Eine kleine schäbige Barracke wie es in Rhakotis tausende gibt

  • Am Stadtrand in der nähe des Serapeions steht eine kleine billige Mietskaserne. Das dreistöckige Gebäude ist aus schlechtestem Baustoff errichtet und droht, jeden Moment einzustürzen. Die termitenzerfressenen Dielen knarzen, Putz bröckelt von den Wänden, an denen sich zahlreiche Arten von Flechten und Schimmelpilzen angesiedelt haben und Ungeziefer aller Art bewohnt jede der zahlreichen Ritzen und Spalten des Gemäuers. Vom undichten Dach tropft der Regen rein und der Erdboden ist kaum vom Sumpf zu unterscheiden, der sich vor den Stadtmauern ausdehnt. Die Luft ist meist heiß und feucht und es stinkt nach Moder und Fäulnis. Der Vermieter begründet die alles durchdringende Feuchtigkeit gerne mit Brandschutzvorkehrungen, denn sonst gibt es tatsächlich keine.


    Die Läden im Erdgeschoß werden schon lange nicht mehr benutzt und geben allen Arten von Gestalten, die sich illegal in der Stadt aufhalten Unterschlupf. Dass einer dieser Läden einen Zugang zum Katakombensystem der Stadt hat, ist bisher noch niemandem aufgefallen...


    Sim-Off:

    Der Laden stellt nicht mehr und nicht weniger dar, als das alexandrinische Hauptquartier der Nimbactus . Wer ein Anliegen hat, das mehr oder weniger mit dem Gesetz in Konflikt geraten könnte, ist hier an der richtigen Adresse. ;)

  • Das Hinterzimmer des geheimen Ladenraumes ist eingerichtet wie ein Büro. Ein Schreibtisch steht da und ein paar Regale mit Schriftrollen zur Buchführung. An dem Schreibtisch sitzt ein jüngerer Ägypter und überprüft Wachstäfelchen, ein gar nicht so einfaches Unterfangen, denn der Raum ist durch ein paar Öllampen beleuchtet sowie durch einzelne Sonnenstrahlen, die ihren Weg durch die Bretter, die das Fenster blokieren gefunden haben.


    Ein Wachmann führt zwei Bettler ein. Beziehungsweise ist "Eintreten" nicht das richtige Wort. Der eine besitzt nur noch ein Bein und geht auf selbst gebauten Krücken, der andere sitzt ganz beinlos auf einem Rollwägelchen, das er mit Hilfe seiner Hände fortbewegt. Der Krüppel ist jung, fast noch ein Kind und der beinlose ein alter Mann, offensichtlich ein Säufer. Beide zanken sich lautstark, aber sobald sie vor dem Verwalter stehen, sind sie ruhig und neigen ihre Köpfe.


    "Was gibts?" meint der Verwalter gelangweilt?


    "Revierstreitigkeiten an der Berenike-Phratrie, Ecke Arsinoe-Serapis Boulevard." meint die Wache. "Beide sind Mitglieder der Gilde."


    "Es ist eine Schande!" platzt der Beinlose sofort los und steht auf, um auf den Krüppel zu zeigen. "Dem seine Jungs stören mich den ganzen Tag bei der Arbeit und nehmen mein sauer verdientes Geld weg!"


    "Gar nicht wahr! empört sich jetzt der andere, legt seine Krücken weg und steht auf einmal ebenfalls auf zwei Beinen. "Das Gebiet wurde mir von Zoroaster eigens zugeteilt, weil dieser Bastard da seine Abgaben nicht gezahlt hat!"


    Auf einmal ertönt ein Räuspern aus einer dunklen Ecke. Erschrocken drehen sich die beiden Bettler um. Aus dem Schatten tritt eine Gestalt, fein gekleidet und mit einer Theatermaske vor dem Gesicht.


    "Zoroaster hat hier nichts mehr zu sagen. Merkt euch das! Dyonisos ist jetzt der Herr im Hause Alexandria. Alle Beschwerden werden jetzt persönlich an ihn gerichtet." Dann geht die Gestalt hinter den Schreibtisch und sucht im Regal nach den passenden Täfelchen. "Hmm.. Hmm... Berenike... Ah! Da!" Er dreht sich wieder zu den beiden Bettlern. Die goldene Maske grinst die Streithähne freundlich an, aber man kann nicht erkennen, was sich hinter den schwarzen Augenhöhlen für ein Gesicht befindet.


