Archiv der Curia Mogontiaci

  • Dies ist das neue Archiv der Curia Mogontiaci, aufgeteilt auf zwei Räume im Obergeschoss, so wie sie sich nach den Umbauarbeiten unter der Bauleitung von Iullus Helvetius Curio gegenüber der Öffentlichkeit präsentiert. Darunter im Erdgeschoss befindet sich das Officium des Scriba Mogontiacum.


    Im Archiv befinden sich alle Akten, Urkunden und sonstige Schriftstücke der lokalen Curia. Für die Ordnung im Archiv ist der Stadtschreiber von Mogontiacum zuständig.

  • Wieder einmal saß Carbo zwischen ganzen Stapeln von noch ungeordneten und unkatalogisierenden Pergamentrollen und arbeitete weiter daran, seine neu angefangenen Fundbücher zu vervollständigen. Die Akten stammten alle aus der Zeit vor dem Umbau der Curia Mogontiaci, unter der Bauleitung des damaligen Magister Vici, Iullus Helvetius Curio. Damals hatten die Dokumente des Archivs z.B. noch im Officium XIII und vorher im Officium IX gelagert. Auch das Tabularium im Keller nicht zu vergessen. Das alles war nach dem Umbau nun gebündelt in den oberen Stock ins neue Archiv verlegt worden, um nicht zu sagen dort abgeladen. Denn es herrschte ein großes Durcheinander. Die Bauarbeiter hatten sich einfach wahllos Pergamentrollen und Pergamenttöpfe geschnappt und sie im neuen Archiv dann irgendwo hingeworfen. Keiner hatte es seither für Nötig befunden Ordnung dahinein zu bringen und da es Carbo Spaß machte Dinge neu zu organisieren und zu systematisieren, hatte er angefangen, wann immer es ihm seine Pflichten als Stadtschreiber zuließen, heraufzukommen und weiterzuschlichten. Damit man überhaupt einmal eine ungefähre Vorstellung hatte, was alles an verschiedenen Schriftstücken da war, hatte Carbo angefangen die Pergamente nach Typen zu sortieren und jedem Typ einen eigenen Platz inm Archiv einzuräumen. Personalakten hierhin, alte Bekanntmachungen hierher und Stiftungsurkunden dorthin usw. Diese Arbeit kostete dem Jungen eineinhalb Wochen, ehe jedes Schriftstück auf diese Weise einmal anhand seines Inhalts grob vorsotiert war.


    Der nächste Schritt bestand nun darin diese Vorsortierung zu verfeinern und zu katalogisieren, sodass man jede Schriftrolle innerhalb des Archivs sofort finden konnte. Dafür fertigte Carbo für jeden Typ ein sogenanntes Findbuch an, ein Findbuch nur für Personalakten, ein Findbuch nur für Urkunden, ein Findbuch nur für Sitzungsprotokolle usw.
    In so einem Findbuch (z.B. dem Findbuch für Verpachtungsurkunden) stand dann ganz genau verzeichnet, wo sich Schriftrolle X im Regal Y befand. Ein einfaches, wie auch geniales System, wie Carbo fand.
    Gerade nahm er sich einen Stapel Pergamentrollen vor, die aus der Zeit der Stadtschreiberin Petronia Marcia herstammten.



    Salve iterum, duumvir


    Ich werde in den nächsten Tagen nach Mogontiacum reisen. Zusammen mit dem Optio Pictor und dem Nauarchus Tarquinius können wir uns dann sicherlich über die nötigen Dinge unterhalten.


    Bis dahin, cura ut valeas, Florus



    An den Kommandanten der Classis Germanica Annaeus Florus


    Salve,


    in Anlehnung an Deinen Brief läßt der Duumvir nachfragen wann Du und Deine Begleiter in Mogontiacum ankommen werden. Desweiteren lässt der Duumvir ausrichten, dass Ihr herzlichst dazu eingeladen seid die Gastfreundschaft der Casa Duccia zu genießen.
    Mit der Bitte um eine kurzfristige Terminangabe verbleibe ich.


