Erste Sitzung des neuen Koinons

  • Mit einem nämlichen Brief kam der wiedergewählte Gymnasiarchos in die Halle, in der das Koinon zu tagen pflegte. Außerdem hatte er eine Tafel dabei, auf die er sich, um nicht Gefahr zu laufen, von seinem Gedächtnis, das etwas kränkelte in letzter Zeit, im Stich gelassen zu werden, einige Punkte zur Tagesordnung notiert hatte.


    Alpha: Der Brief des Legionskommandantens.
    Beta: Auszeichnungen für Pyrtanen der letzten Amtszeit.
    Gamma: Wahl des Archipyrtanes.
    Delta: Sonstiges, Anträge.

  • Dem neuen Amt entsprechend etwas aufwendiger gekleidet als ich es als Eutheniarchin für angebracht hielt, betrat ich den Tempel der Tyche, der für die nun beginnende Amtszeit in meinen Aufgabensbereich fallen würde. Ich sah mich selbst eigentlich nicht als Priesterin, aber ich war durchaus gespannt auf die auf mich zukommenden Aufgaben.
    Ich grüsste Nikolaos freundlich lächelnd und begab mich zu meinem Platz um dort zu warten.

  • Cleonymus war etwas spät dran wie er das Gefühl hatte, die letzten Arbeiten als Strategos und die neuen als Kosmetes nagten stark an seinem Terminplan ... umso überraschter war er als er scheinbar noch unter den ersten Pyrtanen war, die den Saal betraten, so grüßte er Urgulania und Nikolaos und nahm dann selbst Platz ... als er so zu Urgulania hinüber sah wurde ihm gewahr das sie sich nun noch besser anzog, sie war eben eine Frau unter Griechen, das musste irgendwelche schlimmen Auswirkungen haben ... :D
    Er selbst war in recht einfache weiße Gewänder gekleidet die ihn bei seiner Arbeit mit den Atlethen nicht behinderten, außerdem war ihm zweckmäßige Kleidung immerschon wesentlich logischer erschienen als die pompösen Gewänder mancher anderen Pyrtanen ...

  • Als nächster kam Anthi dazu. Er grüßte alle Anwesenden freundlich, wie immer, und setzte sich dann ebenfalls. Der junge Grieche war schon ein wenig nervös, schließlich war das ihre erste Sitzung und es war sein erster wirklich offizeller Auftritt als Agoranomos der Polis. So beschloss er sich erstmal zurückzuhalten. Passend dazu war seine Kleidung schlicht, hell und zweckmäßig, was bei seinerm Körperbau und seiner Statur allerdings schon beinahe wieder elegant aussah.


    Nun war er gespant wie genau das alles hier ablaufen würde.

  • Thimótheos hatte sich einfach nicht zwischen dem beigen und dem dunkelgrünen Chiton entscheiden können, weshalb er noch NACH seinem Bruder im Tychaion aufkreuzte, was er eigentlich hatte unterbinden wollen. Er begrüßte alle anwesenden und war ehrlich erfreut, die Runde wiederzusehen. Neugierde und Vorfreude bestimmten seine Gemütslage an diesem Tag, denn es war sein erster Arbeitstag als Strategos.

  • "Verehrte Pyrtanen! Es ist mir eine Ehre, euch alle begrüßen zu dürfen zu der ersten Sitzung unseres Ausschusses in der beginnenden Pyrtanie. Es gibt einiges zu klären. So die Wahl des Leiters unserer Versammlungen und mögliche Auszeichnungen für ehemalige Amtsträger.
    Zuvor jedoch möchte ich ein Thema einbringen, das keineswegs erfreulich ist. Vor einigen Tagen wurde offenbar von einem Boten des römischen Heeres ein Brief gebracht, den ich erst heute gelesen habe. Ich werde ihn einmal, ohne jeglichen Kommentar, vorlesen und euch anschließend bitten, dass ihr euch dazu äußert:


