Der Arbeitsbereich des Cleonymus

  • Die neue Amtsstube des Cleonymus war, neben dem Regal mit seltenen Waffen, sogar noch spärlicher eingerichtet als die Stube während seiner Zeit als Straegos, es gab keine Stühle für Besucher, denn meistens waren es Schüler und die konnten ruhig noch etwas stehen und wenn es mal jemand anderes war lies Cleonymus einfach ein paar Stühle bringen ...
    Die Wände waren fast gänzlich Schmucklos, nur eine Karte Alexandrias war aufgehängt.
    Auch wollte Cleonymus daran nichts änder, immerhin war er die meiste Zeit woanders ... im Unterricht oder draussen ...

  • Ich hatte beschlossen, Cleonymus einen Besuch abzustatten und ihm zur Wahl zu gratulieren. Ganz nebenbei konnte ich ihm dann auch berichten, was ich bislang herausgefunden hatte. Wobei es nicht wirklich viel war.


    Ich war zwar äußerlich in meine üblichen schwarzen Gewänder gekleidet, allerdings trug ich unter meinem äußeren Gewand die Rüstung. Es war für den Laien wohl nicht erkennbar, doch Cleonymus war kein Laie. An meinem Gürtel hing offen erkennbar mein Schwert. So wagte es zumindest niemand, mich anzugreifen. Meinen Gang hatte ich auch verändert. Statt nachdenklich zu sein, ging ich stolz und aufmerksam durch die Straßen. Fast so, wie zu meiner Zeit in der Ferne.


    So kam ich schließlich am neuen Arbeitsort des einstigen Strategos an.


    "Chaire Cleonymus. Lass mich dir erstmal zu deiner Wahl gratulieren. Ich hoffe, ich störe nicht?"

  • Den Kosmetes finden… an und für sich klang diese Aufgabe ja leicht lösbar. Aber sie wurde schon um einiges anspruchsvoller, wenn man nicht wusste, wie der Mann aussah! Axilla taperte also durch die gesamte Palästra und fragte sich durch. So früh am Morgen war natürlich noch kaum jemand hier anwesend, so dass sich auch das langwierig gestaltete. Aber schließlich gab ihr doch jemand einen Tipp, wo sie Cleonymus finden könnte, und flugs war sie auch schon auf dem Weg.
    Offenbar hatte dieser sich trotz den Worten von Nikolaos doch ein Zimmer eingerichtet, und Axilla stand in den frühen Morgenstunden nun schon davor und klopfte an, in der Hoffnung, der Mann wäre da.

  • Cleonymus blickte von einigen schriftlichen Ausführungen auf, die seine Schüler im Laufe ihres Unterrichts verfasst hatten und lächelte den Neuankömmling freudig an ...


    "Nein gewiss nicht, jetzt habe ich zumindest einen Grund um diese schrecklichen Aufsätze zur Seite zu legen ... PRYPHIOS ... ich lasse dir schnell einen Stuhl und etwas Essbares holen!"


    Als Pryphios eintrat und Marcus entdeckte, warf er ihm ein wissendes Lächeln zu und nickte, ohne ein einziges Wort, dem neuen Kosmetes zu bevor er wieder verschwand um kurz darauf mit einem Stuhl und einer kleinen Platte mit Früchten wiederzukehren ...


    "So nimm doch Platz ... danke Pryphios, ich bin vorerst nicht zu sprechen! ... Also was kann ich denn nun für dich tun, Marcus Achilleos, soll ich dir vielleicht wieder ein paar Waffen leihen? oder brauchst du nur einen passenden Helm zu deiner Rüstung? Du musst verstehen ich habe nur selten so gut gerüstete Gäste hier!"


    Sagte der Ex-Stratege mit einem breiten Grinsen im Gesicht ...

  • Pryphios saß hinter seinem neuen Schreibtisch und war gerade dabei die Post für Cleonymus zu sortieren, nach den 3-4 Briefen an den neuen Kosmetes, den 10-20 Briefen an den ehemaligen Strategen, den 1 Brief an Cleonymus persöhnlich (was verwunderlich war, da sich Pryphios nicht errinnern konnte das es Leute gab die sich privat mit seinem Boss beschäftigten) und den Briefen an den Pyrtanen Cleonymus in denen die Leute ihn um Gefallen baten, welche in der Regel sofort entsorgt wurden ...