    Vale bene
    Petronia Marcia


    i.a. des Duumvirs
    Valentin Duccius Germanicus




    Der Praefectus befindet sich bereits auf dem Landweg auf der Reise. Mit Glück kommt diese Nachricht noch vor ihm in Mogontiacum an.


    Der Stellvertreter, Tiberius Classicus


    All diese Schreiben trugen in einer Ecke das kleine Zeichen der Petronia Marcia. Anhand so eines Zeichens bestätigte der in Empfang nehmende Stadtschreiber, dass das betreffende Schriftstück im Schriftsystem der Curia erfasst und katalogisiert worden war. Außerdem konnte man so sehr gut bestimmen, welches Dokument zu welcher Zeit in der Curia zirkuliert war, wenn man die entsprechende Liste von ehemaligen Stadtschreibern kannte. Carbo faszinierte deren Historie immer mehr, je tiefer er sich in die alten Dokumente einarbeitete und Bekanntschaft mit eben jenen Scribae machte. Ob es sich lohnte ein Buch über die Geschichte der Scribae Mogontiaci zu verfassen? Der Gedanke gefiel Carbo. Er würde ihn auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

  • Es war soweit! Nach Monaten harter Arbeit war Carbo mit seinen Arbeiten im städtischen Archiv endlich fast vollkommen fertig! Nicht mehr viel und alle je hier abgelegten Schriftrollen wären fein säuberlich in Regale geschlichtet und in -von ihm angelegten- Fundbüchern systematisch erfasst, von denen Carbo je zwei Versionen angefertigt hatte. Eine Partie lagerte hier oben im Archiv, während die zweite Abschrift der Fundbücher unten in den Räumen der Scribae auflag. Bei zwei Ausgaben erhöhte sich nicht nur die Chance, dass Carbos Aufzeichnungen bei einem Zwischenfall nicht gleich völlig verloren wären (da ja noch eine andere Ausgabe existierte) und der zweite Vorteil war, dass sie auf beiden Etagen der Curia sofort immer griffbereit lagen, falls z.B. einer der Stadtmagistrate einmal auf die Schnelle einen Sachverhalt in den Archiven nachprüfen musste, (oder einen anderen armen Schlucker dazu auserkor die Arbeit zu machen). Ja, Carbo war wirklich stolz auf sein Werk. Bald schon konnte er seinen Vorgesetzten das Archiv in seinem ganzen neuen Glanz präsentieren!


    Eines Morgens stieg Carbo pfeifend die Stufen hinauf in den oberen Stock, um einige Schriftrollen ins Archiv zu bringen und auch gleich einzuordnen. Als er oben angekommen war, bemerkte er sogleich, dass jemand hiergewesen sein musste und offensichtlich etwas gesucht hatte...auf gut Glück ohne zuvor Carbos neue Fundbücher konsultiert zu haben. Denn aus zwei Regalen waren die meisten der darin eingeordneten Tonkrüge herausgeholt in denen die hier befindlichen Parpyri gelagert wurden und grob am umgebenden Boden verteilt. Mehrere Rollen lagen auch einfach so lose herum. Eine riesen Wut empfand Carbo, als ihm klar wurde, dass er mit seinem Ordnungssystem bei den beiden Abteilungen "Grundstücksverkäufe" und "Landvermessungsberichte" von neuem beginnen konnte. Er musste hinterher auf jeden Fall ein Wörtchen mit seinen Leuten unten in der Schreibstube reden, soviel war klar! Grummelnd ging er zum Regal für Tagesberichte. Davor angekommen holte er eine der Schriftrollen unter seinem Arm hervor und wollte sie in einen noch freien Tonkrug legen. KNALL!


    Unter ohrenbetäubendem Lärm brach vor ihm das Regal zusammen. Papyri über Papyri regnete es vom Himmel und alle darin gelagerten Tonkrüge zerschmetterten am Boden. Offenbar war -trotz des vergangenen Umbaus- dieses Regal nicht mehr das neueste gewesen. Auch morsches Holz hielt nicht ewig. Carbo, der die Hand zum Hineinlegen der Rolle ins Regal immer noch erhoben hatte, wollte seinen Augen nicht trauen.


