In der Flut von Gedanken

  • Im Gehen schloss der junge Mann für einen kurzen Moment die Augen und genoss das Gefühl etwas Zeit für sich zu haben. Mit einer Hand voll gefüllter Oliven schlenderte der Dunkelhaarige über die Trajansmärkte und das noch langsamer, als es hätte sein müssen, fast provokant, doch gerade das zu sein, lag Macro ja mehr, als alles andere. Nach den Spielen in Mantua hatten seine Kameraden und er etwas mehr Freizeit als sonst, mussten nicht ständig in der Kaserne anwesend sein -verdient, denn sie hatten den Legionären und allen anderen Teilnehmern ja tatsächlich gezeigt, aus welchem Holz sie gemacht waren. Macro grinste bei dem Gedanken daran, er und Serapio waren nicht zu schlagen gewesen und er selbst hatte einige Ranghöhere geschlagen.
    Es war nicht ganz so kalt heute, wie in den vergangenen Tagen, wenigstens nicht so kalt, wie in Mantua und der Dreiundzwanzigjährige war gewillt, das Beste aus so einem Tag zu machen, auch wenn er nicht anders konnte, als sich indes den Sommer herbei zu wünschen. Sein Blick fiel nur beiläufig auf die Auslagen der Geschäfte, die hier vor allem Gewürze und verschiedenste Weine anboten, das alles war nichts Neues für ihn. Er war nicht hier, um einzukaufen, vielmehr wollte er... ja, was eigentlich? Mal wieder die Einsamkeit suchen?
    Er war lange nicht mehr in der Casa Caecilia gewesen, ging zur Zeit den gemeinsamen Abenden mit den CUlern, Festen und Veranstaltungen aus dem Weg und er selbst hätte nicht sagen können, warum. Vielleicht lag es doch an dem Besuch in Mantua, vielleicht an all den Erinnerungen, die damit verknüpft waren, vielleicht auch nur daran, dass Serapio und er nicht über den Vorfall bei den Unterkünften hatten sprechen können. Müde fuhr er sich mit einer Hand durch das widerspenstige Haar, spürte den Muskelkater von den Exerzier-Übungen und seufzte. Hatte er das hier nicht genießen wollen? Er wusste, dass ihn die letzten Jahre verändert hatten, sehr sogar, aber wie konnte es sein, dass der alte Macro, dieser verrückte Kerl, dem kein Risiko groß genug, kein Abenteuer zu wahnwitzig gewesen war, sich nur noch so selten blicken ließ?
    Die schmalen Durchgänge zwischen Marktständen und Interessierten wurden unmerklich schwieriger zu passieren. Zu sehr in Gedanken, um darauf zu achten, schlängelte Macro sich durch Adel, Bürger, Peregrni und Sklaven. Erst, als er ungewollt seine Schritte beschleunigt hatte und mit voller Wucht mit jemandem zusammen stieß, der sehr viel mehr unter diesem "Zusammentreffen" leiden musste, sah er auf, einen Moment lang verwirrt und dann, sofort mit entschuldigendem Blick.



    Sim-Off:

    edit: reserviert ;)

  • Es war ein grauer Tag, die Sonne war hinter dunklen Wolken verborgen und ein klater Wind heulte klagend durch die engen Straßen Roms. Obwohl sie selbst die Kälte nicht so gut vertrug war sie auf den Straßen Rom und ließ sich von den vielen Menschen treiben. Vorbei an Ständen mit bunten Ballen von Stoff, mit Obst und Gemüse und Schalen aus Kupfer.
    Sie wusste nicht wonach sie suchte, aber ein unbestimmtes Gefühl hatte sie hier her getrieben, mitten auf den Makrtplatz.
    Sollte sie ihrem Schützling eine Kleinigkeit mitbringen? Nichts aufregendes, aber etwas worüber sich der Junge freuen würde. Eine winzige Aufmerksamkeit um ihn von seinem Vater abzulenken, den er so sehr vermisste.


