Besuch vom Palatium Augusti in Rom...

  • Eine Sänfte, schwarz, eher schlicht, aber von nicht weniger als acht ebenso schwarzen Nubiern getragen, erreichte den Bereich vor dem Eingang in das Praetorium Regni Tyli.


    Ein Sklave, der die Sänfte im Laufschritt begleitet hatte, trat an das Tor und klopfte an. Dazu rief er: “Mein ’err, der Magister von Domus Augusti und Senator Aelius Quarto um Einlass bittet!“

  • Im Praetorium des Königreich Tylus war man schon ein wenig überrascht ob des unerwartenden Besuches, erst recht, wenn sich um einen der engsten Vertreter des Kaisers handelte. Der Name Aelius war auch hier ein Begriff.
    Erst vor wenigen Tagen hatte sich der tylusische Bezirksverwalter seiner Majestät, Ioshua Hraluch, nach einer ausgiebigen Handelsreise zurückgemeldet und verbrachte selbst einige Tage in dem Praetorium, um sich zu erholen und anschließend die lange Heimreise nach Tylus anzutreten.


    Der Wächter am Eingang des Praetoriums trat auf die Sänfte zu und als er von dem Namen des hohen Besuchs erfuhr, winkte er durch.


    Im Innenhof des peristylartigen Rundbaus, von dem man in alle Richtungen Officien, Gemächer und Kontore betreten konnte, kam die Sänfte schließlich zum Stillstand.
    Als Ioshua Hraluch von der Ankunft des Senators erfuhr ließ er es sich nicht nehmen, den hohen Gast persönlich zu empfangen.


    "Salve Senator Aelius ! Was für eine überraschende Freude Dich in den Hallen der tylusischen Botschaft zu begegnen."


    Dem Tylusier war der Magister Domus Augusti des Kaisers noch ein Begriff, hatte er doch öfters mit der kaiserlichen Administration zu tun, wenn er neue Waren an den Palast lieferte und jener Senator war schließlich auch bei den ersten Verhandlungen zugegen gewesen.

  • “Salve Io… ähm… Ioshua Hraluch!”


    Natürlich konnte sich Aelius Quarto noch sehr gut an den Hoflieferanten des Kaisers erinnern, der, wie er wusste, zudem ein Anhänger der Factio Albata war. Aber er hatte bedauerlicherweise einfach immer Schwierigkeiten mit der Eigentümlichkeit der tylusischen Namen.


    “Ich muss mich entschuldigen, meinen Besuch nicht vorher angekündigt zu haben. Ich komme hoffentlich nicht ungelegen?“

  • Ioshua schmunzelte.


    "Nun, daß kommt ganz darauf an, welches Begehren Dich einen Abstecher von Rom nach Ostia machen lässt. ;)


    Wünschst Du den tylusischen Botschafter zu sprechen, so werde ich Dich zu ihm führen. Genügt es Dir, ein Mitglied der tylusischen Regierung zu sprechen, so sollst Du mein Gast sein und wir können Deinem Ansinnen, das Dich auf wundersame Weise aus den Schluchten der Urbs in dieses beschauliche Ostia führte, nachgehen."


    Zuweilen hatte er doch eine recht blumige Ausdrucksweise, der Ioshua, doch sicher nichts ungewöhnliches für Leute aus dem Osten.

  • “Nun ja… wie soll ich sagen… mein Besuch ist nicht direkt offizieller Natur. Doch denke ich, der Botschafter wäre der richtige Mann, wenn er denn ein wenig seiner Zeit für mich opfern könnte.“

  • Sim-Off:

    schade. ;)


    "Nun, dann folge mir bitte, Senator. Ich führe Dich zu ihm."


    Von dem Innenhof des Praetoriums ging es in einer Seitennische eine Treppe hinauf in den oberen Stock und von dort über die Ballustrade zum Officium des tylusischen Botschafters.


    Ohne Zögern öffnete der Bezirksverwalter die Tür und betrat den Raum dahinter.


    "Shalom, verehrter Botschafter. Der Senator Aelius Quarto, seines Zeichen Vorsteher des römischen Kaiserpalastes" - wobei er auf seinen Begleiter wies - "wünscht Dich in einer Unterredung zu sprechen."

  • Etwas irritiert sah Ioshua den Botschafter an und schweifte dann zu seinem Begleiter, dem Senator persönlich.


    "Nun...der Senator, Lucius Aelius Quarto." wies er den Botschafter erneut hilfreich darauf hin. ;)


    Dann zog er sich ein wenig zurück und nahm auf einem Stuhl an der Wand Platz.

  • Sim-Off:

    Ich hab nochmal gelesen und konnte in deinem letzten Beitrag keinen Hinweis finden, dass der Senator mit dir eintritt :D


    Der Botschafter begrüsst den Senator mit einer Verbeugung und bietet ihm einen Platz an.


    Ioshua hat mir gesagt, du hättest ein Anliegen, welches meine persönliche Aufmerksamkeit benötigt?

  • “Salve Botschafter! Ich danke dir, dass du mich so kurzfristig empfängst.“, begrüßte Aelius Quarto und nahm dann mit einem dankbaren Nicken Platz.
    “Ich hoffe, in Tylus ist alles in bester Ordnung und der geschätzte König wohlauf?“

  • Zitat

    Original von Ioshua Hraluch
    ... - wobei er auf seinen Begleiter wies - ...