    "Du-" Er deutet auf den Krüppel. "Hier steht, dass du deinen Bereich gerne unrechtmäßig ausweitest..." Dann liest er weiter.


    "Und du, alter Mann, hast seit Monaten nicht mehr gezahlt. Wisst ihr was? Ich werde der Sache auf den Grund gehen! Ab heute Nachmittag werde ich ein paar Leute in euer Gebiet stellen, die eure Einnahmen genau kontrollieren. Wer mehr zurück trägt, erhält den Platz. Ist das okay für euch?"


    "Das ist Erpressung! Warum sollte ich-" will der Alte protestieren, da macht der Maskierte eine Handbewegung und der Alte hat ein Messer an dem Hals.


    Die Stimme hinter der Maske wird bestimmter, wütender: "Ich hab den Eindruck, da will sich eine miese kleine Ratte an meinem Geldbeutel bereichern! Zoroasters Zeiten sind vorbei! Merk dir das! Jetzt wird aufgeräumt! Abtreten! Und wenn ich noch einmal was von euch beiden hören muss, dann werde ich nicht so gnädig sein, ist das klar?"


    “Z- Zu Befehl, Meister!“ meint der Alte und verbeugt sich.


    “Und jetzt raus hier!“


    Kaum sind die beiden draußen, kratzt sich Dyonisos am Kopf. Bandenkriminalität, Bettlerei, Prostitution. Immer diese ewigen Kleinigkeiten. Zoroaster war eine Null! Es ist langsam an der Zeit, in ein anderes Geschäft einzusteigen. Dyonisos hebt eine Tabula auf und schaut sie durch.


    “Weizenhandel...“ murmelt er vor sich hin...

  • Eine geheimnisvolle Nachricht wurde vor wenigen Tagen hier abgegeben. Ein unbedeutender Wisch, billigstes Papier, kein Siegel, doch die Zeilen, die da geschrieben standen, waren von höchster Brisanz.



    Chaire


    Euxenides ist zu beseitigen.


    Nomas

  • Der Mann in der goldenen Theatermaske lehnt sich weit nach hinten zurück und fuchtelt mit dem Schriftstück in der Hand in der Luft herum. Dann lehnt er sich wieder nach vorne und studiert den Wortlaut noch einmal genau. Die Türe ist verriegelt und niemand darf hinein. Gerade sahen die Verhältnisse so gut aus, da kommt schon der erste Brief vom Chef.


    Unter seiner starren Maske verzieht Dionysos das Gesicht. Mord... Er ist ein Schwindler, ein Trickbetrüger, ein Dieb, aber Mörder...? Keine Frage: Dieser Auftrag geht vollkommen gegen seine Prinzipien.


    Er faltet das Schriftstück zusammen und nimmt eine neue Papyrusrolle hervor...

  • Dionysos sitzt vor einem Plan des Brucheions, auf dem zahlreiche Linien eingezeichnet sind. Tönerne Miniaturfiguren sind ebenfalls darauf platziert. Um den Meister herum sitzt eine ganze Räuberbande.


    "Also Leute, das wäre der Plan: Am 17. Tag des Skirophorion* schlagen wir zu. Das Opfer wird auf seinem morgentlichen Weg zur Agora abgefangen und zwar genau hier!"


    Dionysos zeigt auf eine kleinere Gasse, die Arsinoestraße.


    "Die Straße ist um diese Uhrzeit schon recht belebt, da hier viele Händler ihre Geschäfte haben. Für gewöhnlich macht das Opfer an diesem Obststand halt um sich ein paar Datteln zu kaufen und ein wenig mit dem Obsthändler zu reden. Für gewöhnlich betritt er am 17. immer kurz den Laden.


    Der Händler zahlt dem Eutheniarchen nämlich eine kleine Summe, dafür erhält er bestimmte Vergünstigungen beim Kauf seiner Waren. Der Eutheniarch hat nämlich Zugriff zu den Hafenspeichern.


    Wenn an diesem 17. alles glatt läuft, wird der Obsthändler sich nicht in Alexandria befinden, denn er wurde von uns aus der Stadt gelockt. Stattdessen wird ein Angestellter des Obsthändlers den Archonten empfangen - Menelaos, das ist deine Aufgabe! Wenn alles klappt, geht der Eutheniarch in den Laden und wird von Demetrios und Krition überwältigt, während Menelaos draußen aufpasst.


