NUPTIAE [vor der Casa] - Lucius Annaeus Florus & Iulia Andreia

  • Am 5. Tag des Monats Septembris, an welchem auch die Ludi Romani offiziell begannen, war der grosse Tag endlich gekommen. Iulia Andreia und Annaeus Florus feierten ihre sponsalia und viele Leute folgten den verschickten Einladungen. Man traf sich zuerst vor der Casa Iulia, wo man Florus erwartete, der seine Braut aus der Casa Iulia entführen würde.

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  • Keltische Sklaven trugen eine verhangene Sänfte durch die Strassen Roms. Medeia war zwar noch nie in der Casa Iulia gewesen, doch ihr Verwandter Decimus Artorius Corvinus kannte den Weg wohl durchaus. Die Tage waren die Menschen besonders lebhaft auf den Strassen Roms. Die Hitze war wieder zurückgegangen, trotzdem war es immer noch sehr warm. Die Kelten, allesamt trainiert und immer für solche Anlässe gemietet, trugen die Sänfte schnell laufend die Strasse auf die Casa zu. Sie trugen nur Lendenschurze und ihre langen Haare waren zu dicken Zöpfen nach hinten geflochten. Vor der Casa angekommen, ließen sie die Sänfte vorsichtig runter. "Sind wir da?" Einer der Kelten, der auch Latein beherrschte, nickte. "Ja, Domina!" Der Vorhang wurde zur Seite geschoben und Medeia entstieg dem Gefährt.


    Ernst richtete sie sich auf und ließ sich von einem der Sklaven helfen. Schnell rückte sie ihre tiefblaue Stola zurecht, deren Ränder mit silbernen Stickereien und einer schmalen, silbernen Borte verziert war. Ihre roten Locken trug sie gedreht nach oben gebunden. Silberne Broschen hielten ihre Haare zurück und ihr schlanker Hals wurde von einem dezenten, silbernen Plättchengeschmeide verziert. Eindeutig aus etruskischer Hand gemacht. Ebenso die beiden breiten silbernen Armbänder, die sie um ihre bloßen Arme gebunden hatte. Feine Silberschmiedearbeit, wie von Kinderhänden gemacht, deuteten auf etruskischen Ursprung hin. Eine helle Palla lag um ihre Schulter. Medeia sah seufzend zurück. "Pumilus! Komm schon!" Der kleine Ianitor, Unterhaltungssklave und Träger von Medeia rutschte aus der Sänfte hervor. Er trug einen grünen Lendenschurz und einen grünen Kranz auf seinem Haupte. Etwas unwohl in seiner Haut und mit einem Kästchen im Arm trat er neben seine Herrin. "Verzeih, Domina! Wir sind ja schon da!" Medeia sah nicht mal zu ihrem zwergenhaften Sklaven, sondern schritt auf die Casa zu. Lächelnd sah sie sich nach den anderen Gästen um oder nach einem Sklaven, der sie empfangen sollte.

  • Als Hauptperson der ganzen Feierlichkeit, obwohl diese nicht in meinem Haus stattfanden und die Iulier sie eigentlich organisiert hatten, trat ich auf die Dame zu, welche so imposant auftretend als Erste zu unserer Feier hinzukam.


    Noch war ich nicht wirklich absolut festlich gekleidet, würde ich mich doch später noch umziehen, doch meine weisse Tunika mit den roten Streifen und das Pallium welches ich der Bequemlichkeit und des Anlasses wegen der Toga vorgezogen hatte, machten eine gute Falle.


    Salve, ich bin Lucius Annaeus Florus. Es freut mich, dass du den Weg und die Zeit gefunden hast, an unserem grossen Fest teilzunehmen.

