• Einer der Orte den man nicht unbedingt sehen wollte, vllt als Tourist aber sonst schon niemand, war der Carcer. Bequem war anders. Selbst die Wachsoldaten die hier ihren Dienst verrichteten hatten auf so manchen Luxus zu verzichten. Und wenn nur Licht als Luxus galt. Da fing es an.


    Appius "schlechte" regelrecht hinter dem Miles her. Dieser legte sicherlich einige Meter mehr zurück als ein anderer, der geradlinig unterwegs war....


    " Wache.....ein neuer Gast. Bringt den Mann ordentlich unter und lässt sich gleich einen Medicus nach ihm sehen." Die Bürokratie war auch hier vorhanden und so musste man diverse Angaben machen. Wer der Miles ist. Warum, weshalb und sowieso.


    Der Optio der momentan Dienst hatte meinte ironisch " da hat wohl jemand seine Freundin verärgert." hinweisen auf die Wunde an der Brust Tarpas'. " Hehe. Ja so ungefähr könnte es gewesen sein." meinte Appius grinsend und nickte dann der Wache zu.


    " Vergesst den Medicus nicht. Der Mann wird trotz Schwachsinn noch gebraucht." "Vale"


    Für ihn war die Sache gegessen. Bis auf den "Papierkram" der nun anstand

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    Tarpa


    "Schön wär´s ja", murrte Tarpa auf den Kommentar des Optio carceris hin. Leider war es nur Ramnus gewesen, der auf ihm gesessen und ihn gebissen hatte. Hier unten war es stockfinster und die Luft roch rußig und verbraucht, ihm war nicht sonderlich wohl zumute. Etwas ängstlich nun wartete er darauf, dass der Optio carceris ihn in seine Zelle bringen ließ. Immerhin schien Cerretanus nicht vorzuhaben, Tarpa vom Dienst zu suspendieren für die Prügelei, was ein gewisser Trost war.

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    Optio Carceris


    Nachdem der Optio, welcher den "Gast" abgeliefert hatte, gegangen war wandte sich der Kerkermeister nun an Tarpa.


    " Herzlich Willkommen in unserem. Wir begrüssen immer wieder gern neue Gäste." Ein hämisches Grinsen war zu sehen und der Optio Carceris wies mit der gestreckten Hand auf eine der Zellen.


    " Dort hast du deine vorrübergehende Unterkunft. Ich hoffe es passt alles. Leider sind Seife und frische Tücher gerade aus. Alles in der Wäscherei. Trete näher. Und einige Regeln sind hier zu befolgen.1. kein Beschimpfen oder tätlich Werden gegen das Personal.2. Ruhezeit von Früh bis Spät3. Mahlzeiten werden am Zimmer eingenommen.Das wars im Großen und Ganzen. Wünsche angenehmen Aufenthalt. Ach....der Medicus sollte auch bald hier sein. Den brauchst du aber auch nicht die Ohren voll jammern."

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    Tarpa


    "Ich werde niemanden beschimpfen, tätlich werden oder rumjammern, Optio." Aber seine Wehwehchen musste er ja trotzdem benennen, sonst bräuchte der Medicus nicht kommen. Mutlos schaute Tarpa in die dunkle Zelle, ehe er eintrat. Er hoffte, im Inneren würde er wenigstens eine Pritsche und einen Eimer für die Notdurft finden. Mit dem abflauenden Kampfrausch stellten sich langsam auch die Schmerzen ein. Er hatte den Mund voller Blut und der Fleck auf seiner zerfetzten Tunika war noch nicht am Trocknen, der Biss suppte immer noch.


    Verfluchter Ramnus, und das alles nur, weil ihm ein einziges Mal ein Lacher herausgerutscht war! Hoffentlich wurde der Fettsack auch eingebuchtet. Schließlich war es nicht Tarpa gewesen, der die Prügelei vom Zaun gebrochen hatte. "Wie lange sitze ich ein?", erkundigte er sich vorsichtig. Das Grinsen des Optios gefiel ihm gar nicht. Vermutlich war das einer von der Sorte, die den Verhörraum als Spielzimmer betrachtete. Wobei Tarpa hoffentlich kein Verhör bevorstand, die Sachlage war ja eigentlich klar - Ramnus hatte Schuld.