    Wenn nicht, sollten sich Aethiopikos und Geta bereits unauffällig hinter den Mann postiert haben und ihm den Weg versperren. Gleichzeitig decken sie das Sichtfeld von vor dem Stand ab. Zwischen das Opfer und die beiden Decker sollte sich dann Lysander stellen, der dem Archonten schnell den Mund zuhält, so dass dieser nicht schreien kann. Das Opfer wird dann in den Laden gezerrt.


    Der Mann wird nun in eine Truhe verstaut und dann per Wagen zum Meson Pedion Ecke Demeterstraße gebracht, dem nächsten Eingang zu den Katakomben. Dort werde ich ihn in Empfang nehmen und töten lassen, während alle Beteiligten sich so schnell wie möglich in alle Winde zerstreuen.


    Worauf ihr aufpassen müsst: Um diese Uhrzeit patroulliert eigentlich immer eine römische Patroullie durch die Arsinoetraße. Wenn alles reibungslos läuft, dürfte diese von dem Vorfall nichts mitbekommen . Allerdings kann man sich hier nie ganz sicher sein. Ich weiß, keine günstige Ausgangslage, aber das ist leider die einzig sinnvolle Möglichkeit, das Opfer abzupassen.


    Die größte Schwierigkeit wird aber Folgende sein: Oft befindet sich der Archont in Begleitung von zwei Epheben. Diesen soll nichts passieren! Ist das klar? Keine relevanten Zeugen, auf gar keinen Fall! Lieber wird die Sache abgeblasen! Kein näherer Bekannter darf etwas beobachten!


    Denn die Sache ist die: Alles soll darauf hinweisen, dass Euxenides Opfer eines Racheaktes von Seiten des Obsthändlers geworden ist. Wir werden darauf achten, dass das Alibi des Obsthändlers alles andere als stichhaltigt ist. Außerdem hat der Händler durch die Abmachung mit dem Eutheniarchos, die wir natürlich über einen Mittelsmann öffentlich machen werden, ein Tatmotiv. Es soll nicht möglich sein, den Mord auf die Nimbactus zurück zu führen. Noch Fragen?"
    ________
    *Skirophorion: attischer Monat Juni

  • Nikolaos hatte seinen Besuch im Haus, zu dem ihn Timokrates geschickt hatte, gut vorbereitet. Er hatte sich einen schäbigen, alten Mantel besorgt, mit einer Kapuze, die ihm tief ins Gesicht hing. So würde ihn niemand als Strategos Alexandres erkenne, dem er auf seinem Weg durch das Viertel im Westen der Stadt begegnete. Sein Schreiber, ein sehr vertrauensvoller Mann, war darüber informiert, dass Nikolaos hier in Rhakotis als unbekannter gewisse Häuser aufsuchte. Ihm und genauso einigen Männern von der Stadtwache, hatte Nikolaos gesagt, er sei hier, um Ermittlungen durchzuführen. Das hatte man ihm erstaunlicherweise geglaubt. Nikolaos hatte es für besser gehalten, für seinen Gang im Vorraus eine Erklärung abzugeben, anstatt zufällig dort gesehen zu werden und in Erklärungsnot zu geraten.
    Irgendwo im Rhakotis-Viertel war er aus der Sänfte gestiegen und hatte sich scheinbar allein auf den Weg zum beschriebenen Haus gemacht. Er fiel in seinen Lumpen unter den vielen anderen Lumpenträgern nicht weiter auf. Seine helle Haut hatte er mit Dreck der der ansässigen Bevölkerung angepasst. Vor einige Häuser vor dem Haus, das er aufsuchen wollte, standen Strichjungen. Sie fielen niemandem auf, da die ganze Straße voll von solchen Menschen war. Auch gab es in dieser Straße keine festgelegten Reviere für Prostituierte (sehr wohl aber für Bettler), ständig war hier neue zerschundene Haut zu sehen. In Wirklichkeit waren diese Strichjungen keine Strichjungen. Es waren einige der wenigen vertrauenswürdigen Männer der Stadtwache. Auch ihnen hatte Nikolaos erklärt, geheime Ermittlungen durchführen zu wollen. Sie hatten es erstaunlicherweise ohne Zweifel geglaubt. Mit den "Strichjungen" hatte Nikolaos ein Zeichen vereinbart, auf das sie in besagtes Haus eindringen sollten, um ihren Befehlshaber zu retten. Einige Blocks weiter patroullierte eine größere Einheit der Stadtwache, die nicht verkleidet war. Nikolaos wollte natürlich keineswegs die Stadtwache als Leibwache missbrauche, was er aber auch nicht tat, denn er unternahm ja "Ermittlungen". Von diesen konnte im Rhakotis-Viertel und überhaupt irgendwo in der Stadt niemand etwas wissen, denn er hatte nur vertrauenswürdige Männer ausgewählt und sie bei Androhung heftiger Strafen zur Geheimhaltung aufgefordert. Die verkleideten Stadtwächter hatten im übrigen ihre Plätze schon seit einigen Tagen inne, um den letzten Rest an der Gefahr, aufzufliegen, zu beseitigen. Vielleicht hatten sie in dieser Zeit auch ihr vorgetäuschtes Gewerbe schon wirklich ausüben müssen, was Nikolaos aber gleichgültig war.
    Nun stand Nikolaos an der Tür zum Haus. Er klopfte fest.

