Gladiatorenkämpfe zu Ehren des Geburtages des Imperators.

  • Das Coloseum war an diesem Tage voll wie sonst nie, trotz das nicht groß Reklame hierfür betrieben wurde. Senatoren, Ritter und natürlich das einfache Volk waren zahlreich vertreten um den Kämpfen welche zu Ehren des Imperators stattfanden beizuwohnen.
    Ich blickte mich um und war mit dem was ich sah hoch zufrieden. Leider vermißte ich den Imperator, welchem doch dieses Spektakel hier gewidmet war. Allerdings wußte auch ich, dass er in Mesunum zur Genesung verweilte. Jetzt bleib nur noch zu hoffen, dass die Gladiatoren ordentliche Wettkämpfe abgeben würden!


    Ich trat hinaus in die Arena atmete tief durch, dies war mein erster öffentliche Auftritt vor einer solch großen Menschenmenge. Ich schluckte kurz und begann.


    Werte Bürger Roms. Ich möchte euch zu diesen Wettkämpfen welche zu Ehren unseres geliebten Imperators Gaius Ulpius Aelianus Valerianus herzlich willkommen heißen und sende ihm auf diesem Wege die besten Glück und Genesungswünsche nach Misenum!


    Ich wartete die Reaktion der Bürger ab bevor ich das Zeichen für die erste Paarung geben würde. Es würde ein Murmillo gegen einen Retiarius sein.

  • Potitus musste wieder einmal Valerianus vertreten, aber diesmal war es besonders erfreulich, denn er durfte in seinen Namen den Spielen vorsitzen. Wie üblich flankierten seine skythischen Wachen die Ehrenloge, in der er im Ornat des Spielgebers, die der eines Triumphators ziemlich ähnlich sah, präsidierte. Dabei war er schon ziemlich gespannt, wie sich der neue Procurator der Gladiatoren machte.


    Schwierig würde es allerdings nicht für ihn werden: Nach den langweiligen Prozessionen und Opfern des Vormittags war wahrscheinlich jeder Kampf unglaublich erbaulich!

  • Auch wenn Macer erklärtermaßen eher ein Freund der Wagenrennen als der Gladiatorenspiele war, konnte er sich diese Spiele am geburtstag des Kaisers trotzdem nicht entgehen lassen. Mehr noch als bei der Prozession und den Opfern am Vormittag, bei denen Macer auch tatsächlich persönlich bei den Göttern um eine Genesung des Kaisers gebeten hatte, stand hier nun aber tatsächlich der gesellschaftliche Aspekt im Vordergrund. Als designierter Consul hätte er daher wohl selbst dann nicht fehlen können, wenn er ein erklärter Gegner solcher Spiele gewesen wäre. Da er das aber auch nicht war würde er den Nachmittag wohl ebenfalls noch genießen können, wenn denn die Kämpfe einigermaßen spannend wurden.

  • Nach den ganzen Zeremonien am Vormittag war Durus fast froh, nun endlich ein wenig entspannt sitzen zu können, während eher die ritterlichen Bürger sich für ihren Kaiser ins Zeug legten. Zwar kannte der alte Tiberier den neuen Procurator Familiarum Gladiatoriarum nicht, aber er wirkte doch engagiert und motiviert, hier dem Anlass angemessene Spiele abzuliefern.


    So saß er auf seinem Ehrenplatz und harrte der Dinge, die da kommen sollten.

  • Nachdem das Publikum immer lautstarker den Beginn forderte und in Gesangeschören anfing, den einen oder auch den anderen Gladiator anzupreisen, betraten auch schon die ersten beiden die Arena, begleitet von einem Schiedsrichter in weißer Toga. Neben dem Murmillo liefen drei Diener. Einer hielt Schwert und Schild, der zweite hielt den Helm deutlich sichtbar nach oben. Der dritte schließlich hielt eine Tafel hoch.

