Abschlussbericht des Aedilis Curulis

  • Selbstsicher betrat ich die Rostra und blickte auf mein Publikum herab. Ohne groß zu zögern setzte ich sogleich zu sprechen an, um meinen Abschlussbericht abzuleisten.


    "Salvete, Quirites!


    Nach Ablauf meiner Amtszeit als Aedilis Curulis stehe ich, Secundus Flavius Felix, nun hier vor euch, um meiner letzten Amtspflicht nachzugehen und euch die von mir vollbrachten Leistungen zu präsentieren.


    So begann meine Amtszeit mit einer überaus mühseligen und langwierigen Arbeit. Unter großem Aufwand ließ ich die Märkte des Imperium Romanum auf das Genaueste überprüfen. Viele lange Stunden habe ich damit zugebracht, die Listen meiner Kundschafter zu sichten und auf Verstöße gegen die Lex Mercati zu überprüfen. Wie der gewesene Aedilis Plebeii in seinem Bericht an euch sicher schon erwähnt hat, war es nur durch meine intensive Vorarbeit möglich, die von ihm ausgeführten Edicte zu erlassen. Mein hierbei aufgebautes Netz von Kundschaftern und auch die komplizierten Methoden zur Berechnung der Verstöße gegen das Preisgesetz werde ich auch meinen Nachfolgern im Amt nicht vorenthalten, auf dass ihr noch lange von meiner Amtszeit als Aedilis Curulis profitieren werdet.


    Ein weiteres Vorhaben für die Zeit meines Amtes war die Ausrichtung grandioser.. pardon: blutiger Spiele. Ich muss mich hierfür jedoch in aller Form bei euch entschuldigen, da es mir durch den plötzlichen und harten Wintereinbruch nicht möglich war, die geplanten Attraktionen ins Land zu holen. Aus diesem Grunde musste ich meine Pläne dazu ändern. Das umfangreiche Budget meiner geplanten Ludi habe ich nun jedoch noch um einen großen Betrag erweitert und meinen Amtsnachfolgern vollumfänglich zur Verfügung gestellt. Ich hoffe, dass dies euch ein kleiner Trost für mein Versäumnis sein kann.


    Weiters möchte ich an dieser Stelle noch in eigener Sache etwas bekannt geben. Aus persönlichen Gründen werde ich mich in der nächsten Zeit aus dem öffentlichen Leben größtenteils zurückziehen. Allein zu den Senatssitzungen und einigen wenigen besonderen Gelegenheiten werde ich die ewige Stadt Rom aufsuchen. Die übrige Zeit werde ich persönlich nicht erreichbar sein. Einige Engvertraute werden einzig um meinen Aufenthaltsort bescheid wissen und mich im Falle einer Notwendigkeit entsprechend kontaktieren und informieren.


    In diesem Sinne verabschiede ich mich nun und danke noch einmal für eure Aufmerksamkeit."


    Ich blickte noch einmal in die Runde, nickte einigen Bekannten noch einmal kurz zu und verließ die Rostra dann so schnell und selbstsicher, wie ich gekommen war.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Furianus wusste von den Plänen seines heiß geliebten Vaters und begab sich auf die Rostra um ihm die Ehre zu erweisen.
    Laut applaudierte er :app: und ein paar Tränen rollten seine Wangen herunter..
    Sein Vater, der Rom mit seinen Diensten immer bereichert hatte, zog sich nun öffentlich zurück, es schmerzte nicht nur ihn, es würde auch eine große Lücke hinterlassen. Doch hatte sein Vater sorgenfreie und erholsame Tage vor sich, ein Grund für Furianus sich für ihn zu freuen.


    "Vater, du hats dich seit je her aufgeopfert. Für Rom, für den Kaiser, für deine Familia, du verdienst deine Ruhe!"

  • Vic ist schon dabei seinen Mund aufzumachen um zu sagen, dass Sesterzen überhaupt kein Trost für ausgefallene Spiele seien, da ist der gewesene Aedil schon von der Rostra geflüchtet und in der Menge verschwunden. Als wäre das noch nicht genug, taucht im nächsten Moment auch noch ein Kerl auf, nennt den Flüchtigen 'Vater' und applaudiert ihm hinterher.


    "Abgekartetes Spiel!" grummelt Victor. "Das ist doch alles, was die Politiker noch können! Und dann wundern sie sich noch über Politikverdrossenheit!"

