• Da auf der Baustelle für seine Centurie gerade nicht vei zu tun war, hatte sich Priscus mit seinen Männern etwas früher als üblich abgemeldet und die Gruppe auf den Exerzierplatz geführt. Wenn die Baustelle gerade nicht forderte, dann musste man sich eben ein wenig Zeit zum Trainieren nehmen, dachte er sich.
    Rekruten waren keine in der Centurie, so dass er sich besonderes Training sparen konnte. Die Männer hatten ihre normalen Schilde mit übergezogenen Lederhüllen dabei und zwei Soldaten trugen einen Korb mit gepolsterten lederüberzügen für die Schwerter herbei. Bei erfahrenen Soldaten musste das als Schutz im Training reichen.


    Priscus ließ die Männer ein einer Doppelreihe antreten, kontrollierte routiniert im Vorbeigehen die Ausrüstung und machte sich dann zusammen mit ihnen auf eine Aufwärmrunde um den gesamten Platz. Als sie wieder zurück waren, teilte er sie in mehrere Gruppen auf, von denen sich immer einige im Nahkampf übten und die anderen die Wartezeit mit gymnastischen Übungen verbrachten. Auch Priscus selber nahm an den Übungen teil und freute sich ein wenig über die Abwechslung zum Baustellenalltag.

  • Die Legionarii der Centuria quarta waren durch und durch Routiniers, welche den Ablauf derartiger Übungen im Schlaf beherrschten und auch im Hinblick der körperlichen Konstitution den jungen, unerfahrenen Rekruten, die gerade nebenan gedrillt wurden, bis sie erschöpft erbrachen, überlegen waren.
    Die Gymnastikgruppe machte bald das volle Programm durch: Von allerlei Dehnübungen ging es zu Kniebeugen und weiter zu Liegestützen, bis am Ende Sprungübungen auf dem Programm standen und kleinere Beträge des Soldes wurden auch für riskante Wetten, ob denn nun Sulla oder doch Catullus weiter springen könne, aufgewendet - selbstverständlich nur im Flüsterton und wenn der zuständige Offizier gerade nicht hinsah.

  • Den Soldaten macht es sichtlich Spass, sich nach den handwerklichen Arbeiten der letzten Tagen und Wochen einmal ein wenig austoben zu können und sich nicht mit einem knappen Morgenappell begnügen zu müssen. Lautstark sticheln sie sich an, als zwei kleine Schildmauern aufeinander zu rücken und wenig später zum Nahkampf aus leichtem Lauf aufeinander krachen. Eine ganze Zeit lang versuchen sie, die Gegenseite jeweils nur durch Druck der reihe und geschickten Umgang mit dem Schild nieder zu ringen. Priscus sieht das gerne, denn er weiss, dass ein erfahrener Soldat gar nicht unbedingt sein Schwert braucht, um die gegnerische Linie zu überrollen. Er als die Offensiven beide Seiten nicht den endgültigen Erfolg gebracht haben, nutzen die Soldaten ihre Schwerter und mit der Zeit lichten sich die Reihen, weil immer mehr Männer einen kritischen Treffer einstecken müssen.

  • Nach einiger Zeit lässt Priscus die Gruppen wechseln. Nun üben sich andere Soldaten im Formationskampf, während er sich mit den bisherigen Kämpfern einige Augenblicke zum Verschnaufen gönnt. Der eine oder andere kontrolliert, ob er sich nicht doch eine echte Verletzung zugezogen hat, aber abgesehen von den üblichen Schrammen, die genauso gut beim Arbeiten oder ind er Freizeit passieren können, ist niemandem etwas passiert. Die Männer ziehen die Schutzhüllen wieder von der Schwertern, damit die andere Gruppe sie nutzen können und stecken die Klinge zurück in die Scheide.


    Sie entscheiden sich spontan für RIngkämpfe als nächste Übung und legen die Schwerter dazu ganz ab. Priscus zieht mit seinem Optiostab schnell einige Linien als Kampfplatzbegrenzung in den Sand und schon stehen sich die ersten beiden Männer konzentriert gegenüber und versuchen, sich gegenseitig von den Beinen zu holen.

  • Nach einigen spannenden Kämpfen beendete Pricus die Trainingsneinheit für die Männer seiner Einheit und schickte sie wieder zurück in die Kaserne. Für die Arbeit am Bau hatten sie einen guten Ausgleich gehabt und ihre Form ein wenbig aufgebessert, das musste reichen. Zu sehr wollte er sie nicht erschöpfen, denn ihre Kräfte wurden auf der Baustelle gebraucht.

  • Frisch gebadet ging es den Männern schon wieder etwas besser und so traten sie gerne erneut zum Auslaufen unter dem wachsamen Auge von Optio Priscus an. Einige kleine Runden auf dem flachen sandigen Exerzierplatz erschienen den Soldaten fast wie eine Wohltat, nachdem sie zuletzt immer wieder auf einem Schutthaufen herumklettern mussten. Ihre Pila gegen Ziele zu werfen machte ihnen auch sichtlich mehr Spass, als mit einer Pionierhacke auf Betonklötze einschlagen zu müssen.
    Auf kraftraubende Übungen mit Scutum und Gladius verzichtete Priscus bewusst, die Männer hatten ihre Arme mit dem Schleppen von Steinen schließlich zuletzt schon genug trainiert.

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