    Leise seufzte sie, wie immer konnte sie den Kopf nicht frei bekommen, selbst in den wenigen Stunden die sie nur für sich hatte. Die Pflicht die man ihr aufgelegt hatte, schien sie wie ein dunkler Schatten zu verfolgen. Sicher, sie liebte den Sohn ihres Herrn.... aber hin und wieder sehnte sie sich nach anderen Dingen. Nach der Aufmerksamkeit eines Mannes, denn hässlich war sie bei weitem nicht. Ihr schwarzes glattes Haar fiel ihr über die Schulter und umrahmte ihr Gesicht, ihre Augen waren grün, leicht schräg wie bei einer Katze und ihre Haut hatte einen bronzenen Ton.


    Schließlich blieb sie an einem Stand stehen, wo kleine Soldaten aus Holz in Reih und Glied standen. Das war mit Sicherheit etwas für ihren kleinen Kriegsherrn.Während sie mit dem Händler verhandelte und feilschte wurde sie mit einem Mal plötzlich fast umgerannt.


    "Was zum...?" begann sie zu fluchen und besann sich sofort. Als Sklave würde sie ausgepeitscht werden, wenn sie einen Bürger Roms beleidigte.

  • Einige der wenigen verbliebenen Oliven fielen zu Boden und rollten über die gepflasterten Steine des Platzes, um irgendwann unter römischen Sandalen ihr Ende zu finden. Macro fuhr herum um zu sehen, wer da versehentlich sein Opfer geworden war und nun nur ungern einen Fluch unterdrückte, das war aus der Tonlage leicht herauszuhören, und fand sich plötzlich großen grünen Augen gegenüber, deren Audruck nur als wütend bezeichnet werden konnten. Schuldbewusst ließ er ein schwaches Räuspern hören, noch bevor er etwas anderes sagen konnte.


    "Oh, ähm Verzeihung, ich war... war in Gedanken."
    Er versuchte es mit einem Lächeln, war aber nicht ganz sicher, ob es bei seinem Gegenüber ankam.
    "Das ist natürlich keine Entschuldigung, nur ein, hrm, Erklärungsversuch. Es ist noch dazu ziemlich eng hier und... nunja es tut mir wirklich Leid, kann ich es irgendwie wieder gut machen?"


    In der Hoffnung einem nicht allzu erbarmungslosen Blick zu begegnen besah er sich die junge Frau, die er da beinahe über den Haufen gerannt hatte genauer. Der Keidung und ihrem Aussehen nach zu urteilen, musste sie eine Sklavin oder Peregrina sein. Ihre langen Haare fielen in so unverwechselbarem Schwarz auf ihre Schultern, ihre Haut war von einem so sonnengebräunten Ton, dass sie ohne Zweifel Ägypten entstammte oder wenigstens aus der direkten Nähe des roten Meeres. Inzwischen fast ein wenig belustigt, wurde seine Körperhaltung almählich etwas entspannter, ihr Stand schien ihrem Temperament keinerlei Abbruch getan zu haben.

  • Als Sklave eines angesehenen Haushaltes hatte man es nicht immer leicht, zumal man immer leicht übersehen wurde, vorallemd ann, wenn es eng war und sich dutzende Menschen an einem Ort tummelten. Auch wenn sie shcon recht abseits gestanden hatte, hatte amn sie umgerannt und das ärgerte sie doch sehr. Schließlich konnte sie sich nicht unsichtbar machen...


    Ein Mann, groß, dunkle Haare, braune Augen und mit den typischen markanten Gesichtszügen eines Römers, stand vor ihr und stammelte betretten vor sich her, eine Entschuldigung. Ihre finsterere Miene verschwand hinter einem amüsiertem Grinsen. Es war selten, dass sich ein freier Bürger, bei einer Sklavin wie sie es war, entschuldigte.


    "Es ist nichts passiert, Herr!" sagte sie nun nicht mehr ganz so unfreundlich. Ihre Wut war nur von kurzer Dauer gewesen und ihre Sanftmütige Art kam schneller zum Vorschein, als ihr Gegenüber wohl ahnte. "Du hast nichts gut zu machen!" sagte sie ganz wohl erzogene und loyale Sklavin. "Es kann immer wieder passieren, dass man in einander rennt.. bei so vielen Menschen!" sie zuckte lächelnd mit den Schultern. Irgendwie konnte man ihm nicht Böse sein.


