• Die genagelten Stiefel klackten lautstark über das Pflaster. Der Schritt der Männer war noch nicht ganz so zackick und einschüchternd wie bei den Cohortes, aber es war ein guter Anfang.
    Ein Geräusch das klar verkündete hier kommt die römische Ordnung. Bürger ihr steht unter dem Schutz des Imperiums. Diebe, Gesindel, macht euch davon, und lasst eure Finger bei euch.


    Gerade in Unruhigen Zeiten wie diesen, war es meiner Ansicht nach wichtig Präsenz zu zeigen.


    Meiner Ansicht nach war die beste Methode, sich einen Überblick über die verschiedenen Viertel der Stadt zu verschaffen, selbst auf einigen Patrouillen mitzulaufen. Der ehemalige Duumvir hatte mir zwar einiges erzählt, aber wieweit ich seinen Aussagen trauen konnte, nach seinem überstürzten unrühmlichen Abgang, das wusste ich nicht. Ich musste mir ein eigenes Bild machen.


    Die Stiefel der vier Männer klackten beruhigend und immer besser über das Pflaster.


    Bisher hatte ich den Eindruck von Ruhe und Frieden.
    Die Meisten schiene zwar um den Kaiser zu trauern, aber Rom war für sie weit weg und da es keine Legio hier gab, schienen sie zwar interessiert das Ganze zu verfolgen, aber auch so als beträffe es sie nicht wirklich.


    Immer wieder hielten wir an, um kurz mit den Menschen zu reden. Nichts überraschendes. Einige kleinere Klagen über Nachbarn. Wie immer und überall. Einige allgemeine Beschwerden, übliches Gestänkere. Nichts überraschendes oder besonderes.


    Nun ich würde mir die Stadt weiter anschauen. Aber das Problem war wohl eher das Umland. Bei den letzen beiden Unruhen, war die Stadt immer verschont und ruhig geblieben. Die Unruhen hatte in Dörfern in der Regio ihren Ursprung gehabt.


    Aber zuerst musste ich mir bei der Stadt sicher sein.

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    Caius Rufius Mammercus


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    Plötzlich lief ein kleiner Junge herbei und beobachtete aufmerksam das Treiben der Soldaten.
    Da dieser, wie es kleinen Jungen anheim war, sehr neugierig war, stolzierte er neben dem Regionarius, der sich von der Masse durch seine außergewöhnliche Rüstung abhob und traute sich nach einer Weile an dessen Beinkleid zu zupfen.


    "Du da? Was macht ihr? Geht ihr in den Krieg?"

  • "Consistite"


    Ich gab den Befehl zu halten. War sicherlich nicht notwendig, die Gefahr das mir die Männer auf die Hacken traten war doch ausnehmend gering. Soviel Eifer zeigten sie nun auch wieder nicht.
    Natürlich war mir aufgefallen, das etliche Bürger doch etwas überrascht waren von der militärischen Art der Patrouille. Bisher waren sie wohl eher gemütlicher durchgeführt worden.
    Natürlich waren unauffällige Patrouillen auch sinnvoll, aber ebenso martialisches Auftreten. Beides gehörte dazu. Aufklärung und Abschreckung.


    Ich hatte den Jungen schon eine Weile bemerkt. Und teilweise Mühe gehabt ernst zu bleiben. Wie er neben mir herstolziert war. Oder besser gesagt, versucht hatte neben mir herzustolzieren. Immerhin musste er für jeden meiner Schritte zwei machen.
    So ergaben wir ein ziemlich drolliges Paar.
    Ich vermutete auch, das ich nicht der einzige war, den diese Vorstellung zum Schmunzeln gebracht hatte. Das machte zwar ziemlich den martialischen Zweck dieser Übung zunichte, aber da mir auch nichts eingefallen war um diesen Sinn für den Augenblick zu retten ...


    Ich drehte mich dem Jungen zu und ging in die Knie.


    "In den Krieg .. Nein, wir gehen nicht in den Krieg. Weisst du, kleiner Bürger, wir passen auf dich, deine Mama, deinen Papa und all die Leute hier auf. Wir sorgen dafür das keine bösen Männer hier herkommen und dir und den guten Leuten hier irgendwas antun."


    "Ich bin Catus und wer bist denn du ?"

  • Gute Frage ... würde ich auch gerne Wissen. Das würde mir die Arbeit ungemein erleichtern. Allerdings sollte ich dann erstmal definieren wer oder was böse Männer eigentlich waren. Keine Sache die so ganz einfach zu klären war.
    Aber ich glaube diese Feinheiten intressierten den Kleinen jetzt weniger.


    "Die sind alle ganz schnell weggelaufen, als sie uns haben kommen sehen."