    Sim-Off:

    Das könnte man so verstehen, daß der Begleiter, nämlich der Senator, neben ihm steht, sont könnte er ja nicht auf ihn weisen. :P


    Ioshua machte es sich bequem. Auch er war gespannt, was den Magister nach Ostia führte.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Salve Botschafter! Ich danke dir, dass du mich so kurzfristig empfängst.“, begrüßte Aelius Quarto und nahm dann mit einem dankbaren Nicken Platz.
    “Ich hoffe, in Tylus ist alles in bester Ordnung und der geschätzte König wohlauf?“


    Soweit mir aus seinen letzten Anweisungen und Hinweisen bekannt ist, ist dies der Fall, ja.


    Was führt euch denn zu uns am heutigen Tag? Und wollt ihr etwas trinken? Eine Frucht, vielleicht?

  • “Ja, eine kleine Erfrischung wäre mir durchaus lieb, wenn es keine Umstände macht.“


    Dieser Diplomat aus dem Osten war von ungewohnt direkter Natur. Ungewohnt sowohl für Diplomaten, wie auch für Männer des Ostens, wie Quarto fand.


    “Also, der Grund meines Kommens ist der… In der Vergangenheit bereif der Imperator Caesar Augustus immer wieder verdiente Römer zu Legati Augusti die damit beauftragt waren, als offizielle Vertreter Roms die diplomatischen Kontakte zum Königreich Tylus zu pflegen. Zurzeit ist diese Aufgabe jedoch vakant.“

  • Der Botschafter klatschte dreimal in die Hände. :app:


    Gleich darauf trat ein Bediensteter durch eine andere Türe ein mit einem silbernen Tablett, auf welchem silberne Becher, eine Glaskanne mit Wein, eine Tonamphore mit Wasser und ein geflochtener Korb mit erlesenen Früchten aus dem Osten lagen.


    Bitte, bedien dich, Senator.


    Der Botschafter hatte nicht im Sinn, den Senator wie ein Sklave selbst zu bedienen.


    Deine Worte sind jedoch, soweit meine Informationen reichen, nur halb korrekt. Offiziell zumindest ist die Position besetzt, auch wenn wir, zugegeben, den Ernannten schon lange nicht mehr gesehen haben.


    Auch ist mir bekannt, was in den letzten Wochen im Senat diskutiert und gesagt wurde, inklusive diverser, nennen wir es einmal militärischer Pläne einiger Senatoren!

  • “Oh, bitte Botschafter, solchen einzelnen Stimmen sollte Tylus keine zu große Bedeutung beimessen. Ich selbst war bei jener Debatte zugegen und kann sagen, dass diese Wortmeldungen keineswegs die Meinung des Senats wieder spiegeln und schon gar nicht die des Imperator Caesar Augustus. Es ist ganz klare Politik Roms, mit Tylus enge, freundschaftliche und für beide Seiten fruchtbare Beziehungen zu unterhalten. Es kann überhaupt nicht davon die Rede sein, dass Rom die Selbstständigkeit deines Landes in irgendeiner Form auch nur ansatzweise in Frage stellen wollte.


    Umso mehr würde ich es begrüßen, wenn unsere Beziehungen künftig wieder verstärkt gepflegt würden. Eventuell auch in Tylus vor Ort, durch einen dort wirkenden römischen Repräsentanten.
    Mir ist zwar bekannt, dass der Consular Decimus Lucidus in Tylus weilt. Doch er ist, soweit ich weiß, aus rein privatem Interesse ein Gast deines Landes und nimmt keinerlei offizielle Aufgaben wahr.“

  • “Nun… ähm…“ – dieser Botschafter war für den Vertreter eines so unbedeutenden Landes wie Tylus wirklich erstaunlich selbstbewusst – “…sicher wäre es hilfreich, wenn der Kaiser einen Vertreter benennen würde, dem die Beziehungen zwischen Tylus und Rom wichtig sind und der diese Aufgabe mit ganzem Herzen annimmt. Ich glaube, dass eine solche Aufgabe am besten von einem Mann getan wird, der sich erhoffen kann, durch diese Tätigkeit nicht nur unseren Ländern, sondern auch sich selbst und seiner Karriere zu dienen.“

  • Diese Idee ist sehr gut. Ich hätte meinem König in nächster Zeit ebensolches vorgeschlagen, damit er einen entsprechenden Brief an den Kaiser verfassen könnte.


    Der Botschafter war mit Gedanken nicht ganz bei der Sache, hatte doch die Nennung der Senatsdebatte über sein Land eine Episode der römischen Geschichte in sein Gedächtnis gebracht, welche jeder Tylusier kannte. Der Kaiser Augustus, damals, 24 vuZ noch als Octavian bekannt, wollte die Zwischenhändler für Produkte aus Indien ausschalten und liess eine 10'000 Mann starke Armee in Leucecome anlanden. 130 Transportschiffe brachten die Armee dorthin. Der anschliessende Marsch durch die Wüste dezimierte diese Armee jedoch so stark, dass es nicht einmal gelang von der Nordwestküste Arabiens an die Südostküste vorzudringen.

  • “Vielleicht ist dir der Name Helvetius Geminus geläufig, eines alten Weggefährten und Vertrauten unseres Kaisers. Er hat einen Bruder; Helvetius Tacitus.“


    Aufmerksam beobachtete Aelius Quarto die Reaktion seines Gegenüber, als er den Namen Tacitus nannte.

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