[Vallum] Während der zweiten Wache....

  • Das Castellum und sein Umland liegen still da, schon einige Zeit ist die Sonne hinter dem Horizont verschwunden. Doch richtig dunkel ist es in dieser Nacht nicht, in dieser Nacht, die sowieso eine der kürzesten des Jahres ist, denn der Mond steht hoch und hell am klaren Himmel.


    Die Schritte der Milites auf den Gängen des Vallums mögen leise sein, doch immer noch gut zu hören, besonders in das Vorfeld des Castellums, in dem sonst nichts ausser dem Zirren von einigen Grillen zu hören ist. Zumindest für die Ohren der meisten Kreaturen in der Umgebung.


    Doch er hört mehr, er hört fast alles. Er streift durch das Gras vor dem Castellum, er hört wie es sich biegt, noch bevor er es berührt, er hört die Maus, die in einen Erdloch in einem Graben verschwindet.... Und er hört die Schritte des Miles auf dem Vallum.


    Seine Schritte sind leise, selbst die Maus hat ihn nicht gehört, sie verschwand als sie die Calligae des Miles hörte. Doch die Wand vor ihm, die er überwinden muss, ist hoch, herunter kommen mag leichtfür ihn sein, doch herauf und das ungesehen, das wird schwer werden,...


    Sim-Off:

    Wer will, der soll...... :)

  • Routiniert machte Priscus während der zweiten Wache seinen Rundgang. Im Vergleich zu Parthia war im ruhigen Mantua nicht viel zu erwarten, erst Recht nicht in einer mondhellen Nacht. Gelangweilt blickte er von einem Turm nach draußen, und wechselte ein paar Worte mit ein paar Kameraden, die hier ihren Posten hatten und ebenfalls in die Nacht hinaus starrten. Manchmal rauschte leise der Wind und es war angenehm warm, so konnte man seinen Wachdienst wirklich genießen.

  • Da Appius irgendwie in letzter Zeit nur Bürokram machte hatte er sich in letzter Zeit angewöhnt durch das Castellum zu streifen um den Kopf frei zu bekommen, ob es nun bei der Ausbildung der Probati war oder jetzt hier, besser als Schreibtische und Akten war die alle mal. Und so lief er, die Erhrenbezeugungen kaum wahrnehmend fast in den Optio hinein:"Ähm guten Abend Optio, ich bin anscheinend momentan nicht ganz bei mir was die Aufmerksamkeit angeht. Eine ruhige Wache nehm ich an?"


    Was sollte hier, im Herzen des Reiches auch groß passieren.

  • Es ist ein grosser Sprung, mit dem er den letzten Graben vor der Mauer überwindet und lautlos auf dem schmalen Grat zwischen Mauer und Graben landet. Seine Ohren registrieren die Stimmen auf dem Rundgang über ihm, die laue Nachtluft trug auch den Geruch der Männer zu ihm, dieser typische Geruch von menschlichem Schweiss, getragenem Stoff und Leder.


    Seine Augen wandern nach oben, er sucht eine jener Stellen, an denen er die Mauer überwinden kann. Es sind aus dem Mauerwerk herrausragende Holzbalken, alle nicht gross, ganz im gegenteil, alle eher klein, aber gross genug ihm halt zu geben und als Ausgangspunkt für einen weiteren Sprung zu dienen.


    Dann hat er einen gefunden, er setzt zum Sprung an, erreicht den Vorsprung ...


    Und zum ersten Mal macht er macht Geräusche, in seinen Ohren regelrechten Krach, auch wenn es nur das schwache Geräusch des Holzes ist, das unter seinem Gewicht etwas ächzt.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Und so lief er, die Erhrenbezeugungen kaum wahrnehmend fast in den Optio hinein:"Ähm guten Abend Optio, ich bin anscheinend momentan nicht ganz bei mir was die Aufmerksamkeit angeht. Eine ruhige Wache nehm ich an?"


    Mit seiner Selbsteinschätzung hatte der Tribun eindeutig Recht, denn nachts in einem Wachturm so unaufmerksam zu sein, dass man in die einzigen Menschen weit und breit beinahe hineingelaufen wäre, war schon ein ziemliches Kunststück. "Guten Abend, Tribun", grüßte Priscus trotzdem respektvoll zurück, auch wenn er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. "Ja, alles ruhig, keine besonderen Vorkommnisse bisher" bestätigte er die Vermutung.

