was an der kühlen Luft liegen mochte. Ich fröstelte, als sie über meine blosse Haut hinwegstrich, und bekam eine Gänsehaut. Kurz blickte ich zum Himmel hinauf - er zeigte sich in einem lichten Grau, diffus bewölkt - dann lief ich los, barfuss über den Sand, der angenehm rauh unter den Fussohlen war. Von Anfang an legte ich ein schnelleres Tempo vor, um warm zu werden. Ich war gut im Training und lief stetig, mit federnden Schritten meine Runden. In der Mitte des Platzes hatten sich mehrere Paare von Ringern gefunden, die sich verbissen mit harten Griffen traktierten. Einer von ihnen hatte das wirklich drauf, und schleuderte seinen Gegner gerade mit Schwung auf den Rücken. Da lag er erstmal, wie ein Käfer.
    Daneben warfen sich zwei Knaben einen Lederball zu, und am Rande des Platzes stemmte einer Sandsäcke. Schliesslich kam ich zum Halten, verschwitzt aber nicht allzu sehr ausser Atem. Die Ringer zu beobachten, hatte mir Lust gemacht, das auch noch zu tun, bevor ich mich strigilen liess und dann in die Fluten stürzte. Mit dem Handrücken wischte ich mir eine Schweissperle von der Braue, und blickte mich nach einem potentiellen Trainingspartner um. Der Sandsackstemmer sah mir aber zu gewaltig und brutal aus, ein anderer Läufer hingegen zu schmächtig...
    "Salve" wandte ich mich dann einfach an den dritten Mann, den mein suchender Blick traf, "hättest Du vielleicht Lust auf einen kleinen Ringkampf?"






    Simoff: Die Rolle "Dritter Mann" ist schon gecastet worden ;)

  • Es war ein kühler, doch für Gracchus geradezu geruhsamer Tag, ohne eine der lästigen Sitzungen des Senates, mit nur wenigen Pflichten des Pontificates garniert, welche nicht mehr als den nach der salutatio verbleibenden Vormittag hatten vereinnahmt, zudem ohne weitere, wenn auch angenehme, familiäre Verpflichtung, da seine Gemahlin Antonia bereits am Vortage hatte angekündigt, ihren Sohn gänzlich für sich beanspruchen zu wollen, so dass Gracchus ohnehin keine Möglichkeit sah, sich mit jenem zu beschäftigen, denn seiner Gattin war er stets - dabei mit gutem Gewissen und klandestiner Pläsier - unterlegen. Aus diesem Grunde bot der Tag sich für ein ausgiebiges Verweilen in den öffentlichen Thermen geradezu an, nicht nur Bad und Dampfraum inbegriffen, sondern auch die zahlreichen weiteren Möglichkeiten der Verlustierung wie Massagen, Sport und Spiel. Da Gracchus nach seinem Aedilat wieder vermehrt auf seine Kondition und körperliche Form achtete, begab er sich nach dem Entkleiden nicht direkt in die Bäderräume, sondern schlug den Weg zum Innenhof ein. Da sich augenscheinlich nicht genügend Teilnehmer für ein harpastum-Spiel hatten zusammen gefunden, wärmte er sich nach einigen Laufrunden mit ein wenig Prellball auf, ehedem er sich zum Rande der Sandfläche begab, auf welchen der Ringkampf wurde ausgeführt. Nicht nur gegen seine Vettern hatte er in dieser Art des Wettstreites zumeist verloren, denn stets suchte er zu sehr mit dem Kopfe zu lenken, was der Körper tat, dennoch genoss Gracchus diesen Sport, nicht zuletzt der überaus großen körperlichen Nähe wegen. Er sann noch darüber nach, sich einen Trainingspartner zu suchen, als jener sich schon bereitwillig fand, in Form des Decimus Serapio, welcher Gracchus vage bekannt vorkam, welchen er jedoch nicht zweifelsfrei konnte irgendwo zuordnen.
    "Gerne."
    Nicht nur das eigene Vorhaben bewog ihn zu dieser Zusage, auch der Blick in die blaufarbenen Augen und eine - wenn auch äußerst kurze - Musterung des drahtigen, durchaus trainiert scheinenden Körpers, auf dessen Hautoberfläche einige Schweißperlen irisierend schimmerten. Hinzugenommen die Tatsache, dass der Decimer eindeutig jünger sein mochte als er selbst, war dies der Herausforderung genügend, dass Gracchus diese konnte mit einem gewissen Ehrgeiz annehmen.
    "Bist du bereits eingeölt?"
    fragte er, obgleich die Haut Serapios mehr blass schimmerte und darob nicht davon auszugehen war. Mit einem Wink zitierte Gracchus seinen Sklaven zu sich - ein namenloses Exemplar, nicht sein Leibsklave Sciurus, welcher die Gelegenheit nutzte, anderen Aufgaben nachzugehen, da seinem Herr in den Thermen mit weitaus tumberem Personal gleichfalls gedient war, welches nur im apoditerium die Kleidung hatte zu bewachen und ihm Handtücher und den Beutel mit Öl und Münzen hernach tragen - und verlangte nach dem gläsernen Flakon mit Öl. Als er das kleine Gefäß entkorkte strömte ein leichter Hauch nach dem Odeur wilder Malve empor, welcher sich jedoch schnell in der kühlen Luft verflüchtigte. Er ließ ein wenig der viskosen, in hellem Grüngelb schimmernden Flüssigkeit auf seine Handfläche rinnen, ehedem er das Gefäß Decimus - nicht ohne eine gewisse Vorfreude - entgegen hielt.