    War jetzt rein logisch gesehen eine etwas dürftige Antwort auf eine Wohin Frage, aber ich ging mal davon aus, das das inhaltliche 'weg' dem Kleinen genügen würde.

  • Sim-Off:

    Wegen ID-Klaues wenden sie sich bitte an den für diese Region zuständigen Regionarius. Da wird ihnen geholfen. :)


    'Wohin die gelaufen sind ???' Eine nahliegende Frage, wie sie nur ein Kind stellen konnte. Woher sollte ich denn das Wissen?
    Ruhe bewaren.
    Am besten den ersten Teil geflissentlich ignorieren und sich auf den zweiten Teil konzentrieren.


    Also schaute ich in die Richtung in die der Kleine gewiessen hatte.


    "Hast du denn da welche laufen sehen?"

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    Caius Rufius Mammercus


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    Die Augen des Jungen weiteten sich noch mehr. Sollte er da welche laufen sehen? Hat er die verpasst?


    "Nein, aber da wohne ich! Und meine Mama! Und meine Geschwister!"


    Er nahm einen Zipfel der Tunika des Mannes und versuchte daran zu zerren.


    "Los, komm! Wir schauen beide nach, alleine kann ich die nicht verhauen, wenn sie da sind! Schnell!"


    Sim-Off:

    Pass auf, sonst fängt der Narrator an von einem netten und blutigen Aufstand zu erzählen. :P

  • Sim-Off:

    Ups .. bin schon ruhig .. wird nie wieder vorkommen .. Ehrenwort *Finger hinter dem Rücken kreuz* 8)


    Hmm .. da hatte ich wohl die falsche Frage gestellt. Mist. Da hatte ich mich jahrelang mit Logik und Rethorik beschäftigt, mich in Menschenkenntnis geübt und meine Sinne geschärft .. und dann so was. Ich hätte wissen müssen das es auf so was herausläuft.


    Mist. Es war Zeit den harten Mann herauszukehren und den Kleinen wegzubrüllen.


    Ich schaute in die Augen des Kleinen und sein flehendes Gesicht.
    Also gut .. ich gab mich geschlagen.


    "Dann schauen wir doch ganz schnell nach."


    Jetzt war es sowieso egal .. von wegen martialisch und einschüchternd ..


    Ich erhob mich, beugte mich zu dem Jungen hinunter und nahm ihn auf meinen linken Arm.


    "Pergite !"


    "Cursin !"


    Und so setzten wir uns im Laufschritt in Marsch. Ich mit dem Kleinen auf dem Arm, im verzweifelten Versuch möglichst martialisch auszusehen, mit vier grinsenden Miles hinter mir.
    Wenn einer lachen würde, würden sie viele Runden in voller Bewaffnung drehen dürfen .. mehr als sie zählen konnten .. falls sie dessen überhaupt mächtig waren. Grummel.


    Wir jagten böse Männer und dann verhauen wir sie ... oder so was in der Art.


    An der nächsten Abzweigung schaute ich zu Caius. Warum hatten Kinder aber auch so grosse treuherzige Augen ...


    "Wohin jetzt?"

  • Aua ... ich bin doch kein Maulesel ... und auch nicht taub.


    Trotzdem konnte ich mir ein Lachen kaum verkneifen .. der Kleine wusste was er wollte. Und den richtigen Befehls und Kommandoton hatte er auch schon drauf. Nur seine hohe Stimme passte noch nicht ganz.
    Allerdings fiel mir aus, das die Männer diesen Kommandos aufs Wort folgten. Hm, vielleicht sollte ich in Zukunft mit Kopfstimme befehlen ... oder mir so einen kleinen Schreihals anschaffen ...


    Zwei Ecken weiter, nach einigen wichtigen, lauten, piepsigen Kommandos erreichten wir das gesuchte Domizil.
    Ich setzte Caius auf den Boden und schaute ihn an.


    "So, sind wir hier richtig?"


    Ich schaute mich um.


    "Sieht alles ruhig aus. Wir scheinen die bösen Männer wohl verscheucht zu haben."

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    Caius Rufius Mammercus


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    Der Junge traute seinen Ohren nicht...


    "Wie verscheucht? Wir haben doch im Haus gar nicht nachgeschaut!"


    Rief er empört aus und versuchte auf den Boden zu klettern. Dann stellte er sich flugs hinter Catus und schob diesen angelehnt an dessen weiche Gesäßtaschen nach vorne. :D


    "Los, geh vor und schau nach. Vielleicht verstecken die sich drinnen."


    Konnte der Mann etwa wahrhaftig annehmen Caius würde da alleine reingehen? Caius hatte Angst im Dunkeln und würde nicht im Leben in ein von Räubern potenziell besetztes Haus hinein gehen!

