Ein Vormund und sein Mündel - oder ein Ausritt...

  • Nachdem sie sich dann in den Ställen getroffen hatten und Wilgar und Fjalar gesattelt hatten, führte sie ihr Weg aus der Stadt heraus in Richtung Westen. Es war ein vergleichsweise schöner Tag. Die Sonne schien und auch der Wind war gar nicht einmal so eisig kalt wie die Tage zuvor. Sie folgten dem Rhenus in Richtung Bingium und ehe sie in ein nicht endenwollendes Schweigen verfielen, brach er die Stille, die sie den Weg bis hierhin begleitete. Du scheinst Wilgar ja nun endlich mehr im Griff zu haben. Er hat sich gut gemacht, muss ich schon sagen. meinte er mit einem Grinsen auf den Lippen...

  • Sie hatte sich umgezogen und trug nun einen wollene Rock, dicke Jacke und darüber noch eine Umhang der mit einer Fibel gehalten wurde.


    „Danke, ich habe viel mit ihm gearbeitet. Ich wusste von anfangs an das er sich macht. Er war nur etwas übermütig, was sich heute als Tempramentvoll zeigt.“


    Sie lachte „ also passt er doch sehr gut zu mir. Letztens hat er schon mal versucht eine von Lokis Stuten für sich zu gewinnen“

  • Wenn es denn tatsächlich so war, dann hatte sie wirklich recht. Aber das Temperament war wohl allen Ducciern zu eigen. Doch als sie das mit Lokis Stute erzählte musste auch er lachen. Das dürfte ihm wohl überhaupt nicht in den Kram gepasst haben. Nun, dann zeige mal, was du kannst. meinte er herausfordernd. Dort vorn führt ein Weg links ab in den Wald. Kurz später kommt dann eine Lichtung. Wer zuerst dort ist hat gewonnen. Er woltle ein wenig ihr Kämpferherz wecken ohne sie wirklich überanstrengen zu wollen und hoffte sie würde es ihm nicht zu übel nehmen. So dann galoppierte er auch los....

  • Als er so losspurtet braucht sei nicht wirklich lang um nachzukommen, ihre Pferd war zwar jung aber kräftig und willensstark, sei beugte sich tief über seinen Hals und spornte ihn an. Auch ihr geringeres Gewicht hab ihnen beiden ein Vorteil zu Irminar. So war es kein Wunder das sie bald zu ihm aufschloss und sogar Anstalten machte ihn zu überholen.


    „Hoi, ja zeig es ihm Wilgar. Diesen alten Zottel wirst du doch schaffen“


    jauchzte sie ihm ins Ohr und als ob er es verstand legte er noch eine Zahn zu, ihr Zopf flog im Wind hin und her und die beiden jagten über den Weg.

  • Scheinbar nahm sie die Herausforderung an und so ging es den Weg entlang. Wie er erwartet hatte, war Wilgar gut in Schuss und so war sie schnell wieder an ihm dran. Doch die Abzweigung nahte und er hatte die Innenbahn inne, sodass er im Vorteil war. Er blickte kurz zur Seite und sah ihre Zopf wild durch die Luft fliegen und bog dann auch ab. Er war wieder ein gutes Stück vor ihr und die Lichtung gar nicht mehr so fern...

  • Dieser gemeine Schufft, drängte er sie doch ab. Na warte dachte sie und trieb Wilgar weiter an, tief lag sei auf seinem Hals und hab so kaum Widerstand und der junge Hengst preschte nur so nach vorne auf die Lichtung zu. Auch er wollte sich wohl nicht so schnell geschlagen geben.

  • Die Lichtung kam immer näher...er wusste er gewinnen würde. Das war klar. Dafür war der Abstand, den er zwischen sich und Dagny gelegt hatte zu groß..da konnte sich Wilgar anstrengen wie er wollte. Doch er war ja ein fairer Vormund und Cousin nd nahm etwas Tempo heraus. Er ließ sie in dem Glauben ihn besiegt zu haben. Er konnte damit leben und ihrem Selbstvertrauen würde dies garantiert nicht schaden. So wartete er also nur noch darauf, dass sie an ihm vorbeizog...

  • Was machte er da, er nahm das Tempo raus, dachte er wirklich sie sie so dumm das nicht zu bemerken? Es war nicht ihre erste Jagt und auch nicht das erste Rennen das sie machte, was er aber wiederum nicht wissen konnte. Sie war schließlich nicht wohl behütet in einer Casa aufgewachsen sondern in der etwas freien Wildbahn und hatte sogar gelernt mit dem Bogen umzugehen. Was jetzt nicht zur Debatte stand aber gut, wenn er es so wollte bitte.
    Sie drückte ihre Schenkel in Wilgarts Flanke und zog an ihm vorbei. Auf der Lichtung drehte sie ihn auf der Hinterhand und sah ihn triumphierend an.


    „Beginnt dein armes altes Pferd zu lahmen oder warum hast du eben gezögert? Oder wolltest du mir einfach den Vortritt lassen?"


    fragte sie ihn frech heraus und lachte.

  • Und das tat sie dann auch. Als er dann bei ihr auf der Lichtung ankam, bekam er seinen erwarteten Kommentar ab und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen - obwohl das schon ziemlich frech war. Ich weiß nicht was du meinst. Wilgar ist ein wirklich gutes Pferd. Er setzte eine Unschuldsmiene auf und blickte in ihr Gesicht.