  • ... und an der Türe, von der es ein Wunder war, dass sie das Klopfen überhaupt noch aushielt (trotz des Klimas war hier alles von Feuchtigkeit durchdrungen und das eigentlich massive Türholz machte da keine Ausnahme) , wurde ein Riegel weggeschoben und eine kleine Sichtluke öffnete sich, hinter der zwei argwöhnische Augen nach außen blickten.


    "Was willst du hier?" ließ sich eine tiefe und harte Stimme vernehmen.

  • Sim-Off:

    Zu diesem Posting:


    Der Name canis ist dir bekannt als ein befreundeter Magister, nur soweit, nicht dass es zu Missverständnissen kommt. Der Brief, der im Laufe des Gesprächs kommt, ist verschlüsselt, die Übersetzung schicke ich dir samt Anleitung per PN. Das einzige was wir beide nicht kennen, ist die Identität und das Aussehen des jeweils anderen. Soweit in Ordnung? :)


    Des Mittags kam ein schmächtiger Junge durch die Rhakotis und hielt zielstrebig auf eine alte Barracke zu. Canis' Informanten hatten nach mehrwöchiger Suche endlich das Quartier Alexandrias ausfindig gemacht. Unschuldig drein schauend und mit einer Umhängetasche kam der Junge vor die Holztür und klopfte mehrmals.



    [Blockierte Grafik: http://img180.imageshack.us/img180/4594/nebulosusaj1.png]

  • Sim-Off:

    /edit: Ja, soweit noch in Ordnung :)


    Und wieder bewegte sich der Riegel an der Türe und ein dreckiger Bass, eindeutig aus einer Kehle kommend, durch die im Laufe eines Lebens zuviel billiger Fusel und Rauch hinuntergewandert ist.


    "Was willst du hier?"

  • "Mein Name ist Nikolaos. Ich bin ein Freund von Timokrates. Er hat mich hierher geschickt, weil er meinte, ihr könntet meiner Hilfe benötigen.", sagte Nikolaos. Seine Stimme war fest und er schwor sich, dass sich das auch dann nicht ändern würde, wenn er dem Türsteher gegenüber stand.

  • Nikolaos? Timokrates? Das waren doch die Codewörter, für die er eine Anweisung bekommen hat. Der Mann öffnet die Türe.


    Das dauert ein wenig, denn der kleine, schmächtige und etwas verwachsene Zwerg mit der tiefen Stimme muss erst einmal von seinem Schemel heruntersteigen, um den Weg frei zu machen. Hoffentlich befolgt er alles richtig, sonst muss er wieder als Spielball der Launen der Bande herhalten. Nicht dass er das nicht sowieso müsste, aber meistens sehen sie davon ab, ihn wie wild durch die Luft zu schleudern...


    "Hier entlang bitte..."


    Er führt Nikolaos zum Verwalter des Gebäudes. Dieser steht auf und begrüßt den Ankömmling herzlich:


    "Willkommen! Setz dich doch. Du willst also bei uns mitarbeiten?"

  • Nikolaos ließ sich zum Verwalter führen. Der Türsteher kam ihm sehr lächerlich vor, doch er wußte, dass mit dem Rest dieser Vereinigung sicher nicht zu spaßen war. Da ihn der Verwalter herzlich empfing, gab sich auch Nikolaos herzlich. "Chaire.", sagte er freundlich. "In der Tat, das habe ich vor. Timokrates meinte, hier gebe es sicher Aufgaben für mich." Nikolaos lächelte, doch sein Blick blieb undurchschaubar.