    Dies ist der


    MURMILLO


    MELETES


    Er hat 14 Kämpfe bestritten, davon 9 Siege und 4 Unentschieden!


    Auch neben dem Retarius liefen 3 Diener. Der eine trug feierlich das Netz über beide Arme gelegt, der zweite hielt den Dreizack. Als Retarius trug der Gladiator schließlich keinen Helm. Der dritte wiederum trug ebenfalls eine Tafel.

    Dies ist der


    RETARIUS


    CODRUS


    Er hat 9 Kämpfe bestritten, davon 7 Siege und 2 Unentschieden!


    Die Menge bejubelte die beide, die schließlich in ehrerbietiger Haltung vor dem editor stehen blieben und ihn grüßten, auf dass er die Waffen in Augenschein nehme und auf Echtheit prüfe. Als dies schließlich getan war, gingen die beiden Kämpfer beiseite, um sich von ihren Helfern die Rüstung noch einmal festzurren zu lassen, Waffen und Helme anzulegen und sich auf den Kampf vorzubereiten.


    Unterdessen betraten geschwind zwölf Mädchen die Arena, jede von ihnen noch keine zehn Jahre alt, nackt und von oben bis unten entweder in goldener oder in silberner Farbe angemalt, so dass sie einander glichen wie ein Ei dem anderen. Jeweils ein silbernes und ein goldenes Kind stellten sich einander gegenüber, jedes Mädchen bewaffnet mit zwei glitzernden Dolchen. Musik setzte ein, und in perfektem Takt begannen die Mädchen scheinbar, miteinander zu kämpfen, verrenkten dabei die jungen Körper stießen zu. Wenn sich die Dolche trafen, sprühten jedes Mal Funken, was im Publikum zu einigen erheiterten „Ah“'s und „Oh“s führte. Der Takt der Bewegungen wurde immer schneller, die Angriffe immer fließender, bis schließlich ein lauter Trommelschlag ertönte und die Mädchen plötzlich wie vom Blitz gefällt alle niederfielen und liegen blieben.
    Inzwischen waren die Rüstungen angelegt und die Kämpfer bereit, so dass diese nun wieder vor den Procurator traten, um das Startsignal zu erhalten. Unterdessen schlichen sich die Mädchen heimlich, still und leise aus der Arena.

  • Macer nickte Tiberius Durus zur Begrüßung zu, als dieser in der Nähe Platz nahm. Wie immer bei solchen Großveranstaltungen sah man sich, aber sobald einer eine offizielle Funktion hatte, wie der Tiberier eben bei der morgentlichen Prozession, hatte man kaum einmal die Zeit, sich überhaupt persönlich zu begrüßen. Und auch hier verhinderte der Lärm der Zuschauer bald jedes Gespräch und die ersten Kämpfer wurden angekündigt. Interessiert las Macer die präsentierten Tafeln und versuchte sich ein Bild von den Kämpfern zu machen. Er kannte sich nicht gut genug mit Gladiatoren aus, um zu wissen, ob die präsentierten Zahlen gut waren, aber immerhin schienen sie ausgeglichen stark zu sein, was für einen interessanten Kampf sprach.

  • Nach dem kleinen Schauspiel mit den jungen Mädchen, trat ich wieder vor und ging zu den Gladiatoren die beide aus meinem Ludus waren. Es war recht laut um uns herum, trotzdem versuchte ich halbwegs leise zu sprechen.


    Ihr beide kennt euch nun lange genug. Du Meletes, hast heute die Chance, dem Leben eines Gladiators aufwiedesehen sagen zu können wenn du Glück hast. Also kämpft gut aber seht zu, dass ihr euch nicht gegenseitig zu viele Wunden beibringt!


    Die beiden Gladiatoren nickten und sahen dann zur Ehrentribüne und riefen laut mit erhobenen Waffen.


    MORITURI TE SALUTANT!


