• Der Königshafen, oder Portus Regalis, befindet sich am westlichen Ufer der Lochias-Halbinsel, gegenüber der Insel Antirrhodos, im vom übrigen Alexandria durch eine Mauer getrennten Königsviertel Basileia. Hier ist auch das Apostases genannte Arsenal der Classis Alexandreia, mit seinen Werkstätten, Mannschaftsunterkünften und Lagerschuppen.


  • Rufinus traf mit seinen Männer wie befohlen bei der Portus Regalis ein und schaute sich um, ob er jemaden sah, dem er das Tier übergeben konnte. Die Treiber wurden etwas unruhig und wollten langsam das Teir loswerden.


    Auch der Tiberier war froh, dass er gleich nicht mehr die Verantwortung über das Untier hatte, auch wenn es auf der ganzen Reise eigentlich recht ruhig geblieben war. Als er dann endlich jemanden sah, stellte er sich sofort vor.


    " Salve, ich bin Duplicarius Tiberius Rfuinus von der Legio XXII I. Turmae. Ich soll hier dieses Tier bei euch abliefern. Man sagte mir, man wüsste hier bereits bescheid ! "


    Zwar wusste er nicht unbedingt, ob alle hier bescheid wussten, aber eigentlich war ihm dies auch egal.

  • Ob der Mann, den Rufinus angesprochen hatte, zur Classis gehörte, war nicht zu erkennen, denn er trug zivil. Aber er war allem Anschein nach an den Richtigen geraten, denn er antwortete:
    “Ja... äh... stimmt... ja. Wir wissen davon.“
    Der Mann blickte verunsichert auf das ziemlich große Vieh, dass da recht bewegungslos auf einem Ochsenkarren kauerte.
    “Wir haben schon einen Schuppen hergerichtet. Ist es... gefährlich?“


  • Rufinsu schaute den Mann an, der anscheinend etwas verwirrt war, über die größe des Tieres. Anscheinend nahmen sie an, dass es vielleicht kleiner gewesen war.


    " Gefährlich, ... kann ich nicht sagen. Es ist wohl ein Weibchen und somit etwas ruhiger, aber wir haben es die Ganze Zeit in den Karren gelassen. Sorgt dafür, das es an einer serh starken Leine gehalten wird, damit es etwas auslauf bekommt. Ihr müsst auch immer Wasser über die Haut geben, damit es nicht austrocknet. Wenn ihr es genug füttern, wird es wahrscheinlich harmlos bleiben und euch nicht anfallen. "


    Gaius hoffte, alles gesagt zu haben, was die Männer wissen mussten über dieses Tier. Der Tiberier fand nicht, dass es sehr gefährlich war, allerdings hatte er auch nicht gewagt, das Tier zu füttern.

  • “Ja gut… äh… da drüben ist der Schuppen, da könnt ihr es hinbringen.“
    Er zeigte auf ein gedrungenes Lagerhaus, ganz in ihrer Nähe. Er hatte augenscheinlich keine große Lust, selbst Hand an diese Bestie zu legen.
    “Da vorne, dass da, dort muss es rein!“
    Mit wenig Begeisterung und misstrauisch blickte er wieder zum Hippopotamus.
    "Ein Weibchen also, mmh? Manche Weiber können aber auch sehr garstig sein."


  • Rufinus beobachtete die Reaktion, auf seine Worte. Anscheinend schien er etwas misstrauisch zu sein, doch was störte es dem Tiberier.


    Sie gingen zum Lagerplatz, als Gaius üebr die letzte äusserung etwas lachen musste.


    " Da hast du recht... manche Frauen neigen dazu. "


    Rufinus lachte eigentlich recht selten, vorallem nicht, wenn ein Plebejer eine scherz machte, doch hier konnte er nicht anders. Nachdem sie angekommen waren, fuhren die Treiber rein und brachten das Tier dort hin, wo es "abgestellt" werden sollte. Die Aufgabe für Gaius war erledigt.


    " So, nachdem das Tier nun bei euch ist, ist meine Mission erledigt. Wir werden dann wieder abrücken! "

  • “Ja... ähm... danke. Valete!“, antwortete der Andere.


    Noch immer etwas unschlüssig stand er nun vor dem großen Tier und kratzte sich grübelnd am Hinterkopf. Solche Biester sah man auch hier am Portus Regalis eher selten.


  • Man hörte, dass der Mann etwas verwirrt war, darum schlug der Tiberierleicht auf die Schulter.