    >An die Pyranten der Stadt Alexandria


    Mir ist zu Ohren gekommen, daß anscheinend einiger eurer Mitglieder nicht in der Lage sind mich persöhnlich anzusprechen, wenn es um Fragen über die Legion geht und man lieber zum Statthalter rennt wegen jedweder Kleinigkeit.
    Um also euch eure Angst vor mir ein wenig zu nehmen, schreibe ich euch persöhnlich:
    Die Soldaten die zu den Mauern gesandt wurden, sind dazu da diese zu verstärken und zu reparieren. Zum Schutz der Stadt und der Bürger denen ihr dient.
    Weiterhin ist dies Teil eines großen kommenden Manövers der 22. Legion, welches in den kommenden Wochen/Monaten anlaufen wird.
    Dieses wird im Bereich des Judenviertels stattfinden und einen Angriff auf die Stadt bzw. deren Verteidigung simulieren. Dies dient im übrigen eurem Schutz, falls einige von euch vergessen haben sollten wer Alexandrias Unabhängigkeit bewahrt.
    Desweiteren ist dieses Manöver vom Statthalter abgesegnet, ständige Aufmärsche zu ihm sind also absolut überflüssig.
    Auch möchte ich darum bitten, daß die Stadtwache jedwede Agitationen gegen Rom und seine Soldaten im Umfeld dieses Manövers mit voller Härte unterbindet, denn ich werde nicht zögern Ägypter, Griechen oder gar Römer die der Meinung sind Rom müsse aus der Stadt raus und dies mit Gewalt oder Sabotageakten zum Ausruck bringen festzunehmen und zu kreuzigen. Auch Provokationen der Bevölkerung oder anderer Gruppen werde ich mit voller Härte begegnen.
    Solange sich die Bürger Alexandrias ruhig verhalten, wird dieses Manöver über die Bühne gehen, wenn nicht wird Rom das tun was es tun muß um den Frieden in der Stadt zu bewahren.
    Bei Fragen bitte ich euch, bei mir vorstellig zu werden.


    Hochachtungsvoll
    Appius Terentius Cyprianus<"


    Nikolaos sah in die Runde. Sein Blick war sehr ernst. Er hätte vieles über diesen Brief sagen können, dass er ihn unverschämt fand, dass er, wenn es nicht die Gefahr barg, den Statthalter zu belästigen und somit zu verärgern, am liebsten zu Dekius Germanikus Korvus gelaufen wäre, dass dieser Appius Terentius Cyprianus in seinen Augen ein unverschämter Hund war, doch er hielt sich zurück, da er in dieser heiklen Sache seine Kollegen nicht beeinflussen wollte in ihrem Urteil.

  • Cleonymus kannte den Brief bereits, eine Abschrift lag immernoch in seinem Schreibtisch zusammen mit einer passenden Aussage dazu die er allerdings vergessen hate ... verdammt! ... also belies er es dabei und studierte stattdessen die Gesichter der anderen Pyrtanen wobei ihn besonders die Gesichter der Bantotaken und das der Iunia interessierte, denn in Nikolaos Gesicht las er nur was er selber fühlte ...

  • Thimótheos machte ziemlich große Augen, als der Keryke den Brief verlas. Er schluckte, schaute in die Runde und überlegte, zögerte, wusste nicht recht zu reagieren. Sollte er schon etwas sagen, oder sollte er sich lieber zurückhalten? Er entschied sich für zweiteres, während er jedoch ernst dreinblickte und mit einem Anflug von Nervosität mit einem Griffel herumspielte.

  • Nikolaos ließ mehrmals seinen Blick durch die Reihen wandern. Es schien jedem der Pyrtanen die Sprache verschlagen zu haben, oder aber niemand wagte, etwas zu sagen, da diese Sache durchaus heikel war.


    "Um es nicht spannender zu machen, als es ist, möchte ich einmal, und, da wir uns unter Ehrenmännern und einer ehrbaren Frau befinden, in ganzer Offenheit nun meine eigene Meinung äußern:


    Dieser Brief ist eine Beleidigung unserer Polis und eine unverhohlene Drohung, die an Dreistigkeit, wie ich glaube, nicht zu übertreffen ist. Der Gruß am Ende des Briefes, dieses höhnische >hochachtungsvoll<, ist, wie ich denke, die Krone des ganzen Spotts und der Häme, die der Mann da über uns ausgießt.


    Ich möchte euch jedoch bitten, diese Aussage meinerseits und alles was diesen Brief überhaupt betrifft, nicht nach außen dringen zu lassen.