    So rief ich dann schließlich als die Beiden ihren Spruch aufgesagt hatten.


    MÖGEN DIE SPIELE BEGINNEN!


    Und machte den beiden Gladiatoren platz. Die Diener hatten die Arena zuvor mit den Mädchen verlassen, so dass nur noch die beiden Gladiatoren übrig waren, welche nun anfingen sich gegenseitig zu belauern.


    Meletes der Murmillo mußte sich vor dem Netz seines Gegenübers in acht nehmen. Wenn er damit einen Schlag am Bein abbekommen würde und strauchelte, konnte es um ihn schon geschehen sein. So versuchte er immer einen gewissen Abstand einzuhalten. Hin und wieder tat er einen Schritt auf seinen Kollegen zu und versuchte ihn mit seiner Waffe irgendwie wenn möglich an den Beinen zu treffen. Doch er hatte einiges an Erfahrung gesammelt, um zu wissen, dass bei solchen Angriffen Vorsicht geboten war.

  • Das waren wohl die ersten Spiele seit Jahren, die Menecrates besuchte. Er betrachtete den heutigen Besuch aber auch mehr als Pflicht, denn als Kür, obwohl ihn natürlich der Ablauf der Spiele interessierte - konnte er doch hier Vergleiche zu seinen eigenen Plänen für Spiele ziehen. Er folgte somit aufmerksamer als sonst dem Ablauf, um nicht aus Unwissenheit später dasselbe zu bieten, was nicht nur ärgerlich, sondern vor allem einfallsarm sein würde.
    Er nahm einen der besseren Plätze - die für die Senatoren – ein. Sein Blick erfasste nur flüchtig Salinator. Trotzdem blieb ihm dessen auffälliger Begleitung nicht verborgen. Ein skurriler Anblick im Vergleich zu früher, wo der Kaiser mit Ausstrahlung jedweden Spielen einen besonderen Glanz verlieh. Menecrates‘ Hoffnung, der Kaiser könnte zu den von ihm veranstalteten Spielen erscheinen, schwand jedoch bei diesem Anblick, denn wenn Valerianus nicht einmal zu seinem Geburtstag nach Rom reisen würde, könne wohl nur ein Wunder bewirken, dass er zu den von Menecrates organisierten Spielen erschien.


    Er seufzte insgeheim und nickte den Senatoren auf den Nachbarsitzen grüßend zu. Dann begann auch schon der erste Kampf...

  • Piso war sehr froh, dass er seinem Sklaven Cassivellaunus, den er irgendwie noch immer am Hals hatte, Anweisungen gegeben hatte, ein Kissen mitzubringen sowie einen Hocker, auf dem Piso nach den Strapazen der Prozession seine Füße hochlagern konnte. Der Septemvir und Arvalbruder war einigermaßen geschlaucht, und hatte sich ein wenig abgesondert von den anderen. Um ehrlich zu sein, war es manchmal sehr schön, alleine zu sein. Niemand, der ihn anquatschte, niemand, mit dem er sich unterhalten musste. Nein, seine Konzentration konnte er, ohne die Kiefer auseinanderbringen zu müssen, auf zwei Dinger richten. Erstens auf die Kämpfe. Zweitens auf die Plaette an Honigbrötchen, die er sich erstanden hatte. Genüsslich dreinschauend, hob er eines hoch, und kaute mit wohligem Gesichtsausdruck drauf herum, während unten irgendwelche Tschapperl komplett depperte Tafeln hochhielt, die Piso nicht im Geringsten interessierten. Den Jubel quittierte er mit geräuschvollem Kauen, welches niemand bemerkte wegen des Lärms. Was kam nun? Irgendwelche Mädchen machten einen skurillen Kampf mit Dolchen. Pah. Sie müssten 10 Jahre älter sein, dann würde es auch was zum Schauen geben. Denn Piso schaute sich gerne wohlgeformte, in anderen Worten ästhetische Brüste und Hintern an. Aber er war nicht so versaut, dass das Gleiche für so junge Mädchen galt.
    Deshalb schielte er nur halbherzig zur Arena hin, dann und wann die Funken von den Dolchen bemerkend, bevor die Gören endlich abdampften und der eigentliche Kampf begann. Piso begann, seine Honigbrötchen vor Aufregung schneller herunterzumampfen. Jetzt geht’s los!

