In den Gassen Roms unterwegs zur flinken Nadel. Gn.F.P | T

  • Nach dem sie vom Sklavenmarkt losgelaufen waren bewegten sie sich weiter über verschiedene Gassen und Märkte. Gnaeus wollte noch zu dieser bestimmten Scheiderinn von der ihm einer seiner Klienten berichtete hatte. Doch er wollte die Gelegenheit nutzen seine Neuerwerbung gleich mal ausgiebig zu befragen. Den wenn er im Haus dienen sollte und so gebildet war wie man ihm versichert hatten, dann sollte vielleicht mehr wissen als nur den Namen. „Du heißt also Tiberius und nicht Telemachos wenn ich das richtig verstanden habe. Wie kommt es das Du solch eine Bildung hattest? Ich meine das ist doch ungewöhnlich die meisten Sklaven müssen Arbeiten verrichten und nicht Klassiker lesen. Was also hatte dein Herr mit Dir vor und warum bisst du dann doch verkauft worden? Ich meine deine Ausbildung hat deinen Herren ja was gekostet. Warum also hat er Dich dann doch verkauft?" Einem Sklaven solch eine Bildung zukommen zu lassen und ihn dann verkaufen das war doch ungewöhnlich.

  • Der junge Sklave versuchte, Schritt zu halten, was ihm auf Grund des Getümmels schwer fiel , aber er war schmal und gewandt und quetschte sich überall durch.
    Nun errötete er und erwiderte : "Auf Latein Tiberius, dominus, ja. Mein ehemaliger Herr war Athenodorus Ben Attar aus Palmyra ,ein palmyrenischer Handelsherr , und meine Mutter war die Ornatrix, die Frisursklavin , meiner Herrin Alexandra. Doch viele Jahre lang hatten Athenodorus und Alexandra keine eigenen Kinder."
    Er brach ab , um zu überlegen, dann sagte er :
    " In Palmyra gibt es andere Gebräuche als im übrigen Imperium, so können die vornehmen Herren mehr als eine Gattin haben ,und im allgemeinen ist der Rang der Mutter nicht sehr wichtig. Mein Herr hielt mich wie einen Sohn und sorgte für meine Bildung"
    Jetzt war Tiberios wie mit Röte übergossen. Er wußte nicht , wie er es sagen sollte.
    Caenis hatte ihm verraten , er sei ein wirklicher Sohn seines Herren. Das war nichts außergewöhnliches. Kinder folgten dem Stand der Mutter , so war das Recht. Aber Tiberios bekam den Namen eines römischen Imperators, die Religion der Bene- Attar - die Familie verehrte Athena - und eine Bildung wie ein junger Patrizier . Dafür sorgte die Caenis mit Bitten und Schmeicheln , und Athenodorus hatte den intelligenten, hübschen Sklavenjungen gerne um sich .
    Doch nach sieben Jahren , nachdem niemand mehr damit gerechnet hatte, brachte Alexandra einen Sohn zur Welt.
    Tiberios sah Gnaeus Furius Philus an, in seinen grauen Augen Traurigkeit, aber seine Stimme war fest:
    "Ich wurde verkauft dominus weil nach der Geburt des jungen Herren Alexandros kein Platz mehr für mich im Hause meines Herren war. Ich habe nichts Unrechtes getan. Ich hätte den jungen Herren
    mit meinem Leben beschützt."