  • "Hmm gut gut, ich nehme an trotz der Umgebung sind alle genauso wachsam, wie sonst auch?!" Zwar war das illusorisch anzunehmen, aber sicher was sicher. Er atmete die Luft ein die die bekannten Gerüche eines Legionslagers trug:" So viel ruhiger als in Parthien, nicht wahr Optio."

  • "Selbstverständlich", antwortete Priscus und die anderen Männer auf dem Turm stimmten ebenfalls zu, auch wenn sie alle wussten, dass sie in kaum einer Nacht in Manuta so angespannt waren wie in Parthia. Also hatten sie auch ein wenig Zeit für eine Plauderei, auch wenn ihre Blicke immer wieder pflichtbewusst mal nach draußen ins Lagervorfeld und mal nach innen die Wälle entlang und ins Intervallum gingen. "Och, nicht alle Nächte in Parthia waren ja wirklich unruhig. Manchmal war ja auch gar nichts los. Aber man wusste es nur nie. Hier werden wohl kaum plötzlich ein paar Dutzend Parther aus den Wäldern brechen und uns mit Pfeilen eindecken."

  • Einen Moment verharrte er, seine Ohren lauschten in die Nacht, doch scheinbar hatte ihn niemand gehört. Auch wenn er nicht sehen konnte, was auf dem Mauergang über ihm passierte, was er hörte und roch war genug, er wusste genau bescheid, wie weit die Soldaten von ihm entfernt waren, wenn er gleich mit dem nächsten Sprung die Spitze der Mauer erreichen würde.


    Kraftvoll stiess er sich ab und setzte zu seinem nächsten Sprung an. Diesmal war das Geräusch deutlich lauter, als er die Mauerkrone gerade noch mit den vorder Läufen erreichte und sich auf die Mauer zog. Ein schneller Blick nach Links, ein schneller Blick nach Rechts, dann sprang er auf den Holzboden des Wehrganges...

  • Appius wollte gerade zustimmen als er ein Geräusch hörte und dann das "Aufschlagen" auf Holz:"Hast du das gehört Optio?! Oder bilde ich mir jetzt schon Geräusche ein?"
    Seine Hand wanderte jedenfalls schonmal zum Griff seines Schwertes

  • Priscus und die anderen Männer hatten ebenfalls etwas gehört. "Nein, ich hab's auch gehört", entgegnete der Optio ohne sichtbare Aufregung und fixierte mit den Augen die Richtung, aus der das Geräusch kam. Der Mond war hell genug, um Schatten erkennen zu können. "Siehst du, da vorne auf dem Gang, da wird es hergekommen sein. Ist wahrscheinlich wieder das Vieh vom Chef. Irgendwann geht es noch drauf, weil ein Kamerad einen nervösen Finger hat."


    Er drehte sich zu den Soldaten auf dem Turm um. "Laden! Metellus kommt mit, wir geh'n runter. Und wehe, einer jagt uns einen Bolzen ins Kreuz. Kommst du auch mit, Tribun?" Während er den Tribun fragend anblickte, hob einer der Soldaten ein kleines Pfeilgeschütz vom Boden auf und begann damit, es zu spannen.

  • Er nickte, ja es konnte nicht schaden mitzukommen und wenn es diese verdammte Katze des legaten war, würde er wohl mal mit diesem sprechen müssen. Mit allem gebührlichen Respekt natürlich:" Sicher Optio, ich bin direkt hinter dir." Er war nicht aus Parthien heil rausgekommen, um jetzt von einem "Schoßtier" angegriffen zu werden.

  • Ohne Eile stieg der Optio die Treppe des Turms hinab, um auf den Wehrgang zu gelangen. Dort wartete er einen Moment, bis der Tribun und der andere Kamerad ebenfalls unten angekommen waren und hielt dabei Ausschau nach anderen Soldaten. Auf dem Gang auf der anderen Seite des Turms liefen mehrere Männer Patrouille, aber noch war die Lage lange nicht ernst genug, um sie als Verstärkung herüber zu holen.


    Mit einer Hand am Schwertgriff betrat Priscus schließlich den Wehrgang, blickte kurz nach oben zu den Soldaten auf dem Turm und schritt dann zügig auf die Stelle zu, an der er eben den Schatten ausgemacht hatte. Wenn es wirklich das Haustier des Legaten war, war es wohl inzwischen längst weg, aber jede andere Art von Eindringling würde sie wohl noch antreffen, dachte er sich.

  • Appius schritt hinter dem Optio hinterher. Er war gespannt wen oder was sie da wohl antreffen würden. Aber wer außer Verrückten würde ein Legionslager mitten im römischen Kernland angreifen.
    Andererseits: An Verrückten war selten Mangel.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!