    Als es dann klopfte, erhob sich der junge Grieche von seinem Platz und ging zur Tür hinüber ... Seltsam normalerweise treten diese Bürokraten doch sofort ein, gibt es etwa auch einige höfliche Personen hier? ... in diesen Gedanken verhangen und mit einem Grinsen auf dem Gesicht öffnete er die Tür ...


    "Ja was wol...Oh Chaire! Was kann ich denn für dich tun?"


    Beinahe wäre ihm die Kinnlade heruntergeklappt aber er konnte sich doch noch beherschen ... da hatte er sich wohl richtig entschieden weiter für Cleonymus zu arbeiten ... bei der Stadtwache gab es nie solche hübschen Besucherrinnen ...

  • Ich sah Cleonymus einen Moment lang perplex an. "Ähh... was? Achso, nein, ich bin gut bewaffnet und gerüstet. Es ist nur so, seit einige Leute versuchen, mich umzubringen, habe ich lieber eine Sicherung zu viel. Außerdem schreckt das ab."


    Ich setzte mich. "Nein, eigentlich bin ich hier, weil mich Matrinius neulich besucht hat."

  • Zitat

    Original von Cleonymus
    Pryphios saß hinter seinem neuen Schreibtisch...


    Gut, es war tatsächlich jemand da! Axilla atmete einmal schnell durch und wandte sich dann lächelnd an den jungen Mann, der ihr die Tür geöffnet hatte. Sie war sich nicht sicher, ob das nun der Kosmetes oder sein Scriba war. Immerhin war auch das Amt ein Amt, und wenn sie etwas gelernt hatte, dann, dass alle Amtsträger gerne Assistenten hatten, und sei es nur aus Prestigegründen. Also versuchte sie, diplomatisch zu formulieren – etwas, was bei ihr schon einem kleinen Wunder gleichkam.
    “Chaire. Ich bin Iunia Axilla, scriba personalis vom werten Gymnasiarchos Nikolaos Kerykes. Er schickt mich, um den Kosmetes Cleonymus für ein Gespräch abzuholen. Bin ich hier richtig?“
    Naja, vielleicht nicht der Gipfel der Diplomatie, aber einigermaßen ordentlich, befand sie. Und sie hatte sich geschickt darum herummanövriert, ihr Gegenüber direkt zu fragen, ob er der Kosmetes war oder nicht. Das war doch ein Grund, ein klein wenig offener noch zu strahlen.

  • Cleonymus hob eine Augenbraue und in seinem Kopf tanzten die Bilder des Verhörs mit den Angreifern die Marcus so zugesetzt hatten ... zumindest hatten sie nicht im Auftrag Dritter gehandelt, das wusste er genau ... Also wovor hatte der Mann Angst? Sicherlich nicht vor den Halbstarken aus der Ekklesia schließlich hatten die Pyrtanen die Bevölkerung fest im Griff und Marcus Achilleos war mit vieren davon befreundet, wer hätte ihm zusetzen können?


    Allerdings war Cleonymus zu neugierig was den römischen Optio anging als das er hätte allzulange warten können ...


    "Erzähl mir mehr!"

  • Pryphios konnte es nicht fassen der Ägypter wusste wie man es anstellte ... während er den Frauen immer erst ein - zwei Geschenke machen musste bis sie überhaupt mit ihm irgendwohin gingen, kamen die Frauen zu Cleonymus um ihn abzuholen ... der Mann musste ein Meister auf allen Gebieten sein ... :P :D


    "Hmm ... äh ja ich hole ihn!"


    Pryphios eilte ins Nebenzimmer und kam kurz darauf in Begleitung des Kosmetes wieder ...



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    Als Cleonymus nach Pryphios den Vorraum betrat und die junge Römerin erblickte musste er augenblicklich lächeln, als er dann die Tür erreichte, trat er hindurch und bedeutete ihr das er ihr nun folgen würde ...


