• Ich möchte diesen Thread nutzen, um einmal über Panbewegungen zu diskutieren. Dieses Thema hat auch für die Römer, besonders für die frühen Römer, eine Relevanz, da diese in einem "Pan-Italismus" den Grundstein für ihr reich gelegt haben.
    Grundsätzlich finde ich, dass Panbewegungen eher schlecht und sehr nationalistisch sind. Panbewegungen führten zu folgendem:
    Panitalismus - Aufstieg Roms und Garibaldis "Befreiungskriege"
    Panfranzismus - Napoleonismus
    Panslawismus - Krimkrieg und 1. Weltkrieg
    Pangermanismus - Deutsch-französischer Krieg 1870/71 und 2. Weltkrieg
    Panislamismus - Aufstieg des Türkenreichs und teilweise auch moderner Terrorismus


    Es hat aber hie und da auch was Gutes - der Pangermanismus führte (teilweise) zur deutschen Vereinigung 1871 und dem Mauerfall 1989.


    Jetzt seid ihr gefragt - was denkt ihr?


    PS: Auch für mich hat das Thema Brisanz - ich soll einen 3000-Wörter-Aufsatz über den Panarabismus schreiben.

  • Das Deutsche Reich von 1871 war nach pangermanischen Konzept umgesetzt? Ich denke eher nicht, Bismarck favorisierte ja die kleindeutsche Lösung ohne Einbeziehung Österreichs. Wirkliche Pangermanismus findet man dann wohl eher in der Hitler'schen "Heim ins Reich"-Politik.

  • Mir gefällt das Konzept des Pan-irgendwas generell nicht, da es dazu neigt, ähnliche aber dennoch unterschiedliche Dinge zu verallgemeinern.

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  • Die Theorie gefällt mir überhaupt nicht.


    Panitalismus --- Wo war das Römische Reich panitalienisch? Wenn überhaupt war es panrömisch. Dazu importierte man regelmäßiges fremdes Know How aus dem gesamten Mittelmeer. Die Provinzen entsprachen dem was man später unter Kolonien verstand.


    Panfranzismus --- Napoleonismus ist etwas ganz anderes, das ist wenn man der Bevölkerung auf unterer Ebne (Bürgermeister, Ritterschlag etc) viele Rechte gewährt und offensichtlich rekublikanisch handelt, aber eigentlich absolutischtisch Herrscht. Dazu annektierte Frankreich unter Napoloen I & III kaum gebieten. Sie betrieben nur Revolutionsexport und kreierten Sattelietenstaaten.


    Panslawismus --- Das passt garnicht zu den ersten Beispielen, da die Slawen ethnologisch auf einer ganz anderen Ebne spielen als Franzosen und Italiener.


    Pangermanismus --- Deutsche sind nicht die einzigen und direkten Nachfolger der Germanen. Dazu entschied man sich für eine Kleindeutsche Lösung. Der Krieg gegen Frankreich diente nur zur Schaffung eines Feindbildes und anektierung des Elsaß, was aber vielmehr ein Symbol war.


    Panislamismus --- Der Islam passt nun garnicht in diese Reihe und das Ottomanenreich (was ein Vielvölkerstaat war und nicht eine Großtürkei) ist wohl nicht das Paradebeispiel für einen solchen Staat.


    Panarabismus --- Ich denke Panislamismus? Auf was soll der Ausatz denn nun genau abziehlen?

  • Valens, meinst du mit Panarabismus die Zeit des ersten Weltkrieges, welche dann zur Befreiung von der türkischen Herrschaft führte und zur Schaffung eines Begriffes 'Arabien'?

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  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens


    Pangermanismus - Deutsch-französischer Krieg 1870/71 und 2.


    Inwiefern siehst du den PREUßISCH-französischen Krieg im Pangermanismus gründen? Wäre nicht der 1. WK ein passenderes Beispiel mit dem alten Thor, der sein Weltreich hämmern wollte?

