[Tablinum] MIL mit Helvetius Commodus

  • Licinus führte den Gast ins Tablinum, wo er an dem kleinen runden Tisch Platz nahm, der für Besprechungen gedacht war, in denen der Hausherr nicht seinen Rang zur Schau stellen wollte.


    "Bitte nimm Platz," wies Licinus dem Gast einen der Korbsessel zu und wartete dann mit einem auffordernden Gesichtsausdruck, dass dieser zu sprechen begann.

  • Commodus Gefolge war, mit Ausnahme seines Scriba Personalis, im Atrium oder Culina geblieben.


    "Vielen Dank", waren seine ersten Worte bevor er im Korbsessel Platz nahm. Einen kleinen Moment dauerte es in dem er sich wahrscheinlich noch ein paar Worte zurecht legte und ergriff dann das Wort.


    "Ich danke dafür das du mich empfängst.
    Bevor ich zu meinem weiteren Anliegen komme und hoffe ich habe eine angemessene Zeit gewartet muss ich noch etwas anderes sagen.
    Ich möchte mein Beileid aussprechen. Für mich war der plötzliche Tod von Sergia Fausta und so wie ich gehört hab ebenfalls ihrer Kinder ein großer Schock und Verlust. Ich stand ihr recht nah und nach meiner langen Abwesenheit war sie eine der wenigen Lichtblicke nach der Rückkehr. Ihr unerwarteter Tod und der ihrer Kinder reißt eine große Lücke...sie die so aktiv war um nicht prägend zu sagen...es wirkt so als wurde sie mit einem groben Handstreich ausgelöscht. Ich bin sicherlich nicht der einzige der sich fragt was die Götter sich dabei gedacht haben. Ich will gar nicht wissen wie es für euch war und hoffe das wenigstens ihr Ehemann, soweit ich weiß lebt er jedenfalls noch, sich davon wieder erholt und zurück kehrt auf die Bühne des Lebens. Auf ihr wirkt und handelt und so vielleicht auch ein kleines Stück von Fausta erhält."

  • Mit verhältnismäßig unbewegter Miene nahm Licinus die Beileitsbekundungen entgegen. Er war Soldat unmäßige Emotionalität nicht das seine. Allein seine belegte Stimme war ein Indiz dafür, dass ihm der Tod der Sergia durchaus nahe ging.
    "Ich darf dich beruhigen. Ihre Kinder sind durchaus noch unter den Lebenden. Das ist auch der Grund, weshalb ihr Vater gerade nicht in Rom weilt. Er zieht es verständigerweise vor bei seinen Kindern zu sein und für diese ist hier gerade nicht der rechte Ort."
    Diese Tatsache stellte er zunächst richtig, da er hoffte es dem Helvetier so einfacher zu machen. Ihm selbst als erklärtem Kindernarren hätte es das wohl.
    "Ich danke dir für dein Beileid und versichere dir, dass ich es Iulius Dives ausrichten werde. Darf ich der Neugierde halber fragen, woher du sie kanntest?"


    Licinus selbst hatte Fausta nur ein, zweimal gesehen und er erfuhr gerne etwas neues über sie.

  • "Oh....das ist ja....", Licinus sah das Commodus wirklich ehrlich und vollkommen überrascht war


    "das sind ja großartige Nachrichten. Den Göttern sei Dank das sie noch am Leben sind. Man hat mir versichert sie wären auch dahingeschieden....", er war wirklich sehr erleichtert...konnte Fausta so doch in ihren Kindern wenigstens zum Teil weiterleben.
    Der plötzliche Tod hatte Commodus sehr oft...am Anfang nahezu täglich mit dem Dasein im Imperium Romanum hadern lassen. Das jetzt wenigstens die Kinder noch am Leben waren und eine Rückkehr von Iulius Dives weiterhin möglich stimmten ihn wieder etwas milder. Wenn jetzt noch Iulius Dives, die Kinder würde er mit sowas niemals behelligen, Licht in das Dunkle der Umstände ihres Todes bringen konnte. Ja dann würde er die Sache vielleicht abschließen können.