    "Hat der gute Nikolaos erwähnt worum es geht?"

  • "Nun, allzu viel gibt es leider nicht zu berichten. Matrinius hat natürlich auch mitbekommen, dass sich das Verhältnis zwischen polis und Legion verschlechtert hat. Das zehrt an seinen Nerven, und wohl auch an den Nerven etlicher anderer Soldaten. In der Hinsicht, dass sie den früheren Zustand, als alles harmonischer war, gerne wieder hätten. Oder sogar noch etwas mehr Harmonie. Problematisch ist allerdings, dass die Offiziere sofort Soldaten rügen, die etwas entsprechendes sagen."


    Dass er mir noch bezüglich meiner Akademie ins Gewissen geredet hatte, unterließ ich. Es war nicht wichtig und außerdem meine persönliche Angelegenheit.


    "Übrigens habe ich nicht vor, weiterhin aktiv nach Informationen zu suchen. Wenn ich etwas mitbekomme, dann wirst du es erfahren. Zahlen brauchst du dafür aber nichts. Ich möchte vermeiden, zwischen die Fronten zu geraten. Das könnte der Akademie schaden. Und das möchte ich vermeiden. Ich bin mir sicher, dass du das verstehst."

  • Ah, das also war Cleonymus. Axilla würde es sich merken, und da sie ein ziemlich gutes Gedächtnis hatte, würde sie ihn in Zukunft wohl leichter finden können. Sie erwiderte das Lächeln offen und ehrlich und ging so neben dem Kosmetes her.
    “Ja, er meinte, er wolle die Lehrpläne mit dir besprechen. Ich bin ja froh, dass ich dich so schnell gefunden habe. Niko… der Gymnasiarchos meinte, du hättest hier gar keine Räumlichkeiten, und ich hatte schon Befürchtungen, ich müsste dich in der ganzen Palästra suchen.“
    Jetzt, wo sie wacher war, plapperte sie wieder ein wenig mehr einfach vor sich hin, was ihr so durch den Kopf schoss. Das Laufen hatte sie doch geweckt, und da war ihre anfängliche Morgenmuffelstimmung schnell gewichen. Jetzt war sie wieder voller jugendlichem Übermut und freute sich schon richtig, die Abschriften gleich machen zu können. Wobei sie es auch schön gefunden hätte, hier draußen noch ein wenig herumzulaufen. Sie lief ja gerne.
    Schnell führte Axilla also Cleonymus zu den Arbeitsräumen von Nikolaos

  • Cleonymus nickte, er hatte bereits damit gerechnet das es sich so zutragen würde ...


    "Nun dann werde ich dich eben immer nur dann bezahlen wenn du mir etwas wissenswertes mitteilst!"


    sagte er und schob, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, einen kleinen Beutel über den Tisch zu Marcus ...


    "Was dein Sicherheitsproblem angeht, mach dir mal keine Sorgen, ich denke nicht das es viele Leute in Alexandria gibt die den wohl einflussreichsten Nichtpolitiker der Stadt angreifen würden, zumindest nicht nachdem was mit den letzten Angreifern passiert ist!"


    Cleonymus lächelte über beide Ohren und es war ihm anzusehen das er seinen Spaß gehabt hatte ...

  • Ich lehnte mich zurück. "Meinetwegen sollen sie mich angreifen. Ich wurde nur verwundet, weil ich aus der Übung war. Das bin ich jetzt nicht mehr. Außerdem fällt nur den wenigsten die Rüstung auf. Wer mich angreift, wird seinen Kopf neben seinem Körper wiederfinden. Die letzten haben Marcus Achilleos angegriffen, einen seltsamen Fremden. Die nächsten Angreifer werden es mit Zixi De zu tun haben, einem Wesen ohne Gnade." In meinen Augen war kurz etwas Eisiges, Erbarmungsloses.


    "Bisher ist es allerdings bei Drohbriefen geblieben. Ich kann dir leider keine zeigen, weil sie viel zu gut zum Feuer machen geeignet sind. Übrigens scheinst du meine Macht zu überschätzen."