    " Du wirst das schon schaffen... "
    sagte er, um ihm ein wenig Mut zu zusprechen, was für eine Patrizier sicherlich ungewöhnlich war.


    " Los Männer, wir rücken ab. "
    Schnell kamen seine Befehle für seine Männer und sie rückten ab. Nun ging es endlich zurück nach Nikopolis.

  • Decius Germanicus Corvus wollte es sich natürlich nicht nehmen lassen, dass Hippopotamus selbst in Augenschein zu nehmen, bevor es seine Reise nach Rom antrat, wo es als Hochzeitsgeschenk für seinen Vetter und dessen neue Frau enden würde.
    Noch neugieriger als er war aber sein holdes Eheweib. Germanica Aelia hatte es gar nicht abwarten können, dass Tier endlcih selbst zu sehen.
    Also waren die beiden rasch und ohne weitere Umstände zu Fuss das kurze Stück von der Regia bis zum kleinen Königshafen gegangen und gelangten so in das Lagerhaus, wo das Nilpferd untergebracht worden war.
    Natürlich waren sie nicht ganz alleine gekommen. Wie üblich wurden sie von mehr als einem Duzend Bediensteter umringt, von denen nicht weniger als sechs, große, ein wenig lächerlich aussehende Schirme trugen, als Schutz vor der Sonne.
    Keine Frage war, dass sie innerhalb des Lagerhauses noch lächerlicher und überflüssiger aussahen.


    “Da vorne ist es.“, sagte Corvus und zeigte in Richtung einer mit stabilen Bretterzäunen abgetrennten Ecke.

  • Ich war in der Tat sehr neugierig auf das Untier aus den Tiefen Ägyptens. Unentwegt hatte ich meinem Mann auf dem Weg hierher Fragen gestellt, obwohl er selbst das Hippopotamus auch noch nicht gesehen hatte.
    So reckte ich angestrengt den Hals, als er auf die derzeitige Unterkunft des Nilpferds wies, konnte jedoch noch nichts erkennen. Kurzerhand nahm ich daher meine Hand vom Arm meines Gatten und beschleunigte meinen Schritt, um meinen Wissensdurst endlich zu stillen.
    Am behelfsmäßigen Gatter angekommen suchte und fand ich schließlich das Ungetüm gemütlich in einer Ecke liegend. Es schien zu dösen.
    Wie ein Blinder, der wieder sehen kann, blinzelte ich ungläubig, den Blick nicht von dem grauen Berg abwendend. Ein riesiges Maul, gewaltige Zähne und die feucht schimmernde, graue Haut schienen die Markenzeichen dieses Tiers zu sein.
    "Ich glaube-", murmelte ich mit krächziger Stimme, "-ich kaufe mir doch lieber eine Raubkatze."
    Das Tier wirkte zwar friedlich und gemütlich, doch ich traute dem riesigen Vieh nicht recht. Ganz abgesehen davon, dass es viel zu groß war, um als Haustier durchzugehen.
    "Was für ein Ungetüm... schau doch nur!"
    Aufgeregt zupfte ich an Corvus' Ärmel, als das Hippopotamus das Maul aufriss, um zu Gähnen.
    'Ich würde nur zu gerne Avarus' Gesicht sehen', schoss es mir durch den Kopf, was ein breites Grinsen zur Folge hatte.

  • Es war ein unförmiger, großer, grauer Fleischberg mit einem Rumpf wie eine Tonne, lächerlich kurzen Beinen und einem überdimensional großem Kopf. Corvus war erstaunt, als er dieses Tier sah. In Afrika, so dachte er, gab es wirklich seltsame Geschöpfe.
    “Erstaunlich. Ich würde auch gerne sehen was er für Augen macht, wenn er das sieht. Keine Ahnung was er damit anstellen wird. Aber ich habe gehört, dass Fleisch soll sehr gut schmecken.“

  • Kurz wandte ich den Blick vom Nilpferd ab und sah Corvus an.
    "Wir schicken ihm also eine Lieferung Frischfleisch zur Hochzeit?", frotzelte ich und schnitt eine Grimasse.
    "Wäre ja schade drum. Andererseits... es ist wirklich ziemlich groß, dieses Tier. In Rom kann er das wohl kaum halten."
    Wenn auch die Vorstellung davon, was das Hippopotamus wohl mit dem germanicischen Atrium anstellen würde recht amüsant war. Da hatte man wenigstens eine wirklichen Grund zur Renovierung... hm... 8)
    Ein erneutes Kichern folgte, als mir die nächste Idee kam.
    "Er könnte es ja auf eines seiner Landgüter in Germanien schicken. Stell dir die Reaktion der Einheimischen vor."

  • Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, wandte den Kopf erst in die eine, dann in die andere Richtung, senkte den Fuß jedoch schließlich kopfschüttelnd wieder ab.
    "Nein... komisch. Vielleicht kann es die einklappen?"
    Die Lippen schürzend erkannte ich an den gerunzelten Stirnen des Begleitpulks, dass dem wohl eher nicht so war.
    "Mit dem Schwanz werden sie vermutlich auch nicht schwimmen."
    Der Schwanz, so fiel mir auf, war so ziemlich das einzige am Hippopotamus, das man als "klein" bezeichnen konnte.
    "Was ist es eigentlich? Männchen oder Weibchen?"

  • “Ein Weibchen. Die Bullen sind wohl unberechenbar und sehr wild, so dass man sie nicht fangen kann.
    Ob es trächtig ist? Der Bauch scheint mir übermäßig rund zu sein. Wer weiß, vielleicht schicken wir Avarus am Ende nicht nur ein Hippopotamus, sondern eine ganze Herde.“

  • "Ein Weibchen?", keuchte ich. Wenn das ein Weibchen war, wie groß waren dann wohl die Männchen? Herrje.
    "Ich weiß nicht... trächtig? Ich glaube, die Biester sind einfach so kugelrund. Andererseits... es ist schon ziemlich dick. Was meinst du, wie viele Junge bekommen die auf einmal? Vier oder Fünf passen da doch bestimmt hinein. Obwohl, wer weiß, wie groß der Nachwuchs ist."
    Immer weiter beugte ich mich über die Bretter, die Mensch und Tier voneinander trennen, in der Hoffnung, weitere Einzelheiten des Nilpferds zu erkennen.
    "Anfassen kann man es wohl nicht?!"

  • “Untersteh dich! Es sieht zwar friedlich aus, aber du siehst ja selbst was für ein fürchterliches Maul es hat und diese Tiere sollen manchmal schnappen. Ich möchte nicht unbedingt eine Frau mit nur einem Arm haben, wie sieht das aus?“

  • Ich klappte den Mund auf - und geräuschvoll wieder zu.
    "Deine Sorge rührt mich.", entgegnete ich schließlich trocken.
    Immer leiser werdend begann ich jedoch zu grummeln. "Wie sieht das aus? Pff... Frau mit nur einem Arm... ich geb dir gleich Frau mit nur einem Arm... tse... wie sieht das aus... dillo."
    Trotzig schob ich das Kinn nach vorne. Hätte das Mistvieh nicht tatsächlich ein so riesiges Maul, ich hätte wohl rein aus Prinzip meine Hand nach ihm ausgestreckt. :]

  • Corvus hatte seinen Fauxpas gar nicht bemerkt. Er war mit seinen Gedanken schon wieder bei etwas ganz anderem, als den Gliedmaßen seines Eheweibes.
    “Ich muss noch ein Schiff auswählen und ich brauche einen erfahrenen und am besten hoch verschuldeten Kapitän. Wer sonst wird sich zu dieser Jahreszeit schon darauf einlassen so ein Tier über das Meer zu bringen?“, überlegte er laut.
    “Und jemand muss das Hippopotamus begleiten und es Avarus und seiner Frau… wie heißt sie noch gleich? ….er muss es übergeben, feierlich und angemessen…"
    *grübel*
    "Lyros, den Schreiber, was meinst du? Der ist doch immer so steif und würdevoll, genau der richtige, oder?“

  • Noch immer beleidigt verschränkte ich die Arme.
    "Lucilla. Decima Lucilla heißt seine Frau. Bis vor Kurzem Auctrix der Acta Diurna.", gab ich steif zurück. Pff, also ob man nach der Heirat die eigene Identität verlor und nur die Frau von diesem und jenem war. Pff.
    Wieder streifte mein Blick das Hippopotamus. Es schien beinahe unmöglich, einen solchen Berg aus Fleisch und Gebiss "feierlich" zu übergeben. Ich ertappte mich allerdings beim Gedanken, wie wohl eine rote Schleife aus Seidenstoff um den Kopf des Tieres wirken würde. 8)
    "Lyros?", wiederholte ich. Ich hatte keine Ahnung, welcher der zwölfundreißig Schreiber in der Regia nun dieser Lyros sein sollte... die Beschreibung "steif und würdevoll" passte zumindest auf jeden, den ich bislang gesehen hatte.
    "Äh... jaja, Lyros... der kann so etwas sicher."

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