  • Erneut hate Macer vor der Wahl gestanden, die Sänfte zu benutzten oder zu Fuß zu kommen und wie so oft war seine Wahl auf die eigenen Muskelkraft gefallen. Angesichts der Tatsache, dass zur Hochzeit ein Brautzug gehörte und er daher ohnehin auf den Beinen sein würde, eine naheliegende Entscheidung, wie er fand. Feierlich gekleidet und in Begleitung eines Sklaven, der an der letzten Straßenecke noch einmal schnell ein paar Falten in der Toga geordnet hatte, erschien er vor der Casa Iulia.


    Der Bräutigam höchstpersönlich schien die Begrüßung der Gäste auf der Straße vorzunehmen und so wartete Macer, bis er an der Reihe war.

  • Schon kam der nächste Gast an, es war mein Freund Purgitius Macer in makelloser Toga.


    Salve Purgiti Macer! Es ist mir eine Freude, dass du dir Zeit für unser Fest nehmen kannst! Sei willkommen. Das da drüben ist Artoria Medeia.


    Ich wandte mich der Dame zu, damit auch sie den neuen Gast kennenlernen konnte.


    Artoria Media, darf ich den nächsten Gast vorstellen, Purgitius Macer.

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  • "Salve mein Freund. Die Freude ist ganz meinerseits, dass ich zu diesem Anlass eingeladen wurde", erwiderte Macer zunächst die Begrüßung durch Florus.


    Dann wandte er sich Artoria Medeia zu, nicht ohne leise zu erwähnen, dass er sie bereits kannte.


    "Salve, Artoria Medeia. Es ist schön, dich erneut zu treffen."

  • Ich konnte ja nicht wissen, wer alles wen schon kannte und hatte mir daher vorgenommen die eintreffenden Gäste entsprechend vorzustellen solange dies noch möglich war. Danach würde sie dann ausgerufen, damit jeder der das wollte, zum Neuen auch einen Namen hatte.


    Doch momentan war noch nicht viel los, auch von den Iuliern war noch keine Spur, natürlich von Andreia auch nicht, und so unterhielten wir uns erst mal zu dritt.

  • Wohlgelaunt und ausgeschlafen kam auch Metellus. Einige Gäste erblickte er schon, einen Senator, dem er höflich zunickte....Und seine "alte Freundin", die sich anscheinend überall blicken ließ, wo es etwas umsonst gab. Doch nickte er auch ihr kurz zu, denn am Tag der Hochzeit war Frieden im Hause...Nun, vielleicht würde er sich einen kecken Wortwechsel mit ihr Gönnen. Dann aber stürmte er zu seinem Vater, der schon lange kein TASCHENGELD ausspuckte :D


    "Vater, Vater, lass Dich umarmen."


    Er war gespannt, wie die Frau von Paps wohl aussehen würde. Hoffentlich war es keine Vernunftehe, sondern ein echter Hingucker.

  • Ein junger Mann rannte mir mit den Worten "Vater, Vater, lass Dich umarmen" in die Arme. Ich benötigte eine Weile, bis ich erkannte, dass es mein Sohn Metellus war, hatte ich ihn doch seit kurz nach den Vorfällen bei seiner damaligen Einheit nicht mehr gesehen und er hatte mir auch bis heute nicht vollständig erzählt, was dort vorgefallen war.


    Da er sich also nicht mehr hatte blicken lassen, war auch das vorher regelmässig ausbezahlte "Taschengeld" bei mir zur freien Verfügung verblieben, was ich natürlich gerne und ausgiebig nutzte. :P


    Metellus, mein Sohn! Ich bin so froh, dass du wieder unter uns weilst! Viel zu lange hast du dich nicht mehr blicken lassen und bist mir damals einfach aus einem wichtigen Gespräch weggerannt!


    Du kennst die anderen Gäste? Artoria Medeia und Purgitius Macer.