    Das... war... doch... gerade... nicht... wirklich... passiert... ODER?!?!

  • Nach seiner langen und schweren (geistigen) Odyssee auf dem Markt, um an ein wenig Holz zu kommen für ein neues Archivregal hatte es Carbo endlich geschafft. Ein Bote kam wie abgemacht und lieferte das bestellte Holz und Carbo nahm seine Bestellung natürlich gleich persönlich entgegen. Nachdem das Holz nun in der Curia war, musste es nur noch in Regalform gezimmert werden. Carbo wollte es selbst versuchen. Einen Handwerker anzuheuern und damit weiteres Geld und noch mehr Zeit hinwegzuschleudern, dazu war er im Moment einfach nicht bereit.


    Er wartete einen Tag ab, an dem es in der Schreibstube nicht viel zu tun gab. Als so ein Tag kam stieg er die Stufen hinauf ins Archiv, um sein Werk zu beginnen. Das Holz und Werkzeug lag schon alles bereit, denn er würde das Regal gleich hier vor Ort zusammenbauen. Bestimmt nicht unten wo, nur um das fertige Regal dann erst recht die Stufen hochschleppen zu können. Oh Nein!


    Doch jetzt wo er beginnen wollte fragte er sich....wie würde er es überhaupt schaffen ein Regal zu bauen? Zuhause in Noricum hatte er gewiss ein ganz klein wenig Handwerkererfahrung bei seinem Ziehvater sammeln können, aber er war noch ein Kind gewesen, also nicht übermäßig viel brauchbares Wissen hierzu. Sein Blick glitt eine Weile ratlos im Raum hin und her, ehe er sich eines der hier stehenden Regale näher besah. Hmm, er würde einfach sich eines der schon hier stehenden Regale vornehmen, es einmal komplett ausräumen und anschließend genauestens untersuchen, wie es zusammengebaut war. Das wärs!


    Gesagt, getan. Carbo ordnete die ausgeräumten Akten und Schriftrollen fein säuberlich stapelweise auf dem Boden in eine Ecke, nicht, dass er noch sein eigenes Ordnungssystem fürs Archiv durcheinanderbrachte, das wäre doch gelacht! Anschließend prüfte er das jetzt leere Regal, das ihm als Modell dienen sollte, Zentimeter für Zentimeter genau. Er merkte auch, dass es durch ein Stecksystem aus Holzstiften zusammengehalten wurde, denn auf der rechten Seite hatte sich die Wand schon ein klein wenig von den Regalbrettern gelöst, sodass die Holzstifte schon ein wenig sichtbar waren. Dieses Regal würde er wohl als nächstes reparieren, gleich nachdem er sein eigentliches Regalprojekt vollendet hätte. Als Carbo der Meinung war genug über seine Vorlage in Erfahrung gebracht zu haben, ging er ans Werk. Zuerst einmal die nötigen Teile zurechtschneiden. Angesichts dessen, dass so ein Regal nur aus wenigen geraden Holzstücken bestand keine schwere Arbeit. Die Holzstifte dagegen hatte Carbo nicht vorhergesehen, weshalb er kurzerhand einen seiner untergebenen Mitarbeiter losschickte ihm welche vom Markt zu besorgen. Als die Stifte dann endlich bei ihm eintrafen ging es daran Löcher für sie in die Bretter zu bohren. Die schwierigste Aufgabe bei dem Ganzen, wie er fand. Doch nach einigen kleinen Verletzungen und noch mehr herumprobieren gelang es und Carbo konnte das Regal zusammenstecken.
    Um noch einen besseren Halt zu garantieren verleimte er es zusätzlich zu dem Stecksystem, so würde das Regal bestimmt hundert Jahre und mehr halten!
    Nach zwei Tagen Arbeit war es dann endlich soweit, das Regal war fertig!
    Carbo wischte sich ein wenig Schweiß aus der Stirn und betrachtete stolz sein Werk. Das Regal stand am Ort, wo das alte, Zerbrochene gewesen war, bereits fertig mit den zugehörigen Akten eingeräumt und sortiert, sein Modellregal hatte er natürlich auch gleich repariert und die sich schon etwas abgelöste Wand wieder ordentlich befestigt und zusätzlich verleimt. Als dann auch noch dieses Regal wieder mit seinen Akten bestückt und alles Restholz, Werkzeug und die Sägespäne aus dem Raum entfernt waren war das große Werk nach vielen Mühen endlich vollends vollbracht; das Archiv der Stadt Mogontiacum war geordnet und fertig.