  • Auch Sedulus war samt seiner Schwangeren Ehefrau Serrana unter den Gästen. Er war schon gespannt wie die Kämpfe vonstatten gehen würden.
    Er blickte zu Serrana hin und meinte besorgt.


    Ich hoffe die Kämpfe werden dich nucht zu sehr aufregen.


    Dabei blickte er auf den Bauch seiner Frau und machte eine besorgte Mine.


    Als er dann Iustus dort unten sah wußte er zwar nicht gleich wer er war, doch irgendwie kam ihm dieser Mann bekannt vor. Doch woher?
    So meinte er zu Serrana.


    Ich glaube den neuen Procurator dort unten kenne ich woher...

  • Serrana folgte dem Blick ihres Mannes hinab zu ihrem mittlerweile nicht mehr zu übersehenden Bauch und ergriff kurz seine Hand, bevor sie den Kopf schüttelte und ihn anlächelte. "So schlimm wird es schon nicht werden, mach dir keine Sorgen. Und falls es mich wirklich zu sehr mitnehmen sollte, dann kann ich immer noch früher gehen und in der Sänfte auf dich warten." Deutlich aufgeregter als man es ihr nach aussen hin ansah, spähte sie dann wieder hinunter in die Arena. Immerhin waren dies ihre ersten Gladiatorenkämpfe überhaupt, auch wenn sie schon seit über einem Jahr in Rom lebte, und bislang hatte sie noch nie einen Kampf gesehen, der vielleicht jemanden das Leben kosten würde. Fast ein wenig dankbar für die nächste Bemerkung riss sie sich von diesen Gedanken wieder los und versuchte, den Leiter der Gladiatorenschule auf Sedulus' Fingerzeig hin auszumachen.


    "Also, ich kenne ihn ganz sicher nicht." sagte sie dann und schüttelte erneut den Kopf. "Woher könntest du ihn denn kennen? Aus der Zeit bei den Cohortes Urbanae vielleicht?"

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso


    Auch Nigrina hatte sich gemeinsam mit Piso zu den Gladiatorenkämpfen eingefunden. Natürlich! Das war doch etwas, was sie sich nicht entgehen lassen würde! Irgendwo hinter ihr stand in dem kleinen Pulk an Sklaven, die ihr stets hinterher hechelten, auch der Parther, für den das Kommende besonders interessant sein dürfte, da sie vorhatte ihn irgendwann einmal auch in einer Arena zu sehen – was er wusste, inzwischen.


    Interessiert beobachtete sie die Darbietung der Mädchen und machte sich gedanklich eine Notiz zu prüfen, ob so etwas womöglich auch auf einem privaten Fest gut ankommen würde bei Gästen. Und zugleich waren da auch schon die Gladiatoren zu begutachten... Nigrina genoss es. Die Darbietung der Mädchen, die Gladiatoren, das Jubeln der Menge und die Vorfreude auf die Kämpfe – die ganze Atmosphäre hier. Sie genoss es.