  • "Timokrates Kyrenaikos", begann Nikolaos, "ist ein Bürger Alexandrias, allerdings seit noch nicht allzu langer Zeit. Er wurde kürzlich zum Eutheniarchos gewählt und kurz darauf zum Archipyrtanen." Er legte eine Pause ein, in der er den Verwalter musterte. "Du müsstest ihn eigentlich kennen." Jetzt fiel ihm das Gespräch mit Timokrates ein und somit auch die eigenartige letzte Frage. "Er fragte mich im Zusammenhang meiner möglichen Mitarbeit bei euch, ob ich ein frommer Mann sei. Vielleicht ist auch dies ein Hinweis für dich." Er sah den Verwalter an und versuchte, eine Reaktion an dessen Gesicht abzulesen.

  • Der Mann hinter dem Schreibtisch lacht kurz auf: "Ein Frommer Mann! Sehr witzig! Also, Humor hat er, dieser Timokrates, das muss man ihn lassen." Dann dreht er sich um und nimmt einen Stapel Akten aus dem Regal, die er sofort durchliest. "Ah, tatsächlich... Timokrates Kyrenaikos... Ein Lybier, hat früher als Händler gearbeitet und dabei ein paar Geschäfte mit uns gemacht. Ja, tatsächlich, jetzt Prytane. Und da auch deine Empfehlung. Du hast Glück, mein Junge..." Er schaut wieder auf: "Du bist also der Stratege von Alexandria. Ein sehr ungewöhnlicher Beruf um bei uns beizutreten, aber man sagt, du bist integer.


    Also gut, worum es hier geht: Wärst du bereit, für uns gewisse Dienste zu verrichten? Aufträge würden dir in schriftlicher Form von einem gewissen Dionysos ausgerichtet werden und es winken hohe Bezahlung und eventuelle Gewinnbeteiligung."

  • Als der Verwalter lachte, lächelte Nikolaos mild. Nikolaos zögerte nicht, zu antworten. "Ich bin hier, um für euch zu arbeiten.", sagte er mit sanfter Stimme. "Und bezüglich meines Amtes im Pyrtaneion bin ich mir sicher, dass diese Tatsache auch für euch nicht zum Nachteil ist. Kraft meines Amtes bin ich Befehlshaber über die Stadtwache, also scheue dich bitte nicht, mich anzusprechen, wenn Männer der Stadtwache dir gegenüber über die Maßen aufdringlich sind, ich werde dafür sorgen, dass sie dich und andere Menschen dieser Vereinigung in Ruhe lassen." Er blickte den Verwalter nachdenklich an. "Ich bin bereit, eine Vielzahl verschiedener Aufgaben zu erledigen, auch solche, die mit einer gewissen Gefahr verbunden sind.", fuhr er ruhig fort. "Jedoch möchte ich dich stellvertretend für alle höheren Mitglieder eurer Vereinigung bitten, mir nie aufzutragen, einen Menschen aus dieser Welt zu entfernen. Ich weiß, dass dies festzulegen sehr früh ist für den Anfang, jedoch ist es mir ein Anliegen, es von Anfang an klarzustellen. Gegen Gesetze zu verstoßen, bereitet mir keine unangenehmen Gefühle, und auch gegen Aufträge, die gewissen Menschen schaden, habe ich nichts. Doch ich kann mit meinen eigenen Händen niemanden in die Styx befördern. Es wird sicher genug andere geben, die dies besser zu tun vermögen." Er sah den Verwalter an. "Ich nehme an, Dionysos weiß, wo ich zu finden bin?"

  • Der Verwalter nickt. "Sehr gut. Ich denke, wir könnten uns einig werden. Ich habe keine Beanstandungen gegenüber deinen Bedenken und was du im Grunde genommen zu tun hast, hast du ja selbst bereits erwähnt. Und Dionysos weiß natürlich, wo er dich findet. Hast du irgendeine präferierte Adresse, an die unsere Weisungen geschickt werden sollen?"


    Dann fällt ihm noch etwas ein. Er sucht eine Wachstafel und liest sie noch einmal durch. Dann meint er:


    "Ich hätte hier auch schon den ersten Auftrag für dich: In der Stadt hält sich derzeit ein gewisser "Canis" auf, der sich eigentlich nicht in der Stadt aufhalten darf. Meinst du, es wäre dir und deinen Männern möglich, diese Person zu finden, zu überwachen und, wenn möglich, dessen Identität festzustellen?"

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