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  • "Noch nicht. Oh, danke!"
    Lächelnd nahm ich das Fläschchen entgegen, und bediente mich - eher sparsam, denn es schien mir ein kostbares Öl zu sein, nach Gefäss und Geruch zu schliessen. Hm, der Duft war herrlich! Ich bewegte die Handfläche mit dem Öl vor meiner Nase hin und her und schnupperte, dann reichte ich das Fläschchen zurück und begann das Öl auf meinem Oberkörper zu verteilen, und es mit kreisenden Bewegungen einzureiben - von den Schultern aus wanderten meine Hände über den geschorenen Nacken, die Arme, den Brustkorb, den Rücken soweit ich da hinkam, und verstrichen den fein glänzenden Film dann geniesserisch über Bauch und Flanken. Dabei rührte ich aber nicht an das fest um die Hüften geknotete Tuch, auch nicht als ich mich hinunter beugte und mit dem Rest, der noch an meinen Händen haftete, die Beine einrieb.
    Je länger ich den edlen Spender betrachtete, desto sicherer war ich mir, ihn schon mal gesehen zu haben. Und ich betrachtete ihn durchaus mit wachen Sinnen, denn hier war ich nicht in der Castra, wo ich mir das - mit zugegebenermassen mehr oder weniger Erfolg - streng verbot. Hier musste ich meinen Blick nicht kasteien, und durfte ich mich an meiner Umgebung erfreuen, solange ich nicht starrte. Ich starrte nicht, doch ich erfreute mich, an dem Anblick meines Gegenübers, der ein gutaussehender dunkler Typ war, von harmonisch ausgewogenem Körperbau und auch im Badetuch eine sehr gepflegte Erscheinung. Besonders gefielen mir seine Hände, die sich ausgesprochen elegant bewegten.
    Es lag sicherlich am gleichmachenden Effekt der Thermen, dass ich mir zuerst unschlüssig war woher ich ihn kannte, beziehungsweise ihn schon mal gesehen hatte - dann fiel es mir wieder ein. So ohne Ornat und den ganzen Prunk aussenrum, wirkte er ganz anders.
    "Ach! Hast Du nicht das Opfer zelebriert, bei der Confarreatio von Centurio Flavius Aristides? Ich war dort zu Gast... es war wirklich ein phantastisches Fest."
    Ich wurde ganz ehrfürchtig, und fragte mich, ob es nicht etwas unangebracht war, einen so hochstehenden Priester einfach in den Sand zu werfen? Aber vielleicht würde er ja auch mich einfach in den Sand werfen, ich war zwar körperlich auf der Höhe, aber im Ringen nicht so sonderlich geübt.
    "Wenn ich mich vorstellen darf - Decimus Serapio ist mein Name."