    "Mein Name ist Kiya und wer bist du??" fragte sie nun neugierig geworden, mit wem sie es zu tun hatte.

  • Zugegebenermaßen ziemlich erleichtert, verwandelte sich Macros betretene Miene nur einen Augenblick später und das gewohnte Grinsen, das so viel besser zu ihm passte, fand wieder auf sein Gesicht zurück. Die junge Frau schien ihm tatsächlich schnell seine Unachtsamkeit vergeben zu haben und in ihrer jetzigen Freundlichkeit, gewannen die markanten grünen Auge nur noch an Wärme und Schönheit. Es blieb nur zu hoffen, dass ihr kleiner Stimmungswechsel nicht an dem Unterschied von Bürger und Sklavin hing, sondern an der Tatsache, dass es in diesem Menschengewirr wirklich nur schwer war, sich voranzubewegen, ohne seine Artgenossen in Mitleidenschaft zu ziehen...daran oder an sienem unverwechselbaren Charme.


    Ihre Augen strahlen unter ihrem Lächeln und der junge Caecilier tat nichts lieber, als es zu erwidern.
    "Umso besser, aber falls dir noch etwas einfällt... noch kannst du mich hemmungslos ausnutzen." Er verschränkte einen Arm hinter dem Nacken, während er sie ansah. Überraschenderweise war es schon so eine kleine Begegnung mit einer Fremden, einer, die nichts mit seinem Alltag, dem Leid und Tod Roms, zu tun hatte, die ihm gut tat, ohne dass er es in diesem Bewusstsein hätte spüren können.


    Kiya also, ein schöner Name und einer, der ihn in seiner Vermutung, sie sei eien Ägypterin, bekräftigte.
    "Ich heiße Macro, der Rest ist egal, alle nennen mich so und du sollst es auch tun.
    Lass' das 'Herr' einfach weg, wenigstens das."


    Er zwinkerte ihr kurz zu und trat dann noch einen Schritt näher an sie und den Stand mit dem Holzspielzeug heran, um einem untersetzten Patrizier mit Anhang Platz zu machen, der sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die Menge schob und nicht danach aussah, als würde er sich entschuldigen, wenn einer seiner Sklaven das einfache Volk aus dem Weg stieß.
    Macro warf einen flüchtigen Blick auf den Mann mit dem festen Willen so niemals zu enden. Nein, auch nicht als Senator.

  • Ihre Freundlichkeit war ehrlich, denn sie verzieh den Menschen recht schnell ihre Unachtsamkeit und auch wenn es einen Standesunterschied zwischen ihnen gab, war sie doch so erzogen worden, dass man egal um wen es sich handelte, einem Fremden immer mit Respeckt und Höflichkeit gegenüber treten sollte. Zumal auch jeder einen Fehler machen konnte und dann sollte man nicht immer sogleich Vorwurfsvoll sein. Verzeihen war eien Charakterstärkte, zumindest aus ihrer Sicht.
    Sie lachte leise, als er meinte sie dürfe ihn hemmungslos ausnutzen. Er hatte ein herrliche erfrischende, ehrliche und auch übermütige Art, welche ihr sogleich symphatisch war und alle Unterschiede ziwschen ihnen als Nichtigkeiten abtaten.


    "Es freut mich sehr dich kennen zu lerne!" sagte sie und neigte höflich den Kopf. Sie mochte auf das Herr verzichten können, doch waren einige ihrer Angewohnheiten so sehr drin, dass sie selbige nciht einfach ablegen konnte. Egal wie sehr sie sich bemühte.
    "Wie wäre es, wenn du mich auf einen Saft einlädst?" schlug sie lächelnd vor.