  • Gestern noch hatten sie miteinander gefeiert. Codrus hatte sich noch über die Frau lustig gemacht, die unbedingt mit Meletes in seine Kammer wollte. Sie hatten miteinander Brot und Salz geteilt, hatten gesungen und gelacht. Und heute würde er versuchen, ihn zu töten. Oder zumindest, ihn zur Aufgabe zu zwingen und dann zu töten, wenn es von ihm verlangt wurde. Aber so war das eben. Drei Mal im Jahr stellte er sich allem, was auch immer ihm in der Arena entgegengestellt wurde. Und sei es ein Freund. Auch wenn ihm unbekannte Gladiatoren aus anderen Ludi lieber waren. Aber dafür hatte er an 365 Tagen im Jahr drei Mahlzeiten im Bauch, er hatte einen richtigen Medicus bei der Hand und niemand,d er ihm nur irgendwelche Amulette verkaufen wollte, und wenn sein Vertrag ausgelaufen war und er noch lebte, war er um 12.000 Sesterzen reicher. Gar kein schlechter Preis für das eigene Leben, viele verkauften sich für weitaus weniger.


    Der Procurator verschwand und sie blieben in der Arena zurück. Am Rand standen die harenarii, von den Zuschauerrängen so gut wie unsichtbar. Aber wenn sich Riemen lösten oder der Kampf besonders lange dauerte, brauchte man schnell Hilfe, die mit ein paar schnellen Griffen in der entstehenden Pause für Abhilfe zu sorgen, und vielleicht noch etwas zu trinken zu reichen. Ein Gladiatorenkampf war schließlich kein wildes Hauen und Stechen.
    Der Schiedsrichter trat beiseite und gab das Signal, dass er angreifen konnte. Ein letzter, freundlicher Blick zu seinem Freund, der ab jetzt zum Gegner wurde. Codrus war leichter armiert. Keine Rüstung abgesehen von dem galerus, der seinen linken Arm und seinen Hals schützte, und die Bandagen der manica. Kein Schild. Kein Helm. Nichts, was ihn in seiner Bewegung einschränkte also. Und er war gut, noch keine einzige Niederlage hatte er zu verzeichnen.
    Seine Fans johlten auf, als er also leichtfüßig und flink auf seinen Gegner zusprang und mit den Dreizack zustieß. Ein kleiner, sicherer Stoß auf das Schild, nur um Meletes zu ärgern. Reichweite und Agilität waren seine Waffen, der Murmillo hatte beides nicht. Mit einer geschickten Handbewegung drehte Codrus das Netz in seiner linken, ließ es fast wie ein eigenes Lebewesen nach vorne sich öffnen und wie ein großes Maul nach dem Schwertarm seines Gegners schnappen. Er musste mit dieser Bewegung nur ein einziges Mal Glück haben, dass sich das Schwert im Netz verfing, und schon hätte er seinen Fisch sicher gefangen. Nur dass dieser Fisch hier scharfe Zähne hatte und wusste, was auf ihn zukam.



  • Die Menge die um sie herum tobte, nahm Meletes schon kaum mehr wahr. Er konzentrierte sich ausschließ auf seinen Gegenüber.
    Er war sich der Gefahr bewußt, welche ihn erwartete und fast hätte ihn Codrus auch erwischt. Doch im letzten Moment, konnte er sich zurückfallen lassen. Dabei verlor Meletes allerdings das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Er versuchte so schnell wie es nur ging wieder auf die Beine zu kommen um sich seinem Gegner wieder entgegen zu stellen. Allerdings hatte sich Meletes bei seinem Sturz eine kleine Schramme am Bein zugezogen. Sie war zwar nicht schlimm, aber ein klein wenig ungemütlich. Er war auf seinen Fehler den er beging recht sauer. Das nächste mal konnte er schon anders aussehen und der Kampf für ihn verloren sein. Schließlich versuchte er selbst nun wieder einen Angriff und umrundete Codrus. Mal linksherum und mal rechtsherum. Aber irgendwie fand er nicht so recht die Lücke die er suchte um seinen Gegner auch nur irgendeinen Schaden zufügen zu können. Er wollte schon die Initiative aufgeben dann versuchte er es doch. Er schnellte nach vorne, mit der Hand welche das scutum hielt vorweg und versuchte dann mit dem Gladius den Arm zu treffen in dem Cordus seinen fuscina tridens hielt. Allerdings verpuffte der Angriff ohne große Wirkung.