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  • Mit jener Reuelosigkeit und dem nach Innen gerichteten Genuss, welche der Blick gegensätzlich zur Tat gestattete, verfolgte Gracchus die kreisenden Bewegungen der kräftigen Hände seines Gegenübers, welche wo immer die Haut sie streiften eine hauchdünne Membran schimmernden Öles hinterließen, während er ebenfalls seinem Leibe einen zarten Hauch jener Essenz ließ angedeihen, deren Odeur in ihm eine Reminiszenz an frühlingshafte, unbeschwerte Tage in Achaia ließ anklingen. Obgleich er sich stets nur dann in fortgeschrittenem Maße alt fühlte, wenn einer seiner gerade der Jugend entwachsenen Verwandten ihn als Onkel titulierte, so schienen Gracchus doch jene unbeschwerten Tage bereits eine endlose Unendlichkeit entfernt, und dennoch konnte er in sich jenen klandestinen Jagdinstinkt verspüren, welcher sich seit dem damaligen Erwachsenwerden in seinen Körper hatte eingeschlichen und auch ohne liebestolles Verlangen den männlichen Körper an sich ihn genauer in Augenschein nehmen ließ. Die Bestimmung der Örtlichkeit des ersten, wenn auch wortlosen Kontaktes zwischen ihnen beiden bot auch Gracchus eine Erklärung der vagen Bekanntheit seines Gegenübers' Anblick, denn obgleich er nicht sich explizit an Serapios Anwesenheit konnte entsinnen, so hatte er unbezweifelt ihn auf der Hochzeit seines Vetters gesehen, waren doch nicht übermäßig viele Gäste anwesend gewesen, welche gleichsam alle durch Gracchus einer bedachten Musterung waren unterzogen worden.
    "Dies habe i'h, mein Name ist Flavius Gracchus"
    , stellte eben jener seinerseits sich vor. Mit einer stummen Geste verlangte er noch einmal nach dem Ölfläschchen, um einige Tropfen daraus in seine Handfäche aufzunehmen, deutete schließlich mit der anderen Hand unbestimmt auf Serapios Schultern.
    "Du gestattest?"
    Ohne eine Antwort abzuwarten, trat er um sein Gegenüber herum und begann das Öl in die Haut Decimus' Schultern und Rücken einzureiben, denn da jener augenscheinlich keinen Sklaven um sich herum hatte, blieb ohnehin niemand sonstig denn sein Gegner, um jener Aufgabe nachzukommen - ein ungeölter Rücken indes würde im schlechtesten Falle einen harten, unangenehmen Griff bedingen, und daraus resultierend unschöne, blaue Flecken - keine sonderlich pläsierliche Zierde des sonstig so ansehnlichen Körpers.
    "Aristides ist mein Vetter. Hast du mit ihm in der Legion gedient oder bei den Cohortes Urbanae?"
    An jener Tatsache, dass Serapio Soldat war und damit das ein oder andere hatte getan, bestand kein Zweifel. Nicht nur, dass außer den familiären Gästen zu Aristides' Hochzeit sonstig nur Soldaten waren geladen gewesen, gleichsam nannte außer seinen ehemaligen Kameraden wohl niemand anders ihn Centurio - war dies doch kein Rang, welcher in den Kreisen der flavischen Familie als besonders vorteilhaft und daher erwähnenswert galt. Die kräftige Muskulatur, der wohl trainierte Körper unter seinen Händen, jener Leib potenziert zu Tausenden eingereiht in Cohorten, in Centurien und Legionen, dies war es einzig, was Gracchus stets missen ließ, dass er ob seiner Feigheit niemals sich hatte zu militärischem Dienste durchgerungen.