    Sie folgte dem Macros und seufzte, das war das typische Bild eines Römers, dem sie sich oft im Alltag stellen musste. Denn als Sklave war man in den Augend er meisten Menschen nur ein Gegenstand und man musste nur bedingt auf sie Rücksicht nehmen. Es war ein Ärgerniss, aber solange sich die Einstellung der Menschen nicht änderte, hatten sie keine andere Wahl und mussten sich in ihr Schicksal fügen.

  • Macro lächelte als Kiya sich höflich vor ihm verbeugte und erwiderte es mit einem galanten Kopfnicken. Er versuchte ihr Alter einzuschätzen, wie viele Sommer mochte sie schon erlebt haben? 18, 19 vielleicht. Nun alt genug zumindest, um nicht zu schüchtern zu sein, um auf sien Angebot einzugehen und der junge Soldat war froh darum. Auch wenn ihm noch eben nicht nach Gesellschaft gewesen war, so sah es jetzt schon anders aus, denn das hier war neu und anonym und hatte nicht viel mit den quälend bekannten Gesichtern seines Alltags zu tun.
    "Das wäre... nur allzu gerecht und würde mich von meinem schlechten Gewissen befreien." Ohne es wirklich bewusst zu tun, schnitt er eine Grimasse.
    "Nein wirklich, sehr gern, mal sehen...."


    Er musste sich strecken, um nach einer Taberne, einem Saftstand oder ähnliches Ausschau zu halten und das, obwohl Macro eher groß gewachsen war. Die aufgespannten Sonnensegel, nubische Hünen, die ihre Herren vor Gaffern und Dieben bewahrten und einfach viel zu viele Köpfe machten es schwer sich einen Überblick zu verschaffen. Trotzdem erblickte er, wonach er gesucht hatte. Nur einige Schritte von ihnen entfernt gab es einen Stand an dem einige Säfte, Honigwein und quellwasser verkauft wurde, sogar einige Cathedrae waren daneben aufgestellt, sodass man sich für einen Moment setzen konnte -natürlich nur als Kunde.
    Mit zufriedener Miene huschte Macros Blick wieder zurück auf Kiyas hübsches Gesicht.


    "Ich hab was gefunden. Hier entlang."
    Und ohne ein weiteres Wort schlängelt er sich zwischen zwei Patrizierinnen hindurch, nicht wirklcih auf eine Weise, die einem Vertreter des römsichen Gesetzes gerecht wurde, aber auf eine, die unverwechselabr zu ihm gehörte. Es war eigentlich ganz leicht.

  • Es war entspannend, einmal nicht als Sklavin behandelt zu werden, sondern einem Mann Aug in Aug und auf einer Ebene zu begegnen. Zwar würde sie ihren eigenen Stand niemals vergessen, war doch zu viel Verantwortung mit daran gebunden, aber einmal sich entspannt dem Treiben der Menschen und auch den Blicken der Männer hinzugeben, war etwas anderes und vorallem ein kleines Abenteuer, welches den Alltag versüßte.
    "Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben..." lächelte sie und und legte den Kopf leicht schief.
    Auch sie war nur eine Frau und wenn ein ansehnliches Mannsbild ihr über den Weg lief, dann genoß auch sie den Anblick und ließ sich dann auch zu Tagträumen hinreißen. Ihrem Herrn wäre es egal, wenn sie sich einmal Vergnügen würde, solang sie ihren Pflichten nachkam. Ihre Gedanken verbarg sie hinter einem kecken Lächeln.


    Als er sich streckte und nach einer Taberna oder zumindest einem Stand umsah, unterzog sie ihn nochmals einer genauen Musterung ehe sie sich mit einem rbeiten Grinsen abwandte und auch die Augen offen hielt.
    Schließlich hatte er das gefunden, wonach er gesucht hatte und mit feuereifer drängte er sich durch die Menge.
    Kiya folgte ihm, schlängelte sich an den Menschen vorbei und nutzte die Lücken, welche sich in der Menge auftaten. Als Sklavin lernte man, sich unauffällig zu bewegen und vorallem so, dass man niemanden belästigte.


    "Warte.....!" lachte sie, als sie Macro kurz aus den Augen verlor, ehe sein Schopf wieder auftauchte.

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