    "Natürlich darfst du Fragen. Uns verbindet neben einer Freundschaft die erst hier in Roma entstand noch die Verwandtschaft. Unsere Großväter, bei mir Publis Helvetius Gracchus, und bei ihr, Appius Helvtius Sulla waren Brüder und dementsprechend war Caius Helvetius Corvinus unser gemeinsamer Urgroßvater.
    Wobei sie ja in mütterlicher Linie durch ihre Mutter Helvetia Laevina mit meiner Blutlinie verbunden ist."


    Commodus wartete einen Moment ob sein Gegenüber dazu noch mehr fragen wollte.

  • "Es freut mich, auch mal überbringer guter Nachrichten zu sein." antwortete Licnius selbstironisch. In seinem job war man meist überbringer von schlechten.
    "Ich kann dir leider nicht sagen, wann Iulius Dives die Kinder wieder nach Rom zurückbringt."
    Und damit auch nicht, wann dieser zurückkehrte, was Licinus persönlich tatsächlich ein wenig wurmte.
    "Ich danke dir jedenfalls nochmals für deine Anteilnahme. Auch in seinem Namen."


    Bei der Erläuterung der Verwandtschaftsbeziehung konnte man Licinus gesicht durchaus eine gewisse Überforderung entnehmen. Er brauchte auch einen Moment, bis ihm die Antwort von der Zunge kam.
    "Entschuldige bitte, mein Talent, die Stammbaumkurven alle nachzuvollziehen, fällt mir ungewöhnlich schwer. Ich fürchte, dieser Teil meines Hirns ist zu sehr von Kommandostrukturen des Heeres eingenommen."


    "Kann ich darüber hinaus noch etwas für dich tun?"

  • "Als Sohn eines ehemaligen Prätorianerpräfekten der seinen Vater kaum ein Dutzend Mal gesehen hat, dafür aber viele Veteranen der Garde die er um unser Haus angesiedelt hat weiß ich wohl wie dein Alltag sein muss. Daher freue ich mich wenn ich mal die Gelegenheit bieten konnte gute Nachrichten zu überbringen!"


    "Das ist doch selbstverständlich und er soll sich und den Kindern alle Zeit nehmen und geben die es nun mal braucht solch einen Verlust wegzustecken. Zumal es ja auch so ist das jeder Mensch anders mit schweren Verlusten umgeht. Wo der eine sich zurück zieht, verfällt der andere in hektische Aktivität."


    Commodus sah das die Wendungen und Verbindungen des Stammbaums etwas viel waren. Nun es war kompliziert aber kein Geheimnis und sollte er es noch einmal genauer wissen wollen, warum auch immer, würde Commodus es gerne wiederholen oder gar von Neoptolemus aufzeichnen lassen.


    Der letzte Satz brachte ihn dann zu seinem zweiten Grund für sein Hiersein. Es war ihm sehr unangenehm aber es nützte ja nichts.


    "Nun ja...tatsächlich...", er überlegte noch einen Moment wie er es erklären sollte. Sein Gegenüber hatte sich als Soldat vorgestellt also entschied er sich für gerade und direkt hinaus.


    "Also es verhält sich so. Ich habe damals mit Sergia Fausta einen Vertrag geschlossen der ihr für die Zeit ihres Lebens ein Teil meines Landbesitzes überschreibt damit sie die Vorraussetzungen für den Ritterstand erfüllt. Das war die Villa und das Land in der Nähe von Misenum. Der Vertrag besagte das das Land und Villa nach ihrem Tod wieder an mich oder meine Erben zurückgehen. Seit ihrem Tod ist nun bereits einiges an Zeit vergangen und ich würde mich jetzt wieder um das Anwesen kümmern...es quasi wieder in Besitz nehmen. Ich wollte dazu aber vorher eigentlich ihre Angehörigen informieren. Da das mit Iulius Dives ja wie gerade besprochen schwierig ist...nun ich würde das nun mit dir besprechen. Ich will nur verhindern das irgendwann ein Bote hier an der Haustür klopft und sagt das Fremde das Haus besetzt haben."


    Commodus räusperte sich noch einmal kurz.


    "Ich habe natürlich eine Abschrift des Vertrages mitgebracht als Nachweis und Unterstützung meines Wortes."