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  • Wahrscheinlich lag es daran, dass man ihn übersah, dass er neben der Sänfte ging - er hasste es, getragen zu werden - und auf der der Casa abgewandten Seite ging, während er sich leise mit seiner Schwägerin unterhielt. Wie dem auch sei, er flankierte schließlich Medeia links, hielt sich aber zwei Schritte zurück, um nicht zu aufdringlich zu wirken. Vielleicht war es auch der Beschützerinstinkt, der ihm diesen Platz zuwies, denn er mochte seine Schwägerin wirklich sehr - wie eine Schwester, die er nie hatte - und er hatte auch vor, sie vor jeglichen Werbern zu beschützen, die ihm nicht gefielen. Und ja, er war ein kritischer Mensch.


    Als er Macer und Florus erblickte, musste er flüchtig lächeln, nickte dem Vorsitzenden seiner Factio zu und entbot auch Florus ein höfliches Nicken. Als Pumilius ihm einmal fast auf die Füße stieg, verbiß er sich einen unhöflichen Fluch, aber schließlich atmete er nur tief aus - an solch einem schönen Tag sollte man die Ruhe bewahren - und legte die Hände vor seinem Leib übereinander.
    "Salvete. Es ist uns eine große Ehre, zu deiner Hochzeit kommen zu dürfen, Annaeus Florus.", entgegnete er ruhig, als Medeia es vorzog zu schweigen.

  • Zitat

    Original von Decimus Artorius Corvinus
    Als er Macer und Florus erblickte, musste er flüchtig lächeln, nickte dem Vorsitzenden seiner Factio zu und entbot auch Florus ein höfliches Nicken.


    "Salve Corvinus, selten genug, dass wir uns mal nicht in einer Factio-Angelegenheit treffen, nichrt wahr?" erwiderte Macer den Gruß freundlich. In wie weit Artoria Medeia und Artorius Corvinus in verwandtschaftlicher Beziehung standen, hatte er noch nicht heraus bekommen oder schon wieder vergessen, aber sie schienen zumindest häufiger gemeinsam aufzutreten.


    Nicht ganz ohne Interesse verfolgte er auch, wie Florus offenbar seinen Sohn überraschend wieder traf. Immerhin hatte er vor einiger Zeit mit ihm in den Thermen über ihn und sein seltsames Verhalten gesprochen. Vielleicht gäbe es ja bei diesem familienfest noch einiges Neue diesbezüglich zu erfahren.

  • Gut gelaunt und heiterer Stimmung, schließlich musste Medeia hier das Fest nicht organisieren, sondern sie war nur als Gast hier, trat sie näher an die Casa heran. Dementsprechend wohlgefällig und lächelnd grüßte sie den Gastgeber und Bräutigam. „Salve, werter Annaeus. Ich danke Dir sehr, für Deine freundliche Einladung. Ich freue mich immer sehr, auf Hochzeiten eingeladen zu sein. Sie sind doch immer solch freudige Ereignisse!“ Der nächste Gast kam und die Vorstellung natürlich auch. Medeia nickte Florus dankbar zu, wenn die Vorstellung auch unnötig war. „Salve, Purgitius. Wie ich sehe, genießt Du wirklich das zivile Leben aus vollen Zügen.“ Schon ein weiterer "Gast" nahte. Auch der wurde vorgestellt und Medeia musste erneut schmunzeln. Sie unterdrückte ein leises, freundliches Lachen und nickte Metellus zu. „Salve, Civis Annaeus Metellus. Mir scheint es, dass die Parzen in letzter Zeit unsere Lebensfäden auf seltsame Weise überkreuzen. Erst als Du noch Vigil warst, dann auf der Rostra und nun auf dieser Hochzeit. Rom ist wahrlich keine große Stadt, müsste man da denken!“ Medeia sah zu Corvinus, musterte kurz seine Toga und zufrieden mit dem Ergebnis, fast als wären die Beiden verheiratet, wandte sie sich wieder den Anderen zu.