  • Ganz verstehen konnte er das zwar nicht da war er nicht bewandert genug in den Gebräuchen des Osten. Das der Herr ein Kind mit einer Sklavin hatte das gab es in Rom auch aber dann lies man sie wenn man ihnen zugetan war frei. Aber warum man seinen Sohn als Sklaven besaß wenn man ihn doch so mochte. Aber er kannte sich nicht aus was das anging. Er war zwar mehrmals Geschäftlich in Alexandria aber immer nur kurz und auch meist nur römischen Geschäftspartnern. Was natürlich interessant an der Geschichte war, war das er so wie es klang Verbindungen nach Palmyra hatte. Was sich in Zukunft als vorteilhaft erweisen konnte den das war ein großer Umschlagplatz für Weihrauch. „Du warst also das Hätschelkind in dem Haus deines Herren und dann als man in dir einen Buhlen sah hat man dich aussortiert. Fortuna hat dich den einen Teil deines Lebens mit Glück überschütte und dann als du dachtest es könne nicht besser werden hat sie dich mit dem Wischwasser ausgeschüttet. Sie ist manchmal ein ziemliches Luder, sie hat ein Rat weist du und dreht immer daran. Mal ist man am Ende oben oder man ist unten." Was ihn daran erinnert das er ihr wohl mal wieder ein Opfer bringen sollte.

  • Tiberios ahnte, dass sein Herr diese vereinfachte Version seiner Geschichte nicht ganz plausibel fand;allerdings war hier auf dem Weg auch kein guter Platz , weitere Einzelheiten zu schildern.
    Außerdem fand er es nicht klug, etwas Nachteiliges über seine früheren Herren zu sagen. Der junge Mann wollte keinesfalls als unverschämt, kritisch oder gar verleumderisch darstehen ; das konnte nur auf ihn selbst zurückfallen.
    Furius Philus'Worte drangen in sein Bewusstsein . Fortuna- die Tyche , dachte Tiberios ,obwohl ich so weit gereist bin , sind die Götter bei mir, auch wenn sie auf Latein anders heißen. Dann begriff er, dass der Römer ihm Mut zusprach , und er lächelte scheu, wußte aber nicht genau, ob er ihm danken durfte.
    Ein kühler Wind erinnerte Tiberios daran, dass es in Roma kälter war als in Alexandria oder Palmyra, und er fröstelte in seiner einfachen Tunika . Er erinnerte ihn aber auch daran, dass er in Roma war, caput mundi , in der mächtigsten , großartigsten Stadt der bekannten Welt.
    Wie zur Antwort fiel sein Blick auf zwei Frauen mit goldenem Haar , sie waren größer als er und selbst größer als sein Herr , Göttinnen an Schönheit , liefen sie an ihnen vorbei , so etwas hatte es nicht einmal in Alexandria gegeben .
    Ich nehme es als Zeichen der Fortuna, dachte Tiberios. Auch wenn sie ein Luder ist, wie es Furius Philus ausdrückt , sie lächelt gerade in meine Richtung.

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    SKLAVE - IUNIA PROXIMA

    2 Mal editiert, zuletzt von Tiberios ()

  • Gnaeus nahm das Schweigen seines neuen Sklaven als Bestätigung hin. Das Tiberius in seinen Worten Zuspruch erkannt hatte war durchaus auch so gemeint. Wer konnte schon sagen wie es weiter ging. Auch er selbst hatte höhen und tiefen Erfahren. Aufgewachsen im Haus seines Großvaters eines Censors wo es ihm an nichts gemangelt hatte nach dem sein älterer Bruder das Vermögen des Vaters erhalten hatte und für die Nachgeborenen nur noch Vermächtnisse übrig gewesen waren. Dann hatte er sich um Parton und Fürsprecher gekümmert und ein Handelshaus gegründet und betrieb dieses Geschäft nun schon ein paar Jahre und nun war er schließlich wie seine Vater zum Ritter aufgestiegen.
    „Wir müssen da entlang." Sagte er und wies in eine Richtung. Denn eines der Dinge die er heute noch erledigt wissen wollte war der Besuch bei diesem Schneider dem ihm einer seiner Klienten empfohlen hatte.


    Sim-Off:

    Wir können sowohl die Unterhaltung hier weiterführen und du kannst dich mit beim Schneider einschreiben. Ich hatte nämlich extra beim Besuch auf dem Sklavenmarkt von einem Sklaven der mich begleitet geschrieben beim Scheider schon von zwei Sklaven.

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