  • Der Kampf begann und ging gleich munter los. Zumindest empfand Macer das so, der sich vorgenommen hatte, sich einfach von der Stimmung leiten zu lassen und die Kämpfe zu genießen. Der Retiarius schien ihm einen etwas aktiveren Eindruck zu machen, während sein Gegner auf Ruhe und Routine zu setzen schien. Als er gleich beim ersten Zurückweichen aus dem Gleichgewicht kam, war Macer etwas überrascht, denn das hätte er von einem Profi nicht etwartet. Aber er kannte sich ja eben auch nicht so gut mit Gladiatorenspielen aus und war daher gespannt, wie es weiter gehen würde und ob der Retiarius die kleine Schwäche seines Gegners gleich würde nutzen können.

  • Zitat

    Original von Flavia Nigrina


    Ach ja. Er war ja gar nicht alleine, wie er es sich in einem Anfall von Autismus gedacht hatte. Seine Schwester war ja noch da! Nigrina!
    Piso hatte sich lange Zeit miserabel gefühlt. Wegen seiner unerfüllten Liebe, wegen des Todes zweier ihm besonders nahe stehenden Personen, wegen Nigrinas Verlobung. Aber dass die Aussicht, Prisca zu heiraten, nun so gut stand, das hatte wieder Leben in ihn hineingebracht. Er fühlte sich wieder frisch. Und er war sogar bereit, wieder ein bisschen ästhetischen Unfug zu betreiben.
    Er blcikte auf seine Schwester, verkniff sich ein Grinsen und dachte nach, wie er ihr am Besten auf den Geist gehen könnte. Nun ja. Nigrina konnte man mannigfaltig auf den Geist gehen, das war ja das Schöne an ihr. Er ballte seine linke Hand zur Faust, ließ aber seinen Zeigefinger herausgucken. Mit jenem Zeigefinger stupste er Nigrina an.
    “Huhu!“, machte er mit gefälscht hoher Stimme und grinste jetzt wirklich. “Huhu, Nigrinchen!“ Er stupste sie noch ein paar Male an. “Huhu!“ Noch einmal stupste er. “Was ist mit du?“ Piso grinste seine Schwester breit an, mit dem breitesten Grinsen auf seinen Lippen seit Monaten. Mit halbwegs normaler Stimme fuhr er fort. “Magst du ein Honigbrötchen haben? Die sind echt spitze, sage ich dir...“ Er hielt Nigrina eines davon direkt unter die Nase, sodass sie ebendiese zwangsläufig mit Honig beschmieren würde, sollte sie unwillkürlich auch nur einen Zehntelzoll mit ihrem Gesicht nach vorne gehen.
    Den Kampf da unten beachtete er bei diesem Heidenspass nciht einmal sonderlich.

  • Wäre das hier ein Training gewesen, Codrus hätte sein Gegenüber scherzhaft gefragt, ob er heimlich Wein getrunken habe. Oder ob er krank sei. Ob sie eine Pause machen sollten, bis er seine volle Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen widmen konnte. Nur: Das hier war kein Training, und sie beide damit keine Freunde.
    Codrus sah den Hieb kommen, drehte den Dreizack beiseite und ließ das Schwert so ins Leere stoßen. Er selbst nutzte die Möglichkeit zu einem weiteren Angriff mit seinem Netz. Seine Hand ging mit der viel geübten Drehung nach vorne, das Netz öffnete sich und die kleinen, runden Steine, die zu dessen Beschwerung am äußersten Rand befestigt waren, prasselten mit leichtem Klacken auf Helm und Manica seines Gegners, als er ihn nicht ganz so voll traf wie erhofft. Den Dreizack setzte er mit einer leichten Wendung hinterher, aber auch dieser traf nur auf das Schild.