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  • "Sehr erfreut", antwortete ich ehrlich, als der Herr sich vorstellte, und ich wunderte mich, dass er gar nicht eingebildet schien. Den Patrizierstand im Allgemeinen finde ich überflüssig, und ihre veralteten Privilegien gehören echt schon längst abgeschafft, aber die Patrizier im Besonderen, also die, die ich im Laufe der Zeit kennengelernt hatte, waren meistens sehr höfliche, kultivierte Menschen, von Ausnahmen mal abgesehen. Und der hier hatte zudem wunderbare Hände.
    Als ich diese, kaum dass ich sie entdeckt hatte, auch schon auf meinem Rücken spürte, wusste ich, dass mir Fortuna heute hold war. Mhm, herrlich. Ein zufriedenes Lächeln trat auf meine Lippen, und da er, hinter mir stehend, mir nicht ins Gesicht sehen konnte, tat ich mir keinen Zwang an, und liess diesem Lächeln seinen Lauf, als es immer breiter und genussvoller wurde, bei den kreisenden Bewegungen dieser Hände auf meinem verspannten Rücken. Verträumt schweiften meine Augen nach oben, in das fedrige Grau des Himmels über der Palaestra, ich atmete tiefer, und kostete voll Vergnügen die Empfindungen aus, die diese harmlose Berührung in mir hervorrief. Als er sprach, spürte ich einen Hauch seines Atems, meinen Nacken streifend, und wie sich daraufhin eine feine Gänsehaut über meine Arme ausbreitete. Aber das konnte man auch der kühlen Luft zuschreiben.
    Nicht aufhören......
    "Beides, zuerst habe ich unter ihm auf dem Parthienfeldzug gedient, und als er dann nach Rom ging, bin ich mitgekommen." Der Vetter von meinem Centurio war er also, dann musste er auch der Vetter von dem spendablen Marspriester sein. "Es ist jammerschade, dass er den Dienst quittieren musste. Aber jetzt bin ich selber Centurio geworden." erzählte ich, zum einen bedauernd, dass so ein grossartiger Offizier hatte gehen müssen, wegen irgendeinem unfähigen Medicus, der sich anmasste das zu entscheiden - zum anderen unheimlich stolz jetzt selbst eine Vitis zu haben. Ich umfasste meine Unterarme, und rieb sie leicht, um die Gänsehaut zu vertreiben.
    "Welchem Gott hast Du Dich verschrieben?", erkundigte ich mich, schielte dann rüber zu dem Sklaven, der die Phiole wieder an sich genommen hatte.
    "Darf ich nochmal?" Die Gelegenheit mich zu revanchieren würde ich natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen!