  • Oh Mann, was hatte ich da nur wieder angerichtet. Und jetzt versuchte mich der Kleine noch mit aller Gewalt von hinten zur Tür zu schieben ...


    Resigniert machte ich einen Schritt. Blickte dann zu meinen Männern. Wenn einer von euch lacht oder eine blöde Bemerkung fallen läst, dann ....


    "In Ordnung, dann schauen wir mal nach."


    Aber ich musste ja nicht die ganze Familie erschrecken.
    Nahmen wir das Ganze also als Übung hin.


    "Rufus, Marius ihr sichert die Rückseite. Brutus, Septus ihr bleibt hier vorne."


    Irgendwie schienen sie die Situation nicht wirklich ernst zu nehmen.


    "Hep .. worauf wartet ihr? Soll ich euch noch etwas Wein zu eurem Päuschen kredenzen? Los!"


    Nach dieser kleinen Ermunterung verschwanden Rufus und Marius. Wenn sie das nächste Mal schneller reagieren und das blöde Grinsen lassen würden, dann hätten sie sogar eine Chance den nächsten Tag zu erleben ...


    Also auf gehts, mach dich doch mal eine Runde zum Gespött der Leute. Warum hatten Kinder auch so große Augen? Und warum war ich so blöd ...


    Ich trat an die Tür, geschoben und verfolgt von dem kleinen Blag.


    Legte die rechte ans Gladius und hämmerte mit der linken an die Tür. Sie konnte sich ja nicht wehren und ein wenig Agressionsabbau tat gerade ganz gut.

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    Caius Rufius Mammercus


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    Eine Frau schloss die Tür verängstigt auf und lugte durch den Spalt.


    "Was wollt ihr und wer seid ihr?"


    Fragte sie misstrauisch an Catus.
    Caius sprang in diesem Moment hinter dem Mann hervor und schrie.


    "Mamaaaaaaaa! Geht es dir gut? Wo sind die bösen Männer?!"


    Sogleich flog die Tür des Hauses auf und die Mutter stürzte auf den Kleinen zu, um diesen sofort an ihre Brust zu drücken.


    "Oh Caius! Welch Sorgen haben wir uns um dich gemacht! Wo warst du, was hast du dir dabei gedacht?!"


    Auch wenn der Ton am Anfang herzlich und voller Erleichterung war, wandelte er sich in einen zornigen Tadel und Caius´Unterlippe wurde gekonnt nach vorne geschoben, um einen traurigen Gesichtsausdruck zu simulieren.


    "Ich...ich war mit Felix spielen und dann haben wir uns verirrt. Felix hat die ganze Zeit gebellt und ich hatte Angst, dann kamen Frauen vorbei, die mich zur nächsten Stadt mitgenommen haben, Felix auch. Aber der ist dann weggelaufen und ich habe ihn gesucht, bis mich Onkel Marcus dort entdeckte...der hat mir ganz dolle am Ohr weh getan und gesagt ich solle auf seinen Karren springen, er fährt mich nach Hause. Aber ich konnte ja nicht ohne Felix weg und dann bin ich weggelaufen, um Felix zu suchen. Und dann waren da so eigenartige Männer, die hatten Messer und so, sahen auch nicht gewaschen aus, weißt du? Naja, ich habe die nach Felix gefragt und die haben angefangen zu lachen und..:"


    In diesem Moment spürte der Kleine einen Schlag auf seinen Hintern.
    Es war seine Mutter, die tobte.


    "Ich habe dir doch gesagt du darfst nicht so weit vom Haus spielen!!! Habe ich das nicht gesagt, habe ich?! Du Bengel, was glaubst du was geschehen wäre!!! Bei den Göttern, Caius, du bringst mich noch um!"


    Und dabei gab sie ihm gekonnte Schläge mit der flachen Hand auf den Hintern, so dass Caius anfing sich zu wehren und zu schreien, dann zu weinen. Endlich entriss er sich von seiner Mutter und lief weinend weg. Und diese ihm hinterher...

  • ... ich schaute den beiden hinterher. Irgendwie hatte ich das Gefühl, damit wäre diese gewaltige Aufgabe bewältigt.


    Die Ordnungsmacht Rom hatte wiedereinmal gesiegt. Oder so was.


    Also Abmarsch.


    Wobei ich noch ein bisschen über die eigenartigen ungewaschenen Männer mit den Messern grübelte. Nun es konnte nicht Schaden zurückzugehen und sich dort, wo der Kleine an uns geraten war, nochmal genauer umzuschauen. Ich glaube zwar nicht das da was dabei herauskam, aber ein bisschen Bewegung hat noch niemandem geschadet.

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