  • Cleonymus lächelte nur ...


    "Glaub mir Marcus ich habe dich als einen getreuen Freund und Weggefährten kennengelernt und das obwohl mir sowohl deine griechischen als auch deine fernöstlichen Eigenschaften fremd waren. Die Anderen von denen ich sprach denken sicher ähnlich von dir, bzw. noch besser! :D
    Wenn du jedoch lernen möchtest wie man sich wirklich Angreifer vom Hals hält, dann biete ich dir gern eine Lehrstunde an!"


    Das dieses Angebot ernst gemeint war konnte man Cleonymus direkt ansehen, allerdings war das auch wahrscheinlich immerhin war der Mann in Rhakotis aufgewachsen da lernte man nunmal einige ungewöhnliche Dinge ...

  • "Ich werde mich schon wehren können. Und wenn nicht..." Ich zuckte mit den Schultern. "Werde ich im Moment meines Todes den Glauben der Inder annehmen und dann wiedergeboren. So leicht wird man mich nicht los." Ich grinste schelmisch. "Nein, im Ernst, ich weiß schon, mich zu verteidigen. So schnell wie im Moment habe ich noch nie mein Schwert ziehen können. Einsetzen kann ich es ziemlich gut. Sie werden es wohl nicht wagen, mich anzugreifen. Wer entschlossen und stets kampfbereit ist, wird oft in Ruhe gelassen. Wer will schon sein Leben riskieren bei einem Mord?"

  • Cleonymus Lächeln war verschwunden, nun machte er sich Sorgen um seinen Freund, er hätte ihn für klüger gehalten ...


    "Mit dieser Rüstung und den besten Schwertkünsten im ganzen römischen Imperium, könntest du nicht einen alexandrinischen Attentäter für 100 Sesterzen abhalten! Eine gute Rüstung mag vor einem Hieb oder einem Pfeil schützen, aber nicht vor brennendem Öl ... so haben sie letztes Jahr einen Hafenaufseher erledigt der gegen einige andere Schmugler aussagen wollte! ... und glaub mir diese Mistkerle sind echt einfallsreich! Komm Morgen früh wieder her und ich zeig dir ein paar Tricks die du sonst nur durch eine harte Kindheit lernst!"


    Cleonymus hoffte das Marcus sein Angebot annehmen würde, wer konnte sonst sagen was alles passieren mochte, wenn tatsächlich jemand einen Attentäter auf ihn hetzte ...

  • Ich zuckte mit den Schultern. "Ich denke darüber nach. Wobei, ganz ehrlich, wenn mich jemand wirklich unbedingt umbringen will, dann kann ich ihn eh nicht aufhalten. Und dann will ich es auch nicht. So sehr hänge ich nicht an meinem Leben. Ich sollte eher mal darüber nachdenken, die Reise anzutreten, die ich schon seit einem halben Jahr geplant habe. Nach Tarraco und dann weiter nach Rom. Etwas über meine Verwandten herausfinden. Auch für diese Reise habe ich die Rüstung anfertigen lassen."

  • Es war hoffnungslos und nun hatte Cleonymus auch keine Lust mehr also machte er eine resignierte Handbewegung um seinen Freund dann etwas enttäuscht anzusehen ...


    "Hmm nun dann brauchst du wahrscheinlich noch eine Reisegelegenheit oder?"

  • "Im Moment ist es sicher etwas ungünstig, mit dem Schiff zu reisen. Der Landweg dauert aber viel zu lang. Mal sehen, ob ich einen Kapitän finde, der nach Tarraco fährt. Oder nach Ostia. Die Akademie ist bei Stratocles in guten Händen, deshalb kann ich es mir leisten."

  • "Ich sehe mal nach ob ich etwas für dich tun kann. Allerdings wäre es mir lieber du würdest bleiben und dich endlich an unserer Welt beteiligen der Kaiser hat dich doch ohnehin längst vergessen!"


    Cleonymus wusste das das ein heikles Thema für Marcus war aber das war ihm jetzt da der Grieche bald Segel setzen wollte auch egal ...

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