Circus Mogontiaci | Bauarbeiten (Holzkonstruktion)

  • An einer flachen Wiese außerhalb der Stadt stand ein Schild, das in den Boden gerammt worden war:




    HIER ENTSTEHT DER


    CIRCUS MOGONTIACI




    Einige Vermesser waren schon mit ihren Gehilfen unterwegs, um das Gelände abzustecken, auf dem der Circus entstehen sollte.

  • Mit dem Pferd ritt ich zum großen Feld, wo der Circus gebaut werden sollte. Noch sah man nicht viel mehr als Gruppen von Landvermessern, die mit Wachstafeln, Stricken und kleinen Pfählen bewaffnet das Gelände absteckten.
    Am Hauptzelt des provisorischen Vermessungsbüros angekommen stieg ich ab und grüßte.


    "Salve. Decimus Pompeius Strabo, Magister Officiorum des Legaten. Wollte mal sehen, wie ihr so vorankommt und ob noch Hilfe benötigt wird."

  • Die paar Soldaten, welche schon am Ort des Geschehens eingetroffen waren und zur Einheit der Landvermesser gehörten, grüßten den Mann, der sich als Magister Officiorum des Legaten vorstellte.


    | Landvermesser


    "Salve, Magister! Wir haben gerade eben angefangen das Gelände zu vermessen. Aus dem Castellum werden gleich ein paar Centurien anrücken. Die frisch ausgehobenen, Probati überwiegend. Die dürfen sich hier ruhig nützlich machen..."


    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.

  • Unterdessen arbeiteten die anderen Landvermesser fleißig weiter und maßen und maßen und schrieben alle Zahlen und Ergebnisse und noch viel mehr Zahlen und Längen und Strecken und Winkel, Steigungen und Gefälle, Höhenmeter und Tiefenmeter und was es sonst noch an geometrischen und algebraischen Begriffen und Kniffen gab in ihre Wachstafeln und taten dabei ziemlich wichtig, da sie wussten, dass diese Arbeit in der Tat sehr wichtig war.


    [Blockierte Grafik: http://img336.imageshack.us/img336/8322/lggromacu7.jpg]

  • Und in der Ferne rumpelten auch schon die ersten Wagen heran und hinter den Wagen marschierten die Centurien mit den jungen Probati, welche dazu eingeteilt worden waren, die Landvermesser bei ihrer Arbeit zu unterstützen, das Getreide auf den Feldern zu ernten, die Wiesen zu mähen, das Gelände von Bäumen, Büschen, Streuchern, Gestrüppen, Felsbrocken und anderen Hindernissen zu befreien, sowie einge Zelte zu errichten.


    Unter diesen Männer befanden sich unter anderem folgende junge Soldaten:



    Sim-Off:

    Legionärs - Avas wären echt nett! :)

  • Crispus und sein Trupp folgten einem Wagen, der irgendwelche Baumaterialien transportierte. Noch immer beobachtete er die Probati argwöhnisch. Man musste stets auf sie achten, damit keine schlechten Angewohnheiten einrissen.
    Als sie auf dem Feld angekommen waren, auf dem die Landvermesser bereits bei der Arbeit waren, suchte Crispus das provisorische Vermessungsbüro. Davor befahl er


    "Consistite!"


    und trat allein ein. Er entdeckte einen Zivilisten, der jedoch einen höhergestellten Eindruck machte, suchte den Befehlshaber der Landvermesser und meldete


    "Optio Petronius mit einem Trupp Verstärkung!"


    Den Zivilisten ignorierte er vorerst - er wollte seine Leute nicht umsonst herumstehen lassen.

  • Der Landvermesser ließ den Magister einen Moment stehen und wandte sich dann an die eingetroffene Verstärkung.


    | Landvermesser


    "Optio! Gut, dass ihr gekommen seid. Wir haben schon mal angefangen, das ganze zu vermessen."
    Er reichte ihm einen Plan.
    "Hier und hier..."
    Er zeigte mit dem Finger auf die Karte und dann in die Landschaft.
    "...das haben wir schon alles abgesteckt..."
    Er blickte zur Kontrolle nochmals in die Karte.
    "Ihr könnt dann anfangen da alles abzuernten, abzumähen, abzuholzen und alles soweit frei zu legen, dass man morgen oder übermorgen mit der Arbeit anfangen kann."

  • Ich nickte anerkennend. Hier ging vorerst alles seinen gewohnten Gang. Gemächlich legte ich meine Tasche auf den Tisch vor mir und legte alles weitere Unnötige ab. Wollte ich den Soldaten doch mal zeigen, was ich noch drauf hatte.


    "Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gern persönlich mit Hand anlegen! Egal für was, teilt mich ruhig ein!"

  • Maxentius war ungeduldig, mit der Arbeit anzufangen, und wippte vom einen Bein auf das andere. Ein Probatus neben ihm regte sich darüber auf:


    "Hör doch auf, Publius, du machst mich nervös!"


    "Ist nicht wahr. Wir alle hier sind schon längst nervös. Hast du da zugehört, was der Centurio und der Optio besprochen haben? Wir sollen einen Circus bauen! Das ist zwar nicht so ehrenvoll, wie unzählige Germanen abzuschlachten, aber immerhin bekommen wir mal endlich was zu tun, und das nicht zu wenig. Also reg dich nicht auf, in den nächsten Tagen und Wochen werden noch genug Menschen um dich herum ihre Beine und sämtliche anderen Körperteile bewegen."



