Villa Rustica Prudentia Miseno

Nachdem der Makler gegangen war, ging sie zurück ins Arbeitszimmer um sich um die Bestellung von Saatgut zu kümmern.

Für Heute stand nichts großes mehr an, die eigentliche Arbeit würde morgen beginnen. Sie würde nur noch mit den Aufsehern reden, um ihre Meinung zu den Sklaven zu erfahren. Sie hielt es für besser wenn sie bescheid wusste welche und wieviele Sklaven fluchtgefährdet oder besonders arbeitsam waren.

Heute würde sich Pulchra das Gut erstmal genauer Ansehen. Das hieß zu allererst eine Inventarliste aufzustellen und dann die Abrechnungen der letzten Jahre zu vergleichen, um zu sehn wie produktiv dieses Gut überhaupt war und wo man eventuelle Einsparungen vornehmen könnte.

Mhorbaine war am frühen Morgen in Rom aufgebrochen und erreichte das Landgut am Nachmittag des selben Tages. Seine Ankunft kündigte sich durch eine Staubwolke an, die über der trockenen Strasse erschien und sich langsam dem Haus des Gutes näherte.

Während er die Strasse im Schatten der Pinien entlang ritt, schaute er sich bereits ein erstes Mal um und war von den umliegenden Feldern und Olivenhainen bereits jetzt positiv überrascht.
Als er den Hof erreichte, stieg er vom Pferd und übergab es einem herbeigeeilten Sklaven, der sich darum kümmern sollte und begab sich selbst zum Haus. Dort fragte er einen anderen Sklaven nach dem Aufenthaltsort der Vilica.

Dieser Sklave schickte ihn hinauf in das Arbeitszimmer und fragte ihn ob er ein Gästezimmer für ihn einrichten solle, oder ob er erst etwas essen wolle.

Mhorbaine liess den Sklaven eine angemessene Unterkunft für einen der Leibsklaven des Hausherren vorbereiten, das Essen lehnte er ersteinmal ab und machte sich auf den Weg zum Arbeitszimmer. Dort klopfte er an die Tür und trat einen kurzen Moment später ein um die dort befindliche Vilica mit einem freundlichen "Salve. Decima Pulchra, nehme ich an? Ich bin Mhorbaine, ich komme ich Auftrag von Prudentius Commodus."

"Salve Mhorbaine. Nun da du schon drinnen bist setzt dich doch."

sagte Pulchra und zeigt eauf den Stuhl gegenüber ihrem Arbeitstisch. Ohne weiteres abzuwarten legte sie ihre tabula beiseite und wandte sich wieder dem Sklaven zu

"Wie kann ich dir behilflich sein?"

Mhorbaine war zwar etwas verwundert, setze sich aber trotzdem auf den ihm angewiesenen Platz, und sagte dann: "Ich wurde her geschickt, um das Landgut zu besichtigen und alles dafür vorzubereiten, dass mein Herr, der Senator, in Kürze für einige Tage hierher kommen wird."

"Nun der Besuch des Senators sollte kein Problem darstellen. Wir halten sein Zimmer immer bereit, falls er mal unangekündigt vorbeikommen sollte."

sagte Pulchra und stand auf um sich etwas verdünnten Wein einzuschenken.

"Was die besichtigung betrifft so können wir dsa jetzt gerne machen."

sagte sie gegen den Tisch mit der Kanne Wein gelehnt.

"Erfreulich." kommentierte er die Anmerkung über das Zimmer.

"Das wäre äusserst effektiv. Wenn möglich würde ich auch gern einen Blick in die Produktionsaufzeichnungen werfen."

"Ja gerne, die Reihenfolge ist deine Entscheidung. Möchtest du zu erst die Produktionsaufzeichnungen ansehen oder soll ich dich zuerst etwas herumführen?"

Pulchra fragte sich was sie ihm auf dem kleinen gut groß herumführen konnte, das eigentliche dürfte re schon vom Weg aus gesehen haben.

"Wenn es keine Umstände macht, zuerst die Aufzeichnungen." sagte er.

Pulchra ging zu dem Schrank in dem die Produktion- und die Verkaufslisten seit ihrer Tätigkeit als villica gelagert wurden und nahm sie herraus. Sie stellte sie dem Sklaven auf den Tisch damit er sie sich durchsehen konnte

"Bitte schön, nimm dir ruhig Zeit."

Mhorbaine trat an den Tisch heran und begann damit die Listen durchzusehen. Hin und wieder brummte er, was zumeist von einem Nicken oder einem Kopfschütteln begleitet wurde. Nach einer Weile legte er die Listen bei seite und sagte: "Gut, von mir aus können wir dann mit dem Rundgang beginnen."

"Gut, ich würde sagen wir fangen mit den Ställen an, obwohl es da nicht viel besonderes zu sehen gibt. Dann können wir uns ja die Sklavenünterkünfte und die Lagerhäuser anschauen. So machen wir eine schöne Runde um das Gut. Außer natürlich du bevorzugst eine andere Reihenfolge."

sagte Pulchra und sah den Sklaven fragend an. Sie fragte sich bei was er wohl den Kopfgeschüttelt hatte als er die tabulas surch gesehen hat.

"Dein Vorschlag scheint äusserst geeignet zu sein." sagte er kurz und machte sich bereit ihr zu folgen. In Gedanken machte er sich einige Notizen für den Brief, den er am Abend nach Rom schicken würde.

"Gut dann mal los"

sagte Pulchra und begab sich zur Tür.

Als sie an den Ställen ankamen war soweit natürlich alles in Ordnung.

"Das Dach ist teilweise erneuert wurden, da es letzen Monat einen kleinen Zusammenbruch gab - morscher Balken haben sie gesagt."

sagte Pulchra und zuckte mit den Schultern. Sie ließ dem Sklaven Zeitsic hden Stall anzusehen oder gleich weiterzugehen.

"Wir machen allwöchentlich einen Kontrollgang, vondaher würde es mich wundern wenn du etwas findest was nicht in Ordnung wäre"

Mhorbaine folgte der jungen Vilica nach draussen und über den Hof zu den Ställen. Er ging hinein und schaute sich ein wenig um.

"Ich bin auch nicht auf der Suche nach etwas, dass nicht in Ordnung ist, sondern auf der Suche nach allem, was in Ordnung ist." sagte er, als er wieder aus dem Stall hinaus kam.

Pulchra fragte sich ob das nicht im Endefekt auf das Gleiche hinaus lief, nur anders rum betrachtet.

"Mhh nun gut. Dann las uns mal zu den Sklavenunterkünften gehen."

sagte Pulchra und zeigte über den Hof auf die Unterkünfte. Während sie hinliefen erzählte Pulchra ein bisschen.

"Die Sklaven haben ihre Schlaf und Waschgelegenheiten im Erdgeschoss. das Obergeschoss steht den Aufsehern zur Verfügung. Im Keller haben wir einige Zellen für ungehorsame Sklaven und außerdem noch einige Lagerräume für Saatgut und Werkzeuge. Natürlich alles gut gegen Diebstahl gesichert."

Als sie an der Tür zu den Unterkünften ankamen deutete Pulchra Mhorbaine an vorzugehen.

"Alter vor Scöhnheit"