    Ich würde vorschlagen, dass wir dem Statthalter im Anschluss an diese Sitzung unsere Aufwartung machen, um ihm uns als neugewähltes Pyrtaneion vorzustellen.


    Die Frage, die sich mir stellt, ist: Sollen wir etwas von diesem Brief bei der Gelegenheit verlautbaren oder nicht?


    Dabei gibt es folgende Gefahr: Der Statthalter könnte, gereizt durch alle Unstimmigkeiten der letzten Tage und Wochen, die Beschwerde über diesen Brief als Querulantentum und als Ärgernis auffassen und ungehalten reagieren.


    Die Chance, die sich böte, ist die: Wenn der Statthalter uns geneigt ist, könnte er diesen Brief zum Anlaß nehmen, sich deutlich auf die Seite des Friedens zu stellen und gegen alle die vorzugehen, die mit solchen Drohgebärden, Provokationen und ähnlichen Dingen ihr Bestes tun, um, wie sie hoffen, einen Aufstand zu provozieren oder gar selbst einzufädeln, ja vorzuspielen, um anschließend ihre Blutrünstigkeit an uns allen auszulassen und sich ihren Lüsten hinzugeben.


    Ich bitte euch alle im übrigen noch einmal, von dem, was ich soeben sagte, nichts außerhalb dieser heiligen Hallen zu sagen, ja nicht einmal anzudeuten. Tut es einer von euch, ob nun unbedarft und wie aus Versehen, oder aber, um daraus, wie er meinen könnte, einen politischen Vorteil zu ziehen, so ist die einzige Folge nicht nur die, dass ihr dann euren Gymnasiarchos irgendwo in den Dünen besuchen könnt, da er dort am Kreuz hängt, nein, nicht nur ich würde dafür büßen müssen, sondern es würde sich der Zorn der Römer auf euch alle ergießen. Zwar würden außer mir vielleicht niemand, vielleicht nur einer, vielleicht nur zwei, vielleicht nur drei, vielleicht nur vier, vielleicht nur fünf, vielleicht nur sechs, vielleicht nur sieben ehrbare Bürger der Polis mit ihrem Leben den Zorn der Römer gewissermaßen bezahlen, doch nicht nur einzelne, sondern die ganze Polis müsste bluten: Wenn das römische Heer meint, in diesen heiligen Hallen würden- in ihrem Sinne- aufrührerische Reden gehalten, so frage ich euch: Wird das römische Heer dieses Heiligtum verschonen? Wird es gar überhaupt irgendein Heiligtum oder Haus dieser Stadt verschonen, wenn schon jetzt deutlich wird, wie sehr es manchem Heerführer nach Blut dürstet? Jeder von euch hat also die Wahl, ob er die Polis preisgeben will um seines eigenen - wie er meint! und irrt!!! - Vorteil willen oder ob er sie bewahren will.


    Doch nur das dazu.


    Die Frage ist noch unbeantwortet, doch muss eine Antwort gefunden werden."


    Der Gymnasiarchos setzte sich wieder. Die Rede hatte an seinen Kräften gezerrt. Er wusste auch, dass er sich damit in große Gefahr begeben hatte. Aber er hoffte auf die Vernunft aller Pyrtanen. Außer diesen sieben obersten Beamten der Stadt war niemand zugegen. Auch konnte niemand von außerhalb die Sitzung belauschen, da die Türen des provisorischen Ratssaals verschlossen waren.

  • Nikolaos sah sich um und versuchte, Reaktionen auf seine Rede in den Gesichtern der Kollegen lesen zu können. Vor allem Iunia Urgulania sah er prüfend an. Sie war, das hatte er nicht vergessen, Römerin.

  • Auch Anthi ärgerte sich über diesen Brief. Allerdings war er dagegen wieder zum Statthalter zu gehen.


    "Ich weis ich bin der jüngste hier unter den Pyrtanen, und so mag man mir vielleicht meine Direktheit nachsehen. Auch ich sehe diesen Brief als eine Frechheit an. Allerdings bin ich klar dagegen wieder zum Statthalter zu gehen. Eher erscheint mir dieser Brief wie ein Test ob wir so etwas nochmal machen würden. Wenn wir etwas unternehmen wollen, dann bin ich dafür Appius Terentius Cyprianus direkt anzusprechen oder ihn zu einem Gespräch einzuladen. Direkt von Angesicht zu Angesicht. Ich denke er ist ein sehr direkter Mann, schließlich ist er ein Soldat, und wird damit sicher besser umgehen können. Allerdings müssen wir uns vorher im Klaren sein, was wir damit eigentlich erreichen wollen: Wenn uns da nämlich nichts klares einfällt, bin ich dafür den Brief einfach zu ignorieren und nicht noch weiteres Öl ins Feuer zu gießen."


