Praefectus Alexandriae et Aegypti



  • PRAEFECTUS ALEXANDRIAE
    et AEGYPTI


    Hier geht der römische Statthalter von Ägypten seinen täglichen Amtsgeschäften nach.


    Bedienstete der Regia Praefecti haben hier freien Zutritt. Alle anderen Besucher, die mit dem Präfekten zu sprechen wünschen, werden zuvor bitte bei den Scribae vorstellig.



  • “Praefectus, wenn du mir bitte folgen willst. Hier befinden sich deine persönlichen Amtsräume. Natürlich nur, wenn du es so halten willst wie deine Amtsvorgänger. Gaius Aeternius Fronto hat diese Räumlichkeiten vor rund 25 Jahren erstmals auf diese weise genutzt. Davor war hier ein Speisesaal.“


    Lyros hatte Germanicus Corvus, den neuen Amtsinhaber, bereits durch den halben Palast und etliche Amtstuben geführt, bis sie schließlich hier angelangt waren. Die Amtsräume des Präfekten befanden sich hinter den Amtsstuben der Scribae. Diese musste man durchqueren, wollte man hierher gelangen.


    Genau genommen waren es nur zwei Räume, die zudem noch ineinander übergingen, weil sie durch einen weiten, von schlanken Säulen begrenzten Durchgang miteinander verbunden waren. Der vordere war lang gestreckt und großzügig geschnitten. Weite Fensteröffnungen ließen Luft und Licht hinein und eröffneten die Aussicht auf den großen Vorplatz des Palastes. In diesem Raum konnte der Präfekt repräsentieren und gleich mehrere Gäste empfangen. Der hintere Teil war etwas kleiner und hatte einen annähernd quadratischen Grundriss. Er wurde von einem großen Tisch aus syrischem Zedernholz beherrscht, wo der Statthalter sich der täglichen Schreibarbeit widmen konnte. Es gab drei breite Fensteröffnungen und man konnte von hier aus auf den Königshafen und die Insel Antirrodos hinausblicken.


    “Selbstverständlich steht der gesamte Palast zu deiner Verfügung. So du es wünschst, kann dir auch woanders…“

  • “...schon gut.“, unterbrach Corvus den scheinbar zur Geschwätzigkeit neigenden Scriba, dessen Servilität er ein wenig anstrengend fand. “Es ist absolut angemessen.“
    Er sah sich um. Es war natürlich weit mehr als angemessen. Die Räume waren äußerst großzügig und auserlesen möbliert. Als Statthalter mochte sein Vorgänger zwar eine unglückliche Figur abgegeben haben, aber Geschmack besaß er.


    “Ich möchte sofort anfangen. Es gibt mehrere Briefe die ich zu diktieren haben.“

  • ...und Corvus diktierte:



    An
    Caius Sergius Curio
    Casa Sergia
    Roma


    Salve Caius Sergius Curio!
    Heute erhielt ich einen Brief meines Patrons, des Senators Lucius Aelius Quarto. Er schrieb mir, dass auch Du sein Klient seist und momentan ohne Anstellung bist. Weiter schrieb er mir, dass Du bereits als Praefectus Vehiculorum beim Cursus Publicus gedient hast und empfahl Dich mir mit lobenden Worten.
    Aufgrund Deiner Erfahrungen im Verwaltungsdienst und der Empfehlung des Senators biete ich Dir hiermit die Stelle eines Magisters Officiorum in der Regia Praefecti in Alexandria an. Solltest Du gewillt sein, mein Angebot anzunehmen, dann erwarte ich Dich binnen Monatsfrist.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PAeg_Papyrus.png]
    ALEXANDRIA – ANTE DIEM IX KAL AUG DCCCLVII A.U.C.

    (24.7.2007/104 n.Chr.)



    “Das zur Abschrift, dann unterzeichne ich und dann ab zum Cursus Publicus mit einer Empfehlung an den neuen Tabellarius Dispositus. Sagen wir... 20 Sesterzen.“




    /edit: Datum vergessen, darum nachgetragen

  • Wie fast immer, seit seiner Ankunft vor ein paar Wochen, kam der Praefectus Aegypti auch an diesem Tag voller Tatendrang in sein Officium.


    “Lyros...“, sagte er in gewohnter weise zu seinem Scriba, “Lyros, wir müssen ein paar Briefe aufsetzen. Für das geplante Fest im September will ich alle römischen Factiones einladen.“

  • Lyros hielt seine Schreibtafel und den Griffel griffbereit. Er kannte das inzwischen schon. “Wie du wünschst, Praefectus. Wie viele Factiones gibt es denn?“
    Der Mann kannte sich im Wagenrennsport offensichtlich nicht aus.