  • "Ja, ich verstehe, was du meinst" Licinus kannte die verschiedenen Methoden zu trauern aus seinem Berufsleben zur Genüge.


    Und damit kamen sie dann zur Krux es Tages, wie Licinus es empfand.


    "Ich verstehe dein berechtigtes Anliegen. Wenn du mir die Verträge und Urkunden da lässt, lasse ich prüfen, ob wir die Gegenstücke hier haben und veranlasse alles notwendige so bald wie möglich."
    Bzw. er würde es veranlassen lassen, der er selbst von dieserlei Dingen keine Ahnung hatte.
    "Du kriegst deine Originale selbstverständlich so bald wie möglich zurück. und eien Quittung sowieso."
    Ja, er war Bürokrat, der Dokumente nur gegen Quittung herausgab.

  • Selbstverständlich habe ich eine beglaubigte Kopie mitgebracht.
    Das Original liegt bei den Vestalinnen.


    Wie auf Kommando holte der Scriba eine Tabular hervor und gab sie an Commodus der sie an Licinus weitergab



    Roma ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C.


    I....


    II.
    Hiermit überschreibe ich, Marcus Helvetius Commodus, Besitz und Eigentum an meinen Latifundien bei Misenum bestehend aus 92 Actus quadrati Land an Sergia Fausta.
    Von dem Moment der Unterschrift durch mich Marcus Helvetius Commodus und Sergia Fausta unter dieses Dokument gilt die Überschreibung.


    III.
    Das o.g. Land befindet sich von diesem Zeitpunkt an bis zum Tod von Sergia Fausta in ihrem Eigentum.
    Gleichzeitig wird mit diesem Dokument unabänderbar verfügt das das Land nach dem Tod von Sergia Fausta wieder an die Gens Helvetia in Persona des dann herrschenden Familienoberhauptes zurückgeht.
    Diese Vereinbarung kann nicht verändert werden.


    IV.
    Sergia Fausta erhält abgesehen von der Möglichkeit das Land an Dritte zu veräußern oder es an ihre Nachkommen zu vererben alle Privilegien und Rechte die mit Landbesitz einhergehen. Darunter selbstverständlich die Fruchtziehung aus den Erträgen des Landes.


    V.
    Darüber hinaus erhält Sergia Fausta für den Zeitraum indem sich das Land in ihrem Eigentum befindet den 7 von 100 Teilen der Weinernte vom Stammsitz der Gens Helvetia in den Albaner Bergen.


    /images/signet/Siegel_Sergia.png



    Sergia Fausta




    Marcus Helvetius Commodus


    [Blockierte Grafik: http://img716.imageshack.us/img716/9771/85964148.gif]


    "Ich hoffe ebenso das wir diese Angelegenheit so schnell und ohne Probleme oder noch schlimme Missstimmung zwischen uns lösen können."


    Sim-Off:

    Leider übersehen das du hier geantwortet hast :(

  • "Danke!" sagte Licinus knapp aber nicht unfreundlich. "Du wirst so bald wie möglich von mir hören."


    Licinus hatte zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mal die Information parat, wie eigentlich mit dem Erbe der Sergia verfahren war. Aber das war ganz strenggenommen eigentlich auch nicht sein Problem, es war ja im juristischen Sinne kein Iulischer Besitz.


    "Ich denke, dass kriegen wir hin," gab sich Licinus zuversichtlich eine pragmatische Lösung zu finden.


    "Wenn das alles wäre, würde ich dich allerdings auch verabschieden, ich habe leider noch nicht wenig zu tun."
    Licinus hoffte jenen verbindlichen im gesellschaftlichen Umgang erwarteten Ton getroffen zu haben, dass die Beendigung des Gespräches klar war, aber als freundlich aufgefasst wurde.

  • "Aber natürlich. Ich will dir nicht noch mehr von deiner kostbaren Zeit stehlen", Commodus stand auf.
    Er war kein bisschen verärgert oder dergleichen. Sie hatten eine Gespräch geführt und dieses war nun beendet. Es gab absolut keinen Grund es nun noch zu verlängern oder verärgert zu sein.


    Er verabschiedete sich
    "Ich wünsche noch einen guten Tag und freue mich von dir zu hören."


    und verließ dann die Villa der Iulier.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!