    Codrus zog sich einen Schritt zurück und brachte sich damit außer Reichweite von Schwert und Schild. Er brauchte einen neuen Ansatzpunkt, eine neue Lücke. Wieder züngelte der Dreizack vor, diesmal höher und auf den Kopf gerichtet. Die Gabeln des Tridens waren zwar nicht klein genug, um durch den Seeschlitz eindringen zu können, dennoch verleitete es die meisten Murmillones zu einem instinktiven Zurückzucken, das häufig in einer geeigneten Lücke in der Deckung resultierte. In dem Fall war es nur ein geschickter Wurf und ein Stoß mit der Stange des Dreizacks, um den Kampf günstigstenfalls für sich zu entscheiden. Wie gesagt, günstigstenfalls, auch wenn Meletes eigentlich niemand war, dem solche Anfängerfehler unterliefen.



  • Mit Wohlwollen beobachtete Durus das Vorprogramm der Spiele. Dabei stellte sich ihm vor allem die Frage, was für eine Farbe das genau war, mit der man die Mädchen bemalt hatte, dass sie so gut hielt! Dann war der Tanz aber schon vorüber und die Gladiatoren marschierten ein:


    Auch wenn der alte Tiberier kein großer Fachmann für Kampfsport war, hatte er schon von Meletes gehört, während Codrus ihm noch nicht zu Ohren gekommen war. Spontan entschied er sich für den Murmillo - Rüstungen beeindruckten ihn irgendwie doch mehr als dieses Fischer-Outfit!


    Als der Kampf begann, sah es tatsächlich bereits kurz so aus, als würde er wie üblich falsch liegen: Der Angriff ließ den 'Fisch' fast ins Netz gehen - doch glücklicherweise rappelte er sich wieder auf und Durus wurde wieder etwas zufriedener.

  • Auch Sedulus war nicht wirklich so begeister von dem Kampf des Murmillo. Ihm kam er so vor als hätter Blei an den Füßen und den gestrigen Rausch noch nicht ausgeschlafen. So meinte er zu seiner Frau.


    Wenn der da so weiter macht, wird es ein leichtes für den Retarius sein, ihn auf seinen Dreizack aufzuspießen. Ich hoffe nur er kommt noch etwas in die Pötte...


    Ein wenig verägert darüber, weil er sich doch ein wenig mehr von dem Kampf erhofft hatte, verzog er dementsprechend sein Gesicht.

  • "Moritori te was?", murrte Vala wenig intelligent als er gerade eine Handvoll Otternasen in sich reinstopfte und dabei das Geschehen unten ein wenig aus den Augen verlor.


    Linus von Patrae
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    "Te Salutant.", ergänzte Linus mit spöttischer Miene, "Noch nie so einen Blödsinn gehört. Die scheinen ja wirklich viel Vertrauen in ihre Kunst zu haben, und das am Geburtstag Valerianus'. Würde mich aber nicht wundern, immerhin ist der Verfall des Vertrauens in den Kaiser schon fast greifbar."


    Sie saßen auch recht weit oben. Nicht beim ganzen Gesocks das so auf den Straßen Roms rumfleuchte, und nur in die Arena gelassen wurde damit es draußen nicht dumm rumstand und vielleicht auf die Idee kam einen neuen König oder so auszurufen. Aber auch nicht unten bei den feinen Pinkeln. Bei Valas 'Freunden'. Hatte er da Lupus entdeckt? Nein. Es war nur seine Verlobte-Gedingens. Und... achwas.. dieser Wurm von Quaestor.


    "Sag, weiß einer von euch aus dem Kopf, ob Aulus Flavius Piso mit Flavia Nigrina verwandt ist? Und wenn dann: wie?"