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  • Obgleich er es keineswegs als deplorabel erachtete, dass Aristides den Militärdienst hatte quittiert, so äußerste Gracchus sich diesbezüglich nicht weiter, genoss nur wortlos ein wenig länger - gerade so lange, dass dies nicht wurde unangenehm - die traute Berührung mit dem Fremden, denn als Soldat würde Serapio ohnehin kaum nachvollziehen können, welche Hoffnungen seitens seiner Herkunft her längstens auf Aristides' Schultern hatten geruht und ihn in Rom zurück erwartet, und mochte Gracchus auch jeden seiner Vettern verstehen und insgeheim bewundern, welcher sich diesen Erwartungen entzog, so war dies nichts, was für die Öffentlichkeit war bestimmt.
    "Meinen Glückwunsch! Es ist beruhigend, die Si'herheit unserer Stadt - so Aristides seine Aufgabe gut erledigt hat, und dies ist wohl unbezweifelt - weiterhin in fähigen Händen zu wissen."
    Gracchus' Blick folgte jenem Serapios zu dem Sklaven hin.
    "Gewiss"
    , beantwortete er die Frage nach der Phiole. Gegensätzlich zu neureichen Emporkömmlingen, welche in Gier und Furcht stets all ihr Vermögen krampfhaft suchten zusammen zu halten, und darob selten bereit waren, zu teilen, genoss Gracchus das Privileg des Patriziers, welcher nie sich Gedanken darob machte, woher Vermögen und Besitz kamen und wieviel es noch wert war, sich jedoch stets konnte sicher sein, dass es beständig war, und der daher ohne Zögern freizügig sich konnte zeigen - den Reiz des Hortens hatte er zudem ebenfalls nie nachvollziehen können.
    "Einst schwor i'h einen Eid dem Iuppiter, daher leistete i'h meinen Dienst als Sacerdos vorwiegend in dessen Kult. Heute allerdings bin i'h Pontifex, darob gilt mein Streben stets dem Verhältnis des Imperium Romanum zu allen Göttern glei'hermaßen."
    Es schien Gracchus tatsächlich eine halbe Ewigkeit, dass er mit zittriger Stimme, zitternden Knien und bangem Geiste vor dem sacellum des Iuppiter sein Leben in dessen Hände hatte gelegt, doch selbst nach all dieser Zeit war es noch immer das Haupt der Götter, welchem er sich zumeist verpflichtet fühlte, stand doch Iuppiter mehr für die Idee des Imerium Romanum als sonst eine Macht.
    "War ni'ht der Legat eurer Legion in Parthien ein Decimus? Livius oder Livineius? Bist du mit ihm verwandt?"
    Des genauen Namens des Kommandanten entsann Gracchus sich nicht, doch war dessen Verschwinden zu einer Angelegenheit des Senates geworden und schlussendlich Anlass zu einer Expedition, deren führender Kopf Senator Decimus Meridius war, welcher wiederum in einer irgendwie gearteten Verwandtschaftsbeziehung zu dem Verschollenen stand.

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  • Flavius Gracchus konnte zwar nicht wissen, ob meine Hände fähig waren oder nicht, aber ich freute mich über die netten Worte, so wie ich mich immer freue, wenn man anerkennend von mir spricht, ob zu recht oder nicht.
    "Danke!", sagte ich lächelnd, "Ja, ich strebe danach, meine Arbeit so gut wie er zu machen."
    Darauf nahm ich das Fläschchen noch einmal zur Hand, und liess wieder ein klein wenig von dem feinen Öl in meine Handfläche rinnen, dann tat ich es dem Flavius ganz selbstverständlich gleich, und ging um ihn herum, um mich seinem Rücken zu widmen, egal ob das nötig war oder nicht. Dieses Vergnügen würde ich nicht dem Sklave, den er bei sich hatte, überlassen. Ein Vergnügen war es auch, ihm zuzuhören, obwohl er manche Worte komisch aussprach, er redete wie eine Schriftrolle, so altertümlich und gepflegt, echt einmalig. Darob wiederholte ich für mich im Geiste, bei jeden anderen hätte sich das affig angehört, bei ihm klang es vornehm.
    Ach, Iuppiter, das hätte ich mir ja fast denken können. Oh, Pontifex, alle Götter zugleich, so betrachtet war das eine ziemlich heftige Aufgabe.
    "Das muss eine schwere Verantwortung sein", meinte ich voller Respekt, "wo die Götter ja so schwer zu verstehen und so leicht zu verärgern sind."
    Aber bei aller Ehrfurcht: er hatte einen schönen Rücken, von nobler Blässe. Ich kippte meine Hand ein wenig, und liess zuerst lediglich einen einzelnen Tropfen über den Rand meiner Handfläche gleiten, und auf den patrizischen Rücken fallen. Am Ansatz des Halses traf er auf, und rann zwischen den Schulterblättern hinab, zog eine glänzende Spur entlang der Wirbelsäule. Dann rieb ich meine Hände gegeneinander, um sie ein wenig anzuwärmen, berührte die Schultern des Flaviers mit den Handflächen und begann das Öl kreisend über seinen Rücken zu verteilen, und es kraftvoll zu den Seiten hin auszustreichen. Ich liess die Hände in die tieferen Regionen seines Rückens gleiten, spürte die leicht angedeuteten Lendengruben, und es war gut, dass er nicht wusste, was ich dabei dachte. -
    "Ja, das ist mein Onkel Decimus Livianus." Absichtlich sagte ich 'ist' und nicht 'war'. "Wir sind eine Familie, bei der es fast alle zum Militär zieht... es ist sozusagen eine Tradition. - So. Wollen wir?"
    Ich zog die Hände zurück, und stellte mich mit einem unternehmungslustigen Grinsen ihm gegenüber in die Grundstellung des Ringens, gespannt wie wir uns schlagen würden.