  • “Sechs. Wir müssen sie alle anschreiben. Dass heißt, wir schreiben den jeweiligen Princeps factionis an. Ich habe sie hier irgendwo notiert...“


    Corvus begann in einem ganzen Stapel Schreibtafeln zu wühlen, der sich auf seinem Tisch auftürmte. Aber er fand schnell, wonach er suchte.


    “Hier ist sie.“



    Factio Veneta – Manius Tiberius Durus, Rom
    Factio Albata – Lucius Annaeus Florus, Misenum
    Factio Praesina – Gaius Caecilius Crassus, Rom
    Factio Purpurea – Lucius Flavius Furianus, Rom
    Factio Aurata – Maximus Decimus Meridius, Rom
    Factio Russata – Spurius Purgitius Macer, Rom

  • “Alle Factiones und ihre Vorsitzenden, ja. Aber wir schreiben außerdem noch eine Einladung an diesen Ioshua Hraluch. Vielleicht kann er mir ein Gespann aus Tylus vermitteln. Je nachdem wie viele Factiones wirklich Vertreter schicken, wird das Starterfeld dann eben noch mit einheimischen Gespannen aufgefüllte. Mindestens ein oder zwei aegyptische Wagenlenker sollten so oder so mit dabei sein.“


    Germanicus Corvus saß einen Moment schweigend da und grübelte über die Anzahl der möglichen Teilnehmer und welche Factio wohl die weite Reise bis Alexandria auf sich nehmen würde.
    Dann sah er zu seinem Scriba und sagte:
    “Also, der Brief, schreib folgendes...“



    An
    ....
    Casa ....
    ....


    Salve ....!
    Ich schreibe Dir in Deiner Eigenschaft als Princeps factionis der Factio ....
    Aus Anlass meines Amtsantritts als Praefectus Alexandriae et Aegypti und zu Ehren des Kaisers, beabsichtige ich hier in Alexandria ein großes Fest zu feiern. In diesem Rahmen soll auch ein Wagenrennen stattfinden, bei dem römische Gespanne gegen einheimische und vielleicht sogar gegen ausländische antreten. Dazu erlaube ich mir, die Factio .... herzlich einzuladen. Die Festivitäten sollen nach den hiesigen Eleusischen Mysterien und den Ludi Romani stattfinden und am ANTE DIEM VIII KAL OCT DCCCLVII A.U.C. (24.9.2007/104 n.Chr.) beginnen.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn Dein Rennstall EINEN Auriga mit seinem Gespann zu diesem Rennen hierher nach Alexandria entsenden würde. Für eventuell anfallende Unkosten komme ich selbstverständlich auf.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PAeg_Papyrus.png]
    ALEXANDRIA – ANTE DIEM VI KAL AUG DCCCLVII A.U.C.

    (27.7.2007/104 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Die Setzdaten bitte per PN und unter dem Stichwort Ludi Alex an Decius Germanicus Corvus. Danke.


    “Das wie gesagt sechs mal und jeweils an die Factionsvorsitzenden adressiert und entsprechend ergänzt. Dazu einen entsprechenden Brief an Ioshua Hraluch, natürlich ohne das mit den Factiones.“

  • Ein Schreiber betrat die Zimmerflucht des Präfekten.
    “Praefectus, hier ist ein Mann namens Theodorus aus Corinthus. Er möchte sich als Scriba bewerben und bittet darum, von dir empfangen zu werden.“

  • Endlich bat man mich herein und ich trat in das große, prächtig eingerichtete officium. Respektvoll deutete ich eine Verbeugung an und lächelte dann ergeben.


    "Praefectus Germanicus Corvus, es ist mir eine Ehre. Ich bin hier vorstellig für die Stelle des Scriba. Ich bin gelehrt, habe in Athen studiert, und habe ein gutes Organisationsvermögen."

  • "Gern. Geboren wurde ich in Corinthus. Nach meiner häuslichen Ausbildung wurde ich an die Akademie von Athen geschickt. Dort verweilte ich mehrere Jahre und studierte die Künste, aber auch die Philosophie, in der ich mich recht bewandert sehe. Aufgrund dieser Ansichten trat ich meine Reise in die Welt an mit nichts als meinen Kleidern und ein wenig zu essen. Schließlich kam ich als Bettler in Rom an und versuchte dort mein Glück. Ich verdingte mich dort verschiedentlich als paedagogus und hatte auch eine Stelle als scriba personalis."

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