  • Die Einladung im Postkasten der Villa Tiberia wäre fast untergegangen, zu sehr war Tiberius Vitamalacus mit der übernahme seines Amtes beschäftigt. Doch als dann endlich ein Sklave ihm den Brief auf den Tisch legte, merkte der Haushalt was es hies, einen Soldaten als Hausherren zub haben.
    Seine Kommandos hallten durch die Villa und kurz darauf hatte Tiberius Vitamalacus, gekleidet in der Toga Praetexta seines Amtes, gefolgt von Titus, die Villa verlassen, natürlich zu fuss.


    Bald darauf bogen sie in Strasse ein, in der sich die Casa Iulia befand, gingen mit kräftigen Schritten auf die Gruppe vor der Casa zu. Fast hätte man den Eindruck gewinnen können, das eine Centurie auf die Casa zu marschierte.


    "Annaeus Florus !" begrüsste er den Bräutigam, "es ist mir eine Ehre, zu der hochzeit meines früheren Kommandeurs zu erscheinen."

  • Ich war mit Medeia, Macer und den andern in ein Gespräch vertieft, als der Aedil eintraf.


    Aedil! Es ist mir eine Freude, dass ihr es geschafft habt zu kommen. Ich denke, euch muss man nicht vorstellen, doch kennt ihr die Anwesenden auch?

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  • Wie es Crassus hasste: Einladungen in die Castra. Diese bekam er grundsätzlich nämlich erst dann, als schon der Tag der Feier war, sodass er eigentlich keine großartige Zeit hatte um sich vorzubereiten. So kam er heute auch diesmal in Rüstung zu der Feier, die die Iulier und die Annaer verbinden sollte. Wie es schien fand der erste Empfang vor der Casa statt, auch nicht schlecht, dann würde es vielleicht auch nicht auffallen, dass er etwas zu spät kam...

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ich war mit Medeia, Macer und den andern in ein Gespräch vertieft, als der Aedil eintraf.


    Aedil! Es ist mir eine Freude, dass ihr es geschafft habt zu kommen. Ich denke, euch muss man nicht vorstellen, doch kennt ihr die Anwesenden auch?


    Es war etwas ungewohnt, das irgendjemand in Rom annahm, ein jeder würde ihn kennen, doch vielleicht musste er sich an den Gedanken gewöhnen, trat er doch gerade seine Amtszeit als Aedil an und gerade als solcher, gieriet man doch unweigerlich mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit.


    "Salve , werte Artoria Medeia. Senator Purgitius Macer ! Artorius Corvinus." Seine Begrüssung der Männer war gewohnt Militärisch knapp und bei dem Namen des Artorias hatte er kurz überlegen müssen, doch hatte er er sich an die Feier in der Casa Artoria erinnert und dort dessen Namen erfahren zu haben.
    "Doch dieser junge Mann, " deutete er auf Annaeus Metellus, "ist mir unbekannt."


    Aus dem Augenwinkel bemerkte er das eintreffen des Praetorianer Praefekten und in ihm kam der Wunsch hoch, die Toga Pratexta endlich einmal wieder gegen eine Rüstung einzutauschen.

  • Wunderbar! Und dies ist mein Sohn Annaeus Metellus.


    Ahh, ich sehe gerade mein eigener ehemaliger Ausbilder ist auch eingetroffen! Willkommen Praefekt!

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  • Selbst wenn Florus das etwas verspätete eintreffen bemerkt hatte, so ließ er sich wenigstens nichts anmerken:


    Salve Annaeus Florus! Es freut mich, dass du bei deiner Hochzeit an deinen alten Ausbilder und Kamerad gedacht hast und mich eingeladen hast.

  • Mein lieber Crassus, wenn ich durch dich nicht eine solche Ausbildung hätte erdulden müssen, dann wäre ich wohl kaum heute hier um diesen Tag zu geniessen. Daher war es mir ein Anliegen, dich einzuladen. Schön, dass du die Zeit gefunden hast, bei deiner momentanen Aufgabe!


    Sicherlich bist du über die weiteren Gäste hier besser informiert als sie selbst :D

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