  • Wie des Öfteren streifte der Volkstribun über das Forum und lauschte am heutigen Tage der Abschlussrede des Felix. Mir gefielen seine Worte und er schien seine Arbeit gewissenhaft ausgeführt zu haben. Jemand anderes in der Menge schien allerdings nicht wirklich zufrieden zu sein. Nicht weit weg von mir grummelte er ein par Worte, die nicht von der besten Sorte zu sein schienen. Natürlich lies ich es mir nicht nehmen ihn darauf anzusprechen.
    "Salve Bürger, hast du etwas an der Arbeit des Flavius Felix auszusetzten?"

  • Victor mustert den Mann der ihn von der Seite anspricht und glaubt, in ihm den Volkstribun zu erkennen. Ganz sicher ist er sich aber nicht.


    "Salve. Im Gegenteil, an der Arbeit hab ich ganz und gar nichts auszusetzen. Aber an der nicht getanen Arbeit. Schon der andre gewesene Aedil, Prudentius Commodus, hat mir erzählt, ich sei selbst schuld, dass ich ihn gewählt habe und er die versprochenen Spiele nicht veranstaltet hat, und dass ich erstmal selbst was leisten soll. Also wenn wir soweit sind, dass die Politiker vom kleinen Mann fordern, dass er selbst alles in die Hand nimmt, dann brauch ich sie auch nicht zu wählen. Das wär ja, wie wenn mir Mars nach einem Opfer erzählt, ich soll selbst dafür sorgen, dass der Krieg gewonnen wird." Vic schüttelt sauer den Kopf. "Und nun der nächste Aedil, der sich noch nichteinmal den Reaktionen stellt, sondern sofort vondannen zieht."

  • "Nun, du solltest nicht so hart mit den ehemaligen Amtsträgern sein, zumindest was die Spiele anbelangt. Ich denke der Senator hat ausreichend erklärt warum es leider nicht möglich war diese auszurichten und hat sogar seinen Nachfolgern eine Summe hinterlassen, die es möglich machen wird, wenigstens in den nächsten zwei Monaten Spiele zu veranstalten.
    Was das Verhalten des Prudentius Commodus angeht, so mag ich mir kein Urteil erlauben, da ich über den exakten Wortlaut nicht informiert bin. Dennoch glaube ich nicht, dass er so etwas ausdrücken wollte, wie du mir es hier vorträgst. Ich kann deinen Ärger allerdings verstehen, sollte dies tatsächlich so sein, genauso wie ich deinen Ärger über die ausgefallenen Spiele verstehen kann. Aber alles in allem sollte man gegenüber den Gewählten Amtsträgern immer einen respektvollen und ruhigen Ton anschlagen und dann erfährt man sicherlich auch ohne, dass die entsprechende Person überreagiert, wie es bei Commodus der Fall gewesen sein könnte, etwas über den Grund für ein gebrochenes Versprechen. Denn manchmal liegt es nicht an der Unfähigkeit des Politikers, sondern einfach an ungünstigen Umständen die zu so etwas führen."
    ;)

  • Vic schaut ihn nachdenklich an. Wenn das der Tribunus Plebis ist, dann sollte man ihm wohl eher den Titel 'Tribunus Aedilum' verleihen.


    "Respektvoller und ruhiger Ton, sicher. Nur gehört das meiner Meinung nach auch zu den Eigenschaften, die ein Politiker haben sollte. Und vor allem sollte er nicht versuchen, das Volk mit falschen Versprechungen zu ködern. Dass Prudentius Commodus überreagiert hat, glaub ich kaum, zumindest war er ziemlich ruhig. Aber vielleicht hast du Recht. Nicht aufregen, nicht die Stimme erheben, kuschen und hinnehmen, das ist es, was das Volk kann und was es tun sollte." ;)

  • Konnte man meine Worte so dermaßen missverstehen? Es schien genau das Gegenteil von dem zu passieren, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte...
    "Bei den Göttern, so solltest du dies nicht auffassen. Ich kann die Lage was Prudentius Commodus angeht nicht wirklich einschätzen, ich kenne ihn persönlich und deshalb deckten sich deine Aussagen nicht vollkommen mit dem Bild, dass ich von ihm habe.


    Natürlich sollst du auch deine Stimme erheben, das fordere ich auch nachhaltig, dass die Bürger wie du ihre Meinung äußern. So sollte es weitaus öfter sein. Allerdings kann man dann nicht gleich von "Abgekartetem Spiel" oder sonstigen Feindseligkeiten sprechen. Dies allein meinte ich mit dem ruhigeren Ton." ;)

  • "Ich werd doch wohl noch meinen Unmut in meinen nicht vorhandenen Bart grummeln dürfen." grummelt Vic in seinen nicht vorhanden Bart.