    Sim-Off:

    Ich seh schon so viel nach Legionär aus wie geht :)

  • Crispus nickte und studierte den Plan. Er erinnerte ihn an die Pläne, die er von der Reiterei gezeichnet für die Archive hatte abfertigen müssen. Offensichtlich lagen zwei Felder auf dem Gebiet. Ob es Ager Publicus war? Naja, jedenfalls musste er es abernten. Er selbst hatte so etwas zwar noch nie gemacht, aber seine Probati waren bestimmt teilweise Bauernjungen...
    Als der Zivilist seine Hilfe anbot, vermutete Crispus, dass er doch kein besonders hochgestellter Mann war und meinte
    "Du kannst mitkommen. Wir ernten das obere Feld ab!"


    Dann ging er hinaus zu den Probati und ließ seine Stimme erschallen
    "Wir gehen dorthin!"
    Er deutete auf das Feld, das weiter entfernt war
    "Und ernten das Weizenfeld ab. Das solltet ihr auch ohne umfassende Ausbildung hinkriegen! Wie viele Sicheln haben wir?"
    fragte er in die Runde. Theoretisch hatte jedes Contubernium ein oder zwei, also waren beiweitem nicht alle beschäftigt. Naja, noch zusammenbinden...


    Sim-Off:

    das ist doch ein legionär - ohne Rüstung ;)

  • Nun würde er also das tun was er sein ganzes Leben schon getan hat, es gab wahrlich schlimmere Aufgaben. Er fragte sich ob die anderen Probati auch Bauern waren die sich ein besseres Leben in der Legion erhofften oder Sprößlinge reicher Häuser in denen der Militärdienst zum guten Ton gehörte.
    Ein wenig Feldarbeit würde solchen Menschen sicher nicht schaden.

  • Ich nickte dem Optio zu. Der nahm seinen Auftrag aber mächtig wichtig. Wenn ich alles so durchrechnete, waren wir in zwei bis drei Tagen - wenn wir tüchtig ranklotzten - fertig mit dem Feld. Ich wartete einfach ab, wo ich zugeteilt wurde.
    Die Männer mussten ja nicht unbedingt die Meinung haben, ich als Magister Officiorum würde nicht genauso für mein Brot arbeiten wie sie.

  • Ich hatte im Block noch eine Sichel erhalten und hielt sie ruhig hoch. Das konnte ja ein toller Tag werden, wenn der Jüngling erst einmal seinen Kindergarten zusammenscheißen musste. Der Tag würde lang werden. Aber mir sollte es recht sein, schließlich hieß das Freistellung vom teilweise echt öden Schreibkram in der Regia.

  • Varus ließ sofort seine rechte Hand emporschnellen in der er eine Sichel hielt, er sah sich um und versuchte festzustellen ob die anderen Probati ebenfalls eine Sichel trugen, die meisten besaßen eine Sichel, doch vereinzelt standen Probati mit leeren Händen da.

  • Es waren deutlich mehr Sicheln, als Crispus erwartet hatte. Aber umso besser. Dadurch würde es gut funktionieren.


    "Die Sichelträger schneiden, die anderen binden Ähren! Los geht's!"


    Er selbst ging umher und kontrollierte den Diensteifer der Probati...

  • Ich nickte wie die anderen und schon ging es los. Mit einem Contubernium ging ich aufs Feld und sofort wurde uns ein Abschnitt zugewiesen. Voller Eifer nahm ich ein Bündel Ähren und schnitt sie mit der Sichel ab. Wie die anderen warf ich das Bündel hinter mich und schritt voran. Die Männer, die alles zu festen Strohbündeln binden sollten, gingen hinter uns und sammelten die lösen Ähren zusammen. Eine monotone Arbeit, aber sie machte mir irgendwie Spaß.

  • Varus begann damit, die Ähren abzuschneiden, er ging dabei schnell und gründlich vor, wie er es auf dem Hof in seiner Heimat gelernt hatte. Hin und wieder schaute er , wie sich die anderen Probati schlugen. Die meisten hatten keine Probleme mit der Arbeit, doch einige stellten sich etwas unbeholfen an, wahrscheinlich hatten sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Sichel in der Hand.

  • Genau wie Maxentius es erwartet hatte. Ernten. Ein großes Problem sah er darin nicht, hatte er ja schon zu Genüge Erfahrung darin gesammelt, als er bei seinen Zieheltern gelebt hatte. Er machte sich an die Arbeit, sammelte bereit geerntetes Getreide auf und band es zusammen mit den Probati, die auch keine Sichel hatten, zu Ähren. Bücken, aufheben, binden. Bücken, aufheben, binden. Die selben Arbeitsvorgänge die ganze Zeit. Maxentius schaltete sein Gehirn ab und machte weiter, wie er es schon gewohnt war.

    Fortes Fortuna adiuvat. - Plinius der Ältere (nach Plinius)

  • Die Männer arbeiteten. Allerdings entdeckte sein suchendes Auge schnell einen Probatus, der sich mit seiner Sichel hingesetzt hatte, und den herannahenden Optio nicht bemerkte. Crispus baute sich hinter ihm auf


    "Probatus, ich kann mich nicht erinnern, etwas von hinsetzen befohlen zu haben!


    Aufstehen!"


    Der verdatterte Probatus stand auf.


    "XV Liegestützen!"


    Überrascht ging er herunter und bemerkte, dass der Boden der abgeerntete Stoppelgrund war. Also stand er auf, um vom Feld zu gehen.
    Crispus deutete auf den Boden.


    "Hier! Und zwar schnell!"


    Schnell kam er zurück und vollführte die Strafarbeit. Seine Hände würden jetzt vielleicht wehtun, aber so schnell würde er kein Päusschen mehr machen...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!