    Die Frage nach dem Stillschweigen stellte sich für Anthi nicht, schließlich waren das hier lauter ehrbare Pyrtanen. Solche Intrigen waren ihm völlig fremd.

  • Für mich war das ganze eine sehr schwierige Situation. Bei meinen Mitprytanen könnten all diese Dinge, die hier im Zorn gesagt wurden als Vorbereitung eines Aufstandes gewertet werden, bei mir hingegen würde noch der Verrat an meiner Heimatstadt hinzukommen. Eine wirklich schwere Situation und daher schwieg ich erst und versuchte nicht allzuviel von dem Konflikt der in mir tobte zu zeigen.
    Ánthimos Vorschlag klang im Prinzip natürlich recht brauchbar und sehr vernünftig, aber irgendwie befürchtete ich, dass er vor allem daher rührte, dass der junge Grieche den Praefecten bisher noch nicht kennengelernt hatte. Ich schüttelte leicht den Kopf.

    Ánthimos, das wird nichts bringen. Ich habe diesen Mann kennengelernt und selbst mir als Römerin ist er zuwider. Er ist ein Egomane, der von der geringen Macht, die ihm verliehen wurde, total verblendet ist. Wenn wir zu ihm gehen würden um mit ihm zureden, würden wir das gleiche erreichen als wenn wir mit Germanicus Corvus darüber reden.
    Ich wandte mich zu Nikolaos.
    Der Brief ist nicht nur eine ganz offensichtliche Herausforderung an das Prytaneion, sondern auch ein Ausdruck seiner fehlgeleiteten Eitelkeit. Er hat kein Recht dazu irgendeinen Bürger dieser Stadt zu kreuzigen, das kann nur der Statthalter. Aber er zeigt uns auch eine interessante Möglichkeit auf. Er schreibt, dass wir nicht vergessen sollten, wer Alexandrias Autonomie bewahrt und ich schlage vor, dass wir diesem Vorschlag folgen sollten. Wenden wir uns direkt an jenen Mann, dessen Schutz wir geniessen, Ulpius Aelianus Valerian.
    Wenn ich mich schon in Gefahr brachte, so sollte ich es doch auch richtig tun. Es war vielleicht nicht die beste Idee, die ich bisher in meinem Leben hatte, aber dennoch hatte ich sie ausgesprochen. Im Zweifelsfall würde ich mich halt darauf verlassen müssen, dass Lucius mich schützen konnte.

  • Nikolaos hörte dem Agoranomos genau zu.


    "Was wir auf jeden Fall erreichen müssen ist, dass es zu keinen Zwischenfällen kommt, die die Römer als Aufstand oder Aufruhr deuten könnten. Leider ist unser Einfluss auf die Bevölkerung nur begrenzt. Und leider wird, wenn unsere schlimmsten Befürchtungen sich bewahrheiten sollten, der Legionspräfekt, dieser Appius Terentius Cyprianus, kein Mittel auslassen, um solche Zwischenfälle zu provozieren.


    Genau das ist es, wo wir uns bemühen sollten, Einfluss auf die Dinge zu nehmen. Ich schlage vor, zum besagten Legionspräfekten zu gehen und ihn darum zu bitten, oder ihn auf anderem Wege dazu zu bringen, mittels seines Einflusses die Soldaten und Offiziere des römischen Heeres von gefährlichen Handlungen abzuhalten. Dies können wir allerdings nur erreichen, wenn es nicht sein Wille ist, einen Aufstand zu erregen. Ist es anders, so sollte einer von uns da draußen eine Rede halten, der Bevölkerung die Sache so erklären, dass niemand daran Anstoß nehmen kann, weder die römische Heerführung, noch Alexandriner, und versuchen, das Volk zu beruhigen.