    Dann, wieder in normaler Lautstärke zu Maximus. "So sieht es aber nunmal aus. Sind die Res Gestae nicht dazu da, dass sich die scheidenden Amtsträger dem Volk stellen? Was soll ich nun davon halten, dass der Senator von der Rostra eilt, als würden ein Festmahl und ein paar Sklavinnen auf ihn warten, und bevor sich noch einer äußern kann, der einzige, der ihm hinterher applaudiert sein eigener Sohn ist?"

  • "Sicher war das Verhalten absolut nicht angemessen, aber sollte diese Arroganz von einem Patrizier dir nicht typisch vorkommen?" ;) "Aber um das ganze noch einmal sachlich zu betrachten: Wie viel Reaktion gab es denn bisher auf die anderen Abschlussberichte der früheren Amtsinhaber ob positiv oder negativ? So gut wie garkeine. Kein Wunder, dass man dann darauf schließen könnte, dass einem zu seinem eigenen Bericht dann sicherlich auch niemand mehr Fragen stellt. Du merkst worauf ich hinaus will?"

  • Furianus ignorierte den Mann völlig, doch das Gerede brachte ihn in Rage. Zu gerne hätte er dem Mann nun seine Meinung gesagt, ihn aufgefordert sich zu entschuldigen, doch er hatte sich zu zügeln.
    So ging er schnellen Schrittes zu den Beiden und blickte dem Mann gereizt in die Augen.


    "Wer bist du, dass du solch Worte von dir gibst? Wer bist du einen Diener Roms zu tadeln? Sage es mir."

  • Sim-Off:

    Da ich keine Ahnung hab, ob du auf mein 'Gerede' oder Maximus 'Arroganz von einem Patrizier' anspielst, bezieh ich es einfach mal auf mich. 8)


    Vic ist schon dabei seinen Mund aufzumachen um dem Volkstribun zu antworten, da kommt ihm schon wieder dieser Senatoren-Sohn in die Quere. Vic klappt seinen Mund zu und strafft die Schultern. Schließlich antwortet er völlig ruhig.


    "Ich bin Vibius Valerius Victor, Sacerdos Martialis. Und es ist mein gutes Recht, hier meine Meinung zu äußern, dafür ist die Rostra doch da, oder nicht?"

  • Sim-Off:

    Ja, richtig, du bist gemeint. :)


    "Und ich bin Lucius Flavius Furianus, der derzeitige Queastor und Sohn dieses ehrenvollen Senators."


    Sim-Off:

    Eigentlich sollte ich es schon längst sein. :]


    Er hatte wahrlich von einem Priester mehr Zurückhaltung und doch gewissen Respekt erwartet.


    "Ja, sie ist dafür da deine Meinung kund zu tun, Priester. Doch ist sie nicht da einen ehrenwerten Senator, der sein Leben in Aufopferung an Rom verbrachte, so respektlos zu kommentieren. Abgekartetes Spiel hast du gerufen, was veranlasst dich zu solch einer Behauptung, weißt du so viel Priester?"

  • Vic ist nah dran, eine Augenbraue in die Höhe steigen zu lassen, doch er beißt nur seine Kiefer zusammen und wartet einen Wimpernschlag, bis der Reiz wieder nachlässt. Diese Flavier scheinen alle gleich zu sein, der hier erinnert Vic doch irgendwie an seinen Schüler Flavius Gracchus.


    "Ich habe keineswegs gerufen. Ich habe noch nicht einmal meine Stimme erhoben. Und um eine Meinung kund zu tun, bedarf es keines Wissens. Wissen ist Information, eine Meinung hingegen ist eine vollkommen subjektive Ansicht. Ich bin kein Gott, meine Ansichten sind kein Wissen, aber das hindert mich ja nicht daran, sie zu sagen. Denn ohne, dass ich sie ausspreche, kann darüber auch nicht diskutiert werden. Und darum kam ich hierher. Um zu diskutieren. Doch dein Vater, der ehrenwerte Senator Flavius Felix, dessen Bedeutung für Rom ich keinesfalls in Frage stelle, gab mir leider nicht die Gelegenheit dazu." Er zuckt mit den Schultern.

  • Furianus hob seine Augenbraue. 8)


    "Nach deiner Aussage beruht deine Meinung nicht auf Wissen, du wirfst deine Aussage einfach hinein?"


    Leicht räusperte er sich.


