Besuch

  • Ausgeschlafen und gut gelaunt saß Severa an ihrem Schreibtisch, las die Briefe und machte eine Einkaufsliste für den Markt. Und inmitten ihrer Beschäftigung erschien Makitros mit einem Unbekannten. Severa schaute den Mann fragend an,


    "Salve, mit wem habe ich die Ehre?"

  • Commodus wurde in das entsprechende Tablinum geführt. Eine Frau empfing ihn die wohl diejenige welche war.


    "Salve...mein Name ist Marcus Helvetius Commodus und ich danke dir das du mich so spontan empfängst. Mit wem habe ich die Ehre?"

  • "Nichts zu danken!" Severa schenkte dem Fremden ein Lächeln...


    "Ich bin Sergia Severa, die Herrin des Hauses ... Wenn Du etwas auf dem Herzen hast, dann sag es mir, ich habe nicht viel Zeit ", dabei öffnete Severa ihren Fächer, um sich ein wenig Kühlung zu verschaffen und musterte den jungen Mann genauer.

  • Commodus erwiderte das Lächeln und freute sich einen Moment das es offenbar ein nettes Gespräch werden würden.
    Diese Freude erhielt dann aber einen ordentlichen Dämpfer. Kein Platz, kein Getränk, keine Erfrischung... eine kurze Vorstellung und dann kam sie zur Sache.
    Schade dachte Commodus traurig. Nicht zu ändern aber sehr schade


    "Natürlich will ich nicht unnötig viel deiner kostbaren Zeit verschwenden. Ich bin hier, noch immer in tiefer Trauer befindlich, wegen dem plötzlichen Tod von Sergia Fausta und soweit ich weiß auch ihrer Kinder. Es wäre gut für meinen Seelenfrieden, würde ich von dir erfahren was genau passiert ist. Ich habe lediglich quasi durch Hörensagen erfahren das sie gestorben ist und später dann das du ihre Erbin bist."


    Bei einer freundlicheren Begrüßung hätte er damit erst einmal geschlossen. Doch da sein gegenüber ja deutlich gemacht hatte das die Zeit knapp war fügte er noch an.


    "Desweiteren bin ich hier um mich zu versichern das es kein Missverständnis über das Grundstück welches sich in Faustas Besitz befunden hat gibt und herrscht. Dieses geht natürlich wieder, wie vertraglich vereinbart, in meinem, ihrem Cousins, Besitz über."

  • Nun, jetzt wusste Severa, was der unerwartete Besucher auf dem Herzen hatte. Es ging um Faustas Erbe. Severa lächelte diskret in sich hinein und wedelte eine Weile mit ihrem Fächer.


    "Ja, es ist sehr traurig, ich muss Dich aber enttäuschen, denn ich weiß auch nicht, was da genau passiert ist. Ich war für lange Zeit abwesend und habe erst vor kurzem das erfahren", dabei seufzte sie tief, machte eine bekümmerte Miene und kam dann sofort zur Sache.


    "Du bist also Faustas Cousin? Interessant... Das höre ich zum ersten Mal, denn Fausta hat mir nie etwas darüber erzählt ... " Severa zuckte die Schultern, atmete tief durch und verbarg ihr Gesicht für einen Moment hinter dem Fächer, denn sie musste kurz nachdenken... , dann schaute sie Commodus direkt in die Augen, "Leider kann ich Dir keine Auskunft über irgendein Grundstück geben, denn ich bin zwar die Erbin, habe aber bis heute noch kein Erbe bekommen. Warum besuchst Du nicht Faustas Ehemann, den ehrenwerten Iulius Dives? ... Er weiß bestimmt mehr."


    Mit einem netten Lächeln stand Severa auf, um damit zu zeigen, dass die Audienz nun beendet war.


    "Um Missverständnisse zu vermeiden, werde ich Dir eine Nachricht zukommen lassen, sobald sich etwas Neues ergibt", " fügte sie noch hinzu, "Vale bene, Marcus Helvetius Commodus."

  • "Das ist sehr sehr schade...ich hatte so gehofft das ich hier Neues erfahre über die Umstände ihres Todes!" kleidete Commodus seine erste Enttäuschung in Worte.


    "Habt ihr denn oft miteinander gesprochen...ehrlich gesagt hat sie auch nie wirklich über Verwandte mit deinem Namen gesprochen. Ich bin jedenfalls nicht sicher ob Cousin der korrekte Begriff für unseren Verwandtschaftsstatus ist. Wir haben es immer so genannt. Jedenfalls teilen wir uns mit Caius Helvetius Corvinus mütterlichseits den gleichen Urgroßvater und mein Großvater Publius Helvetius Gracchus und ihr Großvater Appius Helvetius Sulla waren dementsprechend Brüder."



    "Nun der ehrenwerte Iulius Dives ist im Moment spurlos verschwunden. Wenn du eine Idee hast wo ich ihn finden oder in Kontakt mit ihm treten kann wäre ich sehr dankbar!"


    Gerne hätte Commodus noch ein längerer Gespräch geführt, vielleicht sogar einen ersten Ansatz von Freundschaft geknüpft. Doch ihm wurde deutlich gezeigt das das Gespräch, welches er im Stehen verbracht hatte nun schon so schnell beendet war.


    "Ich danke dir dafür, Vale bene, Sergia Severa", verabschiedete er sich rechnete aber nicht damit nochmal irgendwann was zu hören.


    Enttäuscht verließ er die Casa Sergia und warf noch einen kurzen Blick über die Schulter auf das Haus. Ein Haus, dass er zu Faustas Lebzeiten nie oft gesehen hatte aber mit dem er immerhin das Bündnis mit ihr verband.

  • Bereits auf dem Weg zur Tür viel ihm noch etwas dringendes ein.


    "Entschuldige das ich noch einmal das Wort an dich richte. Aber ich würde gerne noch erfahren wo Fausta und ihre Kinder begraben sind?"

  • Mit stoischer Ruhe hat Severa den weiteren Redefluss von Commodus über sich kommentarlos ergehen lassen. Endlich verabschiedete er sich und dann kam doch noch eine Frage, auf die Severa keine Antwort gab.

    "Wie ich Dir bereits gesagt habe, ich war für lange Zeit abwesend und habe erst vor kurzem die Nachricht bekommen, dass ich Faustas Erbin bin. Und ich weiß wirklich nicht, was Fausta zugestoßen war und wann. Ich kann leider nicht mehr dazu sagen und Deine letzte Frage kann ich auch nicht beantworten... "


    Dem Anschein nach verstand Commodus nicht, dass alle Familienangelegenheiten in der Familie bleiben...


    "Und wie gesagt, ich werde Dich benachrichtigen, sobald sich etwas Neues ergibt".

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