    Zuvor könnte allerdings ein Gespräch mit dem Legionspräfekten, wenn es sonst keinen Erfolg mit sich bringt, uns wenigstens Klarheit über die Lage verschaffen. Ich würde mich anbieten für ein solches Gespräch."

  • Sim-Off:

    Entschuldige, dass ich mich "vorgedrängelt" habe, ich hatte deinen Beitrag übersehen, da ich die Baumstruktur benutze. Aber ich denke, dein Beitrag passt auch chronologisch nach meinen, obgleich du ihn ja eigentlich zuvor geschrieben hast.



    Der Vorschlag, eine Bittschrift an den Basileus der Römer zu richten, erschien Nikolaos einerseits sehr kühn, andererseits hatte der Gedanke, wie er meinte, etwas für sich.


    "Ich finde den Gedanken durchaus bedenkenswert. Der göttliche Basileus-"


    Da Nikolaos kein Römer war und somit auch die römische Einstellung zum Imperator nicht hatte, wagte er natürlich nicht, den Halbgott gewissermaßen beim bürgerlichen Namen zu nennen.


    "-könnte durchaus geneigt sein, seinen Schützlingen in der Not zu helfen. Die Gefahr bestünde allerdings, das der ehrenwerte Eparchos von einem solchen Vorgehen, das ihn, als Stellvertreter des göttlichen Basileus in Alexandria, überginge, verärgert sein und in seinem Ärger den Basileus von der Hilfeleistung durch Zureden abbringen. Andererseits wäre vielleicht der göttliche Basileus wachsam in dieser Sache, wenn er erst einmal von ihr erfahren hätte.
    Nun haben wir, nachdem wir, so glaube ich für uns alle sagen zu können, die erste Frage verneint haben, eine weitere Frage, die wir beantworten müssen.
    Falls wir sie mit ja beantworten: Wie werden wir diesen Brief überbringen? Sollen wir uns auf den öffentlichen Postdienst der Römer verlassen? Oder sollen wir gar einen Gesandten schicken? Im zweiten Fall ist die Sache etwas komplizierter: Ohne die ausdrückliche Zustimmung des alexandrinischen Volkes in einer Ekklesia darf sich keiner von uns mehr als fünfzig Stadien von Alexandria entfernen."

  • "Und die Einberufung einer Ekklesia zu diesem Zweck würde natürlich Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Allerdings-"


    Er sah in die Runde.


    "Könnte die Gesandtschaft auch geheim sein, und, wenn einer oder einige von uns an ihr teilnähmen, könnten sich diese dennoch - offiziell- immer noch in Alexandria aufhalten..."

  • Nun wollte auch Cleonymus etwas beitragen, zwar war er selbst der Meinung das die beste Möglichkeit den Legionslegaten in einen friedlichen Mensch zu verwandeln 2 Ellen kalter Stahl in seinen Eingeweiden wären, jedoch war dies Angesichts der Umstände wohl keine gute Idee ...


    "Ich stimme in dieser Angelegenheit voll und ganz mit Iunia Urgulania überein! Auch ich hatte bereits das zweifelhafte Vergnügen mich mit dem Legaten zu unterhalten und kann dazu nur anmerken das Inkompetenz und Streitlust seine persöhnlichen Steckenpferde sind! Dieser Mann giert danach alles an sich zu reißen und dazu nutz er alle Mittel .. denn bei ihm heiligt der Zweck grundsätzlich alle Mittel!
    Den Brief an den Basileus würde ich allerdings nicht vorschlagen, der Statthalter hat sich bisher in jedweder Situation gegenüber uns gerecht verhalten daher fände ich es ungerecht ihn zu übergehen ... ich bin dafür ihm eine Abschrift des Briefes zukommen zu lassen!"



    Sim-Off:

    Krass ihr schreibt ihr ein Post nach dem nächsten macht mal ruhig damit alle Gelegenheit haben "mitzureden" ;)

  • Nun riss Timos sich einmal zusammen und ergriff das Wort.
    "Meine Dame und meine Herren Pyrtanen, ich habe mich bewusst zuerst zurückgehalten und habe den Erfahreneren und Weiseren unter uns den Vortritt in dieser Angelegenheit gelassen, doch was hier jetzt angesprochen und vorgeschlagen wird, dazu muss ich meine Meinung kund tun. Man verzeihe mir ebenfalls meinen jugendlichen Übermut und womöglich falsch gewählte Worte, doch hoffe ich, das in dieser kleinen Runde entschuldigen zu können.