    "Und den Grund, warum mein Vater die Rostra sogleich verließ, diesen kennst du bereits. Er hat ausdrücklich gesagt, dass er sich dafür entschuldigt. Er hat auch gesagt, dass er eine immense Summe für die nächsten Spiele beisteuern will. Damit beteilligt er sich daran, damit zeigt er, dass er sein Versprechen einhält. Warst du schon mal Aedil? Weißt du welche Arbeit und Pflichten damit verbunden sind?"

  • Mit Freude beobachtete ich eine kurze Zeit dieses Streitgespräch, wie es unter Männern unterschiedlichen Standes ja häufiger vorkommen soll, bis ich mich dann letztlich selbst zu Wort meldete.


    "Salve, Patrizier. Deinen Worten zur Folge darf in Zukunft also keiner mehr seine Meinung zu einem Amt äußern, dass er noch nicht selbst inne hatte? Das nämlich mit dem Amt des Aedilen eine menge Arbeit verbunden ist bestreitet schließlich niemand, doch hat man Felix nicht gewählt, damit er genau damit fertig wird? Hat er sich nicht selbst zur Wahl gestellt, weil er sich dieser Aufgabe gewachsen sah? Der Sacerdos hatte durchaus das Recht sich über die nicht stattgefundenen Spiele zu beschweren, nur sein Ansatz war falsch. Die übrig gebliebene Kritik muss man aber letztlich hinnehmen und ist auch angebracht. Du verstehst?"

  • Furianus erkannte den Tribunus Plebis sofort, da er ihn auf der Rostra seine Rede halten sah. Es war nur zu verständlich, dass der Tribunus nun zu dem Priester hielt und sah würdigte er den Politiker eines Blickes des Missverständnisses.


    "Salve, ja, das stimmt Tribunus Plebis, man sollte seine Meinung nicht zu einem Amt äußern, welches man nicht kennt. Doch man sollte sich zu verschiedenen Punkten der Arbeit äußern dürfen, man sollte einzelne Punkte als positiv oder negativ kommentieren, je nach Meinung, denn das ist uns frei gestellt. Der Sacerdos bezieht sich jedoch allgemein auf meinen Vater, auf das Amt selbst, doch nicht auf den einzelnen Punkt der Arbeit und dies ist ein feiner Unterschied, Tribun, und doch von immenser Bedeutung. Mein Vater ist mit der vorgeschriebenen Arbeit zurecht gekommen, hat sie gewissenhaft und gut erledigt, dies bestreitet keiner. Doch gehören die Spiele nicht zu den vorgegeben Pflichten des Aedilats, es ist eine Option, ein Versprechen. Gut, mein Vater hat es gebrochen, hat sich verechnet, hatte keine Zeit, Hürden oder was auch immer zu den nicht vorhandenen Spielen führte, das ist auch egal. Aber, mein Vater hat nur einen Teil des Versprehens gebrochen. Er spendet schließlich einen Betrag für die Ausrichtung der Spiele."


    Dann dachte Furianus ein wenig nach, versuchte sich genau an den damaligen Wortlaut seines Vater zu erinnern. 8)

  • Nun wandert Vics Augenbraue ganz unbewusst doch noch nach oben.


    "Wenn ich mich also nicht äußern darf, dann müsste das bedueten, dass du mit einem Amt, das man nicht kennt, ein Amt meinst, das man selbst noch nicht durchlaufen hat? Dann sollten also nur Aedilen hier ihre Meinungen äußern dürfen? Wozu dann überhaupt die Rostra, dann können sie gleich in die Hallen des Senats gehen. Außerdem finde ich deine Unterstellung recht interessant, dass ich mich auf den Senator bezogen habe und nicht auf sein Arbeit. Da ich über meine Intentionen jedoch besser bescheid weiß, als du, möchte ich dir sagen, dass ich mich keineswegs auf seine Person bezogen habe. 'Abgekartetes Spiel' ist wohl kaum etwas, mit dem man eine Person bezeichnen könnte, oder doch?"


    Victor merkt, dass ihm das ganze Gerede langsam zu müßig wird. Wäre er ein Freund verdrehter Worte, so wäre er Sacerdos Mercuris und nicht Sacerdos Martialis geworden. Aber er ist nun einmal dem Mars treu, denn da weiß man, was man hat. Da bleibt eine Amtszeit ohne Spiele auch eine Amtszeit ohne Spiele, egal wie schön man sie redet und wieviele Schmiergelder fließen.



    /edit: Der Genitiv ist dem Dativ sein Tod... und meiner wird es sein, wenn ich den Genitiv von Mercur nicht kenne. 8)

  • "Nein, ich meine die Kentniss und nicht die Erfahrung. Wie mir scheint beschäftigt ihr euch nicht so sehr mit politischen Sachen oder täusche ich mich? Zumindest habe ich euch noch nie zuvor hier auf der Rostra gesehen, geschweige denn reden gehört. Darum kam ich auch zu dem Entschluss, dass ihr hierher gekommen sied nur um die nicht vorhandenen Spiele zu beanstanden ohne jegliche Kentniss."