  • Sie legte den Kopf etwas schief und sah ihn an, meinte er das jetzt ernst. Hatte sie es sich nur eingebildet das er das Tempo raus nahm? Hatte sie ihn wirklich überholt? Sie beugte sich wieder zu Wilgar und klopfte ihm anerkennend den Hals.


    „Das hast du gut gemacht.“


    Sie sah zu ihm auf und lachte.


    „Ja das ist er und ich bin froh das ihr ihn für mich gekauft habt.“

  • Er war froh, dass sie ihm das scheinbar abnahm und erwiderte ihr Grinsen. Nun ja...wir mussten dich ja irgendwie hierher schaffen. Und laufen wäre da wohl zu viel des Guten gewesen. Er erinnerte sich wieder an ihre Reise und ihr erstes Treffen. Es waren aber nicht nur schöne Erinnerungen, die in diesem Moment aufkamen. Svea, Farold.. die verwundete Eila... da war einiges passiert... Wollen wir dann weiter?? versuchte er von seinen Gedanken abzulenken.

  • Das war allerdings eine gute Frage... Nun ja....am besten der Nase nach, oder? Er schmunzelte sie an und wusste wirklich kein Ziel, das sie ansteurn konnten. Aber an sich war es doch auch nichts schlechtes, einfach mal alles auf sich zu kommen zu lassen, oder?

  • So machten sie sich jetzt auf den Weg ins unbekannte, zumindest für sie. Ihr gefiel der Ausflug sehr, sie sah etwas neues, war mit ihrem geliebten Pferd unterwegs. Auch das Irminar mal wieder Zeit für sie hatte freute sie sehr. Diesmal unterbrach sie die Stille.


    „Hast du dir überlegt was ich tun kann außer im Haus und ab und zu im Stall zu helfen? Ich lerne ja auch bei dem Hauslehrer mit Phelan zusammen.“

  • Daraufhin ging es weiter in Richtung Süden. Es war angenehm, so durch den noch immer immer Winterschlaf befindlichen Wald zu reiten. Als Dagny dann wieder die Stille durchbrach, zog er als Reaktion auf ihre Worte eine Augenbraue hoch. Hauslehrer? Lernen? Phelan? Was war denn nun schon wieder los?? Öhm...Von welchen Hauslehrer sprichst du denn? Und was hat Phelan damit zu tun? In letzter Zeit schien Vieles an ihm vorbei zu laufen und er wusste nicht, ob ihn das glücklich oder eher traurig stimmen sollte...

  • Sie sah ihn jetzt verwundert an, er wusste nichts davon? Hoffentlich war er jetzt nicht böse das sie sich so einfach dazugesellt hatte.


    „Milarocix, er unterrichte Phelan und ich…“ sie sah jetzt zu ihm und war etwas unsicher was er nun dazu sagen würde. „…ich habe mich einfach dazugesetzt. War das jetzt falsch? Ich will doch besser latein können, vielleicht darf ich ja dann auch entlich was arbeiten.“

  • Milarocix....den Namen hatte er so noch nicht gehört....hmm...das war schon wieder einmal so eine Sache..... Nun...nein es ist nicht falsch. Es ist schön, dass du da mitlernen willst. allerdings wundere ich mich gerade über die Tatsache an sich. Das ist nämlich das Erste, was ich davon höre.... Er sah ihr ihre Unsicherheit an und legte dann noch nach. Nein wirklich. Es ist in Ordnung, wenn du dabei sitzt. Es kann nie schaden und man lernt sein ganzes Leben lang...

  • Jetzt war sie beruhigt und lächelte ihn an.


    „Es macht auch Spaß, wobei gerade bei Latein tue ich mich schon ganz schön schwer. Die Aussprache geht ja noch aber der Rest.“


    Sie schüttelt sich etwas und lacht. „Aber da muss ich jetzt wohl durch.“

  • Das war ja zu erwarten gewesen. Er erwiderte ihr lächeln.... Nunja...das wird im Laufe der Zeit schon kommen...mache dir da mal keine Gedanken. Und sei dir dem Einen bewusst...du lernst nicht für deinen Lehrer oder für mich! Sondern nur für dich allein! Und das sollte es und muss es eigentlich wert sein. So langsam kam er sich vorwie ein alter Greis, so fing er an mit Weisheiteum sich zu werfen, seit Dagny zu ihnen gestoßen war.

  • Sie kamen jetzt auf eine weite Lichtung, die Sonne wärmte schon etwas und Dagny ließ ihren Mantel von den Schultern rutschen.
    Sie drehte sich zu ihm und lachte ihn an.


    „Da mir keiner gesagt hat das ich es muss, was dachtest du den warum ich das tue? Natürlich ist es für mich, schon meine Mutter hat mir das immer gesagt. Ich will es ja auch lernen und es macht mir auch spaß. Wenn ich nicht gut lerne werde ich nie was arbeiten dürfen und muss dann bestimmt einen alten verknöcherten Mann heiraten.„


    Sie grinste ihn an und verkniff sich den Rest den sie noch auf der Zunge hatte.

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