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    Tarpa


    Tarpa schmorte nun schon seit zwei Wochen im Carcer. Ziemlich lange für eine Prügelei, fand er. Langsam begann er sich Sorgen über noch ernstere Konsequenzen zu machen. Sein Tagesablauf bestand darin, in der winzigen Zelle im Kreis zu gehen und Leibesübungen mit dem eigenen Körpergewicht auszuführen, damit er in Form blieb und etwas zu tun hatte. Allerdings konnte er nicht verhindern, dass er bei der kargen Kost an Masse verlor. Die Schmerzen in seiner Brust machten nicht alle Übungen angenehm. Hunger, Einsamkeit und Zukunftsängste waren keine gute Mischung. Besonders, dass auch die Kameraden vom Wachdienst Zurückhaltung wahren mussten und ihn nicht mehr als einen Kameraden behandelten, machte ihn fertig. Da hörte er in der Dunkelheit eine vertraute Stimme.


    "Jemand hier? Tarpsi?"


    "Ja, Mann."


    Tarpa trat aus dem hinteren Teil der stockfinsteren und fensterlosen Zelle vor zum Türgitter, so dass Scato ihn schemenhaft erkennen konnte. Ein Wachmann war so freundlich, ihn mit einer Öllampe begleitet zu haben, aber er blieb in gebührlichem Abstand stehen, so dass die Lampe außerhalb der Gefahrenzone blieb. Ein zweiter wartete mit den Schlüsseln. Beide waren, wie das Vorschrift war, bewaffnet. Wer allerdings annahm, der Abstand der Gitter wäre groß genug, um einen Arm hindurchstecken oder auch nur effektiv hindurchspucken zu können, irrte. Es handelte sich nur um ein winziges, eng vergittertes Fenster in Gesichthöhe zur Belüftung und zur Lebendkontrolle, wie sie jeden Morgen stattfand. Da Tarpa keinerlei Ärger gemacht hatte, wurde auch ihm nicht mehr Ärger gemacht, als nötig. Das Prinzip der Waage, das auf ihrem Banner prangte, der ausgleichenden Gerechtigkeit. Weder wurde Tarpa an die Wand gekettet noch anderweitig schickaniert. Nun bekam er sogar Besuch. Für einen geselligen Menschen wie Tarpa war Einsamkeit nicht leicht zu ertragen, weshalb er sich sehr freute.


    "Eine Stunde Besuchszeit", blaffte der diensthabende Kamerad, schloss für Scato auf, ließ ihn eintreten und schloss hinter ihm wieder ab. Selbstverständlich hatte Scato alle Waffen abgeben müssen und der Beutel, den er bei sich trug, war genau untersucht worden. Der Wachmann mit der Lampe blieb freundlicherweise im Gang stehen, da Scato ihn aus gutem Grund darum gebeten (und mit einer kleinen, mit Wachs versiegelten Amphore unverdünnten Weines dafür bezahlt) hatte. So hatten sie ein Minimum an Licht. Sie setzten sich auf den Strohsack.


    "Wie riechst du denn, hat es gebrannt?", erkundigte Tarpa sich.


    Scato erzählte ihm von dem Brand im Lupanar Ganymed. Und Tarpa bedauerte, dass er nicht hatte dabei sein können, freute sich aber, als er hörte, dass auch Ramnus das nicht vergönnt gewesen war, weil er noch immer im Valetudinarium lag.


    "Apropos Valetudinarium", meinte Scato in beiläufigem Ton, während er betont in eine andere Richtung sah, "kann ich deine Wunde mal anschauen?" Dabei versuchte er, nicht allzu neugierig zu klingen, was ihm nur mäßig gelang.


    "Nein. Du willst nur meine Titten sehen."


    Das entgeisterte Gesicht von Scato belohnte Tarpas kleinen Scherz mit seinem ersten Lachen seit zwei Wochen. Ein Geräusch, was im Carcer sicher auch nicht allzu oft zu hören war. Als Scato merkte, dass er verarscht worden war, wurde er böse.


    "Schön", fauchte er. "Dann nehme ich das hier eben wieder mit." Er hob den Beutel.


    "Ach, komm", gluckste Tarpa. "Ich zieh mich schon aus."


    Das tat er auch und gab Scato die Gelegenheit, ihm fahlen Licht der Lampe die Bisswunde zu bewundern. Der untersuchte sie interessiert, so etwas bekam man nicht oft zu sehen. Ramnus hatte gute Arbeit geleistet. Seine Zähne hatten sich oberhalb und unterhalb der Brustwarze durch alle Hautschichten bis ins Fleisch gegraben und eine geschwollene Entzündung hinterlassen. Die Brust fühlte sich heiß an. Scato drückte an den Wundrändern herum und versuchte, mehr zu erkennen. Irgendwelche Wundflüssigkeit trat aus.