    Lucius Accius Damio
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    "Selbstverständlich.", flötete Damio, der angewidert die ihm hingehaltenen Otternasen ablehnte und stattdessen in die Lerchenzungen griff, um sich währenddessen in unverhohlener Bewunderung für die patrizischen Familien der Stadt zu proben, "Flavia Nigrina ist die Halbschwester Pisos, ihr gemeinsamer Vater der bekannte und berühmt-berüchtigte Cnaeus Flavius Aetius. Piso stammt aus dessen erster Ehe mit der tugendhaften wie vorbildlichen Calpurnia Fausta, Nigrina ist die Tochter Genucia Triarias, einer sehr... sagen wir: einnehmenden Frau."


    "Halbffefter, fagft du?", murrte Vala weiter mit vollem Mund ohne dabei den Blick irgendwo zu fixieren, "Meinft du, fie würde ihn vermiffen?"


    "NATÜRLICH WÜRDE SIE DAS!", empörte Damio sich, sofort ahnend in welche Richtung dieses Gespräch abzudriften drohte, "Hast du nicht schon genug für... Vermisste gesorgt?"


    "Er ifft mir auf den Fuff getreten..", beklagte Vala sich gespielt weinerlich, "..wenn du verftehft, waff ich meine."


    "Wenn du jeden, der dir auf die Füße trittst derart behandelst ist Rom bald bar von Männern...", dozierte der Accier weiterhin mit eindringlicher Stimme.


    "Och.", war alles, was ein sichtbar belustiger Linus dazu zu äußern hatte.


    "Ist der Mann verheiratet?", hakte Vala sehr offensichtlich nach. Es war klar, was in seinen Gedanken ablief, und seit sich seine Gesundheit nach dem.. Maleur.. mit den Mutii stetig gebessert hatte, hatte sich auch eine gewisse Veranlagung in ihm wieder aus dem Krankenurlaub zurückgemeldet.


    "Nein.", grummelte Damio, der selbst nicht wusste, warum er das überhaupt sagte, "Aber man munkelt, dass es da eine gewisse Sache zwischen ihm und Aurelia Prisca gäbe."


    "Aurelia Prisca?", murmelte Vala, während seine Gedanken in eine ganz bestimmte Richtung drifteten, "Ist sie schön?"


    "Eine Zierde ihres Geschlechts..", antworte Linus anstatt des Accius, "Ist eine Weile her, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe, aber eins kann ich dir sagen: eine Gestalt so grazil wie tanzender Sand im Spiel des Meeres, Haare so schwarz wie die Tiefe der See, Augen so blau wie das Wasser der bezaubernsten Lagune, und ein Gesicht so zart und anmutig wie das der schönsten Tochter Poseidons..."


    Es dauerte eine Weile, bis der träumerisch in die Ferne starrende Grieche bemerkte, dass er von vier sehr irritierten Augen angestarrt wurde: "Bei den Göttern: WAS??"


    "Du hast 'bezaubernd' gesagt.", stammelte Damio recht wortlos, sich nicht entscheidend könnend ob er jetzt einem Lachanfall erliegen oder einen Medicus für den Griechen rufen sollte.


    "Und sowieso: seit wann lässt du dich von den Reizen der Frauen fangen, Linus?", hakte Vala mit offenem Hohn und einem Äquatorialgrinsen nach.


    "Stop!", protestierte Linus, "Nicht jeder Helene ist gleichzeitig ein Liebhaber männlicher Arschbacken, ihr verdammten Ignoranten."


    "Ach, was du nicht sagst..", lachte Vala nun, "..aber das was du sagst klingt vielversprechend. Ich denke, ich werde sie mir mal genauer ansehen."
    "Jetzt haltet den Mund und schaut runter..", mahnte Damio mit Fingerzeig in die Arena, "..es geht bald weiter. Und sowieso: du bist bald für ein Jahr bei der Legion, Vala. Wenn du zurückkehrst, ist die gute Frau wahrscheinlich schon verheiratet."


    "Und?", zuckte Vala unbekümmert mit den Achseln, "Das macht die Sache doch umso interessanter..."

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