  • Deutsche UNGLEICH Germanen.


    Der Erste Weltkreig hatte ganz andere Ursachen und Bewegründe.


    Nicht nur Preußen führte 1870/1 gegen Frankreich Krieg sondern auch fast alle anderen Deutschen Staaten.

  • Zitat

    Deutsche UNGLEICH Germanen.


    Da hast du natürlich Recht, aber es geht ja vielmehr darum, wie der Begriff "Pangermanismus" benutzt wurde/wird. Und es gab nunmal Zeiten, da war "Germane" quasi synonym zu "Deutscher".
    Auch beim zweiten Punkt stimme ich dir zu: Weder Deutsch-Französischer Krieg noch Erster Weltkrieg hatten das Ziel der Vereinigung aller Deutscher in einem Staat. Pangermanisches Gedankengut glaube ich da wie gesagt eher in der Politik Hitlers zu sehen.

  • Nein diese Zeiten gab es nie. Es gab eine Zeit in der es germansische Stämme gab und es gab eine Zeit in der sich deutsche Völker entwickelten und dann entwickelte sich das deutsche Volk.


    Hitler nimmst du doch hier nicht wirklich für Ernst oder? Sein Rassenschwachsinn stimmte vorn und hinten nicht, nichteinmal wenn man auf seiner Ebene logisch zuende denkt.


    Hitlers Regierung war ein polykratischer, faschistischer, mörderischer, kriegstreiberischer, hasserschaffender und kanalisierender Staat. Ihm eine "echte" Ideologie zuzuschreiben ist wohl nicht angebracht finde ich.

  • Du verstehst mich falsch und es gehört eine Menge Böswilligkeit dazu in meine Zeilen dass hinein zu lesen, was du mir unterstellst. Ich sage lediglich, dass der Begriff "Germane" synonym zu "Deutscher" benutzt wurde und daher auch der Begriff "Pangermanismus" rührt. Außerdem habe ich in keinster Weise eine Wertung zu irgendeiner Ideologie abgegeben.

  • Zitat

    Original von Helvetia Messalina
    Panslawismus --- Das passt garnicht zu den ersten Beispielen, da die Slawen ethnologisch auf einer ganz anderen Ebne spielen als Franzosen und Italiener.


    Nun zumindestens das Russische Zarenreich benutzte diesen Begriff exessiv und es gab ja auch eine Panslawistische Bewegung in den "Slawischen Ländern" welche zum Osmanischen Reich gehörten.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Nepos


    Da hast du natürlich Recht, aber es geht ja vielmehr darum, wie der Begriff "Pangermanismus" benutzt wurde/wird. Und es gab nunmal Zeiten, da war "Germane" quasi synonym zu "Deutscher".
    Auch beim zweiten Punkt stimme ich dir zu: Weder Deutsch-Französischer Krieg noch Erster Weltkrieg hatten das Ziel der Vereinigung aller Deutscher in einem Staat. Pangermanisches Gedankengut glaube ich da wie gesagt eher in der Politik Hitlers zu sehen.


    Hieß es vor dem 1. WK nicht "Germanentag und Slawennacht und Frankreich Tod für immer!" ?

  • Selbst wenn, es hieß auch "jeder Tritt ein Britt" :D Trotzdem war der I. WK kein Krieg, welcher die Vereinigung aller Deutschen oder "Germanen" zum Ziel hatte.
    Solche Sprüche wurden doch zumindestens im I. WK von offizieller Seite soweit ich weiß nie in den Mund genommen?!

  • Ich dachte bisher immer, dass man mit Pangermanismus die Versuche des Kaiserreichs bezeichnete, mit Großbritannien vor dem 1. WK ein Bündnis zu schliessen, was aber nicht gelang und sich später Großbritannien und Frankreich zur Entente Cordiale verbanden.


  • Naja es ging eher darum die "Slawen" zu einem Großrussischem (Großslawischen Reich) zu formen

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