  • Ganz so, wie er es sich damals während seines Rundgangs zur Inspektion der Larenschreine vorgenommen hatte, wollte Carbo den heutigen Tag für ein paar erste kleine Recherchen im städtischen Archiv nutzen.
    Als verdienter ehemaliger Mitarbeiter der Curia und quasi "Wiederbegründer des Archivs" besaß er noch immer einen Schlüssel zu diesem Raum im ersten Stock des Stadtverwaltungsgebäudes. Auch freuten sich alle in der vorgelagerten Schreibstube, als da plötzlich Carbo wieder mitten unter seinen alten Scribakameraden stand. "Carbo! Du hast dich ja schon eine Ewigkeit nicht mehr sehen lassen!", oder "Seht nur wer da ist! Unser Freund Carbo!" erschollen die Rufe hier und dort. Carbo freute sich ebenfalls seine Kollegen wiederzusehen und so plauschte er kurz mit ihnen, ehe er weiter ins Archiv hinauf ging.


    Ihm gefiel diese ruhige und etwas kühle Umgebung, hier würde er gut arbeiten können. Doch Halt, "Arbeit" war schon Mal das richtige Stichwort. Denn natürlich würde er gleich hier seine Studien betreiben wollen und dafür musste ein Schreibtisch her. So lief er noch einmal wieder hinunter in die Schreibstube und sagte: "Ich würde gerne in den nächsten Tagen und Wochen einige Recherchearbeiten im Archiv tätigen wollen, wann immer es mein enger Zeitplan ermöglicht. Kann mir jemand dafür bitte einen Schreibtisch hinaufstellen?" Gerne waren da seine alten Kollegen bereit ihm zu helfen! Rasch war aus dem Lager ein bisher unbenutzter Tisch hervorgeholt und die Stufen hinaufgeschafft worden, sodass Carbo schon wenig später an seinem brandneuen Zweitarbeitsplatz oben im Archiv Platz nehmen konnte. Der Tisch stand direkt an der Wand, hinter jenem Regal, das er selbst als Stadtschreiber gezimmert hatte. Vor sich hatte er ein Fenster mit Blick auf das Forum vor sich und am Tisch selbst stand eine Öllampe und Schreibmaterial. An diesem Ort wollte sich Carbo in die Vergangenheit des Amtes des Magister Vici von Mogontiacum fuxen.


    Sim-Off:

    Ziel dieser Story ist es, dass Carbo gegen Ende seiner Amtszeit als Magister Vici ein simOn-Buch fertig haben sollte, das die Amtszeiten aller bisherigen Magister Vici aufzählt und kurz zusammenfasst (Mit Option auf Ausweitung auf alle bisherigen mogontiacischen Amtsträger, aber fangen wir einmal klein an). Den Text des Buches würde ich dann gerne tatsächlich hier im Forum posten, damit auch jeder von euch darin die Amtszeiten früherer Amtsträger nachlesen kann, ohne dafür stundenlang tausende von Benutzerbeiträgen einzelner Spieler durcharbeiten zu müssen, mir fehle nur noch ein geeigneter Postingort dafür. :D


    Es ist auch klar, dass ich mich in dieser Recherchestory und später im Buch ausschließlich auf wirkliche Spieler-IDs konzentrieren und alle anderen NSC-Characktere ignorieren werde, denn das würde den Rahmen sprengen und zudem sollten "in der Realität" ja ohnehin weit mehr Magistri Vici jedes Jahr tätig sein, als tatsächlich in diesem RPG.

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