  • Spätestens da Gracchus Serapios Hände auf seinem Rücken spürte, war zweifellos er sich dessen gewahr, dass jene tatsächlich überaus fähig waren - mochte er auch nichts über die Befähigung im Dienste der Cohortes Urbanae sagen können, so doch bezüglich der Einreibung nackter Haut. Genüsslich schloss er für einige Augenblicke die Augen, ließ seine Gedanken in Gefilde hinab treiben, in welchen er selten noch sie duldete, gleichwohl um deren Unmöglichkeit wissend. Ein Lächeln indes ließ Gracchus' Lippen sich kräuseln, beim Gedanken daran, als Pontifex einzig den Launen der Götter ausgeliefert zu sein. Für den Großteil der Bevölkerung mochte dies tatsächlich der Anschein sein, eben jener Anschein, welcher in dieser Art erweckt werden sollte, doch letztlich galt es beständig auch zwischen den weltlichen Mächten zu balancieren. Noch suchte Gracchus die Information bezüglich der verwandtschaftlichen Beziehung des Decimers in seine Gedanken einzuordnen - verwandschaftliche Beziehungen zu Mitgliedern des Senates durften schlussendlich nicht unterschätzt werden -, als die Hände des Soldaten von seinem Rücken sich lösten, was er als überaus deplorabel empfand, wäre er doch durchaus geneigt gewesen, ob dessen auf den Kampf zu verzichten. Er nickte schweigend und begab sich ebenfalls in Positur, benetzte noch einmal mit der Zungenspitze seine Lippen und fasste seinen Gegner ins Visier. Wie die Löwen ihre Beute umkreisten sie sich zaghaft, ehedem Gracchus einen Vorstoß wagte und nach den Oberarmen Decimus' griff, fest mit beiden Händen, um an der öligen Haut nicht abzugleiten. Beide waren sie in etwa gleich groß, so dass sich ob der Körperlänge für keinen ein Vorteil ergab, doch Gracchus spürte unter seinen Händen die festen Muskelstränge, welche den seinen durchaus mochten überlegen sein - denn suchte er auch seinen Leib in Form zu halten, so war ein Soldat der Cohortes Urbanae doch geradezu tagtäglich im Training. Den Nachteil an purer Kraft suchte der Pontifex daher durch Taktik auszugleichen, zu Beginn mit den üblichen Finten, erst in eine Richtung Serapios Leib drückend, hernach dessen Druck dem entgegen folgend in die andere, stets darauf bedacht, die Reaktion seines Gegners auszuloten.

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  • Centho war in die Therme Agrippa gegangen. Er war ja steit Jahren nicht in einer Römischen Therme dies war eine der Prächtigsten in der Welt. Im Apoditerium legte er seine Kleidung ab ein Tuch mußte Leihen oder Besser er kaufte gleich eines. Ein wink und ein Badesklave kam zu ihm er besprach mit ihm seine wünsche, kurtz darauf kam der Badesklave mit ein Parr Tücher. Centho suchte eines aus und schlang es um sich und ging in den Innenhof. Wo mehrere Männer mit einander Rungen. Zwei Männer gleicher Größe vielen besonders auf. Sie waren von schlacker Statur der eine etwas kräftiger der andere schien die bessere Technik zu haben. Das war ein guter Ringkampf denn die er in Griechenland gesehen hatte ebenwürdig. “Sehr schön . „ Dachte er.



    Sim-Off:

    Ich hof ihr habt nix da gegen.

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