    "Sieht nicht gut aus und ich glaube, du hast auch Fieber. Da muss noch was gemacht werden. Das hättest du morgens bei der Kontrolle sagen sollen."


    "Mir wurde nahegelegt, nicht zu jammern."


    "Dann jammer ich für dich. Ich rede dann noch mal mit dem Optio carceris." Damit durfte Tarpa sich wieder anziehen. Erst jetzt, wo seine Augen sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten, fiel Scato auf, dass es immer noch die Gleiche war und dass der Fleck auf der Brust immer noch feucht war. "Dreh die mal um, damit die Wunde nicht dauerhaft nass ist. Immer wenden, sobald der Fleck auf der anderen Seite getrocknet ist."


    Etwas anderes konnte er zur Schadensbegrenzung nicht tun. Nun durfte Tarpa in seinen Geschenkbeutel sehen. Jeder Kamerad hatte etwas Kleines hineingepackt: einen Apfel, ein Stück Hartkäse, ein Stück Schinken, eine Lukanerwurst, einen kleinen Kuchen ... Tarpa zählte sieben Geschenke.


    "Ramnus hat mir was mitgegeben?", fragte er verblüfft.


    "Ja, klar", log Scato. Die fehlende Gabe hatte er selbst beigesteuert. "Warum sollte er auch nicht? Du bist sein Kamerad."


    Tarpa schwieg gerührt. "Richte ihm bitte aus", sagte er schließlich, "dass es mir leid tut. Das Lachen war mies von mir."


    "Mache ich, na klar." Scato war erleichtert. Der erste Schritt zur Versöhnung war gegangen. "Jetzt iss erstmal was. Du bist dünn geworden."


    Sie redeten die verbleibende Zeit, während Tarpa langsam am Hartkäse kaute. Die übrigen Gaben sparte er sich für später auf. Scato blieb bis zur letzten Minute, als der Wachmann verkündete, die Zeit sei nun um. Der Abschied war etwas wehmütig und Scato musste schnell gehen. Tarpa hier zurückzulassen, fiel ihm nicht leicht. Er versprach, dass bald wieder Besuch kommen würde, wenn der Optio carceris es zuließ. Den informierte er noch über Tarpas gesundheitlichen Zustand, ehe er zurück zur Baracke VII ging.


    Baracke VII - Rückkehr nach Ganymed-Einsatz >>

  • Zum Feierabend machte sich Lurco zum Carcer auf. Bewaffnet war er mit einigen Bratwürsten, die die Kollegen spendiert bekamen. Zwei behielt er zurück, eine davon war für ihn selbst, die andere für Tarpa.


    Er begab sich im Anschluss direkt in den Zellentrakt, um nach seinem Baracken-Bruder Tarpa Ausschau zu halten. Der Kollege schloss die schwere Tür auf, so das Lurco in die Zelle treten konnte.


    "Salve Tarpa, hier ich habe Dir eine Bratwurst mitgebracht. Wie geht es Dir so? Es war einiges los in letzter Zeit. Iss erstmal was", sagte Lurco freundlich.

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    Tarpa


    In der Dunkelheit erhob sich eine Gestalt, die nur noch entfernt an Tarpa erinnerte. Nach drei Wochen trug er einen Vollbart, wirres, fettiges Haar und seine Augen waren vom Fieber glasig. Man hatte ihm versprochen, dass ein Medicus nach der Bisswunde sehen würde, doch noch immer war keiner gekommen. Dafür wechselten seine Kameraden aus Baracke VII sich mit den Besuchen ab und jeder brachte ein Geschenk in Form von Naturalien mit. Tarpa schwankte kurz, ehe er sein Gleichgewicht wieder erlangt hatte. Er hegte immer noch die Hoffnung, dass er umso schneller herauskam, je weniger er die diensthabenden Kameraden nervte und so sagte er tagein tagaus keinen Mucks, ganz gleich, wie elend er sich inzwischen fühlte. Trotz seines Zustands grinste er breit. Noch hatte er alle Zähne, von den beiden, die er durch Ramnus verloren hatte, abgesehen. Heute war Lurco sein Besucher.