    Kurz suefzte er, der Mann schien ein wichtiges Detail seiner Aussprache bewusst übershen zu haben.


    "Nicht doch, das meinte ich nicht. Ich meinte diese Aussage."
    Er dachte kurz über den genauen Wortlaut nach und glücklicherweise war ihm Apollo hold in diesem Augenblick.
    "Das ist doch alles, was die Politiker noch können!" sagte ihr. Es ist wohl kaum zu übershen, dass ihr damit meinen Vater als Person gemeint habt, da er ja ein Politiker ist. Gut, ihr könntet diesen Kommentar auch vor anderen Leuten benutzt haben, doch habt ihr es unmittelbar nach diesem "Abgekartetes Spiel" gesagt und auch gleich nach der Rede meines Vaters. Demnach, und ich erschließe es richtig, habt ihr meinem Vater unterstellt nicht vorhandene Wahlversprechen nicht einzuhalten."


    Ein Lächeln beglückte seinen doch eher ernsten Gesichtsausdruck.


    "Ihr fragt euch bestimmt warum ich sage, dass es ein nicht vorhandenes Wahlversprechen war? Berechtigt. Und doch habe ich eine plausible Erklärung dafür. Ich war nämlich damals dabei, hielt mich im Hintergrund auf, auf der Rostra. Ein Mann fragte meinen Vater ob es denn Spiele geben wird. Mein Vater sagte, dass er beabsichtigt Spiele auszutragen. Darauf hin fragte ein Mann nach dem genauen Termin und mein Vater antwortete, dass er sehr ungünstig sei einen Termin festzulegen, obwohl man noch nicht weiß ob diese Spiele überhaupt, durch den Willen der Götter, durchgeführt werden sollten. Er sagte auch er werde sich nach seiner Wahl zu einem Auguren begeben, damit dieser für ihn deutet ob man die Spiele abhalten sollte oder nicht. Anscheinend, Priester, hat der Augur meinem Vater gedeutet, dass man die Spiele lieber nicht abhalten sollte, die Götter damit nicht einverstanden seien. Hätte mein Vater diese Spiele trotzdem abhalten sollen? Hätte er gegen den Willen der Götter handeln müssen? Ihr, gerade ihr als Priester, wisst doch, dass man den Willen der Götter so akzeptieren muss."


    Für Furianus war die Sache gelaufen. Ein triumphales Lächeln umspielte seine Züge. Nun hatte er es doch geschafft, natürlich nur durch die Hilfe des Mercurius auf seinen rhetorischen Fähigkeiten basierend, die Ehre seines Vaters zu retten. 8)

  • Vic hört dem Flavier zu und verdreht kurz genervt die Augen. Die Sache mit der Rostra lässt er mal großzügig unter den Tisch fallen. Wenn er jetzt fragen würde, ob der Flavier sich tatsächlich alle Menschen merkt, die jemals an der Rostra stehen, dann würde er am Ende noch drauf antworten. Und so dermaßen wie er von sich eingenommen ist und Vics Intentionen offenbar besser kennt als seine eigenen hätte es sowieso keinen Zweck. Zudem weiß Vic leider wo sein Platz in der Hierarchie ist und wann es zu gefährlich wird. Ein Wort von diesem Vatersöhnchen bei seinem Senatorenpapa, ein Wort des Senators und Vic wäre wieder da, wo er hergekommen ist. Ganz unten.


    "Nun, wenn dies denn alles so ist, wie du es sagst, und es ist sicher so, denn wie könntest du dich irren, und ich bin ganz sicher, dein Vater hat nicht bewusst die Deutung des Augurs nicht erwähnt, sondern dies nur vergessen, dann wäre wohl eine Entschuldigung bei dem Senator angebracht. Da er jedoch leider nicht mehr hier ist und angekündigt hat, dass er nicht erreichbar sein wird, werde ich sie wohl nicht anbringen können. Ich werde also zurück in den Tempel des Mars gehen und diesen selbst fragen, weshalb er keine Spiele wollte, ist er doch der Gott der Wagenrennen und Kämpfe. Ich wünsche euch noch eine angenehmen Tag, valete."


    Er nickt dem vermeintlichen Volkstribun nochmal zu und macht sich auf den Weg in den Tempel des Mars Ultor.

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