    Liebe Mitpyrtanen, ich halte es für übertrieben, den Basileus selbst über diese Sache zu informieren. Dieser offensichtlich zur Provokation des Prytaneions bestimmte Brief ist in keiner Weise beachtenswert und wir sollten nicht zu viel Energie auf eine Beantwortung dieser Anmaßungen und Respektlosigkeit eines lächerlich unwichtigen Militärs verschwenden.


    Aegyptus ist eine viel zu wichtige rhomäische Provinz, als dass unsere Besatzer - und dieses Wort sprach er mit einer gewissen Verachtung in der Stimme und einem zutiefst bedauernden Blick zu Urgulania - es sich erlauben könnten, eine offene Rebellion heraufzubeschwören. Wenn das Militär uns Ärger macht, dann sicherlich nicht im Namen des Praefectus Aegypti, dessen können wir uns sicher sein! Dem Germanicer, der den göttlichen Basileus in Aegyptus vertritt, kann es niemals daran gelegen sein, einen Aufstand bekämpfen zu müssen. Mit ihm wird sich reden lassen, eine Lösung finden lassen. Doch sollten wir keinesfalls hinter seinem Rücken handeln, denn das würde er uns gewiss übel nehmen.


    Ich schlage vor: Ignorieren wir diesen erbärmlichen Soldaten und wenden wir uns lieber direkt an den Praefectus, wie es der Vorgänger meines Amtes bereits vorschlug! Ich weiß, das wäre genau die Reaktion, die der Praefectus Legionis Terentius nicht will, denn er ist auf offene Provokation aus! Gehen wir darauf ein, leiten wir unser Unheil selbst ein!"


    Sicherlich, diese kleine Rede war ordentlich theatralisch und mit Dramatik durchsetzt, doch besser so, als langweiliges und wenig überzeugendes Geschwafel...oder? Denn seine Rede hatte ja genau das wiedergegeben, was bereits Urgulania und Cleonymus zuvor bejaht hatten: Terentius Cyprianus war nicht beachtenswert und ihr direkter Ansprechpartner war der göttliche Basileus...allerdings in Vertretung durch den Praefectus, denn das war Timos' Meinung.

  • Cleonymus nickte zu den Worten des neuen Strategen, es schien ihm das klügste Cyprianus vor Augen zu führen wie Unwichtig er letztlich wirklich war ...

  • Eine direkte Konfrontation mit Cyprianus wäre ihm zwar lieber gewesen, aber bei der drohenden gefahr eines Briefes an den göttlichen Basileus war die kontaktierung des Statthalters doch eine sehr sehr gute Alternative.

    "Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Von einem Brief an den göttlichen Basileus sollten wir unbedingt absehen. Sonst hätten wir gleich den Praefekten und Appius Terentius Cyprianus gegen uns aufgebracht. Es wäre unfair den Praefekten zu übergehen, hat er sich doch als sehr gerecht und uns freundlich gesonnen gezeigt. Ich wäre immernoch für das direkte Kontaktieren des Soldaten, aber auch ein Brief an den Stadthalter soll meine Zustimmung finden."

  • "Auch ich teile das Bedenken, den ehrenwerten Eparchos zu übergehen. Wenn wir uns an ihn wenden, dann natürlich nicht ohne eine vorhergehende Bitte um Entschuldigung, um jeden möglichen Ärger seinerseits im Keim zu ersticken. Wir dürfen den Eparchos nicht so oft die Ohren mit Klagen füllen, dass er dabei für unsere Bitten taub wird.


    Ich schlage vor, dass wir nun zu einer Abstimmung kommen. Dabei würde ich gleichermaßen Dinge zur Abstimmung stellen, die allgemeine Zustimmung unter uns finden, als auch Vorschläge, gegen die Skepsis herrscht.


    Wollen wir dem Eparchos von jenem Brief erzählen?


    Wollen wir einen Brief an den göttlichen Basileus richten?


    Wollen wir mit dem Soldaten sprechen?


    Wenn wir darüber entschieden haben, müssen wir noch gewisse Entschlüsse fassen, auf welche Weise genau dabei zu verfahren sei."

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