    "Salve, Lurc", grüßte er ihn. "Du bist mein Gott." Gierig griff er nach der duftenden Bratwurst. Sie war inzwischen kalt, aber das schmälerte den Genuss keineswegs. Tarpa musste sich zwingen, die Lukanerwurst langsam zu essen und nicht einfach hinunter zu schlingen. "Ist Ramnus inzwischen aus dem Valetudinarium entlassen?"

  • Lurco starrte Tarpa an und drückte ihm die Hand auf die Stirn, während dieser seine Bratwurst aß.
    "Du glühst wie ein Ofen Tarpa!", erklärte Lurco besorgt und drückte ihm die eigene Bratwurst ebenfalls in die Hand.


    Er hämmerte gegen die Gitter, damit ihn der Kollege wieder aus der Zelle ließ.
    "Ich spreche mit dem Optio", versprach Lurco und machte sich umgehend auf den Weg.

  • Verletzungen gab es unterschiedliche. Innere, Äußere, jene die das Denken beeinflussten.


    Innere Verletzungen waren oft nicht sichtbar. Oft erst wenn es schon zu spät war. Die Äußere waren bei hygienischen Missständen fatal. Infektionen hatten hier leichtes Spiel dem Körper zu Schaden.
    Seelische Verletzungen waren eine Sache für sich. Direkt vom Officium waren Lurco und Appius zum Carcer gegangen.


    " Optio Carceri. Salvete. Wie steht es um Miles Tarpa. Lurco teilte mir mit dass er schlecht beieinander ist. Ich will mir die Sache Mal ansehen."


    Appius Schritt zu der Zelle in der Tarpa eingesperrt war.


    " Öffne die Zelle bitte. Ich will mir den Mann ansehen."


    Kurz war das Klirren von Metal zu hören und quietschend würde die Zelle Türe geöffnet.


    " Miles Tarpa. Auf mit dir."
    Der Befehl war nicht scharf und fordernd gesprochen. Wenn der Mann wirklich krank war konnte man eine rasche Reaktion nicht erwarten. Und so war es auch. Tarpa hatte Problem aufzustehen. Mit unterdrückten schmerzvoll en Stöhnen mußte sich der Mann an der Wand abstützen und hievte sich schwerfällig hoch. Sein Stand war wackelig und man konnte sehen dass er nicht lange auf den Beinen bleiben würde.


    " Verfluchter Mist. So wie du aussiehst......der Mann soll sofort in die Krankenstation gebracht werden. Und das wirklich sofort." Doch bevor jemand anderer reagieren konnte hatte Appius selbst Tarpa schon an der Hüfte umfasst und seine. Arm und seine eigene Schulter gelegt. " Lurco schau nicht so langsam. Fass mit an. Wir schleifen den jetzt zum Medicus."

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    Tarpa


    "Danke, Optio", freute Tarpa sich, während Furius Cerretanus ihn von der Wand wegzog und auf die zittrigen Beine stellte. Dabei musste der Optio Kraft anwenden, denn leichter war Tarpa nicht geworden während der drei Wochen Haft. Seine Kameraden hatten ihn gut gefüttert. Gerade eben erst hatte Lurco ihm zwei gebratene Lukanerwürste gebracht, die binnen weniger Augenblicke in Tarpas Verdauungstrakt gelandet waren. Tarpa unterstützte die Bemühungen, ihn hier fortzubringen, nach Kräften. Schließlich war er derjenige, der am meisten Interesse hatte, diesen Ort zu verlassen. Die Augen bekam er zwar kaum auf, aber er grinste.


    Sim-Off:

    Scato war da, um nach Tarpa zu sehen, aber weil ich keine ranghöheren NPCs spielen darf, konnte ich keinen Medi oder Sani vorbeischicken. Ihm selbst fehlt leider noch die Qualifikation für ernstzunehmende Behandlungen.

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    Tarpa


    "Danach müsst ihr baden", meinte Tarpa, der wirklich zum Himmel stank, auch wegen der nässenden Wunde, die seine Tunika in eine Kruste verwandelt hatte. Er fragte sich, ob draußen gerade Tag war. Nach drei Wochen Dunkelheit hoffte er auf ein paar Sonnenstrahlen. Er setzte einen Schritt vor den anderen.


    Sim-Off:

    Kein Problem, Hauptsache der Kamerad stirbt uns nicht unter den Händen weg. :)

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